Gustav-Platzhoff-Denkmal

Postkarte mit Briller Viertel und dem Gustav-Platzhoff-Denkmal, gelaufen 1912. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6

Es war der 24.Juli 1910, als der Elberfelder Verschönerungsverein am Nützenberg am oberen Ende der Sadowastraße ein Denkmal für seinen ersten und später Ehrenvorsitzenden Gustav Platzhoff einweihte. In Anwesenheit von Mitgliedern der Familie Platzhoff-de Weerth, des Beigeordneten Schoenefelder als Vertreter des Oberbürgermeisters Funck und von Mitgliedern des Vereins sprach der Vorsitzende Freiherr August von der Heydt über die Verdienste des Geehrten um den Verschönerungsverein und im Besonderen um die Anlage am Nützenberg, die dieser durch eine Schenkung des Waldbesitzes und mit Geldspenden ermöglicht hatte.


Das Platzhoff-Denkmal auf einer Fotografie mit dem Bronzerelief Platzhoffs. Entnommen aus: Dr.Wilhelm de Weerth, Ahnentafel von Ellen de Weerth geb.Jung, Düsseldorf 1939, S. 12.

Das Denkmal in Form einer großen, anfangs bepflanzten, Vase auf einem drei Meter hohen, sich verjüngendem Postament mit leichten Jugendstilelementen, an dessen Front ein Bronzerelief und die Inschrift zu finden war, schuf der Elberfeld Kunstgewerbelehrer Prof. Louis Heitsch, der zwei Jahre zuvor bereits den Flaggenmast vor dem Elberfelder Rathaus geschaffen hatte. Die Inschrift lautete:


„Dem ersten
Vorsitzenden und
Mitbegründer des
Verschönerungs-
Vereines
Gustav Platzhoff
1910“


Gustav Platzhoff wurde am 19.Mai 1821 in Elberfeld geboren und war ein Urenkel von J.P. Bemberg, der 1792 eine Weinhandlung gegründet hatte, die später ein Farbenhandel und dann eine Türkischrotfärberei wurde. 1865 zog die Firma, deren Teilhaber Platzhoff war, an die Oehde in Heckinghausen um, da dort mehr Platz vorhanden war. Neben der Arbeit engagierte sich Platzhoff als Stadtverordneter (1853-1861), Beigeordneter (1864-1878) und als erster Vorsitzender des Elberfelder Verschönerungsvereins (1870-1881). Darüber hinaus war er zwanzig Jahre lang Repräsentant der reformierten Gemeinde Elberfelds. Ab 1881 war er Ehrenvorsitzender des EVV. Am 23.August 1880 erhielt er den Kronenorden IV.Klasse und die 1860 angelegte Platzhoffstrasse trägt bis heute seinen Namen. Am 7.Oktober 1887 starb er in Elberfeld.


Gustav-Platzhoff-Denkmal und der Eingang des Sadowastollens im März 2011.

Während des Zweiten Weltkriegs ging das Bronzerelief und die Inschrift
verloren. Im August 1968 wurde eine neue Bronzetafel angebracht, auf der
die Inschrift zu lesen ist. 1


Die neue Gedenktafel von 1968

Das im Hintergrund zu sehende Portal wurde 1879 errichtet und gehört zum Sadowastollen, der 1877 angelegt wurde und unter dem Nützenberg die Sadowastraße und den Weyerbuschweg verbindet. Der repräsentative Abschluss des 700 Meter lange Stollens, der als Wasserreservoir diente, war Bedingung des Verschönerungsverein für die Erlaubnis zum Bau. 1994 wurde das baufällige Portal für 370.000 DM2 von den WSW saniert.3


Ein Eichhörnchen ist an der Seite des Postaments zu sehen.

Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S. 154f.
  2. Anette Ludwig, Am Stollen zuviel weggebaggert, in: WZ vom 20. Juli 1994.
  3. Am Denkmal wird endlich gearbeitet, in: WZ vom 20. April 1994.

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