Der Cronenberger Nagelschmied

1992 wur­de der Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein stol­ze hun­dert Jah­re alt. Nach­dem die­ses Jubi­lä­um mit der Errich­tung eines Schleif­steins gewür­digt wor­den war, reg­te der CHBV an, dem Schlei­fer-Denk­mal ein Gegen­stück zu errich­ten: Ein Denk­mal für “Obrahm, dem Nagel­schmett”. Die Figur des Nagel­schmieds Abra­ham wur­de vom Cro­nen­ber­ger Mund­art-Dich­ter Robert Lüt­ters (1848–1918) als Sinn­bild für die Cro­nen­ber­ger Klein­ei­sen­in­dus­trie geschaf­fen. Das “Denk­mal des Gewer­be­flei­ßes” soll­te von den Cro­nen­ber­gern über den Kauf von “Bau­stei­nen” finan­ziert wer­den.1


“Obrahm”, der Nagel­schmiedt und sein Geselle.

Am 24. März 1993 wur­den in einer beschränk­ten Aus­schrei­bung die Künst­ler Gün­ther The­len, Bern­hard Klein­hans, Bern­hard Guski und Ulla Hees um Ent­wür­fe gebe­ten,2 der Cro­nen­ber­ger Karl-Heinz Dickin­ger lie­fer­te als Anre­gung eine Vor­la­ge.3 Anfang Okto­ber 1993 (laut CHBV am 15.10, aller­dings gab es bereits am 7.10. einen Arti­kel in der Wup­per­ta­ler Rund­schau (s.u.)) fiel die Ent­schei­dung zuguns­ten von Bern­hard Klein­hans,4 aller­dings hat­te nur der Köl­ner Bild­hau­er Gün­ther Thie­len einen wei­te­ren Ent­wurf abge­ge­ben. Mit fünf von sechs Stim­men ent­schied sich das ver­ant­wort­li­che Gre­mi­um für den San­den­hors­te­ner, der die Vor­la­ge stark ver­än­dert hat­te und dem Huf­na­gel­schmied noch einen Gesel­len zur Sei­te stell­te.5 Aller­dings bemän­geln die älte­ren Cro­nen­ber­ger heu­te, dass dabei die Rol­len­ver­tei­lung getauscht wur­de. Nicht der Schmied schwang im his­to­ri­schen Vor­bild den Ham­mer, son­dern der Geselle.


Der Schmied.

Es begann anschlie­ßend die Stand­ort­su­che und auch der Ver­kauf von Bau­stei­nen war noch nicht abge­schlos­sen.6 Der vom CHBV favo­ri­sier­te Stand­ort nahe Krings Eck muss­te 1994 noch eini­ge Wider­sprü­che sei­tens des Bau­ord­nungs­am­tes und der Poli­zei über­ste­hen, ins­be­son­de­re die Ver­le­gung einer Lit­faß­säu­le der “Deut­schen Städ­te­re­kla­me” auf die ande­re Stra­ßen­sei­te wur­de zum Pro­blem. Nach meh­re­ren Orts­ter­mi­nen wur­de dann doch eine Lösung gefun­den.7

Am 20. Okto­ber 1994 wur­de das 1,90 Meter hohe Bron­ze-Denk­mal auf­ge­stellt und konn­te am fol­gen­den Sonn­tag, dem 23. Okto­ber 1994 ein­ge­weiht wer­den.8Zur Fei­er spiel­te der Cro­nen­ber­ger Posau­nen­chor, es sang der Män­ner­chor, Vor­trä­ge wur­den gehal­ten und Bür­ger­meis­ter Kurt Drees ent­hüll­te in Ver­tre­tung der Ober­bür­ger­meis­te­rin Ursu­la Kraus, die ver­let­zungs­be­dingt fehl­te9, das Denk­mal. Zu die­sem Anlass gab der CHBV auch Gedenk­mün­zen im Wert von 15 DM her­aus und Arbei­ten des Bild­hau­ers Bern­hard Klein­hans wur­den in der Gale­rie im Rei­hen­haus aus­ge­stellt.10 35.000 DM kos­te­te “Obram der Nagel­schmett” am Ende inklu­si­ve der Auf­stel­lung.11


Gedicht zur Denk­mal­ein­wei­hung, mit Cro­nen­ber­ger Wappen.

