Gustav-Adolf-Uthmann-Denkmal

Das Uth­mann-Denk­mal 1930. Ent­nom­men aus: Freie Pres­se vom 21. Juni 1930.

Die Gedenk­ta­fel.

Am Sonn­tag, den 22. Juni 1930, wur­de als Höhe­punkt der G.A.Uthmann- Gedenk­fei­er an die­sem Wochen­en­de das Denk­mal für den 1920 ver­stor­be­nen Arbei­ter­lie­der­ma­cher aus Bar­men ein­ge­weiht. Es war der zehn­te Todes­tag Uth­manns. Ursprüng­lich hat­te der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund geplant, das Denk­mal in den Bar­mer-Anla­gen zu errich­ten, wo Uth­mann täg­lich spa­zie­ren gegan­gen war. Doch der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein lehn­te das Gesuch ab, mit der Begrün­dung, dass seit Jah­ren Denk­mal­an­trä­ge abge­lehnt wür­den, da es zu vie­le sei­en. Aller­dings gewähr­te man dem bür­ger­li­chen Deut­schen Sän­ger­bund die Errich­tung des “Sän­ger-Gedenk­steins für die im Krieg gefal­le­nen Sän­ger”, der eine Woche spä­ter ein­ge­weiht wer­den konn­te. Die Stadt Wup­per­tal stell­te dem Deut­schen Arbei­ter-Sän­ger­bund zwar einen Platz im Nord­park zur Ver­fü­gung, ver­wei­ger­te aber jeg­li­che finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Dem Deut­schen Sän­ger­bund hin­ge­gen hat­te man zwei Jah­re zuvor die Unter­stüt­zung zuge­sagt. Letzt­end­lich schaff­te es der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund aus eige­ner Kraft das Denk­mal zu finan­zie­ren und beauf­trag­te den Elber­fel­der Bild­hau­er Wil­helm Koop­mann mit der Gestal­tung des Denk­mals und der Gedenk­ta­fel. Die Aus­füh­rung oblag der Bar­mer Bauhütte.

In einem Ron­dell mit 18 Metern Durch­mes­sern erhebt sich ein 6,30 Meter Pfei­ler aus Ruhr­koh­len­sand­stein. An ihm befand sich eine Gedenk­ta­fel (230cm x 70cm) aus Bron­ze, die neben einem Reli­ef des Dich­ters auch eine Lei­er zeig­te. Dazu ver­kün­de­te die Inschrift:


Dem Sän­ger der Freiheit
G.Adolf Uthmann
Gebo­ren 29. Juni 1867
Gestor­ben 22. Juni 1920
Zum Gedenken
Deut­scher Arbei­ter Sängerbund”


Aus ganz Deutsch­land reis­ten zur Ein­wei­hung Arbei­ter­chö­re an, gedach­ten an Grab und Denk­mal an Gus­tav Adolf Uth­mann und san­gen in den Stadt­hal­len Bar­mens und Elber­felds und auch auf den öffent­li­chen Plät­zen der Stadt.


Das Denk­mal 2011.

Gus­tav Adolf Uth­mann wur­de am 29. Juni 1867 in Bar­men gebo­ren. Sein Vater starb früh und so konn­te er sei­nem Wunsch, Leh­rer zu wer­den, nicht fol­gen, son­dern muss­te eine Fär­ber­leh­re begin­nen, um sei­ne erblin­de­te Mut­ter und die jün­ge­ren Geschwis­ter zu unter­stüt­zen. Es waren Freun­de von ihm, die sein Talent als Musi­ker an der Posau­ne erkann­ten und För­de­rer ermög­lich­ten den Unter­richt an Gei­ge und Kla­vier. Der städ­ti­sche Kapell­meis­ter Georg Rau­chen­ecker führ­te ihn schließ­lich in die Kunst der Kom­po­si­ti­on ein. Uth­mann fühl­te sich Zeit sei­nes Lebens der Arbei­ter­be­we­gung ver­bun­den, mit der er wäh­rend sei­ner Leh­re in Kon­takt gekom­men war. Ab 1891 lei­te­te den Arbei­ter­ge­sang­ver­ein “Frei­er Sän­ger­kreis” und diri­gier­te acht wei­te­re Chö­re aus dem Wup­per­tal — und zwar neben der Aus­übung sei­nes Berufs als Fär­ber. Spä­ter muss­te er auf­grund einer Augen­er­kran­kung umler­nen und ging zur  All­ge­mei­nen Orts­kran­ken­kas­se, wo er spä­ter  Haupt­kas­sie­rer und anschlie­ßend stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer wur­de. Wäh­rend­des­sen stell­te er das Kom­po­nie­ren nie ein und schuf 400 Lie­der, deren Tex­te von der Arbei­ter­be­we­gung, Frei­heit und Frie­den han­del­ten. Zu den bekann­tes­ten Wer­ken gehö­ren “Wel­ten­frie­de”, “Die Frei­heit mein Lied”, Empor zum Licht” und “Tord Fole­son”, aus dem die bekann­te Zei­le stammt: “Das Ban­ner kann ste­hen, wenn der Mann auch fällt.” Am 22. Juni 1920 starb Gus­tav Adolf Uth­mann an den Fol­gen einer Blutvergiftung.



