Johannes-Rau-Büste

Büste und Glastafel im Hörsaalzentrum des Campus Freudenberg. Am Sockel erklärt eine kleine Plakette, dass diese von der Sparkasse gestiftet wurde.

Am 30. März 2007 weihte die Bergische Universität auf dem relativ neuen Campus Freudenberg im dortigen Hörsaalzentrum eine Büste Johannes Raus ein. Die Bronzebüste wurde vom Kölner Bildhauer Franz Josef Lipensky geschaffen und die Anschaffung von der Sparkasse Wuppertal mit einer Spende unterstützt. Johannes Rau sorgte in seiner Zeit als NRW- Minister für Wissenschaft und Forschung für die Gründung (nicht nur) der Bergischen Universität (1972) als Gesamthochschule. 1989 wurde er deshalb zum Ehrensenator der Universität ernannt. Auch daran erinnerte Rektor Volker Ronge bei der Einweihung der Büste und ebenso an die weiteren Verdienste des ehemaligen Wuppertaler Oberbürgermeisters, NRW-Ministerpräsidenten und Bundespräsidenten.1


Die Johannes-Rau-Büste

Johannes Rau wurde am 16.Januar 1931 in Wuppertal geboren. 1948 brach er den Besuch des Gymnasiums an der Siegesstraße, das heute seinen Namen trägt, ab, machte eine Lehre als Buchhändler und engagierte sich in der Bekennenden Kirche. 1952 begann er als Verlagsbuchhändler zu arbeiten. Seine erste politische Aktivität führt ihn im selben Jahr zur Gesamtdeutschen Volkspartei, die von Gustav Heinemann aus Protest gegen die Wiederbewaffnung gegründet worden war und er wurde Ortsvorsitzender in Wuppertal. 1954 wurde er Geschäftsführer des Jugenddienst-Verlags, erhielt 1962 einen Sitz im Vorstand und war von 1965 bis 1967 Direktor des Verlags. Nachdem sich die GVP 1957 auflöste, ging Rau zur SPD. Ab 1968 gehörte er zum Parteivorstand und wurde ein Jahr später Oberbürgermeister von Wuppertal. Bereits 1970 wechselte er als Minister für Wissenschaft und Forschung ins Kabinett des Ministerpräsidenten Heinz Kühn nach Düsseldorf. 1978 wurde er Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens und behielt dieses Amt 20 Jahre inne. 1987 unterlag er als Bundeskanzlerkandidat dem amtierenden Kanzler Helmut Kohl. 1994 und 1999 trat er zur Wahl als Bundespräsident an und gewann die Wahl 1999 im zweiten Wahlgang. Als erstes deutsches Staatsoberhaupt sprach er 2000 vor dem israelischen Parlament (der Knesset) und bat dort das jüdische Volk und Israel um Vergebung für die Verbrechen des Holocaust. Am 27.Januar 2006 starb der dreifache Vater und Ehemann von Christina Rau in Berlin, wo er auch bestattet wurde. 2


Die Glastafel neben der Büste illustriert den Lebenslauf Johannes Raus.

Der Text lautet:

„Johannes RauEhrendoktor der Bergischen Universität Wuppertal
* 16. Januar 1931 in Wuppertal, † 27. Januar 2006 in Berlin
1958 – 1999       Mitglied des Landtages des Landes Nordrhein-Westfalen
1967 – 1970       Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion
1964 – 1978       Mitglied des Rates der Stadt Wuppertal
1969 – 1970       Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
1977 – 1998       Vorsitzender der NRW-SPD
1970 – 1978       Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes
Nordrhein- Westfalen1.August 1972  Gründung der Gesamthochschule Wuppertal1978 – 1998       Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
1965 – 1999       Mitglied der Landessynode sowie stellvertetendes Mitglied der
Kirchenleitung der evangelischen Kirche im Rheinland
1966 – 1974       Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen
Kirchentags
1982/83, 1994/95 Bundesratspräsident
1999- 2004      Bundespräsident
Ehrendoktorwürden
Ruhr-Universität Bochum, Universität Bochum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, FernUniversität Hagen
Ben-Gurion University of the Negev (Beer Sheva, Israel), Universität Haifa (Israel, als erster Deutscher),
Technion Israel Institute of Technology (Haifa), Nanjing-Universität (Nanjing, Volksrepublik China)Ehrenbürgerschaften
Wuppertal, Berlin, Bonn, SpiekeroogAuszeichnungen
Ehrenring der Stadt Wuppertal, Großkreuz des Verdienstordens und Sonderstufe des Großkreuzes des
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Ehrensenator der Bergischen Universität Wuppertal,
Ehrensenator der Universität Bielefeld, Ehrensenator der Europäischen Akademie der Wissenschenschaft und Künste,
Leo-Baeck-Medaille, Ritter des Ordens wider den tierischen Ernst.“

Der Rathausplatz in Barmen trägt seit  dem 11.Mai 2006 den Namen Johannes-Rau-Platz. 2009 wurde im Barmer Rathaus eine Gedenktafel zur Erinnerung an Johannes Rau eingeweiht.


Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. Campus Freudenberg: Bronzene Rau-Büste enthüllt, in: WZ vom 31.März 2007.
  2. Biografie auf der Homepage des Bundespräsidenten, abgerufen am 12.09.2012.

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