Spä­ter ergänz­te man am Stand­ort des Denk­mals noch ein an die­sem Tage vor­ge­tra­ge­nes Gedicht von Karl-Heinz Dickin­ger. Die Über­set­zung ins Hoch­deut­sche lautet:

“Seh’ ich das Denkmal
vor mir stehen,
komm ich an’s überlegen.
Könn­te nie­mals stur vorübergehen
und mich an gar nichts kehren!
Das Gegen­teil wäre hier angebracht;
ich müß­te mich tief verneigen,
um ihm mit Herz, ganz bedacht,
und ehr­lich Ehre zu zeigen!Wer kennt das Bild nicht allzugut
vom Ham­mer­schmied und Jungen,
die vor der mäch­ti­gen Höllenglut
in ihrer Schmie­de standen?
Wo alles gehen muss­te, Hand in Hand,
die Schwie­len hat­ten und Blasen,
wo das Feu­er schmiss Schatten
an die Wand.
Blut koch­te in den Adern.
Wer kennt das Bild nicht allzugut,
hört nicht die Häm­mer fallen?
Hört nicht, wie noch mit fro­hem Mut
dabei auch Lie­der schallen?
Wer hört nicht noch den
Amboßklang,
das Schla­gen und das Klingen?
Wer nicht den stäh­ler­nen Lobgesang
aus allen Win­keln dringen?
Wer guckt nicht dank­bar heu­te zurück
auf unse­re flei­ßi­gen Alten
und will, in dem Erinnerungsstück
sie nicht in Ehren halten?
Kommst Du an’s Denkmal
blei­be ein­mal stehen
um auch zu überlegen!
Du willst doch nicht vorübergehen
und dich an gar nichts kehren!?Es wäre mehr als angebracht,
dich ganz tief zu verneigen;
um ihm mit Herz, ganz bedacht
und ehr­lich Ehre zu zei­gen!“12

Der Gesel­le.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Flora

Foto­gra­fie einer Post­kar­te mit Toel­le-Turm und Flo­ra. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/12/27

Es ist unklar, wann die auf der Post­kar­te zu sehen­de Figur in der Nähe des Toel­le­turms auf­ge­stellt wur­de. Sie ist auf meh­re­ren Post­kar­ten zu fin­den, von denen die ältes­te einen Post­stem­pel von 1899 auf­weist. Ver­mut­lich wur­de die etwa lebens­gro­ße Figur im Zusam­men­hang mit dem Bau des Luft­kur­hau­ses durch Adolf Vor­werk (1892) errich­tet. Die Figur stand auf einem grot­ten­ähn­li­chen Unter­bau inner­halb eines bepflanz­ten Ron­del­ls im Zen­trum der Kreu­zung von Hohen­zol­lern und Frie­sen­str. (die­se heißt heu­te Adolf-Vorwerk-Str.).


Eine wei­te­re Post­kar­te mit Flo­ra und Toel­le­turm. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/12/91, (aus der Samm­lung Rinke)

Die Bezeich­nung “Flo­ra” stammt aus einer Akten­no­tiz des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins, der am 28.Juli 1913 ver­merk­te, dass die Stadt­ver­wal­tung Bar­men die Pfle­ge der Figur über­nom­men hat. 1927/28 wur­de der Platz vor dem Luft­kur­haus ver­än­dert, 1929 wur­de anstel­le des Ron­del­ls der heu­te noch vor­han­de­ne Brun­nen von Paul Wyn­and errich­tet. Was mit der Flo­ra pas­sier­te, ist nicht bekannt.1


Eine Post­kar­te mit Flo­ra und Toel­le­turm, gelau­fen 1914. (Bild ergänzt am 8. Febru­ar 2013)

Gedenkstein für Freifrau von der Heydt-Boeddinghaus

Am 23. März 1899 starb Maria Hele­ne Frei­frau von der Heydt-Boed­ding­haus in Elber­feld. Ihr Sohn ließ ihr dar­auf­hin im sel­ben Jahr neben dem Som­mer­sitz der Fami­lie auf der Königs­hö­he einen Gedenk­stein errich­ten, um ihr Andenken zu ehren. Außer­dem spen­de­te in ihrem Namen beträcht­li­che Sum­men an die Ange­stell­ten des Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­eins und ver­schie­de­ne welt­li­che und kirch­li­che Vereine.
Gedenk­stein für Maria Hele­ne Frei­frau von der Heydt-Boeddinghaus.

Die Inschrift ist heu­te nur schwach zu erken­nen und fin­det sich über dem Stein­kranz, der von ver­schlun­ge­nen Orna­men­ten umrahmt wird. In Zen­trum fand sich ein run­des, ver­mut­lich metal­le­nes Medail­lon, das ver­lo­ren gegan­gen ist. Dar­un­ter wird das Datum  der Errich­tung des Gedenk­steins angegeben:
ANNO MDCCCLXXXXVIIII. JAHR.1
Die Inschrift, inzwi­schen an einer Stel­le mit Blatt­gold wie­der hervorgehoben.

Die Inschrift lautet:

Dem Andenken der Freifrau
von der Heydt-Boeddinghaus”

Irgend­wann in der nahen Ver­gan­gen­heit wur­de der Gedenk­stein umge­stürzt und teil­wei­se begra­ben. Seit einem Eigen­tü­mer­wech­sel um das Jahr 2000 steht der Gedenk­stein wieder.

