1995 wurden auf dem alten Vorplatz des im Zweiten Weltkriegs zerstörten Restaurants “Bergisches Haus” zwei Brunnen “rekonstruiert”, die an der Stelle auch schon vor 1945 standen. Im Rahmen des 1990 erstellten Parkpflegewerks Hardt entschied man sich, die Brunnen nachzuempfinden. 1,5 Millionen Euro standen für den Umbau der Hardt im Rahmen des Parkpflegewerks insgesamt zur Verfügung. 1
Brunnen Zwei
So hat das 1943 zerstörte Bergische Haus in den Anfangsjahren ausgesehen, geblieben sind nun nur noch die Brunnenbecken. Postkarte aus dem Jahr 1903. Sammlung Historisches Zentrum, 010/9/49Eine Fotografie eines Brunnens mit den Landsknechtfiguren. Stadtarchiv Wuppertal, 2.11.2 (Bild ergänzt am 4.August 2012)
Sie ist das wohl am weitesten gereiste Kunstwerk in Wuppertal, die figura magica. 1989 installierte der Wuppertaler Künstler Bodo Berheide die eiserne Skulptur auf der Königshöhe neben dem ehemaligen Sommersitz der Familie von der Heydt. Das langgestreckte U‑förmige Kunstwerk beschrieb Berheide so:1
“Ihre Form entspricht einem überdimensionalen Hufeisen und verweist auf das magnetische Feld, das durch die Drehung der Erde und den Dynamoeffekt des schweren, glühenden, metallenen, sich schneller mitdrehenden Erdkerns entsteht.“2
Figura magica.
Nachdem die Skulptur 24 Monate in Wuppertal verbracht hatte, ging sie auf Weltreise, um erst 18 Jahre später wieder zurückzukehren. 2 Jahre blieb sie jeweils in Dublin (1991), Montreal (1993), Bethany (USA, 1995), Matagalpa (Nicaragua, 1997), Santiago de Chile (1999), Sydney (2001), Omi-shima (Japan, 2003), Negombo (Sri Lanka, 2005) und Lomé (Togo, 2007). Bilder von den Stationen gibt es auf der Homepage von Bodo Berheide.
Schriftzug Dublin
Am 26. Oktober 2009 kehrte die figura magica zurück, um für immer in Wuppertal zu bleiben — vor dem Schauspielhaus. Viele Erfahrungen, Berührungen, Erlebnisse und Rost hat sie mitgebracht. Die Spuren der Städte und Orte haben sich nicht nur symbolisch in das Eisen eingearbeitet.3
Eine kleine Gedenktafel erläutert:
“figura magica
Diese Skulptur des Wuppertaler Bildhauers Bodo Berheide heisst figura magica./ Ihre Form eines überdimensionalen Hufeisenmagneten verweist auf das / schützende Magnetfeld unserer Erde und damit auf den Kern, dort, wo sich die/ Seele unserer Erde befindet.
1991, von Wuppertal ausgehend, begann die Weltreise der Skulptur. Jeweils im / 2‑Jahres-Rythmus, hat sie über Irland, Kanada, USA, Nicaragua, Chile, / Australien, Japan, Sri Lanka und Togo ein Netz von kommunikativen / Verbindungen geschaffen. Diese haben als gemeinsame Grundlage einen / Ideenaustausch über die verschiedenartigen gesellschaftlichen und kulturellen / Gestaltungsformen der Menschen im Umgang mit unserer Welt.
2009 kehrte die Skulptur nach Wuppertal zurück.”
Stein und Gedenktafel wurden gestiftet von Harald Hübener und der UWR GmbH aus Haan.
Die Stelen säumen die alte Trasse der Bergbahn.
Im Vorfeld der Regionale 2006 überlegte man, wie man in den Barmer Anlagen die Strecke der 1959 eingestellten Bergbahn wieder sichtbar machen könnte, um an das 1894 eröffnete Verkehrsmittel zu erinnern. Ein Wettbewerb brachte sechs Vorschläge und eine Jury wählte den Gestaltungsvorschlag der Landschaftsarchitekten Ipach und Dreisbusch aus Neu-Isenburg und des amerikanischen Künstlers Matthias Alfen. Dieser sah vor einen zehn Meter breiten Streifen auf der ehemaligen Trasse mit Birken zu bepflanzen, die mit ihrer weißen Rinde aus dem Wald hervorstechen sollten. Am oberen Ende war die Anlage eines kurzen Zahnradgleises geplant. Die Kosten beliefen sich auf eine Million Euro.1
Hinter dem 1984 errichteten Bergbahn-Denkmal versinken die Stelen im Boden — da der Einschnitt der damaligen Trasse heute zugeschüttet ist.
