Ganz im Westen Wuppertals liegt -sehr gut versteckt- die Gemeinde Schöller. Genau genommen gehört diese alte Gemeinde um den alten Wehrturm erst seit 1975 zur Stadt Wuppertal. Im Kirchgarten der romanischen Saalkirche der reformierten Gemeinde finden sich verschiedene Grabsteine. Die Kirche selbst stammt aus dem Mittelalter und ist damit eines der ältesten Bauten der Stadt Wuppertal. Laut Wikipedia wurde das Hofgut erstmals 1182 erwähnt.
Die weiße Tafel an der hinteren Wand des Kirchgartens ist die Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Von nahem sieht sie so aus:
Wir sehen oben das Eiserne Kreuz und darunter die Inschrift:
„Den im Weltkriege für König [sic!]
und Vaterland Gefallenen
[9 Namen]
„Die dankbare Gemeinde Schöller“
Der Gedenkstein schließt mit einer Inschrift aus dem Johannes Evangelium (15,13):
„Niemand hat größere Liebe denn die, daß er
sein Leben läßt für seine Freunde“.
Die Tafel verzeichnet 9 Namen inklusive Todesdatum und Todesort. Der erste Schöller Bürger fiel bereits 27 Tage nach Kriegsausbruch, vier weitere noch 1914. Die anderen vier fielen im April und Juni 1917, August 1918 und der letzte am 10.Oktober 1918, knapp einen Monat bevor die Waffen schwiegen.
Am 22. Juli 1922 wurde das Denkmal, das vom Barmer Prof. Hans Fischer entworfen und einem Düsseldorfer Steinmetz ausgeführt worden war, eingeweiht. Die Kosten von 1000 RM und 2 Mark pro Buchstaben wurden durch Spenden erbracht. Ein zuerst ausgesuchter Entwurf vom Architekten Fritsche aus Elberfeld wurde wegen zu hoher Kosten verworfen. Zunächst fand das Denkmal seinen Platz zwischen zwei Fenstern im Inneren der Kirche, also in dauerhafter Gegenwart der Gemeinde. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte eine zweite Gedenktafel angefertigt werden, für die allerdings kein Platz in der Kirche war. Man entschloss sich 1948 anlässlich der Renovierung der Kirche beide Tafeln außen anzubringen und verlegte die Tafel schon mal neben den damaligen seitlichen Eingang. Doch die zweite Gedenktafel wurde zunächst nicht angefertigt. 1962 schuf man dann auf dem alten Kommunalfriedhof ein eigenständiges Denkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs. 1970 wurde die Tafel bei einer abermaligen Renovierung der Kirche an seinen heutigen Platz versetzt.1
Position des Denkmals auf der Karte
Fußnoten:
- RMK, S. 218.