Maria Hele­ne Boed­ding­haus wur­de am 25.Mai 1828 in Elber­feld gebo­ren, ihre Eltern waren der Stadt­rat, Fabri­kant und Teil­ha­ber der Hau­ses “J.H.Funcke Eydam Boed­ding­huas & Co.”, Karl Hein­rich Boed­ding­haus und des­sen Frau Sophie, geb.Seibel. Am 22.Mai 1849 hei­ra­te­te sie den Ban­kier Frei­herr August von der Heydt. Das Paar bekam zwei Kin­der, die Toch­ter Mat­hil­de hei­ra­te­te spä­ter Emil Wey­er­busch, der anläss­lich ihres Todes in ihrem Namen dem städ­ti­schen Wai­sen­haus und der Anstalt für ver­las­se­ne Kin­der groß­zü­gig Mit­tel zukom­men ließ. Der Sohn August wur­de Gehei­mer Kom­mer­zi­en­rat, Stadt­ver­ord­ne­ter, Ban­kier und Teil­ha­ber des Bank­hau­ses von der Heydt, Kers­ten & Söhne.


Das Jahr in Römi­schen Zahlen.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Denkmal zum 25jährigen Jubiläum des Elberfelder Verschönerungsvereins auf dem Goetheplatz

Frei­herr August von der Heydt schenk­te dem Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­ein, des­sen Vor­sit­zen­der er war, zum 25jährigen Jubi­lä­um am 23.Mai 1895 nicht nur das Denk­mal im Mir­ker Hain, son­dern auch eines auf dem Goe­the­platz in den Anla­gen am Friedrichsberg.


Das Denk­mal zum 25jährigen Bestehen des Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­eins auf dem Fried­richs­berg. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, um 1956.

Das Denk­mal bestand aus einem zwei­stu­fi­gen Fun­da­ment, auf dem sich ein Pos­ta­ment erhob, das eine reich ver­zier­te Vase aus Zink­guß trug. Am Pos­ta­ment schei­nen sich in den Nischen Tafeln mit Inschrif­ten befun­den zu haben, die 1936 wohl noch vor­han­den waren, aber nach dem Zwei­ten Welt­krieg ver­schwan­den. Somit ging auch der Sinn des Denk­mals ver­lo­ren, sodass der Gene­ral-Anzei­ger 1956 ver­mu­te­te, dass es ein Denk­mal für Johann Wolf­gang von Goe­the sei, da es auf dem Goe­the­platz ste­he. Ob ein sol­cher Bezug mit dem Denk­mal her­ge­stellt wer­den soll­te, ist unbekannt.
Im April 1959 wur­de das Denk­mal ent­fernt.1

Ergän­zung vom 14.März 2012 :


Der Goe­the-Platz auf einer Kar­te der Fried­richs­ber­ger Anla­gen. Oben ist Osten (Ravens­ber­ger Str.), links Nor­den. Die Fried­richs­ber­ger Trep­pe ist links auch zu erken­nen. Maß­stab 1:2500. Kar­te “Anla­gen am Fried­richs­berg mit Vil­la Frey­tag”, Stadt Elber­feld 1913. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, Kar­ten­si­gna­tur: 30/83

Otto-Jäger-Denkmal

Am 11.Oktober 1893 ent­hüll­te der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein in den Anla­gen der Kai­ser-Fried­rich-Höhe fei­er­lich das vom Ver­ein gestif­te­te Otto-Jäger-Denk­mal. Die “Spit­zen der städ­ti­schen Behör­den”, eini­ge Stadt­ver­ord­ne­te und zahl­rei­che Bür­ger Unt­er­bar­mens waren zuge­gen. Die Unt­er­bar­mer Lie­der­ta­fel und ein Chor des Fischer­ta­ler Wai­sen­hau­ses waren eben­falls an der Gestal­tung der Fei­er­lich­kei­ten beteiligt.
Otto Jäger war Mit­in­ha­ber der Bar­mer Far­ben­fa­brik Carl Jäger, Pro­vin­zi­al­land­tags-Abge­ord­ne­ter, Mit­glied der Han­dels­kam­mer seit ihrer Ein­rich­tung 1871, Direk­ti­ons­mit­glied der Bar­mer Bau­ge­sell­schaft für Arbei­ter­woh­nun­gen seit deren Grün­dung 1872 und Mit­glied des Bar­mer Bank­ver­eins. Außer­dem för­der­te er die “Anstalt für ver­las­se­ne Kin­der”, sowie Kunst und Wis­sen­schaft. Von 1880 bis zu sei­nem Tod am 23.August 1892 war er stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins.1 Im August 1890 wur­de er Vor­sit­zen­der im Komi­tee zur Verschönerung
der Unt­er­bar­mer Anla­gen. Unter sei­ner Füh­rung leg­te man Wege an und gestal­te­te die Kai­ser-Fried­rich-Höhe (süd­lich der Unt­er­bar­mer Fried­hofs).2
Foto­gra­fie des Otto-Jäger-Denk­mals auf der Kai­ser-Fried­rich-Höhe, ent­nom­men aus: Deut­sches Geschlech­ter­buch, Genea­lo­gi­sches Hand­buch Bür­ger­li­cher Fami­li­en, her­aus­ge­ge­ben von Bern­hard Kör­ner, Bd.35, zugleich Ber­gi­sches Geschlech­ter­buch, her­aus­ge­ge­ben von Bern­hard Kör­ner, Bd.2, Gör­litz 1922, vor S.65.

