Heinrich-Hogrebe-Gedenkstein

Der Gedenkstein im Burgholz, an der Straße, die zum Arboretum führt.

Anfang Juni 2002 wurde im Burgholz ein Gedenkstein für den Förster und ehemaligen Revierleiter im Staatsforst Burgholz, Heinrich Hogrebe, vom Vorsitzenden des Küllenhahner Bürgerverein und späteren Oberbürgermeisters Peter Jung eingeweiht. Anwesend waren Angehörige Hogrebes und sein Nachfolger, Forstamtmann Herbert Dautzenberg, der daran erinnerte, dass Hogrebe als „Vater des Arboretums“ ein „Mekka für Wissenschaftler, Waldfachleute und Waldfreunde“ geschaffen habe. Gestiftet wurde der Gedenkstein vom Bürgerverein Küllenhahn.1


Die Gedenktafel.

Die Inschrift der kleinen bronzenen Gedenktafel lautet:

„Zum Gedenken an den Initiator
der Anpflanzung ausländischer
Baumarten im Burgholz.

Forstamtmann Heinrich Hogrebe
Geb. 1913 Gest.1998

Bürgerverein Küllenhahn e.V.“


Der 1913 in Bochum geborene Hogrebe kam 1955 als Revierförster zum Staatsforst ins Burgholz, nachdem er zuvor in der Wehrmacht gedient und den Zweiten Weltkriegs als dekorierter Offizier überlebt hatte. Vor dem Engagement im Burgholz war er als Revierleiter in Ostwestfalen tätig, wo er bereits Erfahrungen mit unterschiedlichen Baumarten und ihren waldbaulichen Möglichkeiten gesammelt hatte. Auf Anregung des „Forsteinrichters“ begann Hogrebe fremdländische Baumarten zu erproben. Er wurde Mitglied in der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG) und er erwarb auf mehreren ausgedehnten Auslandsreisen fundierte Kenntnisse über die Waldverhältnisse in anderen Kontinenten, Standortansprüche und Leistungsvermögen anderer Bäume. Durch den Kauf von Fremdparzellen erweiterte er den Staatsforst wesentlich. Mit Billigung des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten NRW, aber gegen erhebliche Bedenken und Widerstände seiner Vorgesetzten schuf Heinrich Hogrebe großflächige Kulturen fremder Baumarten im Burgholz – das heutige Arboretum.  Der Burgholz wurde allmählich zu einem Anziehungspunkt für Dendrologen und waldbaulich Interessierte, erhielt aber auch weiterhin viel Kritik. 1972 waren ca. 170 Baumarten im Burgholz angepflanzt. 1973 wurde Hogrebe pensioniert,2 1977 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. 1998 starb Heinrich Hogrebe.


Der Gedenkstein im Sommer 2012.

Heute beherbergt das Arboretum auf 250ha ca. 100 Baumarten aus fast allen Kontinenten, die auf kurzen Wanderwegen vorgestellt werden.3


Position des Denkmals auf der Karte


Figuren von Mars und Venus am Planetarium

Das Barmer Planetarium mit seiner markanten Kuppel, der Eingang wurde von zwei Statuen „Mars“ und „Venus“ flankiert. Postkartensammlung Historisches Zentrum.

Das Barmer Planetarium in den Barmer Anlagen wurde am 18.Mai 1926 eröffnet und setzte als erstes seiner Art einen neuartigen optischen Projektionsapparat der Firma Carl Zeiss ein, dessen Prototyp später im Deutschen Museum in München stand. Im Herbst 1924 hatten sich Oberbürgermeister Dr. Hartmann und der Beigeordnete Prof. Dr. Greßler diesen Prototyp im Planetarium auf dem Gelände der Zeiss-Werke angesehen und empfahlen der Stadtverodneten-Versammlung daraufhin die Anschaffung eines Planetariums. Der Bau und die Einrichtung schlugen mit 350.000 RM zu Buche und wurde trotz der wirtschaftliche schwierigen Lage nach der galoppierenden Inflation von 1923 durchgeführt. Nachdem nach einiger Diskussion auch ein Standort gegenüber der Stadthalle in den Barmer Anlagen gefunden wurde, konnte der Bau beginnen. Es fasste mit seiner 1000 km² großen Kuppel 600 Besucher und wurde nur vom Düsseldorfer Planetarium übertroffen.1


