Kriegerehrenmal der Elberfelder Hauptpost

Die Hauptpost an der Morianstr. auf einer zeitgenössischen Postkarte. Bild ergänzt am 17. April 2021

Die Hauptpost aus ein anderen Perspektive. Bild ergänzt am 17. April 2021.

Am 19. April 1936 wurde in der Wuppertaler Hauptpost an der Morianstraße das Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg getöteten Mitarbeiter eingeweiht. Es befand sich in einem Raum in der vierten Etage des Postgebäudes und bestand aus dem Wandbild „Stoßtrupp“ des Elberfelder Malers Diet Plaetzer und einer Liste der 76 Gefallenen an der gegenüberliegenden Wand, wo auch Todesdatum und -ort verzeichnet waren. Nachdem ihre Namen zur Einweihung verlesen wurden, hielt der Präsident der Oberpostdirektion Düsseldorf, Schenk, die Weiherede und anschließend übernahm Oberpostrat Senftleben das Ehrenmal in die Obhut der Hauptpost. Die Kosten für das Denkmal hatten die Beschäftigten übernommen und einen Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem sie den Entwurf Plaetzers auswählten.

Der Entwurf 1935. Entnommen aus: Rheinische Landeszeitung vom 1.8.1935.

Das ausgeführte Denkmal. Entnommen aus: Bergische Heimat, Oktober 1938, S. 249.

Das Wandbild zeigt einen Stoßtrupp, wie er während des Ersten Weltkriegs als taktisches Mittel entwickelt wurde. Es waren kleine Einheiten, die aus Freiwilligen bestanden und im Stellungskrieg als unabhängige Eliteeinheiten operierten. Ihr Status als Freiwillige, ihr oft sehr verlustreicher Einsatz und ihre überdurchschnittliche Ausbildung führte zu einer mythischer Überhöhung ihrer Kampfkraft und ihrer Opferbereitschaft, nicht zuletzt durch den Roman „In Stahlgewittern“ von Ernst Jünger, der selbst Hauptmann eines Stoßtrupps gewesen war. Das Wandbild zeigt einen solchen Stoßtrupp, der geduckt vorrückt, während der führende Soldat für sein Vaterland fällt. Dementsprechend stellte der General-Anzeiger fest:

„Die Idee des Opfers für Volk und Vaterland ist dem Künstler hervorragend gelungen […]“

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal zerstört.1


Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S. 319 f..

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