1914 bemühten sich Elberfelder Bürger eine Brunnenanlage in der damaligen Grünanlage am Hauptbahnhof zu errichten und spendeten dafür 4.600 Mk, im Juli 1915 waren unter anderem mithilfe der Zinsen der Lühdorf-Platzhoff-Stiftung 10.000 Mk zusammen- gekommen. Am 6.Juli 1915 konnte Oberbürgermeister Funck den Stadt- verordneten mitteilen, dass man erfolgreich um Mittel aus dem Landeskunstfonds geworben hatte und das Kultusministerium sich bereit erklärt habe, für Elberfeld einen Brunnen zu spenden. Die Kosten in Höhe von 30.000 Mk sollten zu einem Drittel von der Stadt getragen werden. Aus einem Wettbewerb war bereits ein Entwurf des Bildhauers Georg Kolbe als Preisträger hervorgegangen. Der Brunnen besaß zwei Schalen, aus der kleineren ergoss sich das Wasser in eine größere. In der Mitte fanden sich die beiden Bronzefiguren: Die Kriegsgöttin reichte einem „erwachenden Krieger“, so die zeitgenössische Beschreibung, ein Schwert.1
OB Funck war erfreut, dass „jedem Besucher der Stadt schon beim Eintritt eine Vorstellung davon gegeben wird, daß bei uns nicht nur die nüchterne Arbeit, sondern auch Sinn für Höheres zu Hause ist.“2 Allerdings dauerte es noch bis 1922, bis die Besucher den Brunnen bewundern konnten. Rohstoffmangel während des Krieges und die Inflation in Folge des Krieges verhinderten die Aufstellung. Die Kosten für die Stadt stiegen so von 10.000 Mk Eigenbeteiligung und 3.00 Mk Nebenkosten auf 13.333 Mk Eigenbeteiligung und 12.000 Mk Nebenkosten (!) im Mai 1919, im November 1921 war die Gesamthöhe von 47.000 MK erreicht.3
Kolbe scheint dem Brunnen keinen Namen gegeben haben (er nannte es einfach den Elberfelder Brunnen), sodass schon vor dem Aufstellen verschiedenen Bezeichnungen kursierten. Es ging von „Kriegergedenkbrunnen“, über „Aufruf“ bis zur Bezeichnung „Das Erwachen“, 1933 folgte die Bezeichnung „Krieger und Genius“ durch Rudolf Binding, die Bundesbahndirektion Wuppertal sprach in der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum 1950 von „Trost und Leid“ und erklärte, dass eine Gottheit dem ermatteten Krieger ein Schwert reiche. 1949 sprach die Westdeutsche Zeitung erst von einem „Sterbendem Krieger“ und später von der „Bellona“.
In diesem Jahr (1949) wurde die Figurengruppe von der Grünanlage am Hauptbahnhof zur kleinen Grünanlage neben der Stadtbibliothek (Kolpingstr.) versetzt. Die Firma Hugo Wesselmann nahm die Umsetzung vor, zunächst wurde auch die kleine Brunnenschale mitversetzt, später aber wieder entfernt.4