Ansicht des Eingangs des Planetariums. Entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Barmen, bearbeitet und herausgegeben im Auftrag des Oberbürgermeisters vom Beigeordneten Stadtbaurat Köhler, 3.Auflage, 1928, S. 112.

Aufgrund der Hanglange musste der Eingang über mehrere Treppen erschlossen werden, an deren Ende zwei Statuen des in Elberfeld geborenen und in Berlin lebenden Bildhauers Paul Wynand ihren Platz fanden. Die überlebensgroßen Figuren aus Muschelkalk stellten Mars und Venus dar.2


Fotografie der Venus. Entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Barmen, bearbeitet und herausgegeben im Auftrag des Oberbürgermeisters vom Beigeordneten Stadtbaurat Köhler, 3.Auflage, 1928, S. 113.

Beim Luftangriff auf Barmen in der Nacht auf den 30.Mai 1943 wurde das Gebäude schwer beschädigt und 1955 wurde die Ruine abgebrochen. Mit dem Planetarium wurden auch die Figuren zerstört.3

Seit 1997 erinnert ein Gedenkstein an das Planetarium, im entsprechenden Eintrag wird die Geschichte des Planetariums etwas ausführlicher dargestellt.

Position der Kunstwerke auf der Karte


Ehrenmal für die Gefallenen der Oberrealschule Süd

Am 4. Oktober 1925 wurde um 11 Uhr an der Oberrealschule Süd in der Weststraße ein Ehrenmal für die 111 gefallenen Schüler und einen gefallenen Lehrer eingeweiht. Der Festakt in der Aula gliederte sich ein in die 100-Jahr-Feier, die vom 2.-6. Oktober 1925 begangen wurde. Ein erster Versuch zur Errichtung eines Ehrenmals musste abgebrochen werden, da die vom Verein der Schüler und Freunde gesammelten 48.050 RM in der Inflation von 1923 wertlos wurden. Beim zweiten Versuch konnte man Prof. Fahrenkrog von der Kunstgewerbeschule in Barmen für die Gestaltung gewinnen, der für das Ehrenmal ein Gemälde schuf. Es sollte „den überwundenen Kampf, die Idee der Befreiung und das Streben nach dem Ideal verkörpern“. Das Gemälde, das heute verschollen ist, war 1,70 Meter breit und 3 Meter hoch. Ein Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen vollendete das Ehrenmal. Im Bericht über das Schuljahr 1925/26 wird das Gemälde im Stil der Zeit wie folgt beschrieben:


„Aus einer nebelumzogenen Niederung steigt ein steiler Felsengrat in die Höhe, auf der ein Jüngling, mit emporgehobenem Antlitz zum Lichte emporschauend, die Arme nach der Höhe ausbreitet; eine lichte Wolke schwebt im Blau des Himmels, das Licht triumphiert über die Finsternis, der Geist über die Materie. Neben diesem lebensgroßen Jüngling, der eine symbolische Darstellung des deutschen Idealismus ist, werden zwei Männer sichtbar, die ebenfalls den Blick nach der Höhe richten. Ganz im Hintergrund erschaut man in Wolkenschatten Gestalten, die das hinter uns liegende schwere Schicksal symbolisieren. Die Jünglinge haben sich von ihnen losgelöst, um den schweren Weg zur Höhe und zur Freiheit zu finden.“


