Hugo-Hillmann-Gedenktafel

Die Gedenk­ta­fel in der Unter­grü­ne­wal­der Stra­ße 10, dem Wohn­haus von Hillmann.

Am 24. Mai 2003 weih­te der SPD-Unter­be­zirk Wup­per­tal eine Gedenk­ta­fel an der Unter­grü­ne­wal­der Stra­ße Num­mer 10 im Lui­sen­vier­tel ein, die an Hugo Hill­mann erin­nert. Die­ser war 1823 in der Aue als Sohn von Fried­rich Hill­mann, der 1811 aus Unna nach Elber­feld gekom­men war, und sei­ner Frau Maria Hele­na Anger­mund gebo­ren wor­den.1 Spä­ter leb­te er in der Unter­grü­ne­wal­der Stra­ße. Er erlern­te den Beruf des Brau­ers und hat­te erst am Rom­mel­spütt und spä­ter in der Post­stra­ße eine Gast­stät­te.2 1849 ver­wei­ger­te er sich dem Auf­ruf des Preu­ßi­schen Mili­tärs die Demo­kra­tie­be­we­gung in Süd­deutsch­land nie­der­zu­schla­gen. Mit sei­nem Bru­der Otto rief er ein Komi­te der Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rer der Land­wehr­män­ner in Elber­feld aus, das uner­war­tet gro­ßen Zuspruch erhielt. Es ent­wi­ckel­te sich der Auf­stand der Elber­fel­der Bar­ri­ka­de.


Die Gedenk­ta­fel, wie für moder­ne Gedenk­ta­feln üblich mit reich­lich Text.

Hill­mann und sein Bru­der muss­ten des­we­gen Eng­land flie­hen, wo sie Karl Marx, Fried­rich Engels und Fer­di­nand Lass­alle tra­fen und Hill­mann zum Sozia­lis­ten wur­de. Nach­dem er ins Wup­per­tal auf­grund einer Amnes­tie zurück­ge­kehrt war, betei­lig­te er sich 1861 an der Grün­dung des Elber­fel­der Arbei­ter­ver­eins. Am 23. Mai 1863, 140 Jah­re vor der Ein­wei­hung der Gedenk­ta­fel, war er in Leip­zig eines von 14 Grün­dungs­mit­glie­dern des All­ge­mei­nen Deut­schen Arbei­ter­ver­eins. Es war der Vor­gän­ger­or­ga­ni­sa­ti­on der Sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Par­tei Deutsch­lands. In Rons­dorf hielt Lass­alle am 22. Mai 1864 bei einem Stif­tungs­fest des ört­li­chen ADAV sei­ne letz­te gro­ße Rede, die soge­nann­te Rons­dor­fer Rede, bevor er bei einem Duell knapp drei Mona­te spä­ter töd­lich ver­wun­det wur­de. 3 1869 betei­lig­te sich Hill­man an der Grün­dung der Sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Arbei­ter­par­tei zusam­men mit August Bebel und Wil­helm Lieb­knecht.4 Hill­man hin­ge­gen trie­ben 1880 die Bis­marck­schen Sozia­lis­ten­ge­set­ze erneut ins Exil, dies­mal in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Als er von dort zurück­kehr­te leb­te er in Armut in Elber­feld bis zu sei­nem Tode 1898. Er wur­de auf dem Katho­li­schen Fried­hof Uel­len­dahl bestat­tet. 5


14 Män­ner und ein Hund. Ganz rechts Lass­alle, doch wie Hugo Hill­mann aus­sah, ist unbe­kannt. Er kann daher nicht auf die­sem Foto iden­ti­fi­ziert wer­den. Eine klei­ne Iro­nie der Geschichte.

Ein Jahr spä­ter weih­te die SPD in Rons­dorf eine Gedenk­ta­fel für Fer­di­nand Lass­alle ein.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Fußnoten:

  1. Rei­ner Rhefus, Hugo Hill­mann (1823–1898). Die Anfän­ge der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Arbei­ter­be­we­gung im Wup­per­tal. Nach­trag und Kor­rek­tu­ren, in: Geschich­te im Wup­per­tal, Jg.8, S. 93.
  2. Ulla Dah­men, Erst mit Engels, dann mit Lass­alle aktiv, in: WZ vom 23. Mai 2003.
  3. Man­fred Bube, Gedenk­ta­fel für Hill­mann, in: Wup­per­ta­ler Rund­schau vom 11. Juni 2003.
  4. s. Gedenk­ta­fel
  5. Man­fred Bube, Gedenk­ta­fel für Hill­mann, in: Wup­per­ta­ler Rund­schau vom 11. Juni 2003.