Am Tag der Ein­wei­hung des Denk­mals gedach­te der Vor­sit­zen­de des Denk­mal-Komi­tees, Hein­rich Eisenlohr, für den 1900 unweit die­ses Denk­mals ein eige­nes Denk­mal errich­tet wur­de, dem edlen Cha­rak­ter, der Lie­bens­wür­dig­keit, der uner­müd­li­chen Tätig­keit und der Ver­diens­te des Ver­stor­be­nes für die Stadt und das Gemein­wohl.3

Die Büs­te aus wei­ßem Mar­mor, die heu­te ver­lo­ren ist, wur­de vom Bild­hau­er Paul Dis­sel­hoff für 1.500 Mark geschaf­fen, die Säu­le schuf der Stein­metz Fried­rich Back­haus für 1.300 Mark. Ins­ge­samt hat­te die Wit­we Jägers 5.000 Mark zum Andenken an den Ver­stor­be­nen gestif­tet, die ver­blie­be­nen Mit­tel wur­de für die Erhal­tung der Kai­ser-Fried­rich-Höhe ver­wen­det.4


Das Otto-Jäger-Denk­mal heute.

Die Inschrift der Säu­le lautet:
“Unserm
verdienten
Mitbürger
Otto Jäger
— -
geb.6.Juni 1827
gest.23.Aug.1892”
Nach dem 1957/58 noch Über­le­gun­gen bestan­den, aus Eisenlohr- und Jäger-Denk­mal eine gemein­sa­me Gedenk­stät­te zu machen, wur­de das Denk­mal 1964 ent­fernt und auf dem Bar­mer Ehren­fried­hof unter­ge­stellt.5 1991 lös­te das Gar­ten und Forst­amt die­se Unter­kunft auf und das Denk­mal kam in das Lager Nord­park. Aus Platz­grün­den wur­de das Denk­mal auf der Wie­se nahe der Turm­ter­ras­sen auf­ge­stellt und fiel dort Bür­gern und der Wup­per­ta­ler Rund­schau auf.6 Zunächst rät­sel­te man, wer denn die­ser Otto Jäger war und wo das Denk­mal einst stand. Die Fra­gen konn­ten nach dem Auf­ruf der Rund­schau beant­wor­tet wer­den.7 Im Dezem­ber 1991 ent­schloss man sich, dass Denk­mal wie­der auf­zu­stel­len.8 Die Büs­te, die sich bereits vor 1953 in der Obhut der Gärt­ne­rei des BVV befand, nach­dem sie vom Sockel gestürzt wor­den war, ging ver­lo­ren.9

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Denkmal für Helmuth Graf von Moltke

Am 2.September 1895 weih­te der Elber­fel­der Krie­ger­ver­band auf dem Vik­to­ria­platz im Bril­ler Vier­tel das zum 25.Jahrestages der Schlacht von Sedan gestif­te­te Denk­mal für Gene­ral­feld­mar­schall Hel­muth von Molt­ke ein. Vie­le patrio­ti­sche Ver­ei­ne nah­men mit ihren Fah­nen und Stan­dar­ten dar­an teil, die Fest­re­de hielt der “Pro­tek­tor” des Krie­ger­ver­bands, Frei­herr August von der Heydt.


Post­kar­te mit dem Molt­ke-Denk­mal. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 19.6.

Hel­muth Karl Bern­hard Graf von Molt­ke (*1800) war preu­ßi­scher Gene­ral­feld­mar­schall und hat­te als Chef des Gene­ral­stabs ent­schei­den­den Anteil an den preu­ßi­schen Sie­gen im Deutsch-Däni­schen (1864), Deut­schen (1866) und im Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg (1870/71). Am 24.Mai 1891 starb er in Berlin.


Der Vik­to­ria­platz mit dem Molt­ke-Denk­mal um 1900 Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 19.6.

