Zum Licht


Am 1. Oktober 2020 wurde am Campus Grifflenberg der Bergischen Universität die sieben Meter hohe Skulptur „Zum Licht“ des in Wuppertal lebenden Künstlers Tony Cragg eingeweiht. Die Einweihung durch den Hochschulratsvorsitzenden Dr. h.c. Josef Beutelmann, Bildhauer Tony Cragg, Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch erfolgte aufgrund der Corona-Pandemie ein halbes Jahr nach der Aufstellung des Kunstwerks im April 2020 vor dem Eingang zum Neubau der Gebäude V und W. Das Kunstwerk steht für den Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft, für die Überwindung von Grenzen der wissenschaftlichen Diziplinen und Sparten und die Erweiterung der eigenen Horizonte. Es besteht aus rotlackierten Aluminium-Elementen mit Edelstahlbewehrung. Tony Cragg, der auch Mitglied im Hochschulrat der BUW ist, erklärte sein Bestreben wie folgt:

Unsere Realität braucht: so wie Pflanzen zum Licht streben, strebt der Mensch nach Wissen – nur so können wir existieren. Dafür steht die Skulptur an diesem Ort.

Tony Cragg



Tony Cragg übernahm kostenfrei die künstlerische Leitung, die Bergische Universität übernahm mit Hilfe der Kunststiftung NRW und dem Land NRW die Herstellungskosten.1



Position des Kunstwerks auf der Karte


Denkmal für erschossene Wehrmachtsdeserteure

Am 1. September, dem Antikriegstag des Jahres 2019, wurde im Ronsdorfer Stadtgarten ein Denkmal für die wegen Fahnenflucht erschossenen Wehrmachtssoldaten eingeweiht. Es steht in unmittelbarer Nähe zu den Ronsdorfer Kriegerdenkmälern des Ersten und Zweiten Weltkriegs und dem „Nie wieder Krieg-Denkmal“ der Friedensbewegung und dem ehemaligen Denkmal für die Kriegsgefangenen und Vermissten. Das Erinnerungszeichen rührt an einem der letzten Tabus der nationalsozialistischen Herrschaft: Der zahllosen Erschießung von fahnenflüchtigen Soldaten, auch auf einem Schießstand in Ronsdorf.


Im Vordergrund: Das Deserteurs-Denkmal. Im Hintergrund: Kriegerdenkmal Ronsdorf und das Ronsdorfer Kriegerdenkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges

Die NS-Militärjustiz vollstreckte 20.000 Todesurteile wegen Fahnenflucht, das Kaiserreich in den brutalen Schlachten des Ersten Weltkrieges gerade einmal 28. Auch die übrigen Verurteilten hatten zumeist kein besseres Los, sie wurden oft zur Bewährung in Strafbataillone gesteckt und an der Front verheizt. Erst 1998 hob der Deutsche Bundestag die Urteile wegen Fahnenflucht auf.1



Das Wuppertaler Erinnerungszeichen wurde angestoßen von den Forschungsarbeiten des Historikers Florian Hans im Zusammenhang mit einem Projekt der Erich-Fried-Gesamtschule Ronsdorf und der Begegnungsstätte Alte Synagoge. Mit dem neuen Denkmal erweitert sich der Stadtgarten zu einem Lernort zu Krieg und Frieden mit vier Erinnerungszeichen unterschiedlicher Zeiten und Aussagen. Zur Einweihung sprachen Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes, Oberbürgermeister Andreas Mucke, Zeitzeuge Günter Urspruch, Pfarrer Jochen Denker und ein ehemaliger Schüler und Projektteilnehmer der Gesamtschule, Till Soerensen.2



Das Denkmal besteht aus acht unregelmäßig ansteigenden Quadern mit der Inschrift:

Verflüchtigt. Verfolgt. Verhaftet. Verurteilt. Vernichtet. Verdammt. Verloren. Vergessen.



