Kreuzherren-Denkmal (Theodorus-de-Celles-Denkmal)

Das Denkmal zur Erinnerung an 700 Jahre Kreuzherren in Beyenburg zeigt den Gründer und Heiligen Theodorus de Celles barfüßig mit langem Gewand, Kreuz und Bibel.

Am Wochenende des 13. und 14. September 1997 begann man in Beyenburg mit den Feierlichkeiten zum 700. Jubiläum der Klostergründung durch die Mönche des Ordens der Kreuzbrüder, auch Kreuzherren oder Orden vom Heiligen Kreuz genannt. Im Jahr 1298 übertrug der Kölner Domprobst, Konrad von Berg, mit Zustimmung seiner Mutter die unabhängige Kapelle Maria Magdalena zu Steinhaus im heutigen Beyenburg den dort bereits lebenden Kreuzbrüdern. Bereits Graf Adolf V. von Berg hatte die Kreuzbrüder ins Bergische Land geholt, verstarb aber vor der Gründung des Klosters. Vermutlich wurde er auf die Kreuzbrüder aufmerksam, nachdem Bruder Johannes von Eppa in Paris die Reliqiuen der heiligen Odilia, einer Gefährtin der Heiligen Ursula von Köln aufgefunden hatte. Am Anfang lebten die Brüder auf dem Herrenhof Steinhaus hoch über der Wupper und kümmerten sich um die Seelsorge der Hofangehörigen und der Reisenden und Pilger. Graf Wilhelm von Berg schenkte ihnen dann 1302 den Beyenberg, um dort ein neues Kloster in größerer Abgeschiedenheit zu bauen. 1307 erklärte sich auch Erzbischof Heinrich von Virneburg mit der Verlegung des Klosters von der belebten Heers- und Hansastraße ins Tal der Wupper einverstanden.1


In ihrer Hand hält die Figur ein Kreuz.

Der Orden vom Heiligen Kreuz wurde 1210 durch den Kanoniker Theodorus de Celles in Huy an der Maas gegründet und 1248 von Papst Innozenz  IV. bestätigt. Die Krezuzbrüder leben nach den Regeln des heiligen Augustinus und wählten als Devise „In Cruce Salus“ – Im Kreuz ist Heil.2

1485 und 1497 wurde das Kloster und die Kirche der heiligien Maria Magdalena neu errichtet. Im Jahr 1481 bezeichnete eine Urkunde die Brüder erstmals als „Kreuzherren“. 1615 brannten Konvent und Kirche und der Dreißig Jährige Krieg stürzte das Kloster in tiefe Finanznot. In den 1690er Jahren erhielt die Kirche dann, nachdem 1678 das Kloster abermals niedergebrannt war, seine Barockausstattung. 1804 wurde das Kloster aufgehoben und die Klosterkirche zur Pfarrkirche erhoben.3


In den bronzenen Mantel des Ordensgründer hat die Künstlerin Ulle Hees Szenen des Klosterlebens eingearbeitet. Hier das Kopieren von Büchern.

Erst im Mai 1907 wurde das leerstehende und verfallene Kloster von Augustinerinnen in Besitz genommen und renoviert. 1948 nahm Pfarrer Joseph Schulte Kontakt zu dem in Deutschland in Vergessenheit geratenen Kreuzherrenorden auf, am 28.April 1963 kehrten dann die ersten Brüder des Ordens zurück. 1968 verließen die Nonnen das Kloster aus Altersgründen.4


Ein Mönch kümmert sich um einen Gläubigen.

Am Sockel der Figur steht die Inschrift: „Theodorus von Celles Fundator Ordinis St. Crucis“

Am Samstagabend des 13. September 1997 zogen die Kreuzherren vom ersten Standort des Klosters auf Steinhaus hinab zur Kirche auf der Wupperhalbinsel. Mit dabei war das Oberbarmen Blasorchester, 300 Beyenburger Bürger und die Reliqiuen der heiligen Odilia, die 1964 der Klosterkirche übertragen worden waren. Dort wurde nach einer kurzen Andacht und der Segnung der über einen Meter hohen Jubiläumskerze durch Pater General Rein Vaanhold das Kreuzherren-Denkmal vor der Kirche enthüllt. 5


Die Bronzetafel im Pflaster vor dem Denkmal erinnert an den Anlass der Stiftung: „700 Jahre Kreuzherren in Beyenburg 1298-1998“


1998 wurde auf dem Friedhof Steinhaus eine weitere Gedenktafel zur Erinnerung an die Kreuzherren aufgestellt, seit 1999 dokumentieren zwei von insgesamt 23 Stelen den Verlauf des Jakobsweges von Beyenburg nach Aachen. Bereits 1986 erhielt der Klosterhof eine Bronzefigur der Namensgeberin des Kirche, Maria Magdalena.


Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. 700 Jahre Kreuzherren-Kloster Steinhaus zu Beyenburg 1298 – 1988, herausgegeben vom Kloster Steinhaus.
  2. Broschüre 800 Jahre Orden vom Hl. Kreuz gegr. 1210. Kreuzherren in Beyenburg seit 1298.
  3. 700 Jahre Kreuzherren-Kloster Steinhaus zu Beyenburg 1298 – 1988, herausgegeben vom Kloster Steinhaus.
  4. 700 Jahre Kreuzherren-Kloster Steinhaus zu Beyenburg 1298 – 1988, herausgegeben vom Kloster Steinhaus.
  5. Tobias Quast, Beyenburg feiert die Kreuzherren, in: WZ vom 15.September 1997.

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