Am 1. November 2010 weihte die Kirchengemeinde St. Antonius auf dem Friedhof an der Schützenstraße ein Ehrengrab für den Wuppertaler Widerstandskämpfer Bernhard Letterhaus ein.1 Es ist das jüngste Denkmal für Letterhaus, an den bereits ein Gedenkstein, zwei Gedenktfalen und ein Relief erinnern und nachdem eine Schule und eine Straße benannt ist. Daher wird an dieser Stelle auf eine Erläuterung der Person verzichtet und verwiesen auf
“Ihr sollt meine Zeugen sein”
Zum Gedenken an
Bernhard Letterhaus
Martyrer des 20.Jahrhunderts
geb. 10.7.1894 in Heckinghausen
Wegen Widerstand gegen
das NS-Regimes
am 14.11.1944
in Berlin hingerichtet”
Ansicht des Werks an der Lüttringhauser Straße in Ronsdorf. Entnommen aus: Sechzig Jahre Bocklenberg & Motte. Festschrift 1964.
Die Firma Bocklenberg & Motte, die Fahrzeugschlösser und ‑beschläge herstellte, wurde 1904 in Ronsdorf gegründet und war unter dem Namen BoMoRo (Ro für Ronsdorf) in der Stadt auf den Südhöhen bekannt, bis sie 1994 von der Firma Robert Bosch übernommen wurde. Seit 2002 gehört das Unternehmen zu Brose und zog 2008 von der Schönen Aussicht an der Lüttringhauser Straße ins Gewerbegebiet an der Otto-Hahn-Straße, wo es als “Brose Schließsysteme GmbH & Co. KG, Wuppertal” firmiert. Anstelle des alten Werksgeländes errichtete der Discounter Lidl 2008 einen Supermarkt mit gewohnt großzügigen Parkplatz. An der Stützmauer brachte er eine große Gedenktafel an, die den Toten der Weltkriege gedenkt und die Martin Matthey, Sohn des ehemaligen Geschäftsführers von BoMoRo, bei einem Besuch im zum Abriss vorgesehenen Gebäude entdeckte, wo sie im Treppenhaus zur Kantine angebracht war. Laut eines ehemaligen Mitarbeiters wurde sie beim Neubau des Werksgeländes 1961 dort platziert. Nachdem Matthey die Tafel durch einen befreundeten Bauunternehmern sicherstellen ließ, übernahm die LIDL die Aufstellung an der Stützwand.1
Die schlichte Steintafel mit den Jahreszahlen der Weltkriege und einer Feuerschale vor der unverputzten Stützwand.
Am 13. Februar 2009 wurde gegen 15 Uhr1 das Ensemble aus Parkbank und Gedenktafel eingeweiht, dass unweit der Gaststätte Zillertal in der Gelpe an die schon längst abgerissene Skisprungschanze erinnert. Der SSC Cronenberg stiftete die Gedenktafel und die Bank mit den Namen des langjährigen Vorsitzenden Paul Mehlings, der auf ewig den Schanzenrekord halten wird. Seine Original-Skier zieren die Eingänge zum Pfad am Skisprunghang.
Der Sprungschanzenweg beginnt am Parkplatz des Hauses Zillertal oder wie hier auf dem Bild rechterhand der Straße vom Unterdahl zum Büngershammer.
Die Skisprungschanze, die einzige, die je in einer deutschen Großstadt stand, wurde von den Mitgliedern des erst 1929 gegründeten Ski-Clubs-Cronenberg 1932/33 auf einem Hang am Gelpetal errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese zerstört, da das Holz zum Heizen herhalten musste. Doch schon 1947 wurde eine neue Schanze gebaut und in den 1950er Jahren fleißig in den Wintern zum Springen genutzt, 1959 kam sogar ein Kamerateam des WDR und filmte neben den mehreren tausend Zuschauern auch Paul Mehlings Rekordsprung: 33 Meter ging es weit, danach hieß es stark und gut abbremsen, denn der knappe Auslauf ging direkt in den Gelper Bach und den Teich am Haus Zillertal über… 2009 erzählte Paul Mehling der WZ auch von der “Marketing-Strategie” der Zeit:
“Sobald Schnee lag, setzten wir uns in einen PKW, einer schnallte sich
die Skier an und hängte sich hinten an das Auto. Auf dem Rücken ein
großes Schild: “Morgen, 14 Uhr Springen”. “Noch ein bisschen
Mundpropaganda und schon kamen 500 bis 1000 Zuschauer zusammen”.2
Die schneearmen Winter in den 1960er Jahre führten schließlich zum Ende der Schanze.