Foto­gra­fie des Denk­mals vom August 1940. Samm­lung Unte­re Denk­mal Behör­de, Nr. 2732

Das Denk­mal bestand aus einem zwei Meter hohen Pos­ta­ment aus rotem Gra­nit (gelie­fert von der Fir­ma Schräp aus Ros­tock) und einer Bron­ze­büs­te Molt­kes, die vom Bild­hau­er Eugen Chal­li­er geschaf­fen wur­de. Gegos­sen wur­de die Büs­te bei Schäf­fer & Walcker in Ber­lin. Ins­ge­samt war das Denk­mal 3,20m hoch. An der Vor­der­sei­te des Pos­ta­ments war eine bron­ze­ne Tafel mit fol­gen­der Inschrift angebracht:

Gene­ral
Feldmarschall
Graf von Moltke
zur 25 jährigen
Wiederkehr
des Tages von
Sedan
errich­tet von dem
Elberfelder
Krie­ger Verband
1895”

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Denk­mal zer­stört.1


Ansicht des Plat­zes mit dem Molt­ke-Denk­mal. Post­kar­te ergänzt am 17. April 2021.

Gedenktafel für Maria Husemann

Am 22.Juni 1993 wur­de über einer Tür zu einem Klas­sen­raum im Alt­bau des Erz­bi­schöf­li­chen Gym­na­si­ums St.Anna eine Gedenk­ta­fel zur Erin­ne­rung an Maria Huse­mann vom Köl­ner Dom­ka­pi­tu­lar Prof.Dr. Nor­bert Trip­pen ein­ge­weiht. Es sei beson­ders erfreu­lich, beton­te Trip­pen, dass die­se Gedenk­ta­fel an einer Schu­le jun­gen Men­schen ein Bei­spiel für Unrechts­be­wusst­sein gebe.1


Die Gedenk­ta­fel für Maria Husemann.

Die Gedenk­ta­fel ver­zeich­net in gol­de­ner Schrift unter dem Flam­men­kreuz der Cari­tas fol­gen­de Inschrift:

Hier wur­de am 22.Dezember 1943
die Caritassekretärin
MARIA HUSEMANN
1892 — 1975
von der Gesta­po verhaftet.

Als glau­bens­star­ke Katho­li­kin hat­te sie
vie­len Opfern der national-sozialistischen
Dik­ta­tur geholfen.
Ihr Lei­dens­weg führ­te durch das Gestapo-
Gefäng­nis Wuppertal
sowie durch die KZ Ravens­brück und Graslitz”


Die 1892 gebo­re­ne Maria Huse­mann kam 1926 zur ört­li­chen Geschäfts­stel­le der Cari­tas und arbei­te­te dort als Sekre­tä­rin. Nach der Macht­über­nah­me der Natio­nal­so­zia­lis­ten behielt sie zusam­men mit dem Geschäfts­füh­rer Hans Carls (1886–1952) ihr christ­li­ches Welt­bild bei. So sorg­ten sie dafür, dass aus­rei­se­wil­li­ge jüdi­sche und “halb­jü­di­sche” Bür­ger  Aus­rei­se­pa­pie­re und ande­re Hilfs­an­ge­bo­te der Aus­wan­de­rerfür­sor­ge erhiel­ten.2 Im Büro der Cari­tas an der König­stra­ße 27 (heu­te Fried­rich-Ebert-Str.) wur­de außer­dem “alles an Schrift­tum gegen das Nazi­re­gime ver­viel­fäl­tigt und wei­ter­ge­ge­ben. Wenn es auch nicht im Auf­trag von ihm [Hans Carls] geschah, so doch mit sei­nem Ein­ver­ständ­nis,” erklär­te Maria Huse­mann 1964 in ihrem Bericht: “Mein Wider­stands­kampf gegen die Ver­bre­chen der Hit­ler-Dik­ta­tur” (her­aus­ge­ge­ben vom Wup­per­ta­ler Stadt­de­chant und Katho­li­ken­rat 1983)3 Unter ande­rem wur­den hier die Pre­dig­ten des Müns­te­ra­ner Bischofs Cle­mens von Galen gegen die Eutha­na­sie ver­viel­fäl­tigt und ver­teilt.4

Im März 1940 ver­lie­ßen die letz­ten Schü­ler am Ende des Schul­jah­res das Gym­na­si­um, das nach mehr­fa­chem Abbau von Klas­sen auf poli­ti­schen Druck geschlos­sen wur­de. In den Räu­men fand das Büro der Cari­tas eine neue Hei­mat, nach­dem am Ende der 30er Jah­re das bis­he­ri­ge Büro ver­kauft wor­den war, um es dem Zugriff der Natio­nal­so­zia­lis­ten zu ent­zie­hen. 5


