Emil-Rittershaus-Denkmal

Das Emil Rittershaus Denkmal in den Barmer Anlagen.

Als Dichter und Kaufmann, Bürger und Künstler, Schwärmer und Idealist, Freimaurer und Christ wurde der am 3.April 1834 in Barmen geborene Emil Rittershaus beschrieben. Als er am 8.März 1897 in der Beckmannshofstraße starb, wurde diese kurz nach seinem Tod mit seinem Namen bedacht. Das vielleicht bekannteste Werk des Dichters und Redners Rittershaus ist das Westfalenlied (s.Wikipedia). Nach seinem Tod führte man in ganz Deutschland eine Sammlung zur Schaffung eines Denkmals durch, die 26.162,12 Mk erlöste, sogar aus Moskau und Zürich trafen Spenden in Barmen ein. Den noch fehlenden Betrag zur Deckung der Ausgaben in Höhe von 30.132,949 Mk steuerte die Loge „Lessing“ bei, deren Ehrenmeister und Meister vom Stuhl Rittershaus gewesen war.


Die Signatur des Bildhauers Friedrich Schaper

Am 20.Juni 1900 wurde das Denkmal, geschaffen von Rittershaus‘ Schwiegersohn Prof. Friedrich Schaper, unter Begleitung einer großen Menschenmenge eingeweiht. Das Standbild zeigt den Dichter „lebenswahr und überraschend ähnlich“, wie der Bericht der Stadt Barmen festhielt. Den Kragenmnatel umgehängt, den Hut in der Hand, die Rechte auf den Stab gestützt, bewohnt er seitdem die Barmer Anlagen, auf dem Sockel aus schwedischem Granit stehend.


Das Emil-Rittershaus-Denkmal vor dem Ersten Weltkrieg. Bild entnommen aus der Festschrift: Verschönerungsverein zu Barmen zum 50jährigen Jubiläum am 8.Dezember 1914, S.13. (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)

Wuppertal | 17.06.10 | Barmen | Barmer Anlagen | Denkmal Emil Rittershaus


Während der Zeit des Nationalsozialismus mussten die Zeichen der Freimaurerei am Denkmal verschwinden, während des Weltkriegs sollte das Standbild eingeschmolzen werden. Doch mithilfe eines Mitglieds der Familie Rittershaus wurde das Denkmal auf einem städtischen Bauhof versteckt und konnte am 50.Todestag des Dichters 1947 wieder seinen Platz neben dem inzwischen zerstörten Planetarium einnehmen. 1954 wurde der im Krieg beschädigte Stock durch ein Gasrohr ersetzt.


Wuppertal | 17.06.10 | Barmen | Barmer Anlagen | Denkmal Emil Rittershaus


1960 wurde das Denkmal an seinen heutigen Standort oberhalb der Unteren Lichtenplatzer Straße versetzt. Dabei wurde der beschädigte Sockel gedreht, sodass die einstige vorderseitige Inschrift

„Emil Rittershaus
1834-1897“

nun auf der Rückseite steht.


Wuppertal | 17.06.10 | Barmen | Barmer Anlagen | Denkmal Emil Rittershaus

Die ehemalige Inschrift auf der Rückseite wurde nun noch um den Namenszug des Dichters ergänzt, sodass sie heute lautet:

„Emil Rittershaus
Dem Dichter
und Menschenfreunde
errichtet im Jahre
1900“


Wuppertal | 17.06.10 | Barmen | Barmer Anlagen | Denkmal Emil Rittershaus


1984, zum 150. Geburtstag Rittershaus‘ wurde eine Gedenkfeier abgehalten, die von der Gesellschaft Concordia, der Johannisloge „Hermann zum Lande Berge“ und dem Bergischen Geschichtsverein veranstaltet wurde. Anschließend wurde am Denktafel eine weitere Gedenktafel enthüllt, deren Inschrift lautet:

„Ihrem Meister vom Stuhl
1877-79 u.1883-89
Freimaurerlogen
Hermann zum Lande der Berge
Lessing
im Wuppertale
als Stifterinnen“

Darunter ist das Symbol der Freimaurer zu sehen, Winkelmaß und Zirkel. Gefertigt wurde die Tafel im Auftrag der Logen von Walter Bardolatzy.1


Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S.110-112.

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