Bereits 1933 wur­de die Gedenk­ta­fel von den Natio­nal­so­zia­lis­ten zer­stört. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg ersetz­te zunächst eine Tafel aus Kunst­stein ab dem 29. Juni 1947 (dem 80. Geburts­tag Uth­manns) die Bron­ze­ta­fel, am 27.Oktober 1957 konn­te der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund eine neue Bron­ze­ta­fel von Harald Schmahl ein­wei­hen und ver­an­stal­te­te zu die­sem Anlass ein Gedenk­kon­zert im Nord­park und in der Elber­fel­der Stadt­hal­le.1


Die Gedenk­ta­fel von 2007.

Die Inschrift der neu­en Gedenk­ta­fel lautete:

“Dem Sän­ger der
Freiheit
Gus­tav Adolf
Uthmann
1867 1920
Zum Gedenken
Deut­scher Allg.
Sängerbund
Im Som­mer 1999 war das Denk­mal völ­lig zuge­wach­sen und unzu­gäng­lich. Das Res­sort Umwelt, Grün­flä­chen und Fors­ten leg­te es wie­der frei und mach­te es zugäng­lich.2
Im Febru­ar 2006 wur­de die Gedenk­ta­fel Opfer eines Raub­zu­ges, dem auch ande­re Denk­mä­ler in Wup­per­tal zum Opfer vie­len.3 Am 14.10.2007 ersetz­te die Stadt Wup­per­tal die Tafel durch eine neue, die Kos­ten betru­gen 14.291 €. 4

Denkmäler für die Gefallenen des Kapp-Putsches (4) “Der Blitz von unten”

“Der Blitz von unten” erin­nert an den Wider­stand gegen den Kapp-Putsch am Osters­baum 1920.

Am Wochen­en­de vom 5. und 6. Juli 2003 wur­de auf dem klei­nen drei­ecki­gen Platz zwi­schen Flens­bur­ger- und Para­de­stra­ße ein Denk­mal ein­ge­weiht, dass an den am Osters­baum im März 1920 statt­ge­fun­de­nen Auf­stand Elber­fel­der Arbei­ter gegen den Kapp-Putsch erin­nert.1 Der Kunst­leis­tungs­kurs der Jahr­gangs­stu­fe 13 der nahe­ge­le­ge­nen Else-Las­ker-Schü­ler-Gesamt­schu­le hat­te unter der Lei­tung der Kunst­leh­re­rin Hil­de­gard Bud­ke-Hoh­mann 19 ver­schie­de­ne Denk­mä­ler ent­wor­fen. Eine Jury aus Ver­tre­tern der Stadt wähl­te in Zusam­men­ar­beit mit der bekann­ten Wup­per­ta­ler Bild­haue­rin Ulle Hees, die im Juli 2012 ver­stor­ben ist, den Ent­wurf “Der Blitz von unten” aus, der dem März­ge­fal­le­nen-Denk­mal von Wal­ter Gro­pi­us auf dem His­to­ri­schen Fried­hof Wei­mars nach­emp­fun­den ist.2 Anschlie­ßend wur­de es unter Anlei­tung von Ulle Hees von der Fir­ma Facit und dem Schlos­ser Afrim Salihi gefer­tigt. Zur Ein­wei­hung erschie­nen auch eini­ge Zeit­zeu­gen der Ereig­nis­se3, die der Ber­gi­sche Geschichts­ver­ein auf einer Gedenk­ta­fel wie folgt beschreibt:


