Unweit des Ringel-Denkmals, an der Kurve der Josef-Haydn-Strasse, wo ein Weg in die Barmer Anlagen führt, steht ein kleiner unscheinbarer Sandstein, den Johann Caspar Engels, der in der Nähe wohnte, vemutlich vor dem Jahr 1930 errichten ließ. Im Namen des Wuppertaler Tierschutzvereins, der 1862 von Johann Carl Fuhlrott gegründet worden war, mahnt er mit Hilfe eines Zitates des Philosohen Schopenhauer den Kampf gegen Tiermisshandlung und vor allem die Vivisektion an. Die Inschrift lautet:
“Motto
“Tue Deinen Mund auf
für die Stummen und für
die Sache aller, die ver-
lassen sind”
Arthur Schopenhauer
1788–1860
In seinem Kampfe gegen
die “scheussliche Tiermiss-
handlung” und gegen die
“ruchlose Vivisektion”.
Der Wuppertaler Tierschutz-
verein”
Johann Caspar Engels war auch der Stifter des verlorenen Bronzereliefs “Jesus heilt ein mißhandeltes Tier”, das an der Dicke-Ibach-Treppe zu finden ist.1
Im Juli 1907 errichtete der Barmer Grottenbauer Friedrich Sauerzapf im Auftrag des Barmer Verschönerungsvereins in den Barmer Anlagen einen Gedenkstein für den Barmer Abgeordneten Ernst von Eynern. Sauerzapf türmte Hausteine zu einem etwa drei Meter hohen Hügel und platzierte im Zentrum einen Granitstein, der damals wie heute die Inschrift trug:
“Ernst
v.Eynern
Platz”
Der Ernst von Eynern Gedenkstein im Ursprungszustand. Die Aufnahme entstand vor 1914. Bild entnommen aus der Festschrift: Verschönerungsverein zu Barmen zum 50jährigen Jubiläum am 8.Dezember 1914, S.26. (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)
Heute ist von dem “Steinhaufen” fast nur noch der Granitstein übrig geblieben.
Ernst v. Eynern Gedenkstein.
Ernst von Eynern wurde 1838 in Wupperfeld geboren und war der Sohn des Barmer Kaufmanns, Stadtverordnetem und Abgeordneten des preußischen Landtags, Friedrich von Eynern. Der Sohn schickte sich an den Pfaden seines Vaters zu folgen und wurde 1875 Stadtverordneter auf Seiten der Nationalliberalen. 1879 wurde er in den Provinziallandtag und als Abgeordneter für Lennep-Remscheid-Solingen in den preußischen Landtag gewählt. 1894 verlieh ihm Wilhelm II. den erblichen Adel. Ernst von Eynern galt als duldsam und hilfsbereit und war Anhänger Bismarcks und folglich Gegner des demokratischen Fortschritts, des Ultramontanismus und des Marxismus. Außerdem kämpfte er gegen den Einfluss der Kirchen und war aufgrund seiner schlagfertigen Rede gefürchtet. Er starb durch einen Unglücksfall in der Nacht vom 1. auf den 2.November 1906 in Barmen. Seine Witwe übewies dem Barmer Verschönerungsverein 1907 20.000 Mk zum Andenken an ihren Mann, der lange Jahre Mitglied des Vereins gewesen war.1
Adolph Werth wurde am 25. April 1839 geboren und starb am 22. Februar 1915 in seiner Geburtsstadt Barmen. Er war Inhaber der väterlichen Fabrik für Barmer Artikel, die am Mühlenweg angesiedelt war. Adolph Werth fühlte sich der Geschichtsforschung verpflichtet. Er war Mitglied des Bergischen Geschichtsvereins seit dessen Bestehen und gründet die Abteilung Barmen 1868, deren Schriftführer er war. 1869 wurde er Vorsitzender dieser Abteilung. 1887 gehörte zu den Gründern des Schloßbauvereins Burg a.d. Wupper, wo er 15 Jahre Schriftführer war. Ab 1913 kümmerte er sich um den Aufbau eines Archivs und einer bergischen Bibliothek. Als Nachfolger seines Vaters verwaltete er das Archiv der reformierten Gemeinde Gemarke seit 1872. Zu seinem Forschungsgebiet gehörte die Geschichte der Gemeinde Gemarke, die Geschichte der Garnnahrung und der Stadt Barmen und er dokumentierte die Wiedererrichtung von Schloss Burg.