Am 16. Sep­tem­ber 1941 wur­de das Büro wegen der Ver­brei­tung der ver­bo­te­nen Schrif­ten zum ers­ten Mal denun­ziert. Ein Besu­cher hat­te sich dort kri­tisch über die Natio­nal­so­zia­lis­ten geäu­ßert und um Abschrif­ten der Pre­dig­ten von Galens gebe­ten. Die Frau eines Oberst­leut­nant wur­de Zeu­ge und ihr Mann zeig­te den Besu­cher gegen­über der Kom­man­dan­tur Wup­per­tal an. Für den Besu­cher und Vater von vier Kin­dern  folg­ten 18 Mona­te Lager­auf­ent­halt, im Büro der Cari­tas wur­den ledig­lich die Pre­dig­ten und die Schreib­ma­schi­ne beschlag­nahmt. Maria Huse­mann wur­de nach anfäng­li­cher Ver­haf­tung auf frei­en Fuß gesetzt.6
Am 7. Novem­ber wur­de dafür Hans Carls ver­haf­tet und Maria Huse­mann küm­mer­te sich trotz der Gefah­ren für ihre eige­ne Per­so­nen dar­um, den schwer­kran­ken Mann, der im März 1942 ins KZ Dach­au kam, mit Lebens­mit­teln, Medi­ka­men­ten und Kon­tak­ten zur Außen­welt zu ver­sor­gen. Spä­ter wei­te­te sie ihre Unter­stüt­zung auf wei­te­re Inhaf­tier­te aus und knüpf­te deutsch­land­weit Kon­tak­te. Außer­dem fuhr sie ein­mal im Monat nach Mün­chen, um die aus dem KZ her­aus­ge­schmug­gel­ten Berich­te Hans Carls in Emp­fang zu neh­men, zu ver­wah­ren und auch an höchs­te kirch­li­che und welt­li­che Krei­se wei­ter­zu­lei­ten.7

Nach dem Luft­an­griff auf Elber­feld in der Nacht zum 25.Juni 1943 ver­lor sie ihre Woh­nung und auch die Schu­le wur­de teil­wei­se beschä­digt. Sie über­gab die Schrift­stü­cke an eine Bekann­te, die bald dar­auf das gefähr­li­che Mate­ri­al wie­der zurück­ge­ben woll­te. Mit Hil­fe des Mari­en­heims auf der Hardt wur­de eine Über­ga­be orga­ni­siert. Der Chauf­feur nahm die in einer Zigar­ren­kis­te ver­wahr­ten Doku­men­te in Emp­fang und brach­te sie zur Hardt, wo ein Arbei­ter die Kis­te in Erwar­tung von Rauch­wa­ren aus dem Fahr­zeug stahl. Er warf die für ihn wert­lo­sen Papie­re auf der Hardt weg, Pas­san­ten brach­ten sie zu einem Betrieb an der Straß­bur­ger Stra­ße, wo ein katho­li­scher Arbei­ter sie drei Wochen ver­wahr­te, bevor er sie an den Betriebs­lei­ter wei­ter­gab, der sie dem Kreis­lei­ter über­stell­te. Am 22. Dezem­ber 1943 wur­de Maria Huse­mann von der Gesta­po im Büro in der St.Anna-Schule ver­haf­tet.8


Am 23. August 1944 wur­de sie, nach dem sie im März ver­ur­teilt wor­den war, ins Frau­en­kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ravens­brück gebracht. Im Sep­tem­ber 1944 kam sie in das Arbeits­la­ger Gras­litz des KZs Flos­sen­brück, wo sie Rüs­tungs­pro­duk­te her­stel­len muss­te. Im Früh­jahr 1945 wur­de das Lager geräumt und es begann einer der vie­len grau­sa­men Todes­mär­sche. Auch hier behielt Maria Huse­mann ihre christ­li­che Nächs­ten­lie­be und setz­te sich für zwei erschöpf­te “jüdi­sche Kame­ra­din­nen” ein und wur­de mit ihnen am 30.04.1945 ent­las­sen. Sie brach­te die bei­den erschöpf­ten und kran­ken Frau­en in ein Not­kran­ken­haus und begab sich dann auf den Weg nach Hau­se. Am 5.Juni 1945 kam sie in Wup­per­tal an und wur­de bis zum 2.August wegen völ­li­ger Erschöp­fung behan­delt.9
Sie arbei­te­te bis 1951 wie­der mit Hans Carls im Büro der Cari­tas und erhielt die sil­ber­ne Ehren­na­del der Cari­tas ver­lie­hen. Ab 1950 war sie Vor­sit­zen­de des von ihr mit­ge­grün­de­ten “Bund der Ver­folg­ten des Nazi-Regimes”, 1959 war sie neben Johan­nes Rau Mit­be­grün­de­rin der “Gesell­schaft für christ­lich-jüdi­sche Zusam­men­ar­beit” und spä­ter deren Geschäfts­füh­re­rin. 1970 erhielt sie das Bun­des­ver­dienst­kreuz I.Klasse durch Johan­nes Rau. Am 12.Dezember 1975 ver­starb Maria Huse­mann und wur­de auf dem katho­li­schen Fried­hof Uel­len­dahl bestat­tet.10