Die Tafel vom Ber­gi­schen Geschichtsverein

Die Gedenk­ta­fel

Der Schüt­zen­brun­nen an der Spit­ze des Plat­zes ist heu­te ohne Funktion.
In Wup­per­tal exis­tie­ren für die Gefal­le­nen des Auf­stands drei wei­te­re Denk­mä­ler, die unmit­tel­ba­rer nach den Ereig­nis­sen ent­stan­den: Auf dem Elber­fel­der Ehren­frei­d­hof, dem Bar­mer Ehren­fried­hof und dem evan­ge­li­schen Fried­hof Cro­nen­berg.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Schützenfigur im Schützenbrunnen

Der Schüt­zen­bru­nenn auf eine Foto­gra­fie. Ent­nom­men aus: Gene­ral-Anzei­ger vom 14. Sep­tem­ber 1935.

Anfang April 1930 wur­de auf dem Brun­nen im Pavil­lon an der Ecke Flens­bur­ger Straße/Paradestraße eine Schüt­zen­fi­gur des Bild­hau­er Wil­helm Koop­mann auf­ge­stellt. Der Brun­nen selbst bestand bereits seit 1928. Mit dem Ein­ver­ständ­nis des Nord­ost­städ­ti­schen Bür­ger­ver­ein und der Stadt­ver­wal­tung hat­te Koop­mann die Figur als Schüt­zen mit Feder­hut, Rock, Gewehr und Patro­nen­ta­sche gestal­tet, da auf dem Platz der Repu­blik frü­her Schüt­zen­fes­te gefei­ert wur­den und auch die nahe Husu­mer Stra­ße damals noch Schüt­zen­stra­ße hieß. Wie lan­ge die Figur auf dem Brun­nen exis­tier­te, ist unklar. Mög­li­cher­wei­se fiel sie einer Mate­ri­al­samm­lung im Zwei­ten Welt­krieg zum Opfer oder wur­de auf ande­re Wei­se zer­stört oder ent­fernt.1


Die Schüt­zen­fi­gur von Wil­helm Koop­mann. Ent­nom­men aus: Ber­gisch-Mär­ki­sche-Zei­tung vom 12. April 1930

Heu­te ste­hen nur noch Pavil­lon und Brun­nen­scha­le, der Brun­nen ist ohne Funktion.


Der Brun­nen heute.

Auf dem Platz hin­ter dem Brun­nen wur­de 2003 ein Denk­mal zur Erin­ne­rung an den Kapp-Putsch aufgestellt


Denkmal zur Erinnerung an die Cronenberger Eisenbahnlinie (Samba)

Am 13. Novem­ber 2008 wur­de auf Neu­kuch­hau­sen in Cro­nen­berg unmit­tel­bar an der ehe­ma­li­gen Neben­bahn zwi­schen Wup­per­tal-Stein­beck und ‑Cro­nen­berg ein Trieb­wa­gen auf­ge­stellt. Eben­je­nes Fahr­zeug war meh­re­re Jah­re auf die­ser Stre­cke im Ein­satz, die inzwi­schen nur noch als Rad- und Wan­der­weg dient. Der VT 95, auch Roter Brum­mer, Fer­kel­ta­xi oder Ret­ter der Neben­bah­nen genannt, wur­de in Wup­per­tal vor allem als Cro­nen­ber­ger Sam­ba bezeich­net. Der Grund hier­für lag in der kur­ven­rei­chen Stre­cke, die am Bahn­hof Stein­beck von der Tal­li­nie (BME) abzweig­te und durch das Burg­holz nach Kül­len­hahn und nach Cro­nen­berg führ­te.1

Der Sam­ba auf Neukuchhausen

Am 1. April 1891 wur­de die 10,5 km lan­ge Stre­cke in Betrieb genom­men, ihr pri­mä­rer Zweck war die Belie­fe­rung der Cro­nen­ber­ger Werk­zeug­indus­trie, aber auch der Aus­flugs­ver­kehr zum Staats­forst oder dem Zoo­lo­gi­schen Gar­ten. Ab 1955 kamen statt der Dampf­lo­ko­mo­ti­ven die roten Schie­nen­bus­se vom Typ VT 95/98 zum Ein­satz. Am 22. Febru­ar 1988 wur­de die Stre­cke auf­grund von Schä­den an der Tras­se still­ge­legt, die for­ma­le Still­le­gung folg­te am 27.5.1989. Mit ein Grund für die Still­le­gung war der umfang­rei­che und dich­te pral­le­le Bus­ver­kehr der WSW auf die Süd­hö­hen. 2006/2007 wur­de  die Stre­cke ab dem Hal­te­punkt Hin­den­burg­stra­ße zu einem viel­ge­nutz­ten Rad- und Wan­der­weg umge­baut.2

