Im Park am Stadtbahnhof in Ronsdorf steht ein kleines, recht unscheinbares Mahnmal mit einer einfachen Botschaft. In Sichtweite der Denkmäler für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und die Opfer des Zweiten Weltkriegs ist es am 14.November 1981 errichtet worden. Anlass war die Ronsdorfer Friedenswoche, die von den Jusos Ronsdorf initiiert worden war. Es beteiligten sich neben diesen auch die Ronsdorfer Zeitung, der Verband der Verfolgten des Naziregimes (VVN), die Jugend der reformierten und katholischen Gemeinde, die Naturfreunde und Amnesty International. Die einfache Botschaft lautet:
“Nie wieder Krieg”
Der anderthalb Meter hohe Gedenkstein aus Sandstein wurde von der Ronsdorfer Zeitung gespendet und die Inschrift von einem Ronsdorfer Steinmetz [Gregor Rasch, siehe Kommentare, JNK] kostenlos angebracht. Der Standort in der Nähe des Kriegerdenkmals (das Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs existiert erst seit 1995) war bewusst gewählt worden. Pfarrer Wilhelm Flender erinnerte bei der Einweihung mit den Worten des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy daran, dass “der Friede nicht kommen [wird], ohne daß wir etwas dafür tun.” Die Bevölkerung solle von ihrem Fatalismus aufgeweckt und zum Aktionismus gebracht werden, das Wettrüsten des Kalten Krieges müsse gestoppt werden.1
Am 19.Oktober 1913 jährte sich die Völkerschlacht bei Leipzig zum hundersten Mal. Es war für die Elberfelder Jugendvereine der Anlass, diesem Ereignis, der Befreiung des Vaterlandes, ein Denkmal zu setzen. Unterstützt wurden sie von August von der Heydt, der am Kiesberg ein Grundstück stiftete, auf dem die Gedenksäule errichtet wurde. Von dem Plateau, das heute leicht unterhalb des Eingangs zum Elberfelder Ehrenfriedhof liegt, hatte man vor bald ebenfalls hundert Jahren einen wundervollen Blick über die Stadt. Heute ist der Bereich zugewachsen.
Das Denkmal auf einer Fotografie unbekannten Datums. Der Adler auf der Bronzekugel wurde 1987 gestohlen und zerstört. Das Denkmal wurde offensichtlich auch als “Jugendwehr-Denkmal” bezeichnet. Sammlung Historisches Zentrum, 010/19/15 (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)
Der Obelisk ist 7,60m hoch und wurde von einem bronzenen Adler gekrönt, der auf eine bronzenen Kugel saß. Diese Figur vom Frankfurter Bildhauer William Ohly wurde 1987 geklaut und zerstört, das Denkmal wurde beschmiert.
Der Obelisk heute.
Die Vorderseite
An der Vorderseite — dem Tal zugewandt — ist ein Eisernes Kreuz, von einem Eichenkranz umgeben, angebracht. Die Plakette unterhalb wurde nach dem Zweiten Weltkrieg angefertigt.1 Sie trägt die Inschrift:
“Den Opfern
der Weltkriege
1914–1918
1939–1945”
An den Seiten sind zwei weitere Inschriften angebracht:
“Zur Erinnerung
an die Befreiung
des Vaterlands
1813.
Errichtet von der
Jugend der Stadt
Elberfeld
1913.”
Die andere Inschrift lautet:
“Auf dem vom
Freiherrn August
von der Heydt
aus diesem Anlass
gestifteten
Grundstück”
Am 6. November 1988 errichteten Bundesbahn und die Stadt Wuppertal auf dem (verbliebenen) Bahnsteig des Bahnhofs Steinbeck ein Mahnmal, das daran erinnern soll, dass von diesem Bahnhof im Zweiten Weltkrieg über tausend Wuppertaler Juden deportiert wurden. Wenige Tage später jährte sich Reichsprogromnacht zum 50. Mal.
Der Obelisk ist zwei Meter hoch, misst an der Basis 50x50cm und wurde von Hans Jürgen Junge, Grafiker der Bundesbahn Regionalabteilung Düsseldorf, entworfen. Geschaffen wurde er von Auszubildenden des Gleisbauhofs Opladen, die Tafeln wurden in der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher im Auftrag der Stadt gegossen. Die vier Tafeln, die von Junge nach einer Textvorgabe der Stadt Wuppertal entworfen wurden, tragen folgende Inschriften:
“Den Opfern zum Gedenken”
“Den Lebenden zur Mahnung”
“Vom Bahnhof
Wuppertal-Steinbeck
wurden in den Jahren
1941 und 1942
über 1000
jüdische Mitbürger
deportiert
und damit
in den sicheren
Tod geschickt”
Die vierte Tafel listet die Ziele der Transport auf, allerdings weiß man heute, dass nach Riga wohl keine Wuppertaler Juden deportiert wurden. Die Namen künden von einem grausigem Verbrechen, dass in Wuppertal seinen Anfang nahm.