Das Kaiser- und Kriegerdenkmal (Zweikaiserdenkmal) in Ronsdorf

Nach dem gewon­nen Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg 1870/71 sahen sich auch die Rons­dor­fer in der Pflicht, für die Gefal­le­nen ihrer Stadt ein Krie­ger­denk­mal zu errich­ten. 1887 konn­te man die Errich­tung des Denk­mals pla­nen und nach dem Tod des Kai­sers Wil­helm I. am 9.März 1888 ent­schloss man sich, mit einer Sta­tue des sieg­rei­chen Feld­herrn sein Andenken und das der Gefal­le­nen zu ehren. 90 Tage spä­ter starb bereits Kai­ser Fried­rich III., der nach sei­nen Erfol­gen als Heer­füh­rer im Deut­schen Krieg und im Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg zum Gene­ral­feld­mar­schall ernannt wor­den war. Am 22.Juni 1888 schlug das Denk­mal-Comi­tee in der Gemein­de­rats­sit­zung vor, den “Lieb­ling des Deut­schen Vol­kes” eben­falls mit einem Stand­bild zu ehren. Ledig­lich ein Mit­glied des Rats, das zu beden­ken gab, Fried­rich hät­te die­se Ehre sei­nem Vater über­las­sen, stimm­te dagegen.
Man enga­gier­te den Düs­sel­dor­fer Bild­hau­er Fried­rich Stock­mann, gegossen
wur­den die Sta­tu­en dann bei P.Stotz in Düs­sel­dorf, die Stein­metz­ar­bei­ten fer­tig­te die Fir­ma Nüt­ten & Co aus Düs­sel­dorf. 23.000 Mark kos­te­te das Denk­mal, wovon die Stadt Rons­dorf 6.000 Mark trug und das Grund­stück stell­te, die rest­li­chen 17.000 Mark wur­den durch Spen­den und Bei­trä­ge der Krie­ger- und Land­wehr­ver­ei­ne erbracht. Am 2.Mai 1890 wur­de dies in einem Doku­ment ver­ewigt, das in einer kup­fer­nen Hül­se in den Sockel des Denk­mals gelegt wurde.
Das Denk­mal auf dem Rons­dor­fer Markt­platz (heu­te Band­wir­ker­platz) auf einer Foto­gra­fie im August 1940. Im Hin­ter­grund ist die Kreu­zung der Staas­stra­ße und der Stra­ße Am Markt zu erken­nen. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, Nr. 2753

Am Sams­tag, den 10.Mai 1890 — es war der 19.Jahrestag des Frank­fur­ter Frie­dens — konn­te das Kai­ser- und Krie­ger­denk­mal, wel­ches auch Zwei­kai­ser­denk­mal genannt wur­de, auf dem Rons­dor­fer Markt­platz ein­ge­weiht wer­den.1 Es die­ne, so schrieb die Volks-Zei­tung am 8.Mai 1890,

[…] zum ewi­gen Andenken an die Tap­fe­ren, wel­che für die Eini­gung des deut­schen Vater­lan­des in den Kämp­fen der Jah­re 1864, 1866 und 1870/71 ihr Leben dahin­ge­ge­ben und in dank­ba­rer Erin­ne­rung an die Hel­den­füh­rer in die­sen Kämp­fen, die bei­den ers­ten deut­schen Kai­ser des wie­der­erstan­de­nen deut­schen Reichs, Wil­helm I. und Fried­rich III.“2


Das Kai­ser- und Krie­ger­denk­mal auf einer alten Post­kar­te von 1905. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 19.6.

Das Denk­mal, das von einem eiser­nen Zaun umge­ben war, bestand aus einem Sockel aus grau­em Stein, wor­auf sich ein Pos­ta­ment aus polier­tem Gra­nit erhob. An den Breit­sei­ten waren zwei Bron­ze­re­li­efs ange­bracht, die den Aus­zug und die Heim­kehr der Rons­dor­fer Krie­ger zei­gen. Eine schma­le Tafel über dem front­sei­ti­gen Reli­ef trug die Inschrift:


Rons­dorf
sei­nen fürs Vater­land gefal­le­nen Söhnen”


Eine kolo­rier­te Post­kar­te. (ergänzt am 23.1.15)

Dazu waren auf dem Pos­ta­ment die Namen, Todes­tag und Todes­ort der Gefal­le­nen ver­zeich­net. Auf dem Pos­ta­ment stan­den die Sta­tu­en der bei­den Kai­ser in Über­le­bens­grö­ße (2,40m), die in ihrer Uni­form dar­ge­stellt waren. Bei­de bli­cken in die Fer­ne, Kai­ser Wil­helm hebt den lin­ken Arm, als wol­le er sei­nem Sohn etwas erklä­ren, wäh­rend sich der Kron­prinz auf sein Schwert stützt.