His­to­ri­sche Foto­gra­fien und wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Stre­cke gibt es auf bahnen-wuppertal.de


Kenn­da­ten des Zuges.

Die Fir­ma Kni­pex sorg­te dafür, dass seit Novem­ber 2008 ein VT 95 an die­se Stre­cke und ihre Bedeu­tung für Cro­nen­berg und sei­ne Indus­trie erin­nert. Der Wagen, der einst auf der Stre­cke gefah­ren war, wur­de nach inten­si­ven Recher­chen bei der Hoch­wald­bahn in Her­mes­keil gefun­den, die ihn für Muse­ums­zwe­cke oder als Ersatz­teil­la­ger vor­ge­se­hen hat­te. Der Geschäfts­füh­rer der Kni­pex AG, Ralf Putsch, hol­te den Wagen zurück, ließ ihn reno­vie­ren und auf einem eigens her­ge­stell­ten Gleis­bett auf dem Kni­pex-Park­platz an der Stre­cke auf­stel­len. Außer­dem wur­den ein Vor- und ein Haupt­singal auf­ge­stellt. Eben­falls an der “Heim­kehr” betei­ligt waren Pro­jekt­lei­ter Andre­as Mer­ker und Bahn­in­ge­nieur Karl-Heinz Schu­mann.3

Beleuch­tung bei Nacht.

Update vom 12. April 2022:

Im Sep­tem­ber 2019 ergänz­te die Fa. Kni­pex eine aus­führ­li­che Infor­ma­ti­ons­ta­fel am Denk­mal­zug.4


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Kriegerdenkmal für die Beyenburger Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Am 1. Dezem­ber 1929 weih­te man in Bey­en­burg nach sechs Jah­ren des Pla­nens und Spa­rens an der dama­li­gen Kirch­stra­ße das Krie­ger­denk­mal für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs ein. Schon 1923 hat­te man begon­nen das nöti­ge Geld hier­für zu sam­meln und man hat­te Prof. Erich Cleff mit der Her­stel­lung einer Gedenk­ta­fel betraut. Doch die Geld­ent­wer­tung mach­te den ers­ten Ver­such zu Nich­te. Am 10. Janu­ar 1928 beschloss die Stadt Lüttring­hau­sen, zu deren Gemein­de Bey­en­burg damals gehör­te, den Ankauf des ehe­mals Schnei­der­schen Grund­stücks an der Kirch­stra­ße (heu­te: Am Krie­ger­mal) und stell­te die Mit­tel für die Her­rich­tung des Ortes bereit. Ein Jahr spä­ter stell­te die neu gegrün­de­te Stadt Wup­per­tal, in die Bey­en­burg im August 1929 ein­ge­mein­det wor­den war, 1000 RM zur Fer­tig­stel­lung des Denk­mals zur Verfügung.


Das Bey­en­bur­ger Krie­ger­denk­mal. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal 18.6.8

Prof. Erich Cleff hat­te eine Gedenk­ta­fel aus Kirch­hei­mer Blau, einem Muschel­kalk­stein, geschaf­fen, auf der in ver­gol­de­ter Schrift die Namen der 91 Gefal­le­nen ver­zeich­net waren. Die Gesamt­an­la­ge wur­de vom Bar­mer Stadt­bau­di­rek­tor Rück­le ent­wor­fen und in ber­gi­scher Grau­wa­cke aus­ge­führt. Die Gedenk­ta­fel fand am fünf Meter hohen Pfei­ler ihren Platz.

