Bereits am 5.September 1871 beschloss die Barmer Stadtverordneten-Versammlung die Errichtung eines Kriegerdenkmals für die Gefallenen des Feldzugs von 1870/71. Drei Jahre später, im Oktober 1874 war es soweit: Das 45.000 RM teure Kriegerdenkmal wurde feierlichst eingeweiht, mit Ansprachen des Oberbürgermeisters, eines Pastors, mit zwei Militärkapellen und bengalischen Feuern. Im Zweiten Weltkrieg wurde es schwer beschädigt und 1951 gesprengt.
Auch wenn dieses Denkmal, das früher in den Barmer Anlagen neben der Barmer Stadthalle stand (heute steht dort ein Verwaltungsgebäude, dass seit einigen Jahren von der Stadt genutzt wird. Untere Lichtenplatzer Str., Ecke An der Bergbahn (früher Luisenstr)) nicht mehr existiert, ist es ein hochinteressantes Monument gewesen. Das Denkmal erinnert an einen Festungssturm. Es war 24 Meter hoch und wurde von einer 5,50 Meter hohen Ehrenhalle umgeben, die von diesem Standpunkt auf der Unteren Lichtenplatzer Straße nicht gut sichtbar ist. Der Turm hatte acht Ecken und zwei Aussichtsplattformen.
In der Ehrenhalle waren an drei der acht Seiten Steintafeln angebracht, die die 77 Namen der Gefallenen und ihrer Regimenter verzeichnet. An vier weiteren Seiten waren raumhohe, bleiverglaste Fenster angebracht. An der achten Seite befand sich das Portal mit einem schmiedeeisernen Gitter. Darüber war die Inschrift eingemeißelt:
„Den für Deutschlands Einheit 1870 und 1871 gefallenen tapferen Barmer Kriegern die dankbare Vaterstadt!“
Vor dem Portal fanden später noch zwei eroberte französische Kanonen ihren Platz, die ein Geschenk Kaiser Wilhelms I. waren. 1917 wurden sie eingeschmolzen.
Im Turm selber war noch ein Band in den Stein gehauen, dass die Schlachtorte verzeichnete. Auf dem Turm befand sich eine Fahnenstange von 12,30 Meter Höhe, die einen zwei Meter hohen kupferen Adler trug.1
Position des Denkmals auf der Karte
Fußnoten:
- RMK, S. 48 ff.