Armenpflege-Denkmal (2011)

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 23.April 2012 in drei Artikel geteilt, sodass nun das Original von 1903, die Erinnerungstafel von 1973 und das neue Armenpflege-Denkmal von 2011 je einen eigenen Eintrag besitzen. Dieser Eintrag wurde dabei komplett neu bearbeitet.


„Hülfreich und gut“ nannte Neumann-Torborg seinen Entwurf, mit dem er 1903 im Wettbewerb antrat.

1903 stiftete die Stadt Elberfeld den Begründern des 50 Jahre zuvor eingerichteten Elberfelder Systems, einer damals modernen Sozialfürsorge in der boomenden Industriestadt Elberfeld, das sogenannte Armenpflege-Denkmal. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört. Seit 1973 erinnert eine Bronzetafel an der Citykirche (Kirchstraße) an das zerstörte Denkmal, von dem nur Fotos und ein Bronze-Modell, das der Stadt Elberfeld 1903 gestiftet wurde, übrig geblieben waren.


Das Armenpflegedenkmal am 20.06.2011 auf dem Kirchplatz. Im Unterschied zum Original ist das Denkmal heute um 180 Grad gedreht.

Wenige Monate, nachdem der Elberfelder Ritter am Rathaus seinen Wiedereinzug gefeiert hatte, war der Mäzen und Organisator der Spendenaktion, Hans-Joachim Camphausen, schon weit in den Planungen einer neuen Rückkehr. Das Armenpflege-Denkmal sollte wieder aufgestellt werden. Von den benötigten 175.000€ waren bereits 90% gesammelt, um die zwei Tonnen schwere Figurengruppe wieder auf seinem alten Sockel anzubringen.1 Vor allem 24 Einzelspenden2 und eine Spende der NRW-Stiftung Natur, Heimat und Kultur in Höhe von 10.000€ halfen das Projekt zu realisieren.3


Der Generalanzeiger sprach am 26.9.1903 von einer Allegorie der Wohltätigkeit. (RMK S.138)

Das Denkmal steht heute auf dem acht Tonnen schweren Originalsockel des Denkmals von 1903. Dieser war nach dem Zweiten Weltkrieg im Bereich um die City-Kirche vergraben worden, 1953 kurz wiederentdeckt und erneut vergraben worden. Erst 2003 kam er bei Ausgrabungen auf dem Kirchplatz in einem verschütteten Keller wieder zum Vorschein und wurde zum Pflegezentrum der Diakonie an der Blankstraße verbracht und dort aufgestellt. (Ein Bild davon findet sich auf Wikipedia.) 2011 wurde er restauriert, behielt aber einiger Narben[3], die von seiner Geschichte zeugen. 4


Am 18. Juni 2011 konnte die neue Figurengruppe, die nach historischen Fotografien von der Kunstgießerei Kayser in Düsseldorf angefertigt worden war, nach einer kurzen Andacht in der City-Kirche im Beisein von Oberbürgermeister Jung5 auf dem Kirchplatz eingeweiht werden.6 Zwei Ur-Enkelinnen der geehrten Männer enthüllten das Denkmal von seinem weißem Tuch. 7 Im Vorfeld betonte Camphausen den Symbolwert des Denkmals: „Das Denkmal ist ein Beispiel für positive Stadtgeschichte. Es steht für das Elberfelder System aus Miteinander, Hilfe und Verantwortung.“8


Drei Bronzeplatten schmücken den Sockel mit den Reliefs der Männer, die das Elberfelder System eingeführt hatten.

Gustav Schlieper

Daniel von der Heydt.

David Peters.

Das Original: Die Inschrift am Granitsockel von 1903

Die historische Inschrift lautet:

„Den Begründern der Neuordnung
des Armenwesens
in dankbarer Erinnerung
errichtet von der Stadt
Elberfeld
1853-1903“


Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. Manfred Görgens, Elberfeld: Ein weiteres Denkmal kehrt zurürck, in WZ-online vom 18.Juli 2010. 
  2. Werner Jacken, Denk Mal. Enthüllt!, auf evangelisch-wuppertal.de (abgerufen am 23.04.2012)
  3. Florian Ballin, Das Armenpflegedenkmal steht – für die Botschaft der Nächstenliebe, in WZ-online vom 19.Juni 2011. 
  4. Werner Jacken, Denk Mal. Enthüllt!, auf evangelisch-wuppertal.de (abgerufen am 23.04.2012)
  5. Armenpflegedenkmal: Der Sockel wartet schon, in: WZ-online vom 14.Juni 2011. 
  6. Bernd Schwickerath, Armenpflege-Denkmal: Ein Stück Elberfelder Geschichte kehrt heim, in WZ-online vom 8.Juni 2011. 
  7. Werner Jacken, Denk Mal. Enthüllt!, auf evangelisch-wuppertal.de (abgerufen am 23.04.2012)
  8. Bernd Schwickerath, Armenpflege-Denkmal: Ein Stück Elberfelder Geschichte kehrt heim, in WZ-online vom 8.Juni 2011.  

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