Die Barmer Bergbahn auf einer alten Postkarte.
Vom Barmer Verschönerungsverein wurde diese Lösung allerdings bemängelt und deshalb verworfen — da der BVV für die Pflege der Fläche zuständig ist, hatte er ein Mitspracherecht.2 2006 entschied man sich, auch aufgrund schlechter Bodenbedingungen für die Birken, für die Errichtung von 180 2,20 Meter hohen Stelen, die links und rechts der Trasse aufgestellt werden sollten. Die Kosten für die Umgestaltung des gesamten Bereichs in Höhe von 1,1 Millionen Euro wurden zu 70% aus Regionale-2006-Mitteln bewältigt. 3 Anfang März 2007 war der Stelenweg dann fertig — nach knapp 6 Monaten Bauzeit. Die Bauarbeiter wurden häufig während der Bauzeit angesprochen und kritisiert, da viele Bürger annahmen, die 1,1 Millionen Euro würden nur für die Stelen ausgegeben — dabei kosteten diese “nur” 18.000 Euro.4
Inschrift an der untersten Stele.
Eine kleine Tafel an der unteren Tafel erklärt:
“Der Barmer Bergbahn…
… wird heute noch nachgetrauert. Vie/len ist sie noch als erste Zahnradbahn / Deutschlands bekannt, die von 1894 bis / 1959 zu den Barmer Höhen führte. Jetzt / ist die Trasse, deren Verlauf man in den / Barmer Anlagen kaum noch erkennen / konnte, ein Denkmal gesetzt worden:
Im Zuge der durch einen Wettbewerb er/mittelten Neugestaltung der Parkanlagen / hat man sich entschieden, den Trassen- / verlauf zu kennzeichnen, zu gestalten und / begehbar zu machen. 2,20 Meter hohe / Granitstelen-Paare säumen den Weg- an / Kreuzungen und Kurven mit kleinen / Abständen zueinander, je weiter man / sich davon entfernt, desto größer wer/den die Abstände. An dem aus Kriegs/schutt aufgetürmten Hügel in Höhe des / Spielplatzes werden die Stelen niedri/ger. Sie “versinken” im Boden, um / am Fuße wieder die Originalhöhe zu er/halten. Der Belag, der Schotter, erinnert / an das Gleisbett. So ist ein Spazierweg / der Erinnerungen entstanden.”
Am 7. Juni 1997 wurde die traditionsreiche, 1788 gegründete Schule Am Dohr an der Cronenfelder Straße nach dem ehemaligen Wuppertaler Oberbürgermeister Hermann Herberts benannt. Zur feierlichen Umbenennung erschienen Ministerpräsident Johannes Rau (nachdem inzwischen ebenfalls eine Schule benannt ist), Oberbürgermeister Dr. Hans Kremendahl und die Witwe des SPD-Politikers. Den ganzen Tag feierten Lehrer, Schüler und Eltern ein Fest auf den beiden Schulhöfen der Schule. Der Gedenkstein, in Cronenberg natürlich ein alter Schleifstein, wurde von der CDU gestiftet.1
Hermann-Herberts-Gedenkstein
Hermann Herberts wurde am 4. April 1900 in Cronenberg geboren und machte eine kaufmännische Ausbildung. Nach dem Ersten Weltkrieg war er als Journalist tätig, bis ihm 1933 von den Nationalsozialisten ein Berufsverbot erteilt wurde. Er gründete daraufhin eine kleine Werkzeugfabrik in Cronenberg, nach dem Zweiten Weltkrieg war er Redakteur beim Rhein-Echo und ab 1953 beim Deutschen Gewerkschaftsbund als Pressesprecher und später als Geschäftsführer tätig. 1952 wurde er zum ersten Mal in den Wuppertaler Stadtrat gewählt und gehörte ihm bis 1969 an. 1956 — 1961 und 1964 — 1969 war er Oberbürgermeister der Stadt und vertrat sie von 1964 — 1969 ebenfalls im Bundestag. Der Wuppertaler Ehrenbürger verstarb am 25. Dezember 1995.
Ministerpräsident Johannes Rau betonte die Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und weitreichende Bildung des Cronenbergers und Schulleiter Oskar Striede würdigte ihn als Politiker, der sich an Sacharbeit orientiert habe.2