Oberstudienrat Prof. Hübler hielt vor den Versammelten die Weiherede des Ehrenmals, es wurden die Namen der Gefallenen verlesen (sie finden sich auch in der Festschrift) und dann fiel die Hülle von dem Gemälde. Anschließend rief man die Jugend zur Hingabe an das Vaterland auf, dankte den Helfern der Feier und Prof. Fahrenkrog für sein Werk und beendete mit einem Hoch auf das Vaterland und dem gemeinsamen Singen des Deutschlandliedes die Feier.
Am 30. April 1932 wurde in einem Festakt die Oberrealschule Süd mit der Oberrealschule Nord an der Humboldstraße (heute Helmholtzstraße) zur Oberrealschule Elberfeld vereinigt. Man schuf dort ein neues Ehrenmal, in das das Gemälde von Prof. Fahrenkrog einbezogen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb es verschollen. Der Verbleib der Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen im Gebäude an der Weststraße ist ebenfalls ungeklärt, wenn sie allerdings im Schulgebäude verblieb, ist sie höchstwahrscheinlich beim Luftangriff auf Elberfeld zerstört worden.1

Position des Denkmals auf der Karte


Bronzefigur der Maria Magdalena am Kloster in Beyenburg

Die Bronzefigur der Maria Magdalena.

Am 31.Oktober 1986 wurde im Hof des Klosters Steinhaus unweit der Kirche St. Maria Magdalena in Beyenburg eine Bronzefigur der Patronin der Gemeinde aufgestellt. Finanziert wurde sie durch Spenden und durch die katholische Gemeinde. Die Heilige wurde von der Müncher Bildhauerin Marlene Neubauer-Woerner im Einvernehmen mit Pater Vos O.S.C. geschaffen, hergestellt wurde sie im Wachsausschmelzverfahren in der Gießerei Werner Braun in Oberschleißheim.


Die Inschrift im Sockel.

Die ungefähr lebensgroße Figur steht auf einem kurzen Sockel, der an einer Säule erinnert, auf dem sich folgende Inschrift befindet:

„Jesus sagte zu Maria:
‚Geh zu meinen Brüdern
und sage ihnen: ich gehe hinauf
zu meinem Vater und zu Eurem Gott
zu meinem  Gott und zu Eurem Gott.‘
Joh. 20,17“1


Der Kopf der Maria Magdalena.

Gedenktafel zur Erinnerung an 700 Jahre Kreuzherren in Beyenburg

Wie eine Wanderertafel kommt die Gedenktafel auf dem Friedhof Steinhaus daher.

Im 700.Jubiläumsjahr der Gründung des Klosters Steinhaus zu Beyenburg wurde nicht nur ein Denkmal in Gestalt des Ordensgründers Theodorus des Celles am Kloster auf der Wupperthalbinsel aufgestellt, auch auf dem Friedhof Steinhaus wurde 1998 eine Gedenktafel eingeweiht. Leider ist das genaue Datum nicht bekannt.1


Unter dem Wappen an der rechten Seite findet sich der Wahlspruch der Kreuzherren: „In Cruce Salus“ – Im Kreuz ist Heil.

Die Inschrift lautet:

„Im Jahre des Herrn 1298,

87    Jahre nach der Gründung des Ordens der Kreuzbrüder zu Huy an der Maas,
62    Jahre nach dem Tod des Ordensgründers Theodorus des Celles,
50    Jahre nach der päpstlichen Bestätigung des Ordens durch Innozenz IV.,
11    Jahre nach der Auffindung der Reliquien der hl. Odilia zu Köln durch den Kreuzbruder Johannes von Eppa
10    Jahre nach der Ritterschlacht bei Worringen

als Bonifaz VIII. im 4.Jahr Past und Wicbold zu Holte Erzbischof von Köln war
unter der Regierung des deutschen Kaiser und Königs Adolf von Nassau,
als Wilhelm I. Graf von Berg
und Joannes des Haringer General des Ordens vom Hl. Kreuz war,
wurde hier an dieser Stelle,
als 1. Gründung auf deutschem Boden
und als 11.Niederlassung des Ordens,
das Kloster „Steinhaus“ errichtet.

