Elisenturm

Die Müh­le auf der Hardt. Reprod. eines Gemäl­des, Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, Foto­samm­lung, 2.11.2

Die Geschich­te des Eli­sen­turms beginnt in den 1830er Jah­ren. Engel­bert Eller hat­te das Gelän­de der heu­ti­ge Vil­la Eller im Bota­ni­schen Gar­ten gekauft und dort sei­nen Som­mer­sitz gebaut. Auf den Fun­da­men­ten 1 des ehe­ma­li­gen Müh­len­turms auf dem Gelän­de ließ er einem Aus­sichts­turm mit einer Stern­war­te bau­en. Im Jahr 1838 wur­de er fer­tig gestellt und ist damit der frü­hes­te nach­weis­ba­re Aus­sichts­turm im Rheinland.


Eli­sen­hö­he auf der Hardt, Repro­duk­ti­on eines Stichs von 1839. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, Foto­samm­lung, 2.11.2

Ende der 1840 Jah­re stand der Turm dann der Bevöl­ke­rung als Aus­sichts­turm zur Ver­fü­gung.2 Den Name “Eli­sen­turm” wähl­te der Stadt­rat Eller als Reve­renz an die preu­ßi­sche Köni­gin Eli­sa­beth Ludo­vi­ka (1801–1873) 3, eine bay­ri­sche Prin­zes­sin, die 1823 Fried­rich Wil­helm von Preu­ßen hei­ra­te­te, der am 7. Juni 1840 als IV. die­sen Namens den preu­ßi­schen Thron bestieg.


Die Vil­la Eller und der Eli­sen­turm im Febru­ar 2010 auf der Hardt. Heu­te ist das Ensem­ble Teil des Bota­ni­schen Gartens.

Der zylin­dri­sche Turm steht auf einem run­dem Sockel mit einem Durch­mes­ser von 17,2 Metern, der tal­sei­tig 1,9 Meter hoch ist. Der Turm selbst hat einen mitt­le­ren Durch­mes­ser von 9,4 Metern. Er ver­fügt über eine Glie­de­rung durch acht wei­ße Pilas­ter mit korin­thi­schen Kapel­len. 14,5 Meter über dem Sockel befin­det sich die 5,65 Meter hohe ver­glas­te Later­ne, in der sich der Aus­stieg auf die die­se umge­ben­de Platt­form befin­det. Im ers­ten Ober­ge­schoß befin­det sich der Kup­pel­saal mit kas­ser­tier­ter Kup­pel, deren Schei­tel­hö­he sich 10,8 Meter über dem Sockel befin­det. Er wird heu­te ger­ne für Hoch­zei­ten genutzt. In sei­ner Gestal­tung erin­nert der Eli­sen­turm an das Lys­ik­ra­tes­mo­nu­ment (sie­he Bild in Wiki­pe­dia) in Athen oder auch an einen Leucht­turm, wie Baede­ker in der Rhein­rei­se 1846 schrieb.4


Der Eli­sen­turm im April 2010.

Am Ende des 19.Jahrhunderts wur­de der Turm dann von der Wit­we Ellers dem Roten Kreuz über­schrie­ben. 1907 kauf­te die Stadt Elber­feld den Turm. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg dien­te er zeit­wei­se als Woh­nung, ab den 1950er Jah­ren dann wie­der als Aus­sichts­turm und Stern­war­te der Volks­hoch­schu­le.5 1966 wur­de der Turm einer Gene­ral­sa­nie­rung unter­zo­gen, die Kos­ten betru­gen 311.000 DM, wovon 40.000 DM aus Lan­des­mit­teln kamen. 1985 wur­de die Putz­hül­le erneu­ert, 1998 geschah dies erneut und der Anstrich wur­de in der heu­te vor­lie­gen­den Form durch­ge­führt.6


Eine Auf­nah­me vom August 2009.
Der Eli­sen­turm hat kei­ne regel­mä­ßi­gen Öffnungszeiten.

Bökelbrunnen (1961)

Nach­dem der Bökel­brun­nen aus dem Jahr 1920 im Zwei­ten Welt­krieg zer­stört wor­den war, stif­te­te 1961 der Ver­lag W. Gira­det, Her­aus­ge­ber des Gene­ral Anzei­gers und der heu­ti­ge West­deut­schen Zei­tung, einen neu­en Brun­nen, der am 9.Juni 1961 an der Bahn­hofs­stra­ße ein­ge­weiht wur­de. Der damals über 80jährige Bild­hau­er Erich Cleff fer­tig­te die Kna­ben­fi­gur des Vor­gän­gers erneut. Im Gegen­satz zum Vor­bild besteht beim neu­en Brun­nen die Brun­nen­scha­le nicht aus Muschel­kalk, son­dern aus Gra­nit aus dem Fichtelgebirge.


Die Bahn­hof­stra­ße am 7.Juli 1964 mit Blick in Rich­tung Wes­ten zur Stadt­hal­le. Der Bökel­brun­nen steht auf einem klei­nen Platz, eine Trep­pe führt zur Süd­stra­ße, die Stra­ßen­bahn­glei­se der Meter­spur lie­gen dort, wo heu­te die Bus­spur ist, und zum Über­que­ren der brei­ten Stra­ße genügt ein Zebra­strei­fen. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de, Nr. 1825.