“Izbica
Litzmannstadt
Minsk
Riga
Theresienstadt”
In den Gedenkreden vom Präsidenten der Bundesbahndirektion Köln, Dr. Hanns Beck und der Wuppertaler Oberbürgermeisterin Ursula Schulz wurde der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass nie wieder ähnliches geschehen werde, dass nie wieder Minderheiten dem Terror und der Diskriminierung ausgesetzt sein werden. Landesrabbiner Abraham Hochwald erinnerte an die Unerbittlichkeit der Judenverfolgung und beschloss die Einweihungsfeier mit einem deutschen und jüdischem Gebet für alle Opfer der Gewalt. Vom Trio Pajkele der Wuppertaler Musikhochschule wurde die Feier musikalisch gestaltet. Unter anderem spielten sie das Lied “Ss brent, Brider, ’ss brent”, dass Mordchai Gebirtig im Krakauer Ghetto schrieb, wo er am 4.Juli 1942 von deutschen Soldaten erschossen wurde.1
Im Jahr 1932 wurden die beiden Oberrealschulen in Elberfeld, die bis dahin als Oberrealschule Nord und Süd in der Humboldtstraße und in der Weststraße getrennt existierten, zur Oberrealschule Elberfeld zusammengelegt. Am 30.April 1932 feierte man die Vereinigung im Schulgebäude an der damaligen Humboldtstraße, wo heute an der gleichnamigen Straße die Helmholtz-Realschule zu Hause ist. Aus Anlass der Vereinigung schuf man eine Gedenktafel aus Holz, die mit privaten Spenden finanzierte wurde, die in Schwarz und Gold fast dreihundert Namen der gefallenen Lehrer und Schüler beider Schulen aufzählt. Oberstudiendirektor a.D. Prof. Hübler sprach die Weiherede und übergab die Tafel in die Obhut der Schule.
Die Ehrentafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Die Inschrift über der Gedenktafel, deren Jahreszahlen mit Eisernen Kreuzen flankiert werden, lautet:
“1914 Unserer teueren Gefallenen 1918”
Zum Ehrenmal der Schule gehörte neben der Gedenktafel auch das Gemälde von Prof. Fahrenkrug, das 1925 für das Ehrenmal der Oberrealschule Süd geschaffen worden war und mit in die neue Schule umzog. Eine Beschreibung des verschollenen Gemäldes findet sich im dortigen Eintrag.Die Gedenktafel wurde 1953 unversehrt auf dem Speicher der Schule gefunden und mit einer Zusatztafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs an das Neusprachliche Gymnasium Aue übergeben.
Die Gedenktafel für die Opfer des Zweiten Weltkrieges.
Die Gedenktafel zeigt ein Eisernen Kreuz mit den Worten “Zum Gedenken” und den Jahreszahlen 1939/45.
1975 kamen beide Gedenktafeln zum Schulzentrum Süd, wo aus dem Gymnasium Aue 1986 das Carl-Fuhlrott-Gymnasium wurde. Dort hing die Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs über der des Ersten Weltkriegs, deren Kantenlänge exakt der oberen Kante der älteren Gedenktafel entspricht. 1991 hingen beide Gedenktafeln noch zusammen dort, heute befinden sie sich im Archiv der Schule. Das Gemälde von Prof. Fahrenkrog ist verschollen.1
Es war ein Sonntag, der 2.August 1925 als man in Vohwinkel anlässlich des 11. Kreisfeuerwehrtages die Ehrentafel der Freiwilligen Feuerwehr Vohwinkel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Kameraden enthüllte. Die Tafel aus Kupferblech wurde feierlich von Branddirektor Richter an den Bürgermeister Dr. Landwehr der damals noch selbstständigen Stadt Vohwinkel übergeben.
Ehrentafel der FFW Vohwinkel
Die Tafel, vermutlich geschaffen von Prof. Hans Fischer, besteht aus Kupferblech und weist unter den drei Spitzen links und rechts zwei Helme auf, einen Stahlhelm mirt Eichenlaub und einen Feuerwehrhelm, die symbolisch die Verbindung der Feuerwehrmänner und der Soldaten darstellt.