1298 – 1998″


Position des Denkmals auf der Karte


Gedenktafel für die gefallenen Lehrer und Schüler der Realschule Cronenberg

Die Gedenktafel für die Gefallenen der Realschule Cronenberg.

Am 27.September 1925 weihte man in der Realschule Cronenberg an der Berghauser Straße die Gedenktafel für die gefallenen Lehrer und Schüler des Ersten Weltkriegs ein. Geschaffen wurde sie von Eduard Timäus aus Kassel, der später auch das Cronenberger Kriegerdenkmal entwerfen sollte. Um 11.30 Uhr begann die kurze Feier, die Teilnehmer waren die Eltern und Geschwister der Gefallenen, der Landrat Walter zur Nieden, der Bürgermeister Maximilian Reifarth und Vertreter des Kuratoriums und des Elternbeirats der Schule. Der Schülerchor eröffnete die Weihefeier mit dem Psalm „Herr, Deine Güter reicht so weit“. Es folgte das Duett „Romanze von Beethoven für Geige und Klavier“, welches zwei ehemalige Schüler vortrugen. Daraufhin kamen mehrere Deklamationen und der Schulchor sang das Soldatenlied „Reiters Morgensang“. Anschließend übergab der Bildhauer die Tafel, die in einer Wand im Treppenhaus eingelassen ist und größtenteils von Emil Bauer gestiftet worden war. Wieder einmal wurde gesungen, diesmal „Ich hatt‘ einen Kameraden“, danach übernahm Studiendirektor Meinecke das Ehrenmal in die Obhut der Schule und gedachte der Gefallenen und mahnte die Schüler ebenso wie diese ihre Pflicht zu erfüllen. Mit dem Lied „Über den Sternen“ wurde die Feier abgeschlossen.1


Das Relief

Die Gedenktafel zeigt in der oberen Hälfte ein Relief mit der „symbolhaften Darstellung der  Begeisterung unserer Jugend von 1914“2, wie die Cronenberger Zeitung feststellte. Man sieht einen Jungling mit einem lose umgeworfenen Mantel hoch zu Roß, eine Faust geballt und die Hand zum Streit erhoben. Unter dem Pferd ist das Wappen der damals noch selbstständigen Stadt Cronenberg eingelassen.


Untere Hälfte der Gedenktafel.

Die Inschrift der Gedenktafel lautet schlicht:

„Unseren gefallenen
Helden“

Darunter folgen dann die Namen des Lehrers (H.Cronenberg), der 13 Schüler und ihre Todesdaten. Unter ihnen findet sich auch H. Bauer, der Sohn des Fabrikanten Emil Bauer, der einen Großteil der Kosten der Gedenktafel trug. Sein Sohn fiel im Alter von 16 1/2 Jahren im Februar 1915 bei Craonne.3



Kreuzherren-Denkmal (Theodorus-de-Celles-Denkmal)

Das Denkmal zur Erinnerung an 700 Jahre Kreuzherren in Beyenburg zeigt den Gründer und Heiligen Theodorus de Celles barfüßig mit langem Gewand, Kreuz und Bibel.

