Mahnmal Berliner Mauer

Entnommen aus: General-Anzeiger der Stadt Wuppertal, vom 19. Juni 1962.

Während einer Kundgebung am 17. Juni 1962 (bis 1990 war der 17. Juni der Tag der deutschen Einheit) wurde vor der Stadthalle in Elberfeld provisorisch eine Mauer errichtet, die am 18. Juni 1962 im Foyer des Barmer Rathauses einen festen Platz fand. Die vier Meter lange Mauer mit der gemalten Aufschrift „13. August 1961“ erinnerte an die Errichtung der Berliner Mauer an jenem Datum durch die DDR. Als Mahnmal und Symbol der deutschen Teilung stand sie, durchaus umstritten, für neun Jahre im Barmer Rathaus. Die einen sahen in ihr eine Verniedlichung der Berliner Mauer, die anderen ein Mahnmal gegen Unmenschlichkeit und die Spaltung Deutschlands. Anfängliche Pläne, die Mauer an der „Berliner Allee“ (heute nur Berliner Straße) aufzustellen, wurden nicht verwirklicht.

Am 30. April 1971 wurde auf dem Berliner Platz in Oberbarmen der Berliner Bär eingeweiht, gewissermaßen als neues Zeichen der Einheit Deutschlands und der Solidarität der Wuppertaler mit den (West-)Berlinern. Am 26. April entschied bereits der Rat der Stadt Wuppertal mit den Stimmen von SPD und FDP gegen die CDU (29:23) den Abriss der Mauer im Rathaus. Die Wuppertaler CDU blieb daraufhin der Einweihung des Berliner Bärs am 30.April 1971 um 15 Uhr fern. Zwei Stunden später war im Barmer Rathaus Dienstschluss und die Berliner Mauer wurde zerstört. Bis das Original das gleiche Schicksal ereilte, sollten noch 18 Jahre vergehen.1

Position des Denkmals bei der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S. 434 f.

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