Denkmal für Adolph Werth in den Barmer Anlagen
Am 15. Juli 1916 enthüllte der Bergische Geschichtsverein Barmen unter Vorsitz des Geheimrats Albert Molineus das Denkmal für Adolph Werth. Es besteht aus einem Granitfindling aus dem Odenwald mit einer bronzierten Kupferplatte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Plakette eingeschmolzen, am 5.Februar 1955 konnte sie durch Bemühungen des Bergischen Geschichtsvereins und des Barmer Verschönerungsvereins ersetzt werden. Die neue Tafel mit geringfügig veränderter Inschrift fertigte die Firma August Lange, aus Kupferblech mit Bronzebuchstaben.
Die Inschrift
Die Inschrift lautet:
“ADOLFWERTH
1839–1915
Der Begründer des Berg.
Geschichtsvereins von
Barmen. Sein Lebenswerk
war die Erforschung der
Geschichte seiner
Vaterstadt.”
Adolph Werth wurde auf dem Friedhof Batholomäusstraße beigesetzt, bis 1986 befand sich dort sein Grab und ein weiterer Gedenkstein des Bergischen Geschichtsvereins.1
Die Bronzeplastik “Knabe mit Taube” fertigte Professor Kurt Lehmann aus Hannover im Jahr 1953 im Auftrag des Barmer Verschönerungsvereins. Am 28.September 1954 wurde sie der Bevölkerung als Geschenk zum 25jährigen Stadtjubiläum übergeben und ist seitdem am Klinkerteich in den Barmer Anlagen zu finden. Die 7000 DM teure Figur nach einem Entwurf aus dem Jahr 1936 ist 110 cm hoch. Die Stadt Kassel kaufte im selben Jahr einen zweiten Abguss, 1die Figur steht heute im Botanischen Garten der Stadt.2 Eine weitere Skulptur steht in der Neumarkter Straße in Osnabrück,3 laut Wikipedia stammt sie aus dem Jahr 1958.4
Detailansicht
Update vom 02.10.2022:
2019 wurden bei dem Kunstwerk seitens des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal ernsthafte Beschädigungen festgestellt, sodass sie entfernt wurde. Die Figur zerbrach und verschwand aus der Öffentlichkeit. 5 Der Barmer Verschönerungsverein entschloss sich, die Figur durch eine im 3D-Druckverfahren erstellte Kopie zu ersetzen, damit der Materialwert der Bronze keine Metalldiebe anlockt — und wenn doch, dann nicht zum Schaden des Vereins.
Die Kopie der Plastik im Oktober 2022.
Mit Hilfe einer Spende von Herrn K. Höhne wurde die Bronzeplastik repariert und mit Hilfe einer Spende der Familie Weddigen von Knapp der Nachdruck finanziert.6 Gefertigt wurde die Nachbildung von der Firma EXCIT3D GmbH, gestaltet von der Wuppertaler Künstlerin Yvette Endrijautzki und mit Klarlack versehen durch die Lackiererei Pöppelreiter aus Solingen. 7
In den Jahren 1956 und 1954 verstarben die Eheleute Hans Heinrich und Alice Schwalm. In den Testamenten wurde verfügt, dem Barmer Verschönerungsverein 10.000 DM für Neupflanzungen zur Verfügung zu stellen. 1957 beschloss der Verein, das Geld in Rhododendren zu investieren, die entlang des Promenadenwegs unterhalb der Verwaltungsgebäude, in dem heute der Wupperverband zu Hause ist, anzupflanzen.