An der Wan­dung wur­de eine feh­ler­haf­te Inschrift angebracht:

Bökel­brun­nen
Auf­ge­stellt im Jah­re 1919 [rich­tig 1920, Anm.]
1960 [rich­tig 1961] wie­der errichtet
als Erin­ne­rung an das alte Elberfeld
Bild­hau­er Prof. Erich Cleff
gestif­tet vom Ver­lag W. Giradet
Gene­ral-Anzei­ger der Stadt Wup­per­tal“1


Der “neue” Bökel­brun­nen. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 010/3/147

Anfang des Jah­res 1994 wur­de der Brun­nen von sei­nen Stand­ort an der Bahn­hof­stra­ße ent­fernt, da die Spar­kas­se auf dem Gelän­de ihren Erwei­te­rungs­bau plan­te. 2 Ende 1996 fand er eine neue Hei­mat am Fuß der Trep­pe von der Stra­ße Am Johan­nis­berg zur Bahn­hof­stra­ße, gegen­über dem Wil­helm-Dör­pfeld-Gym­na­si­um.3


Der Bökel­brun­nen am heu­ti­gen Stand­ort unweit der Stadthalle.

Heu­te ist der Brun­nen Teil des Skulp­tu­ren­parks Johannisberg.

Bökelbrunnen (1920)

Das Vier­tel am Bökel auf einer colo­rier­ten Post­kar­te. (ergänzt am 24. Janu­ar 2014)

Im Mai 1920 wur­de der ers­te Bökel­brun­nen aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­eins (gegrün­det am 23. Mai 1870) gestif­tet und ein­ge­weiht. Die Schen­kung wur­de dem Ober­bür­ger­meis­ter Elber­felds per Brief am 4. August 1917 ange­kün­digt und die Finanz­kom­mis­si­on nahm die­se am 11. August, die Stadt­ver­ord­ne­ten-Ver­samm­lung am 4. Sep­tem­ber 1917 an. Im Dezem­ber 1918 wur­de das Brun­nen­be­cken aus Muschel­kalk von der Fir­ma Schil­ling in Kirch­heim bei Würz­burg fer­tig­ge­stellt. Aller­dings konn­te es wegen der Umstän­de — der Ers­te Welt­krieg war ver­lo­ren, die Revo­lu­ti­on feg­te die Mon­ar­chie hin­weg — nicht ver­schickt wer­den. Auch die Beschaf­fung von Bron­ze für die Figur des Elber­fel­der Bild­hau­ers Prof. Erich Cleff war schwie­rig. Außer­dem wur­de der Bild­hau­er krank, sodass im Mai 1920 zunächst nur die Brun­nen­scha­le am Bökel auf­ge­stellt wur­de. Der Bereich Bökel wur­de durch den Zwei­ten Welt­krieg und den Umbau des Döp­pers­bergs mas­siv ver­än­dert, sodass es heu­te kei­ner­lei Spu­ren von die­sem Armen­vier­tel mit sei­nen Fach­werk­häu­sern mehr gibt. Heu­te befin­det sich hier das Wil­helm-Dör­pfeld-Gym­na­si­um und der Erwei­te­rungs­bau der Sparkasse.


Der Bökel­brun­nen vor 1928. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum 010/5/57

Die Kna­ben­fi­gur, die in den Hän­den zwei klei­ne Vögel hält, folg­te erst im Jahr 1922. Im April 1922 wur­de das “Brun­nen­bu­berl” beim Ver­such, es vom Sockel zu rei­ßen, beschä­digt und im Mai 1922 instand gesetzt. Eine Zei­tung berich­te­te, dass die Kin­der des Vier­tels bereits eine Trau­er­fei­er abge­hal­ten hat­ten und einen Eichen­kranz, ein sil­ber­nes Kreuz und eine Tafel mit der Inschrift “Zur Erin­ne­rung an unser totes Män­ne­ken” am Brun­nen nie­der­ge­legt hat­ten, da sie dach­ten, die Figur wäre für immer ent­fernt worden.

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de der Brun­nen mit­samt dem Vier­tel zer­stört. 1961 wur­de er erneut gestif­tet und die Figur erneut von Erich Cleff gestal­tet. 1

Linde zur Erinnerung an die Deutsche Einheit

Die Lin­de zur Erin­ne­rung an die Deut­sche Einheit.

Am 10. Okto­ber 1990 wur­de von Bür­ger­meis­ter Kurt Drees und dem Vor­sit­zen­den der Wup­per­ta­ler CDU, Her­mann Josef Rich­ter, auf der Hardt nahe des Bis­mark­turms eine Lin­de gepflanzt, die an die eine Woche zuvor voll­ende­te Deut­sche Ein­heit erin­nern soll.1 Heu­te unter­schei­det sich die Lin­de nicht durch irgend­ei­ne Kenn­zeich­nung von den ande­ren Bäu­men des Parks.



Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte