Figurenschmuck am Haupteingang der Stadtbibliothek

Die Figuren über dem alten Portal der Stadtbücherei.

Am 3. Februar 1929 wurde das neue Gebäude der Elberfelder Stadtbücherei – die heutige Zentralbibliothek – in der Kolpingstraße eingeweiht. Aus diesem Anlass veröffentlichte der Leiter der Einrichtung, Dr. Wolfgang van der Briefe, eine Festschrift, in der Stadtbaurat Koch die Baugeschichte des Gebäudes beschreibt. Der plastische Schmuck, der vom Düsseldorfer Bildhauer Leopold Fleischhacker geschaffen wurde, wird von Koch wie folgt beschrieben:


Eine der beiden Figuren.

„Reichere Ausbildung erfuhr der Haupteingang in der Kasinogartenstraße [heute Kolpingstraße, Anm.] mit bildnerischem Schmuck in Gestalt zweier Figuren, die die geistigen Pole einer Bücherei symbolisch umschreiben und Dichtung und Wissen darstellen. In den schräggestellten Türleibungen befinden sich acht verschiedene Reliefs mit humorvollen Sinnbildern, die mit Beispielen aus der Tierwelt menschliche Züge und Schwächen der Herren Gelehrten und Literaten verspotten. Glauben wir nicht hie und da sogar Bekannte in den Tiersymbolen zu erblicken: Da sitzt auf einsamen Horst der Adler als Philosoph, erhaben über Erde und Menschheit; und dort spreizt sich selbstbewußt und Eitel der Pfau; der Fuchs, der listige Streber, dem die Trauben aber zu hoch hängen, ist uns auch ebensowenig unbekannt wie der aufgeblasene Frosch, der noch dazu gern alles aus aus der Sumpfperspektive beurteilt. Auch der Affe fehlt nicht, der erst im Spiegel sein unschönes Eigenbild erkennen muß, und der naschhafte Bär, der den fleißigen Bienen den Honig stiehlt. Dort tummelt sich gar ein junger Esel und kommt in seinem Übermut fast zu Fall, und da läßt es sich der Hamster wohl sein bei gutem Korn, das er nicht gesät, aber emsig eingeheimst hat.“


Die andere Figur.

Der Wuppertaler Bildhauer Erich Cleff fertigte außerdem die Kapitalformen der Pilaster und die Medallions zwischen den Fenstern der Hauptgeschosse.1


Die Reliefs der rechten Portalseite.

Die Reliefs an der linken Portalseite.

Position des Kunstwerke auf der Karte


Fußnoten:

  1.  RMK, S. 263 f.

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