Am Wochenende des 13. und 14. September 1997 begann man in Beyenburg mit den Feierlichkeiten zum 700. Jubiläum der Klostergründung durch die Mönche des Ordens der Kreuzbrüder, auch Kreuzherren oder Orden vom Heiligen Kreuz genannt. Im Jahr 1298 übertrug der Kölner Domprobst, Konrad von Berg, mit Zustimmung seiner Mutter die unabhängige Kapelle Maria Magdalena zu Steinhaus im heutigen Beyenburg den dort bereits lebenden Kreuzbrüdern. Bereits Graf Adolf V. von Berg hatte die Kreuzbrüder ins Bergische Land geholt, verstarb aber vor der Gründung des Klosters. Vermutlich wurde er auf die Kreuzbrüder aufmerksam, nachdem Bruder Johannes von Eppa in Paris die Reliqiuen der heiligen Odilia, einer Gefährtin der Heiligen Ursula von Köln aufgefunden hatte. Am Anfang lebten die Brüder auf dem Herrenhof Steinhaus hoch über der Wupper und kümmerten sich um die Seelsorge der Hofangehörigen und der Reisenden und Pilger. Graf Wilhelm von Berg schenkte ihnen dann 1302 den Beyenberg, um dort ein neues Kloster in größerer Abgeschiedenheit zu bauen. 1307 erklärte sich auch Erzbischof Heinrich von Virneburg mit der Verlegung des Klosters von der belebten Heers- und Hansastraße ins Tal der Wupper einverstanden.1


In ihrer Hand hält die Figur ein Kreuz.

Der Orden vom Heiligen Kreuz wurde 1210 durch den Kanoniker Theodorus de Celles in Huy an der Maas gegründet und 1248 von Papst Innozenz  IV. bestätigt. Die Krezuzbrüder leben nach den Regeln des heiligen Augustinus und wählten als Devise „In Cruce Salus“ – Im Kreuz ist Heil.2

1485 und 1497 wurde das Kloster und die Kirche der heiligien Maria Magdalena neu errichtet. Im Jahr 1481 bezeichnete eine Urkunde die Brüder erstmals als „Kreuzherren“. 1615 brannten Konvent und Kirche und der Dreißig Jährige Krieg stürzte das Kloster in tiefe Finanznot. In den 1690er Jahren erhielt die Kirche dann, nachdem 1678 das Kloster abermals niedergebrannt war, seine Barockausstattung. 1804 wurde das Kloster aufgehoben und die Klosterkirche zur Pfarrkirche erhoben.3


In den bronzenen Mantel des Ordensgründer hat die Künstlerin Ulle Hees Szenen des Klosterlebens eingearbeitet. Hier das Kopieren von Büchern.

Erst im Mai 1907 wurde das leerstehende und verfallene Kloster von Augustinerinnen in Besitz genommen und renoviert. 1948 nahm Pfarrer Joseph Schulte Kontakt zu dem in Deutschland in Vergessenheit geratenen Kreuzherrenorden auf, am 28.April 1963 kehrten dann die ersten Brüder des Ordens zurück. 1968 verließen die Nonnen das Kloster aus Altersgründen.4


Ein Mönch kümmert sich um einen Gläubigen.

Am Sockel der Figur steht die Inschrift: „Theodorus von Celles Fundator Ordinis St. Crucis“

Am Samstagabend des 13. September 1997 zogen die Kreuzherren vom ersten Standort des Klosters auf Steinhaus hinab zur Kirche auf der Wupperhalbinsel. Mit dabei war das Oberbarmen Blasorchester, 300 Beyenburger Bürger und die Reliqiuen der heiligen Odilia, die 1964 der Klosterkirche übertragen worden waren. Dort wurde nach einer kurzen Andacht und der Segnung der über einen Meter hohen Jubiläumskerze durch Pater General Rein Vaanhold das Kreuzherren-Denkmal vor der Kirche enthüllt. 5


Die Bronzetafel im Pflaster vor dem Denkmal erinnert an den Anlass der Stiftung: „700 Jahre Kreuzherren in Beyenburg 1298-1998“


1998 wurde auf dem Friedhof Steinhaus eine weitere Gedenktafel zur Erinnerung an die Kreuzherren aufgestellt, seit 1999 dokumentieren zwei von insgesamt 23 Stelen den Verlauf des Jakobsweges von Beyenburg nach Aachen. Bereits 1986 erhielt der Klosterhof eine Bronzefigur der Namensgeberin des Kirche, Maria Magdalena.