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg war das Denk­mal bereits repa­ra­tur­be­dürf­tig und man ent­schloss sich es durch ein neu­es Denk­mal für die Gefal­le­nen bei­der Welt­krie­ge zu erset­zen.1


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gedenktafel zur Erinnerung an die Geschichte des Evangelischen Vereinshauses

Am 10. August 2007 ent­hüll­te Super­in­ten­dent Man­fred Rekow­ski am Evan­ge­li­schen Ver­eins­haus an der Kasi­no­stra­ße eine Gedenk­ta­fel, die die Geschich­te des Hau­ses erläu­tert. 1


Die Gedenk­ta­fel zur Erläu­te­rung der Geschich­te des Evan­ge­li­schen Vereinshauses.

Die Tafel erklärt:

1860 — 1912
Am Ort der his­to­ri­schen “Reit­bahn”, die von 1828 bis 1824 als Thea­ter­spiel­stät­te dien­te, wur­de am 29. August 1860 das ers­te Evan­ge­li­sche Ver­eins­haus ein­ge­weiht. Die von einem Stif­tungs-Kura­to­ri­um ver­wal­te­te Ein­rich­tung wid­me­te sich neben der För­de­rung des Gemein­de­le­bens, evan­ge­li­scher Ver­eins­ak­ti­vi­tä­ten und christ­li­cher Gesel­lig­keit vor­nehm­lich sozia­len Zwe­cken, z.B. der Versorgung
und Betreu­ung von Wan­der­ge­sel­len, allein­ste­hen­den Frau­en, Obdach­lo­sen und armen Men­schen unab­hän­gig von ihrer Konfession.

ab 1912
Nach dem Abriss des alten Reit­bahn­ge­bäu­des ent­stand ein moder­ner und groß­zü­gi­ger Neu­bau­kom­plex, der im Mai 1912 ein­ge­weiht wur­de. Zu ihm gehör­ten eine Her­ber­ge, ein Gesell­schafts­haus, ein Tages­re­stau­rant mit Wirt­schaft sowie Kon­fe­renz­räu­me und
meh­re­re Säle, die von Ver­ei­nen und Gesell­schaf­ten ange­mie­tet werden
konn­ten. Die bei­den Ober­ge­schos­se wur­den als Hotel genutzt.

1919 — 1926
Nach dem Ers­ten Welt­krieg (1914–1918) wur­de das Evan­ge­li­sche Ver­eins­haus als Ver­samm­lungs­ort zu einem Zen­trum demo­kra­tie­feind­li­cher Kräf­te im Wup­per­tal. Dort tra­fen sich regel­mä­ßig rechts­ra­di­ka­le, anti­se­mi­ti­sche und völ­kisch-natio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen. Füh­ren­de Akti­vis­ten und Unter­stüt­zer der Natio­nal­so­zia­lis­ten tra­ten dabei als Red­ner auf: Joseph Goe­b­bels, Erich Koch, Karl Kauf­mann, Gene­ral­feld­mar­schall von Macken­sen, Alfred Hugen­berg und Adolf Hit­ler, der 1922 und 1926 als Par­tei­red­ner im Ver­eins­haus gespro­chen hat.

1921 — 1939
Von Ende 1921 bis Novem­ber 1939 mie­te­te die Staat­li­che Poli­zei­ver­wal­tung die bei­den obe­ren Eta­gen des Hau­ses und rich­te­te dort das Poli­zei­prä­si­di­um Elber­feld-Bar­men ein. Ab 1933 befand sich hier die loka­le Außen­stel­le der Gehei­men Staats­po­li­zei. Für meh­re­re Jah­re war die­ser Ort nun der Aus­gangs­punkt der poli­zei­li­chen Ver­fol­gung von poli­ti­schen und reli­giö­sen Geg­ner des NS-Regimes, von Juden und ande­ren aus der “Volks­ge­mein­schaft” aus­ge­grenz­ten Men­schen. 1941/42 wur­den im gro­ßen Ver­eins­haus­saal Güter aus dem Besitz der depor­tier­ten Wup­per­ta­ler Juden öffent­lich versteigert.

