Denkmal zur Erinnerung an die Bergbahntrasse

Die Stelen säumen die alte Trasse der Bergbahn.

Im Vorfeld der Regionale 2006 überlegte man, wie man in den Barmer Anlagen die Strecke der 1959 eingestellten Bergbahn wieder sichtbar machen könnte, um an das 1894 eröffnete Verkehrsmittel zu erinnern. Ein Wettbewerb brachte sechs Vorschläge und eine Jury wählte den Gestaltungsvorschlag der Landschaftsarchitekten Ipach und Dreisbusch aus Neu-Isenburg und des amerikanischen Künstlers Matthias Alfen. Dieser sah vor einen zehn Meter breiten Streifen auf der ehemaligen Trasse mit Birken zu bepflanzen, die mit ihrer weißen Rinde aus dem Wald hervorstechen sollten. Am oberen Ende war die Anlage eines kurzen Zahnradgleises geplant. Die Kosten beliefen sich auf eine Million Euro.1


Hinter dem 1984 errichteten Bergbahn-Denkmal versinken die Stelen im Boden – da der Einschnitt der damaligen Trasse heute zugeschüttet ist.

Die Barmer Bergbahn auf einer alten Postkarte.

Vom Barmer Verschönerungsverein wurde diese Lösung allerdings bemängelt und deshalb verworfen – da der BVV für die Pflege der Fläche zuständig ist, hatte er ein Mitspracherecht.2 2006 entschied man sich, auch aufgrund schlechter Bodenbedingungen für die Birken, für die Errichtung von 180 2,20 Meter hohen Stelen, die links und rechts der Trasse aufgestellt werden sollten. Die Kosten für die Umgestaltung des gesamten Bereichs in Höhe von 1,1 Millionen Euro wurden zu 70% aus Regionale-2006-Mitteln bewältigt. 3 Anfang März 2007 war der Stelenweg dann fertig – nach knapp 6 Monaten Bauzeit. Die Bauarbeiter wurden häufig während der Bauzeit angesprochen und kritisiert, da viele Bürger annahmen, die 1,1 Millionen Euro würden nur für die Stelen ausgegeben – dabei kosteten diese „nur“ 18.000 Euro.4


Inschrift an der untersten Stele.

Eine kleine Tafel an der unteren Tafel erklärt:

„Der Barmer Bergbahn…
… wird heute noch nachgetrauert. Vie/len ist sie noch als erste Zahnradbahn / Deutschlands bekannt, die von 1894 bis / 1959 zu den Barmer Höhen führte. Jetzt / ist die Trasse, deren Verlauf man in den / Barmer Anlagen kaum noch erkennen / konnte, ein Denkmal gesetzt worden:
Im Zuge der durch einen Wettbewerb er/mittelten Neugestaltung der Parkanlagen / hat man sich entschieden, den Trassen- / verlauf zu kennzeichnen, zu gestalten und / begehbar zu machen. 2,20 Meter hohe / Granitstelen-Paare säumen den Weg- an / Kreuzungen und Kurven mit kleinen / Abständen zueinander, je weiter man / sich davon entfernt, desto größer wer/den die Abstände. An dem aus Kriegs/schutt aufgetürmten Hügel in Höhe des / Spielplatzes werden die Stelen niedri/ger. Sie „versinken“ im Boden, um / am Fuße wieder die Originalhöhe zu er/halten. Der Belag, der Schotter, erinnert / an das Gleisbett. So ist ein Spazierweg / der Erinnerungen entstanden.“

 Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. Boris Glatthaar, Erinnerung für eine Million?, in: WZ vom 7. Juni 2004.
  2. Claudia Kasemann, Die Bergbahn lebt – in der Erinnerung, in: WZ vom 14. April 2005.
  3. Manfred Görgens, Granitstelen für Deutschlands erste Zahnradbahn, in: WZ vom 8. August 2006.
  4. Julia Klinkusch, Granitstelen erinnern an die alte Bergbahn, in: WZ vom 2. März 2007.

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