StahlhelmFeuerwehrhelm
Unter dem Eisernen Kreuz in der mittleren Spitze ist folgende Inschrift zu lesen:
“1914 — 1918
Den im Weltkriege
gefallenen Kameraden
der Freiwilligen Feuerwehr Vohwinkel
zum ehrenden Gedächtnis”
Es folgen die Namen und Todesdaten der zwölf Gefallen und anschließend folgt das Motto:
“Einer für Alle — Alle für Einen”
Die Tafel hing an der Außenwand der Wache Spitzwegstraße, dann in einem Schulungsraum. Heute ist sie in den Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr im ehemaligen Rathaus Vohwinkel untergebracht.1
Ich bedanke mich bei Brandinspektor Eric Tribble für die Möglichkeit die Tafel zu fotografieren.
Am 14. August 1921 wurde die Ehrentafel des “Samariter-Vereins und Freiwilliger Sanitätskolonne des Roten Kreuzes Barmen” im Friedensheim am Mühlenweg eingeweiht. Ob die Tafel hier verblieb oder im Vereinsheim in der Gaststätte “Zur Glocke” aufgestellt wurde, ist unklar. Entworfen und vermutlich ausgeführt wurde sie von Ernst Bornemann, Lehrer der Barmer Kunstgewerbeschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand sich das Bereitschaftsheim in der Bachstraße, heute hängt die Tafel in den Räumen der Bereitschaft in der Humboldtstraße.
Die Ehrentafel ist aus Kupfer und auf einer Eichentafel angebracht.
Ehrentafel der Barmer Männerbereitschaft des DRK
Die Inschrift lautet:
“Samariter-Verein
und
Freiw.Sanitätskolonne
vom Roten Kreuz
Barmen
In dem
großen Weltkriege
starben aus unserer Mitte
[20 Namen]
den Heldentod
für Heimat und Vaterland”
Am 12. Januar 1897 wurde der Samariterverein vom Roten Kreuz Barmen gegründet, sein erster Vorsitzender war der Krankenhaus-inspektor Wilhelm Faust. Ab 1901 gab man auch Ausbildungskurse für Damen, 1902 richtete man im Barmer Stadtgebiet 13 Unfallstationen ein, die mit einer Trage und einem Verbandskasten ausgerüstet wurden. 1913 stellte man in Verbindung mit dem Vaterländischen Frauenverein ein Vereinslazarett in der Schule Südstraße (heute Germanenstraße) vor und führte eine Transportübung vom Bahnhof Heubruch zum Schule durch. Man trat außerdem dem Rheinisch-Westfälischen Sanitätskolonnen-Verband bei und trug nun Uniform. Den Namen änderte man in “Samariterverein und Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Barmen”. Im Ersten Weltkrieg betreuten 16 Kolonnenmitglieder und 35 Samariterinnen ein Lazarett des Roten Kreuzes in der Schule Kleestraße. 21 Kameraden starben Laufe des Krieges, 12 als Soldaten und 9 als Krankenpfleger. Nach dem Zweiten Weltkrieg Krieg nannten man sich um in “DRK-Männerbereitschaft Wuppertal-Barmen” und “DRK-Frauenbereitschaft Wuppertal-Barmen”.1
Ich bedanke mich bei Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Eckhardt für die Gelegenheit, die Fotos anzufertigen und hier zu veröffentlichen,
Am 21. Januar 1923 wurde, ebenso wie im Amtsgericht, eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eingeweiht. Im Landgericht wählte man den großen Schwurgerichtssaal als Rahmen der Gedenkfeier. Die Kosten der Gedenktafel waren von den Beamten, Anwälten und Richtern des Landgerichts aufgebracht wurden. Die Tafel aus Bronze, entworfen und begonnen von Ernst Bornemann, Professor an der Kunstgewerbeschule, wurde nach dessen Tod vom Kunstgewerbelehrer Otto Wirth vollendet. Sie besteht aus einem mit Blättern verzierten Rahmen, einem Eisernen Kreuz und der Inschrift:
“Im Weltkriege 1914–1918
starben den Heldentod:”
Darunter folgen 23 Namen, jeweils mit der Berufsbezeichnung, vom Landrichter bis zum Kanzleidiätar.
Ehrentafel des Landgerichts für die Gefallenen der Ersten Weltkriegs
Die Tafel hing einst im linken Parterregang des Gebäudes, dann, vermutlich nach dem Zweiten Weltkrieg, kam sie in einen der Amtsräume, seit den 80er Jahren, als man die Wortwahl nicht mehr zeitgemäß empfand, befindet sie sich an einem Ort, dernicht öffentlich zugänglich ist.
Ich bedanke mich bei den Mitarbeitern des Land- und Amtsgericht für ihre freundliche Mitarbeit.1