Kriegerdenkmal des 9. Lothringischen Regiments 173

Das Denkmal auf einer Postkarte bei Feierlichkeiten. (Bild ergänzt am 24.7.24.)

Das Kriegerdenkmal des 9. Lothringischen Regiments 173 ist eines, das wohl schon zur Einweihung am 18. August 1929 Verwunderung hervorrief. Das lag nicht daran, das am Freudenberg in unmittelbarer Nähe zu der in den 30er Jahren errichteten Kaserne (heute Campus Freudenberg der Bergischen Universität) ein Denkmal für ein lothringisches Regiment errichtet wurde, denn in diesem Regiment hatten zahlreiche Elberfelder gedient. Die Verwunderung galt der Ausführung des Denkmals, dessen Kosten aus Spenden der Regimentsangehörigen errichtet wurde. Von den 8000 RM Gesamtkosten fehlten zur Einweihung allerdings noch 2500 RM. Über 4000 Soldaten des Regiments waren im Ersten Weltkrieg gefallen, darunter über 400 Elberfelder. Zur Einweihung des Denkmals am 18.August 1929 erschien der ehemalige Kommandeur des Regiments, General von Mudra, aus Schwerin.

Das Denkmal des 9.Lothringischen Infanterie Regiments 173 am Freudenberg

Das Denkmal, das vom Elberfelder Bildhauer Fritz Lücken geschaffen wurde, besteht aus einem Sockel und Pfeiler aus Ziegelsteinen und zwei Skulpturen aus Sandstein. Die untere soll einen sterbenden Krieger darstellen, die obere einen Löwen, der sich gerade durch ein Aufbäumen von der „welschen“ Schlange befreit, die sich um seinen Hals gewickelt hat. Insgesamt hat das Denkmal eine Höhe von sieben Metern.
Der Entwurf war bei den Stadtverordneten, die über den Antrag des Reichsbundes ehemaliger 173er über die zur Verfügungstellung eines Bauplatzes zu entscheiden hatten, sehr umstritten gewesen. Wie der General-Anzeiger berichtete, lehnten die Linken den Entwurf als verhetzend ab, während die Rechten die Überlegenheit der Schlange kritisierten. Der Bildhauer Fritz Lücken erklärte dazu, die Skulptur stelle den Moment dar, in dem sich der Löwe gegen die Schlange wehrt und aufbäumt. Der gefallene Soldat hingegen stehe für die Kameradschaft.

Der Soldat
Der Löwe und die Schlange

Die Inschrift am Pfeiler lautet:

„1914             1918
Zur
dankbaren Erinnerung
an seine im Weltkriege
gefallenen
4237 Kameraden
9.Lothr. Inf. Reg.173
1929″

Auf der Rückseite des Pfeilers finden sich folgende Worte, die einem Menschen des 21. Jahrhunderts unverständlich bleiben.

Rückseite des Denkmals

„Lebe
Kaempfe
und strebe
in unserem Geist!
Im Werk ist staerke
die uns dem Tod entreisst“

1977 stellte der Offizierverein Wuppertal 3000 DM zur Sanierung des Denkmals zur Verfügung.1


Position des Denkmals auf der Karte


 

Fußnoten:

  1. RMK, S. 271.

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