Hans-Heinrich-Schwalm-Gedenkstein
Nach Abschluss der Arbeiten, im Herbst 1962, errichtete man einen ca. 1,20m hohen Gedenkstein aus Muschelkalk, der an die Spende erinnern sollte. Seine Inschrift lautet:1
Das Emil Rittershaus Denkmal in den Barmer Anlagen.
Als Dichter und Kaufmann, Bürger und Künstler, Schwärmer und Idealist, Freimaurer und Christ wurde der am 3.April 1834 in Barmen geborene Emil Rittershaus beschrieben. Als er am 8.März 1897 in der Beckmannshofstraße starb, wurde diese kurz nach seinem Tod mit seinem Namen bedacht. Das vielleicht bekannteste Werk des Dichters und Redners Rittershaus ist das Westfalenlied (s.Wikipedia). Nach seinem Tod führte man in ganz Deutschland eine Sammlung zur Schaffung eines Denkmals durch, die 26.162,12 Mk erlöste, sogar aus Moskau und Zürich trafen Spenden in Barmen ein. Den noch fehlenden Betrag zur Deckung der Ausgaben in Höhe von 30.132,949 Mk steuerte die Loge “Lessing” bei, deren Ehrenmeister und Meister vom Stuhl Rittershaus gewesen war.
Die Signatur des Bildhauers Friedrich Schaper
Am 20.Juni 1900 wurde das Denkmal, geschaffen von Rittershaus’ Schwiegersohn Prof. Friedrich Schaper, unter Begleitung einer großen Menschenmenge eingeweiht. Das Standbild zeigt den Dichter “lebenswahr und überraschend ähnlich”, wie der Bericht der Stadt Barmen festhielt. Den Kragenmnatel umgehängt, den Hut in der Hand, die Rechte auf den Stab gestützt, bewohnt er seitdem die Barmer Anlagen, auf dem Sockel aus schwedischem Granit stehend.
Das Emil-Rittershaus-Denkmal vor dem Ersten Weltkrieg. Bild entnommen aus der Festschrift: Verschönerungsverein zu Barmen zum 50jährigen Jubiläum am 8.Dezember 1914, S.13. (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)
Während der Zeit des Nationalsozialismus mussten die Zeichen der Freimaurerei am Denkmal verschwinden, während des Weltkriegs sollte das Standbild eingeschmolzen werden. Doch mithilfe eines Mitglieds der Familie Rittershaus wurde das Denkmal auf einem städtischen Bauhof versteckt und konnte am 50.Todestag des Dichters 1947 wieder seinen Platz neben dem inzwischen zerstörten Planetarium einnehmen. 1954 wurde der im Krieg beschädigte Stock durch ein Gasrohr ersetzt.
1960 wurde das Denkmal an seinen heutigen Standort oberhalb der Unteren Lichtenplatzer Straße versetzt. Dabei wurde der beschädigte Sockel gedreht, sodass die einstige vorderseitige Inschrift
“Emil Rittershaus
1834–1897”
nun auf der Rückseite steht.
Die ehemalige Inschrift auf der Rückseite wurde nun noch um den Namenszug des Dichters ergänzt, sodass sie heute lautet:
“Emil Rittershaus
Dem Dichter
und Menschenfreunde
errichtet im Jahre
1900”
1984, zum 150. Geburtstag Rittershaus’ wurde eine Gedenkfeier abgehalten, die von der Gesellschaft Concordia, der Johannisloge “Hermann zum Lande Berge” und dem Bergischen Geschichtsverein veranstaltet wurde. Anschließend wurde am Denktafel eine weitere Gedenktafel enthüllt, deren Inschrift lautet:
“Ihrem Meister vom Stuhl
1877–79 u.1883–89
Freimaurerlogen
Hermann zum Lande der Berge
Lessing
im Wuppertale
als Stifterinnen”
Darunter ist das Symbol der Freimaurer zu sehen, Winkelmaß und Zirkel. Gefertigt wurde die Tafel im Auftrag der Logen von Walter Bardolatzy.1
Eintrag aktualisiert am 6. August 2013. Am 18.September 1883 beschloss die Barmer Stadtverordneten-Versammlung, dass man im sog. Ringeltal in den Barmer Anlagen ein Denkmal für Ludwig Ringel errichten wolle. Dieser war Begründer vieler städtischer und privater gemeinnütziger Stiftungen und man hatte bereits einen Teil der Barmer Anlagen nach ihm benannt, da er dieses Gründstück erworben und dem Verschönerungsverein überlassen hatte. Der gebürtige Lenneper Kaufmann war auch in seinem Testament freigiebig und bestimmte, dass ca. 1 Million Mark für verschiedene Zwecke in Barmen und Lennep verwendet wurden, u.a. 400.000 Mk zum Bau der Christuskirche in Unterbarmen.