Position des Denkmals auf der Karte


Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Knaben-Mittelschule-Nord

Von dieser Gedenktafel ist keine Abbildung bekannt.

Am 22. April 1923 wurde in der Knaben-Mittelschule-Nord in Elberfeld (heute Realschule Neue Friedrichstraße) die Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Schule eingeweiht. Sie fand an jenem Sonntag ihren Platz im nördlichen Treppenhaus und enthielt außer den Namen der gefallenen Schüler auch den Namen des einzigen im Felde gebliebenen Lehrers, Rudolf Pielsticker. Zur Einweihung sprachen der Beigeordnete Dr. Gensel, Lehrer Koch und Rektor i.R. Kölker und Kruse.
Initiiert wurde die Aufstellung der Gedenktafel von der Vereinigung ehemaliger Schüler, die im Februar 1923 auch die Angehörigen der Gefallenen in der Presse aufrief, der Vereinigung die Namen der Gefallenen mitzuteilen. Ansprechpartener war Ernst Meyer in der Gesundheitstr. 97a, der als Maler im Atelier des Kunstmaler Carl Salomon arbeitete und wohl die Tafel als ehemaliger Schüler der Schule schuf. Weder Material und noch Verbleib der Gedenktafel sind bekannt.
Die Knaben-Mittelschule-Nord beteiligte sich mit einem eigenen Beitrag an den Kosten der Erstellung der Gedenktafel und der Gestaltung der Feier.1

Gestern ist heute nicht vorbei

Letzte Woche habe ich hier im Blog den Gedenkstein und Gedenkbaum für die in der Landesfrauenklink gestorbenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen vorgestellt. Die Geschichte, die hinter der Entstehung des Gedenksteins steckt, zeigt anschaulich, dass die Vergangenheit noch lange nicht vergessen und „vorbei“ ist und Bedeutung für die Gegenwart, ja auch die Zukunft hat. Und sie zeigt, wie die Beschäftigung mit Altem neue Brücken schlagen kann. Beim Studium alter Operationsbücher der Wuppertaler Landesfrauenklinik (heute St. Anna-Klinik) im Archiv des LVR fanden sich zum eher abstrakten, unpersönlichen Schlagwort „Zwangsarbeiterinnen“ erstmals Namen und die Anfänge, Bruchstücke einer Biografie. Dann kam über die ukrainische National Stiftung ein Kontakt zustande und man wusste, hinter welchen dieser Namen sich heute noch lebende Frauen verbergen. Eine erste Besuchsgruppe kam im März 2006 nach Nordrhein-Westfalen und nach Wuppertal, wo zwei der drei Frauen ihre Kinder in der Landesfrauenklinik entbunden hatten und die andere geboren worden war. Aus den Namen und biografischen Daten wurden Menschen aus Fleisch und Blut, mit Stimme, Blickkontakt und lebhafter Erinnerung an die Zeit in Wuppertal. Aus dem vagen und abstrakten Begriff Zwangsarbeiterinnen wurden Personen und Persönlichkeiten mit ihrer eigenen, anrührenden Geschichte, die nicht in Daten, Zahlen und Begriffen erstickt, sondern voller Lebendigkeit Details, Gedanken und Erinnerungen erzählt.
Bewundernswerter Weise machte der LVR weiter und lud weitere Zwangsarbeiterinnen ein und besuchte sie selbst in ihrer ukrainischen Heimat.  Aus alldem entstand eine (Wander-)Ausstellung, die nun seit dem 4.Dezember dauerhaft im Ganztagsgymnasium Johannes Rau zu Hause ist und aus der nun eine Internetseite geworden ist, auf der jeder die Geschichten der Frauen, die in Wuppertal Mütter wurden, teilweise ihre Kinder verloren und unter äußerst harten Bedingungen arbeiten mussten, nachlesen und nachhören kann: www.riss-durchs-leben-t.lvr.de/
Die Ausstellung wiederum weckte das Interesse von Schülern des Ganztagsgymnasium Johannes Rau, die daraufhin die AG Ukraine gründeten. Sie forschten und fanden eine Partnerschule in der Ukraine (die Schule Nr. 10 in Chmelnyzkyj), mit der man zusammen an der Recherche und Aufarbeitung der schmerzlichen, gemeinsamen Geschichte arbeitete. In der Partnerschaftsurkunde wird erklärt:

