Gedenktafel zur Erinnerung an die Stiftung der Villa Freytag

Fotografie der Villa Freytag am Friedrichsberg (undatiert). Sammlung Historisches Zentrum, 010/19/45

Am 29.Juli 1910, es war der zweite Tag der Dreihundertjahr-Feierlichkeiten der Stadt Elberfeld, wurden die Parkanlagen und die Villa Freytag am oberen Ende der Rheinstraße – die damals noch Küllenhahner Straße hieß – der Bevölkerung übergeben. Die Erben von August Freytag hatten die Anlagen samt Villa und Hochwald, insgesamt 23 Morgen, Anfang des Jahres 1908 der Stadt Elberfeld zur Vergrößerung der bereits oberhalb bestehenden Anlagen am Friedrichsberg zum Preis von 120.000 Mark angeboten. Der Elberfelder Verschönerungsverein als Besitzer der Friedrichsberger Anlagen versprach als Jubiläumsgeschenk 60.000 Mark, also die Hälfte der Kaufsumme aufzubringen und so ging der Besitz bereits am 31.Oktober 1908 an die Stadt.


Das rote Gebäude im Zentrum der Karte ist die Villa Freytag, unterhalb davon ist die Gedenktafel angebracht. Ausschnitt der Karte: „Anlagen am Friedrichsberg mit Villa Freytag“, Stadt Elberfeld 1913. Maßstab 1:2500. Stadtarchiv Wuppertal, Kartensignatur: 30/83

Am besagten Juli-Tag wurde die Villa mit den sie umgebenden Parkanlagen der Öffentlichkeit übergeben und eine steinerne Gedenktafel auf einer Stützmauer enthüllt, die an diesen Tag erinnert.


Die Gedenktafel existiert im Gegensatz zur Villa bis heute.

Die Gedenktafel wurde vom Kunstgewerbelehrer Prof. Louis Heitsch entworfen und trägt folgende Inschrift:

„Die Villa Freitag
wurde aus Anlass des
Dreihundertjährigem
Stadtjubiläums
1910
vom Verschönerungsverein als
öffentliche Anlage gestiftet.“

August Freytag, der ursprüngliche Besitzer, war Inhaber einer seit dem 1.Januar 1819 in der Morianstraße 17 bestehenden Juwelen-, Gold,- Silberwaren- und Uhrenhandlung. Die Villa Freytag (deren Adresse  Küllenhahner Str.129 lautete) war sein Sommersitz. Er war Mitglied des Elberfelder Verschönerungsvereins seit dessen Gründung und ab Februar 1879 Mitglied des Vorstands. Er beteiligte sich mit verschiedenen Spenden am Kauf von Wald zur Vergrößerung des Besitzes des EVV und hatte auch in seinem Testamtent eine Stiftung von 5000 Mark an die Stadt Elberfeld eingesetzt, deren Zinsen zum weiteren Ankauf von Wald dienen sollten. Am 17.Mai 1889 verstarb August Freytag.1


Die Stützmauer und die Gedenktafel im Park am Friedrichsberg.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Villa Freitag beim Bombenangriff auf Elberfeld im Jahr 1943 zerstört.2
Im Rahmen der Dreihundertjahrfeier wurden auch der Goldschmiedebrunnen, der Gerechtigkeitsbrunnen, die Gedenktafel für die gefallenen Söhne der Stadt Elberfeld und der Brunnen auf dem von der Heydt-Sportplatz eingeweiht.


Position des Denkmals auf der Karte


 

Fußnoten:

  1. RMK, S. 158f.
  2. Der Gartenkultur auf der Spur- Friedrichsberg, Homepage der Stadt Wuppertal, abgerufen am 06.06.2012.

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