Blick vom Ringel-Denkmal auf das Ringeltal.
Für den Entwurf des Stadtbaumeisters Carl Winchenbach stellten die Stadtverordneten 40.000Mk zur Verfügung. Am 22.Juni 1886 wurden noch einmal 13.000 Mk zugeschossen, um Änderungen bei der Ausführung zu finanzieren. Vermutlich wurde das Denkmal in diesem Jahr (1886) dann auch festgestellt, auch wenn die Inschrift auf das vorangegangene Jahr verweist.
Das Ringel-Denkmal auf einer alten Postkarte im Original-Zustand.
Bereits 1900 gab es die ersten Zerstörungen am Denkmal. Eine Gedenktafel für den Erbauer Carl Winchenbach wurde zerstört, eine Vase in der rechten Nische beschädigt. 1938 beschäftigte sich der Denkmalausschuss der Stadt mit dem Denkmal, dass es verwittert war und “hässlich” aussah. Pläne zur Beseitigung wurden aber fallen gelassen, dafür “überflüssiges Bauwerk” beseitigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Denkmal verfallen, die Nischen zugemauert, Treppen und Balustrade baufällig. 1968 erneuerte Steinmetzmeister Manfred Stölzel das Denkmal, allerdings konnten die Treppen nicht wiederhergestellt werden.1
Das Ringeldenkmal auf einer alten Postkarte. Postkartensammlung Historisches Zentrum (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)
Das Ringel-Denkmal heute 2011. Es ist zugewachsen, viele Zierelemente sind verschwunden, die Nischen verschlossen.Blick von der anderen Seite.Auch von oben sieht das Denkmal vernachlässigt aus.Die Tafel mit der Inschrift. Das Relief Ringels ging im Zweiten Weltkrieg verloren.
Die Inschrift auf der braunroten Granittafel lautet:
“Zur Erinnerung
an
Ludwig Ringel
geb. 10.Nov.1808
gest. 15.Nov 1881
die dankbare Stadt
Barmen
1885”
Ergänzung vom 6. August 2013:
Das Denkmal im August 2013
2012 wurde das Denkmal durch den Barmer Verschönerungsverein gründlich renoviert. Das nötige Geld (70.000 von insgesamt 75.000 €) stellte die Ilselore-Luckow-Stiftung zur Verfügung. Der Erhalt von Denkmälern des 19. Jahrhunderts gehört zum ausdrücklichen Stiftungszweck. Rüdiger Hofmann vom BVV-Arbeitskreis für die Denkmäler und Gotthard Geisler von der Firma Concret, die bereits die Sanierung des Barmer Kriegerdenkmals für die Gefallenen der Kriege von 1864 und 1866 zusammen durchgeführt hatten, nahmen folgende Arbeiten vor:
“Alle freigelegten Fugen und Fehlstellen wurden mit speziellem Steinrestaurationsmörtel beigearbeitet. Das gesamte, 250 Quadratmeter große Objekt wird gereinigt: Aussichtsplattform, Ansichtsteile Parkseite und Seitenteile, Strahlarbeiten. Die losen mineralischen Teile (Fugen), Algen und Wurzeln wurden entfernt, Ausblühungen bearbeitet. Alle Steine wurden mit Antigraffiti-Protectosil schutzbeschichtet.“2
Außerdem wurde die Terrasse abgedichtet, die Bodenplatten neuverlegt und Wasserabläufe hergestellt. Die bepflanzte Fläche vor dem Denkmal wurde “plattiert” und die Seitenbereiche gesichert.