Oberbürgermeister Mucke bezeichnete in seiner Rede die späte Ehrung als beschämend und erinnerte an den Grundsatz des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Er hoffe, das Denkmal trage dazu bei, zum Nachdenken anzuregen und gegen die Keime des Rassismus zu impfen.3


Position des Denkmals auf der Karte


Hier klicken, um den Inhalt von umap.openstreetmap.fr anzuzeigen

Werner-Draudt-Gedenktafel


Das ehemalige Wohnhaus von Werner Draudt

Am 12. Juli 2018 wurde an der Kriegerheimstraße am Nützenberg am ehemaligen Wohnhaus des Wuppertaler Stadtverordneten und Bürgermeisters Werner Draudt eine Gedenktafel enthüllt, die an ihn erinnert. Mit Bundestagsabgeordneter Manfred Todtenhausen (FDP), FDP-Fraktionsvorsitzendem Alexander Schmidt und Bürgermeisterin Ursula Schulz (SPD) erinnerten alte Weggefährt*innen aus der Politik an einen Mann, der 25 Jahre im Stadtrat saß, vier Jahrzehnte sich in der Bezirksvertretung Elberfeld West unter anderem für den Zoo einsetzte, fünf Jahre Bürgermeister der Stadt Wuppertal und auch Präsident der Großen Wuppertaler Karnevalsgesellschaft war.

Der 1921 geborene Draudt erhielt für sein kommunalpolitisches Engagement sowohl das Bundesverdienstkreuz am Bande, als auch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Ehrentitel „Altbürgermeister“ und den Ehrenring der Stadt Wuppertal.



Die Gedenktafel, die vom Historischem Zentrum gestaltet worden war, zeigt ein Foto des 2016 im Alter von 95 Jahren verstorbenen Draudt und erläutert sein Leben.1


Position der Gedenktafel auf der Karte

Hier klicken, um den Inhalt von umap.openstreetmap.fr anzuzeigen


Hanna-Jordan-Gedenktafel

Am 26. Januar 2019 wurde am Haus Wotanstr. 15 im Zoo-Viertel eine Gedenktafel für die Bühnen- und Kostümbildnerin Hanna Jordan eingeweiht. Am 5. Todestag der in diesem Haus geborenen und gestorbenen Wuppertalerin enthüllten Oberbürgermeister Andreas Mucke und Udo Hinrichs, Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck, der auch die Gedenktafel initiiert hatte, das Erinnerungszeichen. Verschiedene Weggefährt*innen lobten ihr soziales Engagement, das sich unter anderem in der Gründung des Nachbarschaftsheimes am Platz der Republik zeigte, ihr künstlerisches Talent als bundesweit gefragte Bühnenbildnerin und ihre Fähigkeit zu Versöhnung und Optimismus.


Das Haus Wotanstr. 15

Hanna Jordan wurde am 3. April 1921 geboren. Ihr Vater Franz war Quäker, ihre Mutter Henriette Jüdin, was sie unter der Herrschaft des Nationalsozialismus zu einem sog. Mischling ersten Grades machte und sie der nationalsozialistischen Rassenverfolgung aussetzte. 1935 schickten ihre Eltern sie auf ein Quäker-Internat nach Eerde in den Niederlanden.1 1939 kehrte sie nach Deutschland zurück und begann ein Bühnenbild-Studium an der Folkwangschule in Essen. Bald darauf musste sie mit ihrer Mutter untertauchen. Gute Freunde versteckten beide an wechselnden Orten in Wuppertal und im Bergischen Land. 2 Nach 1945 kam sie zurück nach Wuppertal und arbeitete von 1946 bis zu ihrem 75. Lebensjahr bei den Wuppertaler Bühnen und trug mit ihren Bühnenbildern maßgeblich zum Ruf von Schauspiel und Oper bei. 1965 erhielt sie den Von der Heydt-Kulturpreis, 1994 den Ehrenring der Stadt Wuppertal. Seit 2001 war sie Ehrenmitglied der Wuppertaler Bühnen.



Die Gedenktafel informiert ausführlich über das Leben Jordans. Als Inschrift wurde ein Zitat gewählt:

Hass ist immer der falsche Weg, löst keine Probleme, schafft neue Gewalt.


Position des Denkmals auf der Karte