Der 1998 gegründete Verein “Der Grüne Weg e.V.” hat es sich zur Aufgabe gemacht mit dem Fahrrad alle Wuppertaler Partnerstädte zu besuchen oder in Wuppertal Gäste aus den Partnerstädten zu empfangen. 2003 begrüßte man 50 Gäste aus 9 Staaten in Wuppertal, um mit ihnen zusammen über Schwerin nach Berlin zu fahren. Zu diesem Anlass pflanzte man am 30. Juli 2003 auf der Hardt die Freundschaftslinde und stellte eine Fahrrad-Skulptur auf, die an dieses Ereignis erinnert. Hergestellt wurde diese von Auszubildenden der Firma Vorwerk. 1
Die Inschrift
Das Fahrrad trägt die Inschrift:
“ ‘Freundschaftslinde’
Diese Linde pflanzten Menschen aus Wuppertal
sowie den Partner- und befreundeten
Städten am 30. Juli 2003 zu Beginn
ihrer Freundschaftstour mit dem
Fahrrad nach Berlin. Der Grüne Weg e.V.
Mit dem Fahrrad zur Partnerstadt.”
Rad und Linde.
Die Räder tragen die Namen von damaligen Wuppertaler Partnerstädten und befreundeten Städte: Legnica, Beer Sheva, Berlin-Schönefeld, Kosice, Jekaterinenburg, St. Etienne, South Tyneside, Matagalpa, Schwerin. Auf den Reifen steht das Motto des Vereins: “Grenzen überwinden, Menschen begegnen, Kultur erfahren, Freundschaften schließen, Städtepartnerschaft pflegen”
Detail der Skulptur
Seit 2003 sind Engels in Russland, Tabarka in Tunesien und Qingdao sowie Xinxiang in China hinzugekommen. Vor allem letztere dürften eine radfahrerische Herausforderung darstellen…
Nachdem der SPD-Unterbezirk Wuppertal bereits 2003 im Luisenviertel eine Gedenktafel für den Wuppertaler SPD-Mitbegründer Hugo Hillmann eingeweiht hatte, ergänzte man ein Jahr später, am 22. Mai 2004, an der Remscheider Straße 24 eine Gedenktafel für Ferdinand Lassalle, einen weiteren Pionier der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. In einer Gaststätte, die einst an dieser Stelle stand, hatte Lassalle am 22. Mai 1864 bei einem Stiftungsfest des örtlichen Allgmeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) sein programmatische Ronsdorfer Rede gehalten. Die Einweihung nahm der Altoberbürgermeister Hans Kremendahl vor.1
Remscheider Straße Nr. 24 in Ronsdorf.
Ferdinand Lassalle wurde am 11. April 1825 in Breslau geboren. Von 1843 bis 1846 studierte er in Breslau Philosophie und Geschichte und begeisterte sich für demokratische und sozialistische Ideen. So begrüsste er auch den Aufstand der schlesischen Weber 1844. Von 1846 bis 1856 vertrat er die Gräfin Sophie von Hatzfeldt (1805–1881) in einem jahrelangen Rechtsstreit um ihre Scheidung. Durch den Erfolg erhielt sie den Großteil des in die Ehe eingebrachten Vermögens und Lassalle von ihr eine Jahresrente, die ihn finanziell unabhängig machte. Während der Revolution 1848/49 lernt er Karl Marx und Friedrich Engels kennen. In Düsseldorf wurde er verhaftet und angeklagt, mit seinem Aufruf zum bewaffneten Kampf für die Nationalversammlung zum Kampf gegen die königliche Gewalt aufgerufen zu haben. Er wurde freigesprochen, aber wegen des Vorwurfs der Aufforderung zum gewaltsamen Widerstand gegen Staatsbeamte zu sechs Monaten Haft verurteilt. Von 1860–1862 besuchte er die Schweiz und Italien und lernte dabei Guiseppe Garibaldi kennen. Am 23. Mai 1863 gehört er — wie Hugo Hillmann — zu den Mitbegründern des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) in Leipzig und wurde zum Präsidenten gewählt. Am 31. August 1864 verstarb Ferdinand Lassalle in Genf an den Folgen einer Verwundung, die er sich bei einem Duell im Streit um Hand Helene von Dönniges zugezogen hatte.2
Die Gedenktafel.
Die Gedenktafel erklärt unter einem Foto Lassalles:
“Ferdinand Lassalle
Mitbegründer der deutschen Sozialdemokraten
* 11.4.1825 + 31.8.1864
An dieser Stelle stand die Gaststätte Abraham Mesenholl,
später Kimpel, dann Meister.
Hier hielt Ferdinand Lassalle anlässlich des 1. Stiftungsfestes des
Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins am 22. März 1864 die wegwei-
sende “Ronsdorfer Rede”.
“Das Arbeitervolk des Wuppertal wurde aus seiner Lethargie
aufgerüttelt”, berichtet der Zeitzeuge Hermann Enters.
Das Stiftungsfest war Lassalles letzter großer öffentlicher Auftritt.
Wenige Monate später starb er bei einem Duell