Neu und hübsch.
Zwei neue Marmortafeln informieren über Ludwig Ringel und die Sanierung des Denkmals. Die zentrale Marmortafel wurde restauriert und mit einem Foto (anstatt des ursprünglichen Portraitmedaillons) Ringels versehen. Die neue Freifläche vor dem Denkmal ermögliche vielleicht Sonntags-Konzerte, träumte Rüdiger Hofmann anlässlich der Einweihung.
Die neue Tafel.
Die neue linke Tafel trägt folgende, sehr schlecht lesbare Inschrift:
“Denk mal — ein Denkmal für einen Mäzendie Barmer Stadtverordneten beschlosssen am 18.02.1883 zu Ehren des am / 15.11.1881 Beigeordneten Ludwig Ringel ein Denkmal zu errichten. [sic!] / Bewilligt wurde die Bausumme von 53.000,- Mark. / Den Entwurf lieferte Stadtbaumeister Carl Winchenbach. Obwohl das / Bauwerk im Ringeltal bereits 1884 fertig war, fand die Einweihungsfeier erst / am 10.November 1887, dem Geburtstag Ludwig Ringels und sechs Jahre nach / seinem Tod statt. 1938/1939 wollte die Stadt Wuppertal das stark verwitterte / Denkmal abreißen lassen. Nachdem sich der Barmer Verschönerungsverein für / den Erhalt ausgesprochen hatte, wurde nur angeblich überflüssiges Beiwerk / beseitigt. Nach dem zweiten Weltkrieg (1939–1945) war das Denkmal teilweise/ verfallen. 1968 restaurierte Steinmeister Manfred Stölzel das Bauwerk. Auf die / Wiederherstellung der monumentalen Treppenanlage wurde aus Kostengründen / verzichtet. Ursprünglich befand sich über dem Text im Mittelbogen ein bronzenes / Portraitmedaillon des Geehrten, das vermutlich im Krieg eingeschmolzen wurde. / Stilistisch weist die Anlage Elemente der Renaissance und des Barock aus, / was für die Zeit des Historismus im 19. Jahrhundert charakteristisch ist. 2012 hat die Düsseldorfer Ilselore-Luckow-Stiftung, die sich neben anderen Zwecken der Erhaltung von
Denkmälern widmet, eine behutsame Restaurierung durch die Firma
Concret GmbH ermöglicht.”
Die rechte Tafel, die mit einer Postkartenansicht des ursprünglichen Denkmals versehen ist, erklärt:
“Was kann ich für meine Stadt tun?
Ludwig Ringel sagte vor der Wahl der Beigeordneten der Stadt Barmen
am 19. Januar 1858: “Ich freue mich, wenn ich mit meinen schwachen
Kräften etwas zum Wohle und Besten der Stadt beizutragen vermag.”
Über eigene gute Taten zu reden war nicht seine Sache. Ludwig Ringel
(10. November 1808–15.November 1881) vermachte der Stadt Barmen,
der Unterbarmer Kirchengemeinde für die Christuskirche und der
Anstalt für verlassene Kinder, auch in seiner Geburtsstadt Lennep
große Stiftungen. 1000.000,- [sic!] Mark deponierte der Unternehmer 1880 für den Barmer Verschönerungsverein bei der Stadt Barmen.
Die Zinsen sollten für die Pflege des später nach ihm benannten
Ringeltales verwendet werden. Ringel hatte das “Vormetal” erworben
und von zwei mit gekauften Wohnhäusern befreien lassen.
