Johannes-Rau-Gedenktafel

Am 2. Febru­ar 2009, weni­ge Tage nach­dem sich der Todes­tag Johan­nes Raus zum drit­ten Mal gejährt hat­te, wur­de im Foy­er des Bar­mer Rat­hau­ses eine zwei Zen­ti­me­ter dicke Acryl­ta­fel zum Geden­ken an den Wup­per­ta­ler Ehren­bür­ger und ehe­ma­li­gen deut­schen Bun­des­prä­si­den­ten, Johan­nes Rau, ein­ge­weiht. Ober­bür­ger­meis­ter Jung und sei­ne Amts­vor­gän­ge­rin Ursu­la Kraus nah­men die Ent­hül­lung um 16.30 Uhr vor. Johan­nes Rau habe die Stadt “Außer­or­dent­li­ches zu ver­dan­ken” erklär­te Ober­bür­ger­meis­ter Jung und beton­te, dass vie­le Wup­per­ta­ler trau­rig sei­en, dass er in Ber­lin bestat­tet wor­den sei. Des­halb habe man eine pro­mi­nen­te Stel­le gefun­den, um in sei­ner Hei­mat­stadt an ihn zu geden­ken und das Rat­haus als Ort sei­nes Wir­kens habe ich da natür­lich ange­bo­ten. Die 60 mal 52,5 Zen­ti­me­ter gro­ße Tafel trägt fol­gen­de Inschrift: 1


Die Gedenk­ta­fel für Johan­nes Rau. Lei­der lässt die Aus­füh­rung in Glas kein gutes Foto zu.

Zum Geden­ken an den Ehren­bür­ger unse­rer Stadt

Johan­nes Rau

Gebo­ren  am 16.1.1931 in Wuppertal
Ver­stor­ben am 27.1.2006 in Berlin

Wup­per­ta­ler Ober­bür­ger­meis­ter 1969 — 1970
Minis­ter­prä­si­dent des Lan­des NRW 1978 — 1998
Bun­des­prä­si­dent 1999 — 2004”


Johan­nes Rau, sei­ne Lebens­da­ten sind auf der Gedenk­ta­fel ver­merkt, brach 1948 den Besuch des Gym­na­si­ums an der Sie­ges­stra­ße, das heu­te sei­nen Namen trägt, ab, mach­te eine Leh­re als Buch­händ­ler und enga­gier­te sich in der Beken­nen­den Kir­che. 1952 begann er als Ver­lags­buch­händ­ler zu arbei­ten. Sei­ne ers­te poli­ti­sche Akti­vi­tät führt ihn im sel­ben Jahr zur Gesamt­deut­schen Volks­par­tei, die von Gus­tav Hei­ne­mann aus Pro­test gegen die Wie­der­be­waff­nung gegrün­det wor­den war und wur­de Orts­vor­sit­zen­der in Wup­per­tal. 1954 wur­de er Geschäfts­füh­rer des Jugend­dienst-Ver­lags, erhielt 1962 einen Sitz im Vor­stand und war von 1965 bis 1967 Direk­tor des Ver­lags. Nach­dem sich die GVP 1957 auf­lös­te, ging Rau zur SPD. Ab 1968 gehör­te er zum Par­tei­vor­stand und wur­de ein Jahr spä­ter Ober­bür­ger­meis­ter von Wup­per­tal. Bereits 1970 wech­sel­te er als Minis­ter für Wis­sen­schaft und For­schung ins Kabi­nett des Minis­ter­prä­si­den­ten Heinz Kühn nach Düs­sel­dorf. 1978 wur­de er Minis­ter­prä­si­dent Nord­rhein-West­fa­lens und behielt die­ses Amt 20 Jah­re inne. 1987 unter­lag er als Bun­des­kanz­ler­kan­di­dat dem amtie­ren­den Kanz­ler Hel­mut Kohl. 1994 und 1999 trat er zur Wahl als Bun­des­prä­si­dent an und gewann die Wahl 1999 im zwei­ten Wahl­gang. Als ers­tes deut­sches Staats­ober­haupt sprach er 2000 vor dem israe­li­schen Par­la­ment (der Knes­set) und bat dort das jüdi­sche Volk und Isra­el um Ver­ge­bung für die Ver­bre­chen des
Holo­caust. Am 27.Januar 2006 starb der drei­fa­che Vater und Ehe­mann von Chris­ti­na Rau in Ber­lin, wo er auch bestat­tet wur­de.2

Der Rat­haus­platz in Bar­men trägt seit  dem 11. Mai 2006 den Namen Johan­nes-Rau-Platz. Bereits 2007 wur­de auf dem Cam­pus Freu­den­berg der Ber­gi­schen Uni­ver­si­tät eine Büs­te zur Erin­ne­rung an Johan­nes Rau ein­ge­weiht.

Fußnoten:

  1. Eine Gedenk­ta­fel für Johan­nes Rau, in: WZ vom 3.Februar 2009.
  2. Bio­gra­fie auf der Home­page des Bun­des­prä­si­den­ten, abge­ru­fen am 12.09.2012.