1939 — 1950
Ende 1939 beschlag­nahm­te die Wehr­macht das Gebäu­de. Nach der schwe­ren Bom­bar­die­rung Elber­felds im Juni 1943 wur­de das kriegs­be­schä­dig­te Gebäu­de für die Städ­ti­schen Wer­ke geräumt.
Von 1944 bis 1950 war der gro­ße Saal als Apol­lo-Licht­spiel­thea­ter eine belieb­te Unter­hal­tungs­stät­te für die Wup­per­ta­ler Bevölkerung.

ab 1949
Seit 1949 dient das Ver­eins­haus wie­der evan­ge­li­schen Einrichtungen
als Domi­zil, u.a. dem Luthe­ri­schen und Refor­mier­ten Gemeindeamt,
der Lan­des­kir­chen­mu­sik­schu­le, Bibel­krei­sen und einer Altenspei­sung. 1955 erfolg­te schließ­lich die Umwand­lung des Gebäu­des in ein Alters­heim. Im April 2006 konn­te nach umfas­sen­den Sanie­rungs­ar­bei­ten das Evan­ge­li­sche Ver­eins­haus als moder­nes Alten­heim Kasi­no­stra­ße eröff­net wer­den und kommt so auch heu­te wie­der dem Stif­tungs­zweck als sozia­le Ein­rich­tung im Zen­trum von Wup­per­tal nach.”


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Brunnen mit Putten am Toelleturm

Der Brun­nen am Toel­le­turm.

1927 fei­er­te die Fir­ma Vor­werk & Sohn das 100jährige Bestehen des Betriebs und aus die­sem Anlass stif­te­te Wil­helm Vor­werk im Namen der Fami­lie der Stadt Bar­men einen Brun­nen, der am 21. August 1929 vor dem Luft­kur­haus am Toel­le­turm ein­ge­weiht wur­de. Für die Instand­set­zung und Regu­lie­rung des Plat­zes, sowie den Ein­bau der Was­ser­lei­tung hat­te die Stadt Bar­men 16.000 RM bereit­ge­stellt. Was mit der bis­her dort ste­hen­den Flo­ra pas­sier­te, ist unbekannt.


Der Brun­nen auf einer Postkarte.

Der Brun­nen des in Elber­feld gebo­re­nen Bild­hau­ers Paul Wyn­and besteht aus einem acht­ecki­gen Was­ser­be­cken, in des­sen Mit­te sich in drei Stu­fen über­ein­an­der­ge­la­ger­te Scha­len befin­den. Das Was­ser fließt aus der obers­ten Scha­le kas­ka­den­ar­tig in das Becken hin­ab. Zur Her­kunft des Steins bestehen unter­schied­li­che Anga­ben, so wird von frän­ki­schem Muschel­kalk, aber auch vom Dolo­mit­kalk­stein vom Stein­bruch am Kir­berg gespro­chen. Am Rand des Beckens befan­den sich vier 90–100cm gro­ße Bron­ze­grup­pen, die Put­ten dar­stell­ten, die mit Del­phi­nen spiel­ten. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­den sie bei einer Metall­samm­lung ent­fernt und konn­ten nicht wie­der­ge­fun­den wer­den. Eine Neu­schöp­fung der Figu­ren wur­de durch den Tod Wyn­ands am 2. März 1956 verhindert.


Put­te und Del­phin auf einer Foto­gra­fie. Ent­nom­men aus: Gene­ral-Anzei­ger der Stadt Wup­per­tal vom 14.September 1935.

Mehr­mals wur­de der Brun­nen inzwi­schen restau­riert, unter ande­rem 1967 vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Joa­chim Wolf-Mül­ler.1 Zwi­schen 19922 und 19983 lag er tro­cken. Damals bezif­fer­te die Stadt die Kos­ten der Reno­vie­rung auf 30.000 DM. Wann die­se durch­ge­führt wur­de, wird noch nachgetragen.


Der Brun­nen im Som­mer 2011.