Mit der Parkgestaltung wurde Hofgartendirektor Hering beauftragt.
Fazit damals wie heute: “schönste von allen Partien”.
Bitte gehen Sie links oder rechts vom Denkmal die Wege hinauf.
Die obere Plattform ist erhalten geblieben und von einer Balustrade
begrenzt, die früher an den Außenseiten je zwei Vasen trug.
Dieser “Architektur-Kulisse” war ein mehrfach gegliederte Freitreppe
vorgelagert. Die Terrasse erlaubt einen herrlichen Blick auf das
gartenarchitektonisch hervorragend gestaltete, ehemals tief eingeschnittene Tal und das Barmer Zentrum bis hinüber zu den Nordhöhen.”
Das Ringel-Denkmal von oben
Am 23. November 2012 wurde das renovierte von dem BVV- Vorsitzendem Peter Prange und Oberbürgermeister Peter Jung wiedereingeweiht. Der Oberbürgermeister erklärte:
“Es ist schön dieses wunderbare Denkmal wieder in Besitz zu nehmen. Ludwig Ringel gilt noch heute als Vorbild für ehrenamtlichen Einsatz für unsere Stadt, um den uns viele andere Städte beneiden. Das bürgerschaftliche Engagement des Verschönerungsvereins seit 1864 macht Wuppertal zu einer reichen Stadt. Die Barmer Anlagen sind ein Schmuckstück und ein kostenloses großartiges, tägliches Geschenk an die Mitbürger. Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder Nutzer pfleglich mit dem Vereinseigentum umgeht!”
Am 21. August 1881 weihten Barmer Bürger um den Oberbürgermeister Dr.Bredt in den Barmer Anlagen das Denkmal zu Ehren von Wilhem Werlé, des ein Jahr zuvor verstorbenen Gründers des Barmer Verschönerungsvereins, ein. Schon zu dessen Lebzeiten hatte eine Kommission Barmer Bürger unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters den Berliner Bildhauer Bernhard Afinger mit der Anfertigung einer Büste beauftragt. Die geplante Anfertigung eines Gipsmodells geriet wegen einer Erkrankung des zu Ehrenden ins Stocken. Die Kosten für die Büste in Höhe von 3300 Mk wurden in drei Raten gezahlt, nachdem man vorher bei angesehen Barmer Familien gesammelt und 5175 Mk erlöst hatte. Am 9. November 1878 wurde die Büste schließlich vom fernen Berlin nach Barmen geliefert.
Büste zu Ehren von Wilhelm WerléDie Inschrift
Schon seit vielen Jahren fehlt der Büste die Nase, 1950 versuchte man sie zu erneuern, doch das Ergebnis hielt nicht lange. Die Büste steht auf einem ca. 2 Meter hohen Granitsockel, der auf einem dreistufigen Unterbau ruht.
Die Inschrift lautet:
“Gestiftet
zum Andenken
an den Gründer des
Barmer Verschönerungs=Vereins HERRN WILHELMWERLÉ
geboren am 26.September 1804
gestorben am 28.August 1880”
Das Werlé-Denkmal war bis zum zweiten Weltkrieg noch von einem kunstvoll geschmiedeten Gitter umgeben.
Wilhelm Werlé war seit 1836 in Barmen zu Hause und heiratete, obwohl selbst katholisch, eine protestantische Frau aus einer der angesehensten Familien des Wuppertals. 1840–46 war er Beigeordneter in Barmen und anschließend bis 1875 Stadtverordneter. 1846 gründete er die “Barmer Gas-Erleuchtungs-Gesellschaft”, dessen Vorsitzender Direktor er bis zu seinem Tode war. 1848 war er Deputierter im Frankfurter Vorparlament, 1856–1862 Abgeordneter für Waldbröl im Preußischen Abgeordnetenhaus und Angehöriger der Liberalen. 1864 gründete er den Barmer Verschönerungsverein und war bis zu seinem Tod dessen Vorsitzender.1