Weyerbuschturm

Der Weyerbuschturm auf dem Nützenberg.

Am 30.November 1897 machte der Elberfelder Knopffabrikant Emil Weyerbusch seiner Stadt in der Stadtverordneten-Versammlung ein eindrucksvolles Geschenk. Er stiftete 25.612,91 Mark zur Errichtung eines Aussichtsturms auf dem Nützenberg. Dort hatte der Elberfelder Verschönerungsverein bereits 1874 und 1880 zwei hölzerne Aussichtstürme errichtet, doch der zweite musste bereits 1888 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. In den Nächten klapperte der Holzturm so unheimlich, dass man ihm den Namen „Teufelsturm“ verpasste. Ruth Meyer-Kahrweg vermutet, dass die ungewöhnlich krumme Summe der Stiftung darauf hinweist, dass Weyerbusch bereits einen Kostenvoranschlag besaß. Im Frühjahr 1898 begannen die Arbeiten am Turm, die das Hochbaumt der Stadt Elberfeld durchführte.


Der Weyerbuschturm im September 2011.

Der Weyerbuschturm auf einer Postkarte. Stadtarchiv Wuppertal, 19.5.6.

Emil Weyerbusch wurde 1846 geboren und war Inhaber einer Knopffabrik in Elberfeld. Von 1884-1903 war er Stadtverordneter, von 1885-1903 Abgeordneter für Elberfeld-Barmen im Preußischen Landtag. Darüber hinaus war er 27 Jahre als Armenpfleger tätig und unterstützte finanziell das Waisenhaus, das Neviandt-Stift, den Elberfelder Verschönerungsverein und das städtische Museum. In erster Ehe war er mit Mathilde von der Heydt, der Tochter August von der Heydts, verheiratet. Nach ihrem Tod 1889 in Bombay heiratete er 1891 Emilie Juliane Frowein, die Witwe Paul von der Heydts. 1909 starb er während eines Kuraufenthalts am Gardasee.


Die Widmung Weyerbuschs, darüber das Wappen Elberfelds.

Engel-Figur unterhalb des Erkers

Wann genau der Weyerbuschturm eingeweiht wurde, ist unklar. Zusätzlich stiftete Weyerbusch noch ein Wärterhaus am Turm, das von April 1900 bis Mai 1901 errichtet wurde. Die Kosten hierfür betrugen 45.021,73 Mark. Der Weyerbuschturm besitzt einen u-förmigen Grundriss und besteht aus Basaltbossenmauerwerk. Eine zweiläufige Freitreppe mit Zwischenpodest führt zum Eingang an der Südseite auf 3,5 Meter Höhe. In halber Höhe des 35,50 Meter hohen Turms befindet sich ein Erker der sich als kleines Türmchen nach oben fortsetzt. Auf ihm sitzt ein spitzes Kupferdach mit einer Wetterfahne. Die ehemals luftige Altane wurde 1945 bis auf einige Fensteröffnungen, die 1981/82 mit Schiefer verkleidet wurden, zugemauert. Über ihr befindet sich in  20,50 Meter Höhe die Aussichtsplattform. 1


Eine weitere Ansicht

Von 1972 bis 1978 wurde das Turmzimmer vom Deutschen Amateur-Radio-Club e.V. genutzt.2

2006 wurde im Rahmen der „Regionale“ um den Weyerbuschturm eine neue Parklandschaft geschaffen, unter anderem wurden einige Bäume für einen besseren Blick vom Turm gefällt.3 Im April 2008 wurde das Dach saniert, nachdem sich Teile der Konstruktion gelöst hatten. Die Kosten wurden mit 10.000 € veranschlagt. 2009 wurden Turmhelm und Treppenraum für 55.000 € saniert.42011 wurde das Kupferdach des Erkers instand gesetzt. 5
Dennoch bleibt der Turm bis auf weiteres geschlossen. Ein innen liegender Stahlträger rostet an den Auflageflächen und das Podest der Treppe hat sich ca. 20 mm abgesenkt. Das Turmzimmer muss zur Sicherheit abgestützt werden. 6
Der „Förderverein historische Parkanlagen Wuppertal e.V.“ engagiert sich für die vollständige Sanierung des Turms und bittet um Spenden. Auf der Homepage des Weyerbuschturms finden sich auch nähere technische Informationen zum Zustand des Turms.

Position des Turms auf der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S. 100 f.
  2. 1972 – 1978 Funkbetrieb im Weyerbuschturm, auf: weyerbuschturm.de. (abgerufen am 30.07.2012)
  3. Nele Cent, Bäume fallen für den freien Blick, in: WZ vom 7.Januar 2006.
  4. Weyerbusch-Turm: Geht’s weiter?, in: WZ vom 16.Juli 2009.
  5. Startseite weyerbuschturm.de (abgerufen am 02.08.2012)
  6. Startseite weyerbuschturm.de (abgerufen am 02.08.2012)

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