Der 1791 in Dresden geborene Theodor Körner war Schriftsteller und hatte sich 1813 dem Lützow’schen Freicorps angeschlossen, um an den Befreiungskämpfen gegen Napoleon teilzunehmen. Zu dieser Zeit war er bereits als Dichter bekannt. Sein Elternhaus hatte zahlreiche Bekannschaften mit den Schriftstellern der Zeit, so unter anderem Novalis, Wilhelm und Alexander von Humboldt, Goethe, Kleist und Schiller, der sogar ein Zeit lang im Haus des Vaters lebte. Während des Feldzugs schrieb er zahlreiche Gedichte, die rasch bekannt wurden und vom Corps gesungen wurden. Am 26. August 1813 fiel er bei Gadebusch.
„[…] die Gestalt des vom heiligen Feuer durchglühten Dichterjünglings, der als Freiheitskämpfer seine hohe Sendung in die Tat umsetzte […]. Kühn aufschießend aus der gelagerten Treppenanlage reckt sich der Steinpfeiler, der die Gestalt eines Barden mit Leier und Schwert trägt. Und dieser Pfeiler ist überzogen von den hinreißenden Versen des FreiheitsdichtersDu Schwert an meiner Linken
Was soll dein heimlich Blinken?“1
Die Verwendung von Leyer und Schwert als Attribute der Figur geht vermutlich auf den Titel der Sammlung der vaterländischen Kriegs- und Freiheitslieder zurück, die unter dem Namen „Leyer und Schwert“ nach dem Tod Körners herausgegeben worden waren. Neben der Figur des Dichterjünglinigs zeigte das Denkmal an dem hohen und schmalen Obelisk aus Eifeltuffstein noch ein bronzenes Medaillon Körners.
Im März 1923 wurde das Medaillon gestohlen und im November 1929 von der Stadt ersetzt. Im Juli 1939 stand im Stadtrat eine Beseitigung der als anstößig empfundenen Figur zur Debatte. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal zerstört und die Überreste im April 1959 entfernt.2
Position des Denkmals auf der Karte
Fußnoten:
- General-Anzeiger vom 25.08.1938, zitiert nach RMK, S. 170.
- RMK, S. 170f..