Generaloberst-Hoepner-Denkmal

Das Denkmal für Generaloberst Hoepner am heutigen Standort am W-Tec, der ehemaligen Sagan-Kaserne.

Am 18. Oktober 1969 wurde die Saarburg-Kaserne am Freudenberg in einer Feierstunde in Generaloberst-Hoepner-Kaserne umbenannt und zu diesem Anlass wurde auch das Denkmal für den neuen Namensgeber im Eingangsbereich der Kaserne eingeweiht. Auftraggeber war die Kameradschaft der 6. Panzerdivision, die Kosten in Höhe von 9.280 DM übernahm die Stadt Wuppertal. Hoepner diente vom 12. Oktober 1937 bis Dezember 1938 in Wuppertal als Kommandeur der 1.leichten Division, der späteren 6. Panzerdivsion, sein Stabsquartier befand sich in der Villa Waldesruh am Boltenberg. Er selbst wohnte er im Haus Adolf-Vorwerk-Straße 29, wo 1990 eine weitere Gedenktafel angebracht wurde. In der Bundesrepublik wurde er vor allem wegen seiner Beteiligung am Widerstand des 20. Juli 1944 geehrt. Im zweiten Halbjahr 1938 war Claus Graf Schenk von Stauffenberg, die zentrale Figur des militärischen Widerstands, sein Versorgungsoffizier. Für ihn wurde 1984 ein Gedenkstein von der CDU Wuppertal gestiftet.



Das vom Bildhauer Albert Mazzotti geschaffene Denkmal besteht aus einer zwei Meter hohen und 90cm breiten Platte aus Ibbenbürener Sandstein, die sich nach oben hin verjüngt, sodass dort die Breite nur noch 80cm beträgt. Die Tiefe beträgt 30cm. An ihr befindet sich eine 90x60cm große Bronzeplatte mit einem Reliefbildnis Hoepners sowie darunter die Inschrift in Bronzebuchtstaben:1

„Generaloberst
Hoepner
*14.9.1886 + 8.8.1944“

Später, Urheber und Zeitpunkt konnten bislang nicht recherchiert werden, wurde zwischen Relief und Inschrift eine Bronzetafel angebracht, die diese ergänzt. Ihr Text lautet:


Die Zusatztafel unbekannten Datums.

 „Generaloberst
Erich Hoepner

Geboren am 14. September 1886 in Frankfurt/Oder
1937 stellte er die 1.Leichte, spätere 6.
Panzerdivision in Wuppertal auf. Am 8.Januar
1942 wurde er wegen Befehlsverweigerung
aus der Wehrmacht ausgestossen.
Er schloss sich dem Widerstand gegen
Hitler an, und wurde am 8. August 1944 in
Plötzensee hingerichtet.“

Das Denkmal verschweigt die Rolle Hoepners beim Vernichtungsfeldzug der Wehrmacht in Russland. Am 2. Mai 1941 erklärte er in seiner „Aufmarsch- und Kampfanweisung“ für den Überfall auf die Sowjetunion:


„Der Krieg gegen Rußland ist ein wesentlicher Abschnitt im Daseinskampf des deutschen Volkes. Es ist der Kampf der Germanen gegen das Slawentum, die Abwehr des jüdischen Bolschewismus.
Dieser Kampf muß die Zertrümmerung des heutigen Rußland zum Ziele haben und deshalb mit unerhörter Härte geführt werden. Jede Kampfhandlung muß in Anlage und Durchführung von dem eisernen Willen zur erbarmungslosen, völligen Vernichtung des Feindes geleitet sein. Insbesondere gibt es keine Schonung für die Träger des heutigen russisch-bolschewistischen Systems.“2

Hoepner ging im selben Jahr sogar noch über den sog. Kommissarbefehl hinaus und ordnete neben den Erschießungen der politischen Kommissare der Roten Armee die „gleiche Behandlung von Zivilkommissaren“ an. Hoepner befahl somit nichts anderes als tausendfache Kriegsverbrechen.3 Der Ausstoß aus der Wehrmacht ging auf die Entscheidung Hoepners zurück, im Januar 1942 einem ausdrücklichen Führerbefehl Hitlers zu ignorieren und seiner 4. Panzerarmee den rettenden Rückzug auf vorbereitete Stellen zu befehlen.4

Nach dem die Bundeswehr 1993 die Kaserne aufgab, ging ihr Name auf die Diedenhofen-Kaserne an der Parkstraße über, die wiederum 2004 aufgegeben wurde. Heute steht das Denkmal zusammen mit den anderen Bundeswehr-Denkmälern  in der ehemaligen Sagan-Kaserne, die als Technologiezentrum W-Tec eine neue Nutzung erfahren hat. Die ehemalige Generaloberst-Hoepner-Kaserne beherbergt heute den Campus Freudenberg der Universität.

Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S. 411.
  2. Aufmarsch- und Kampfanweisung Barbarossa, dokumentiert in: Hans-Heinrich Wilhelm, Rassenpolitik und Kriegführung – Sicherheitspolizei und Wehrmacht in Polen und der Sowjetunion, Passau 1991, S. 140, zitiert nach:  Seite „Erich Hoepner“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. Juli 2013, 20:28 UTC. Abgerufen: 3. August 2013, 08:18 UTC)
  3. Felix Römer, Hitlers willfährige Truppe, in: EinesTages. Zeitgeschehen auf SpiegelOnline. (abgerufen am 03. August 2013)
  4. RMK, S. 411.

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