Spielende Finger

Die “Spie­len­den Fin­ger” im Hof der ehe­ma­li­gen Haupt­schu­le Simonstr.

Am 15. Juli 1981 wur­de auf dem Guten­berg­platz am Arren­berg eine wei­ße Mar­mor­skulp­tur des Wup­per­ta­ler Bild­hau­ers Hans-Jür­gen Hiby von Ober­bür­ger­meis­ter Gott­fried Gur­land ein­ge­weiht. Die Skulp­tur, die einen Wett­be­werb zur Aus­ge­stal­tung von Stadt­plät­zen gewon­nen hat­te, ist zwei Meter hoch, drei Ton­nen schwer und aus grie­chi­schem Mar­mor gefer­tigt. 44.000 DM bezahl­te die Stadt dafür.1


Der wei­ße Skulp­tur auf dem Platz an der Schwe­be­bahn­sta­ti­on Pes­ta­loz­zi­stra­ße lud nicht nur wohl­mei­nen­de Besu­cher ein, son­dern auch Spray­er und Farb­schmie­rer. 1983 bot Hiby der Stadt an, die Skulp­tur kos­ten­los zu rei­ni­gen, d.h. abzu­schlei­fen. Zur Bedin­gung mach­te er aller­dings, dass die Skulp­tur an einen ande­ren Stand­ort ver­setzt wer­de, was die Bezirks­ver­tre­tung Elber­feld-West ablehn­te. Im Som­mer 2006 wur­de die Skulp­tur von unbe­kann­ten Tätern groß­flä­chig oran­ge ein­ge­färbt.2


Wei­te­re Ansicht.

Die Stadt plan­te dar­auf­hin die Rei­ni­gung der Skulp­tur per Sand­strah­ler, woge­gen sich der Künst­ler ver­wahr­te. Trotz­dem hat­te die Stadt eine Pro­be­sand­strah­lung ver­an­lasst, die Skulp­tur zwar rei­nig­te, aber die Ober­flä­che des Mar­mors ver­än­der­te.3 Auch eine Rei­ni­gung mit Tro­cken­eis im Jahr 2009 hat­te nicht den gewünsch­ten Effekt, da die Far­be tief in den Mar­mor ein­ge­drun­gen war.[4]4 Über­le­gun­gen, die Skulp­tur im Kreis­ver­kehr an der Tan­nen­berg­stra­ße auf­zu­stel­len oder die Skulp­tur von Hiby zurück­zu­kau­fen, wur­den nicht verwirklicht.[5]5

2011 hat­te der unwür­di­ge Streit ein Ende. Hiby brach­te die Skulp­tur wie­der in den Aus­gangs­zu­stand, wenn auch etwas dün­ner durch das Abschlei­fen und sie wur­de in den schüt­zen­den Hof der ehe­ma­li­gen Haupt­schu­le an der Simons­stra­ße verbracht.[6]6

Fußnoten:

  1. RMK, S. 476.
  2. Man­fred Gör­gens, Farb­an­schlag auf “Spie­len­de Fin­ger”, in: WZ vom 23. Juni 2006.
  3. Man­fred Gör­gens, Künst­ler-Ärger um Sand-Pee­ling, in: WZ vom 30. August 2006.
  4. Jan Filipz­ik, “Spie­len­de Fin­ger” nun fast wie­der sau­ber, in: WZ vom 16. März 2009.
  5. Man­fred Gör­gens, Hiby-Kunst auf den Krei­sel?, in: WZ vom 17. Dezem­ber 2009.
  6. Spie­len­de Fin­ger” haben neue Hei­mat, in: WZ vom 5. Juli 2011.