Reliefstandbild Kaiser Wilhelms II.

„War der Kaiser an allem Schuld?“ fragt ein Buch von Wolfgang Mommsen. Zu einer Zeit, als man sich diese Frage noch nicht stellte, schenkte der Geheime Kommerzienrat Freiherr August von der Heydt der Stadt Elberfeld ein Reliefstandbild des deutschen Kaisers im Wert von 25.000 RM. Am 14.Juli 1914 gelangte das Standbild in den Besitz der Stadt, mitten in der Julikrise vor dem Ausbruch eines der schrecklichsten und mörderischsten Kriege der Geschichte, des Ersten Weltkrieges. Ursprünglicher Standort des vom Berliner Bildhauer Louis Tuaillon gefertigen Standbilds war das Städtische Museum, das heutige von-der-Heydt-Museum am Wall. Dort stand es bis 1939 im Oberlichtsaal. Das Museum trug auch bis 1919 den Namen Kaiser-Wilhelm-Museum. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der das Standbild vor der Zerstörung bewahrt wurde, verschwand es bis 1982 auf städtischen Bauhöfen vor den Anblicken der Öffentlichkeit und drohte 1966 eingeschmolzen zu werden. Zwischen 1977 und 1982 stand es im Bereich des Engelshauses, doch schließlich wollte die Stadt kein Kaiserstandbild im Historischen Zentrum aufstellen. Seit dem Oktober 1982 steht „Wilhelm Zwo“ nun am Intercity-Hotel, ehemals „Kaiserhof“ am Döppersberg an einer Außenwand und hat zur Zeit einen guten Blick auf die Abrissarbeiten am Bahnhof.1


Das Reliefstandbild Wilhelms II. am Intercity-Hotel am Döppersberg, rechts des Haupteingangs.

Einstmals muss die Mimik entschlossen und tatkräftig gewirkt haben, heute sieht es aus als sei er verwundet und mürrisch.

Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S. 175.

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