„Unsere Zusammenarbeit beabsichtigt unsere Jugendlichen aufgrund der
Erkenntnisse aus der Geschichte und Diskussionen  über die Probleme der
Gegenwart einander näherzubringen. Mit der Wahrung der historischen
Erinnerungen über die komplizierten und widersprüchlichen Ereignisse der
Vergangenheit soll unserer Überzeugung nach Freiheit, Menschenwürde und
gegenseitiger Respekt in einer multikulturellen globalisierten Welt
gewährleistet werden.
Hiermit bekunden wir unsere Absichten, mit historischen Quellen und
Zeitzeugen zu arbeiten sowie die Kulturen unserer Völker kennenzulernen.
Die Kooperation  zielt auf gegenseitige Besuche unserer Schulen und thematisch bedeutsamer  historischer Orte.
Wir hoffen, dass unsere Freundschaft zur Weiterentwicklung unserer
Zivilgesellschaften als einer Gemeinschaft von freien Bürgern in Europa
beitragen wird.“

Im November 2012 reisten die Schüler zum dritten Mal in die Ukraine und forschten diesmal dort an 105 Feldpostbriefen deutscher Soldaten, die in einem zerstörten Postamt zurückgeblieben waren und seitdem ungeöffnet in einem ukrainischen Gebietsarchiv ruhten. Dabei haben die SchülerInnen bewundernswert präzise, einfühlsam und mit viel Engagement Geschichte erarbeitet und präsentieren die Ergebnisse ebenfalls online: Gestern ist heute nicht vorbei
Doch auch damit ist es nicht vorbei. Mit ihrer Arbeit haben die SchülerInnen und der LVR in der Ukraine viel Aufmerksamkeit für ein verdrängtes, fast vergessenes Thema geweckt und mit großem Echo hat man in den ukrainischen Medien auf die Arbeit der SchülerInnen reagiert. Denn in der Ukraine wurden die zurückkehrenden Zwangsarbeiter oft keineswegs wie entführte und geschundene Mitbürger behandelt, sondern wie Kollaborateure mit dem Feind der Sowjetunion.
Hier und dort werden weiter Fragen gestellt und zusammen Antworten gesucht. Denn Gestern ist heute noch nicht vorbei. Morgen vielleicht.

Gedenktafel zur Erinnerung an die nationalsozialistische Bücherverbrennung und Bibliothekssäuberung

Am 23. April des Jahres 2004, dem „UNESCO Welttag des Buches“, wurde von Bürgermeister Peter Jung – in Vertretung des Oberbürgermeisters Dr. Kremendahl1 – und Kulturdezernentin Marlis Drevermann2 an der Zentralbibliothek in der Kolpingstraße eine Gedenktafel („Denk-Zeichen“) zur Erinnerung an die nationalsozialistische Bücherverbrennung und „Säuberung“ der Bibliotheken enthüllt. Anwesend war als Vertreter der jüdischen Gemeinde auch Rabbiner Barruch Rabinowitz.3 Vorher hatte die Schauspielerin Judith Genske in einer literarischen Lesung unter anderem Texte von Heinrich und Thomas Mann, Kurt Tucholsky, Irmgard Keun, Else Lasker-Schüler und Armin T. Wegner vorgetragen.4 Zur Enthüllung erklärte Bürgermeister Peter Jung, Vernichtung von Literatur sei das Schlimmste, was einer Gesellschaft passieren könne. Die Besucher der Zentralbibliothek sollten daran erinnert werden, dass sie die Freiheit besäßen, an diesem Ort auszuleihen, was immer sie wollten.5