Der Rons­dor­fer Markt­platz, gese­hen von der Markt­stra­ße, mit Denk­mal und Spring­brun­nen auf einer his­to­ri­schen Post­kar­te. Bild ergänzt am 17. April 2021.

Der Markt­platz in Gegen­rich­tung, eben­falls von der Markt­stra­ße. Bild ergänzt am 17. April 2021.

Die Ein­frie­dung, die auf der Post­kar­te von 1905 noch zu erken­nen ist, wur­de vor August 1940 ent­fernt. Die Stand­bil­der wur­den wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs ent­fernt und ver­mut­lich ein­ge­schmol­zen. Das Pos­ta­ment wur­de im April 1959 abge­tra­gen, dabei wur­de oben erwähn­te kup­fer­ne Hül­se im Sockel ent­deckt.3 Die bei­den Reli­ef­plat­ten aus Bron­ze sind im His­to­ri­schen Zen­trum ein­ge­la­gert.4


Der Springbrunnen vor “Dahls Schloss”

Um 1834 ließ sich der Elber­fel­der Kauf­mannn Carl Feld­hoff in Unt­er­bar­men, ober­halb des Unt­er­bar­mer Bahn­hofs, nach den Plä­nen des Archi­tek­ten Johann Peter Cremer, der bereits das alte Elber­fel­der Rat­haus (heu­te Von-der-heydt-Muse­um) errich­tet hat­te, einen Som­mer­sitz bau­en. Das Haus lag inmit­ten eines gro­ßen Gar­tens, besaß zwei Eta­gen mit begeh­ba­rem Dach, auf dem über­le­bens­gro­ße Sta­tu­en stan­den, und den ers­ten Spring­brun­nen im Tal. Das Haus lag zunächst an der “Auer Rot­te”, Sek­ti­on A, Nr.1233, spä­ter “Unter den Eichen 65”.


Bau­zeich­nung von J.P.Cremer (um 1824) vom Som­mer­sitz Carl Feld­hoffs, spä­ter Dah­ls Schloß genannt. Samm­lung Unte­re Denk­mal Behörde.

Weni­ge Jah­re nach der Fer­tig­stel­lung des Hau­ses starb Carl Feld­hoff und sei­ne Wit­we ver­kauf­te das Haus zwi­schen 1845 und 1849 an den Öko­nom und Kom­mis­sär Liebrecht Wer­ner Dahl, der den Bau um eine Eta­ge auf­sto­cken ließ. Das Gebäu­de mit dem park­ähn­li­chen Gar­ten wur­de im Volks­mund als “Dah­ls Schloss” bezeich­net, die Schloß­stra­ße, an der das Grund­stück heu­te liegt, erhielt daher sei­nen Namen.


Der Spring­brun­nen heute.

Der Spring­brun­nen an der ehe­ma­li­gen Vor­der­sei­te blieb erhal­ten. In einem gro­ßem stei­ner­ne Becken steht eine Brun­nen­säu­le, die die Brun­nen­scha­le trägt. Der Brun­nen ist nicht funk­ti­ons­tüch­tig und nicht öffent­lich zugänglich.Ich bedan­ke mich für die Mög­lich­keit Fotos anzu­fer­ti­gen und für die Erlaub­nis die­se hier zu ver­öf­fent­li­chen.1


Posi­ti­on des Brun­nens auf der Karte


Standbild der Euterpe

 Von die­ser Skulp­tur exis­tiert kei­ne bekann­te Abbildung.

Nach­dem im Jahr 1893 der Elber­fel­der Kauf­mann und Mäzen Lud­wig (Lou­is) von Lili­en­thal (*1828) gestor­ben war, ver­mach­ten sei­ne Erben dem Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­ein aus dem reich­hal­ti­gem Kunst­schatz des Ver­stor­be­nen ein Stand­bild der Euter­pe aus Zink­guß. Euter­pe (griech.: die Freu­den­spen­den­de) war die Muse der lyri­schen Poe­sie und des Gesangs und wird meist mit einer Flö­te dar­ge­stellt. Das Stand­bild wur­de in der Nähe des Böh­ler Hofes in der Nähe des dama­li­gen Stein­bruchs in der Anla­ge der Frie­dens­hö­he aufgestellt.
Lud­wig von Lili­en­thal führ­te nach dem Tod sei­nes Schwie­ger­va­ters Carl Seyd die “Hand­lung für eng­li­sche, fran­zö­si­sche und Schwei­zer Manu­fak­tur­wa­ren” an der Ecke Wall und Schlös­sers­gas­se. Auf sei­nem Anwe­sen auf der Klu­ser Höhe führ­te er ein gast­frei­es Haus, in dem unter ande­rem der Maler Richard Seel und der Bild­hau­er Paul Dis­sel­hoff arbeiteten.
Wann und war­um das Stand­bild ent­fernt oder zer­stört wur­de, ist unbe­kannt und ver­liert sich im Dun­kel der Geschich­te.1

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte