Als im Jahr 1910 die Stadt Elberfeld 300 Jahre Stadtrechte feierte, stiftete der Goldwarenhändler Karl Schmitz aus diesem Anlaß und zur Erinnerung an seinen Vater den Goldschmiedebrunnen für den Hof der neugebauten Knabenmittelschule an der damaligen Brandenburger Straße, die heute Pfalzgrafenstraße heißt. In dem Gebäude ist nun das Bergische Kolleg untergebracht. Der Wert der Stiftung betrug 5429,29 Mark. Ausgeführt wurde die Figur des Brunnens von Friedrich Coubillier, der auch die Statue von Adolf von Berg auf Schloß Burg schuf. Am 28.Juli 1910 wurde der Brunnen im Rahmen der Feierlichkeiten der Dreihundertjahr-Feier eingeweiht.
Die Gesamthöhe des Brunnens betrug über drei Meter. Das Brunnenbecken wurde aus einem Block Granit gearbeitet und hatte einen Durchmesser von ca. zwei Metern. In der Mitte der Brunnenschale erhob sich ein viereckiger Sockel, auf dem die bronzene Figur eines mittelalterlichen Goldschmieds stand. Er trug Schurzfelll und Kappe und schaute nachdenkend auf den Treibhammer in der einen und eine kleine Prunkkanne in der anderen Hand. Die Figur war etwas über einen Meter hoch. Neben der gelungenen Figur lobte der Autor des Artikels in „Der Golschmiedekunst“ die sechs Sprudel, die am Rand des Beckens aufsteigen und so das Trinken ohne Becher ermöglichen, was als „hygienisch wertvoll“ eingestuft wird.
Die Inschrift lautet:
„Im Ankenden an den Goldschmied
Karl August Schmitz
* zu Lennep 1819 + zu Elberfeld 1882
der Stadt Elberfeld
zur Dreihundertjahrfeier 1910
von seinem Sohne gestiftet.“
Karl Schmitz wurde am 6.Oktober 1854 in Elberfeld geboren und war ein Mann, der sich oft für die Überbrückung sozialer Gegensätze einsetzte. Seit 1894 waren die Angestellten der Firma C.A.Schmitz am Gewinn beteiligt und erhielten Prämien zur Deckung von Lebens- und Rentenversicherungen. Außerdem spendete er häufig und oft ohne Namensnennung zu Gunsten von Hilfsbedürftigen oder leidenden Kindern. Seit dem 21.Dezember 1888 war er Armenpfleger im 5. Armenbezirk, außerdem war er Ehrenmitglied des Sprachvereins und setzte sich für ein verständliches Amtsdeutsch ein. Am 31.Dezember 1910 beging er Selbstmord, weil er glaubte wahnsinnig zu werden.
Im Zweiten Weltkrieg (nach August 1940) wurde die Bronzefigur eingeschmolzen. Das Brunnenbecken wurde 1967/69 bei der Erweiterung des Schulgebäudes entfernt.1
Im Rahmen der Dreihundertjahrfeier wurden auch die Anlagen der Villa Freytag, der Gerechtigkeitsbrunnen, die Gedenktafel für die gefallenen Söhne der Stadt Elberfeld und der Brunnen auf dem von der Heydt-Sportplatz eingeweiht.
Fußnoten:
- RMK, S.156f..