Die Gedenktafel

Unter zwei zeitgenössischen Bildern, die die Bücherverbrennung auf dem Brausenwerther Platz in Elberfeld und dem Rathausplatz in Barmen, sowie einen Bibliothekar bei der „Säuberung“ der Buchbestandes zeigen, erklärt die schlichte Tafel:

„Am 1.April inszenierten die Nationalsozialisten auf dem Rathausvorplatz in Barmen und am Döppersberg in Elberfeld öffentliche Bücherverbrennungen, die von Lehrern und Schülern der Wuppertaler Oberschulen organisiert und durchgeführt wurden. Die Stadtbibliothek Wuppertal war ab Frühjahr 1933 mehrmals Schauplatz nationalsozialistischer „Säuberungsaktionen“. Damit sollte die sogenannte „undeutsche“ Literatur aus den Büchereibeständen „ausgemerzt“ werden. Anfang 1936 wurden bei einer solchen Aktion mit Hilfe von „Schwarzen Listen“ mehr als 26.000 Bücher ausgesondert.
Der ideologische Hass und die Verbote richteten sich grundsätzlich gegen Autoren jüdischer Herkunft sowie gegen alle Schriftsteller, deren Werke die Ideen der Moderne verkörperten und die pazifistisch oder politisch links orientiert waren. Zu den verfolgten Intellektuellen gehörten u.a. Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Sigmund Freud, Erich Kästner, Irmgard Keun, Heinrich und Thomas Mann, Erich Maria Remarque, Anna Saghers, Kurt Tucholsky und die Wuppertaler Autoren Else Lasker-Schüler und Armin T. Wegner.
Die Bücherverbrennungen und Bibliothekssäuberungen der Nationalsozialisten zielten auf die Zerstörung einer an Humanität und Aufklärung orientierten deutschen und europäischen Kultur. In ihrer Folge wurden zahlreiche Schriftsteller, Künstler, Journalisten und Publizisten geächtet, zur Emigration gezwungen, ermordet oder in den Selbstmord getrieben“
Die Stadt Wuppertal, im April 2004″

Bereits 1998 hatte die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft einen Antrag an den Stadtrat gestellt, auf dem Rathausvorplatz in Barmen eine Lichtinstallation des Münchner Künstlers Wolfram Kastner aufzustellen, um so an die Bücherverbrennung zu erinnern. Eine Mehrheit konnte man damit nicht für sich gewinnen.6 Am 12.Mai 2003 griff die PDS-Ratsfraktion das Thema erneut auf und stellte den Antrag, am Rathausvorplatz eine Gedenktafel anzubringen.7 Die FDP-Ratsfraktion beantragte am 9.Juli 2003 die Erstellung des Mahnmals, welches die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft 1998 vorgeschlagen hatte. Es wird im Antrag so beschrieben:


 „Wir möchten den Vorschlag der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V. aufnehmen und beantragen, den Text “Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch Menschen” (Heinrich Heine) mitten in einem schwarzen Brandfleck auf eine bruchfeste Glasplatte vor dem Rathaus zu plazieren. Die Glasplatte soll von unten bei Dunkelheit beleuchtet werden, damit die Schrift im schwarzen Fleck noch besser sichtbar ist.“8

Am 24. September 2003 beschloss dann der Kulturausschuss einen Verwaltungsvorschlag zur Aufstellung einer Tafel an der Zentralbibliothek und lehnte die Anträge von PDS und FDP ab. Am 13.Oktober 2003 dürfte der Rat der Stadt Wuppertal der Empfehlung von Kultur- und Hauptausschuss gefolgt sein.9