Denkstein und Eiche zur Mahnung für Nachhaltigkeit in den Ronsdorfer Anlagen

Der Gedenk­stein und die Eiche zur Mah­nung für Nachhaltigkeit

Am 4. Juli 2010 wur­de in den Rons­dor­fer Anla­gen ein Denk­stein mit der Mah­nung nach Nach­hal­tig­keit zu stre­ben durch das Team Wup­per­tal der Siel­manns Natur-Ran­ger ein­ge­weiht. Anläss­lich der Ein­wei­hung wur­de auch eine im Jahr 2000 gekeim­te Eiche gepflanzt. Der Denk­stein soll nicht an etwas Ver­gan­ge­nes geden­ken, wie die meis­ten Denk­mä­ler, son­dern Mah­nen, dass unse­re Welt auch in Zukunft noch lebens­wert bleibt. Die Ein­wei­hung wur­de durch einen Got­tes­dienst und eine Thea­ter­auf­füh­rung der Natur-Ran­ger gestal­tet.1 Die Denk­stein­set­zung bil­de­te den Abschluss eines Pro­jek­tes zur Nach­hal­tig­keit, bei dem die Siel­mann Natur-Ran­ger und inter­es­sier­te Rons­dor­fer “Brie­fe an die Zukunft”, genau­er an die im Jahr 2200 leben­den Rons­dor­fer, schrei­ben konn­ten. Die­se Brie­fe wur­den von den Natur-Ran­gern gesam­melt und am Ende des Pro­jek­tes dem Archiv der Evan­ge­li­schen Kir­che über­ge­ben.2 Vor­bild für die­se Akti­on waren die nord­ame­ri­ka­ni­schen Iro­ke­sen, die Ent­schei­dun­gen immer im Hin­blick auf die nächs­ten sie­ben Genera­tio­nen tra­fen.3


Die Inschrift der bron­ze­nen Gedenktafel

“Denk­stein’Un­se­re größ­te Her­aus­for­de­rung in die­sem Jahr­hun­dert besteht dar­in, die nachhaltige
Ent­wick­lung zu einer täg­li­chen Rea­li­tät für alle Men­schen zu machen.’
Kofi Ann­an (Gha­na, Gene­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Natio­nen von 1997 bis 2006)+++ Kalk­stein vor fast 350 Mio. Jah­ren ent­stan­den +++ Eiche 2000 gekeimt +++ Denk­stein: 4.Juli 2010 errich­tet +++Im Archiv der Evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Rons­dorf lie­gen die Brie­fe der Rons­dor­fer Natur-Ran­ger, / die im Früh­ling 2010 ihre Sicht der Welt und ihre Wün­sche und Hoff­nun­gen auf eine nach­hal­ti­ge / Ent­wick­lung bis zum 1.Januar 2200 nie­der­ge­schrie­ben haben. Die­ser Denk­stein soll dar­an erinnern. /
www.denkmodelle.de/denkstein.htmlEine Akti­on der Siel­manns Natur-Ran­ger Deutsch­land e.V., Team Wup­per­tal /mit freund­li­cher Unter­stüt­zung der Stif­tung Kalk­wer­ke Oetels­ho­fen / und des Rons­dor­fer Verschönerungsvereins.”

Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des SSV 04 Elberfeld

Gedenk­ta­fel des SSV 04 Elber­feld. Abbil­dung aus: Gene­ral-Anzei­ger vom 02.04.1929.

Am Oster­sonn­tag des Jah­res 1929, es war der 31. März, fand mor­gens wäh­rend der Fei­er­lich­kei­ten zum 25jährigen Jubi­lä­um des Sport- und Spiel­ver­eins Elber­feld (SSV) die fei­er­li­che Ein­wei­hung der Gedenk­ta­fel für die im Ers­ten Welt­krieg gefal­le­nen Mit­glie­der statt. Die Kup­fer­ta­fel, die vom Ver­eins­mit­glied Karl Mar­ren­bach ent­wor­fen und in der Kunst­schlos­se­rei Hein­rich Issin­ger her­ge­stellt wur­de, gedach­te den 49 gefal­le­nen Sport­ka­me­ra­den. Der Vor­sit­zen­de, Wer­ner Clos­ter­hal­fen, hielt die Wei­he­re­de und der Leh­rer­ge­sang­ver­ein beglei­te­te die Fei­er. Die Tafel wur­de in die West­wand des Sta­di­ons am Zoo ein­ge­las­sen und ist heu­te ver­schol­len. Bereits 1932 brann­te das Tri­bü­nen­ge­bäu­de aus. 1954 fusio­nier­te der 1904 gegrün­de­te SSV Elber­feld mit der Turn- und Sport­ge­mein­schaft (TSG) Voh­win­kel zum Wup­per­ta­ler Sport­ver­ein (WSV).1


Aus­schnitt der obi­gen Abbildung.

Die Kup­fer­ta­fel zeigt oben das Wap­pen des SSV Elbe­feld, dar­un­ter ste­hen gerahmt von zwei Eiser­nen Kreu­zen die Inschrift und die Namen des Gefallenen:

Unse­ren 1914–18 Gefallenen
Kame­ra­den zum Gedächtnis
[49 Namen]
Sport- und Spiel­ver­ein 04 Elberfeld”