Sandsteinfiguren der Erzväter Abraham, Isaak und Jacob

Die drei Erzväter Isaak, Abraham und Jakob. (v.l.n.r.)

In einem Garten in Ronsdorf, zwischen Elias-Eller-Straße und Monschaustraße, finden sich die ältesten bekannten und noch existierenden Beweise für die künstlerische Ausgestaltung der Stadt durch ihre Bürger. Um 1747, so wird vermutet, ließ Johann Bolckhaus im Garten seines neuen Hauses drei Sandsteinfiguren errichten, die die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob darstellen sollen. Johann Bolckhaus war der Stiefsohn und Nachfolger des Ronsdorfer Stadtgründers Elias Eller. Der Künstler dieser Skulpturen und das Datum ihrer Entstehung liegt im Dunkel der Geschichte.


Isaak.

Abraham.

Inschrift an der Plinthe (über dem Sockel)

Jacob

Die Inschrift an der Plinthe.

Alle drei Figuren sind Männer mit langen Bärten und wallenden Gewändern, die Schriftrollen bei sich tragen, die mittlere Figur (Abraham) scheint daraus zu rezitieren.

Irgendwann nachdem die Figuren aufgestellt worden waren, wurden sie in der Erde des Gartens vergraben. 1860 fand sie Johann Heinrich Braun, der Grundstück und Haus erworben hatte, welches deshalb auch als Braun’sches Anwesen bekannt war. Braun stellte die Figuren wieder im Garten auf. 1980 wurden sie restauriert, mittlerweile ist der Sandstein wieder stark in Mitleidenschaft gezogen.1

Ich bedanke mich den Eigentümern für die Erlaubnis die Erzväter zu fotografieren.

Update 05. März 2016:


Der „Heilige Berg“ Wuppertals hat neue Bewohner.

Seit Oktober 2015 haben die Erzväter ein neues Domizil auf der Wiese vor der Kapelle des Theologischen Zentrums auf der Hardt bezogen. Gemäß der Pressemitteilung vermutet man nun ihre Entstehung um 1620 in Franken, die genaue Bedeutung der Figuren bleibt aber im Dunkeln. Die Interpretation der Kirchlichen Hochschule sieht nun wie folgt aus:


„Abraham, den alle monotheistischen Religionen ehren, steht am wichtigsten Ort vor der Kapelle und verweist mit seiner Schriftrolle auf den Segen für alle Völker, den Gott ihm versprach (Gen 12,3). Isaak steht ruhig hinter ihm, weil die Geschichte des Lebens unter Gottes Segen Gelassenheit braucht. Und Jacob schreitet munter aus, als sei er unterwegs nach Bethel, um die Himmelsleiter zu sehen; dem Leben unter dem Segen eignet Bewegung und Gottesbegegnung.“2


Detailansicht

Zwei von drei Erzvätern

Die Erzväter wurden der Kirchlichen Hochschule zum Geschenk gemacht, ein Mäzen ermöglichte die Überführung von Ronsdorf auf die Hardt.


Position der Kunstwerke auf der Karte


Fußnoten:

  1.  RMK, S. 12.
  2. Pressemitteilung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel „Die Erzväter auf der Wiese am „Heiligen Berg„, o.J.

veröffentlicht am:

zuletzt geändert: