Kriegerdenkmal der Barmer Fleischerinnung

Am 20. November 1927, dem Totensonntag dieses Jahres, weihte die Barmer Fleischerinnung ihr Denkmal zu Ehren der gefallenen Mitglieder ein. Da der alte Barmer Schlachthof, auf dem das Denkmal zunächst stand, später aufgegeben wurde – heute ist dort die Zentrale der Wuppertaler Stadtwerke zwischen Schützenstraße und Brombergstraße -, versetzte man 1958 das Denkmal zum Elberfelder Viehhof, wo es heute in unmittelbarer Nähe des Denkmals der Elberfelder Fleischerinnung steht.


November 2009

Das Denkmal, das von Prof. Montenbruck von der Kunstgewerbeschule entworfen und vom Bildhauer Fritz Lücken ausgeführt wurde, scheint auch heute am Volkstrauertag noch gepflegt zu werden. Es zeigt als Relief einen aufrechtstehenden Soldaten, der den Kopf auf sein Schwert gestützt hat. Dazu ist ein Eisernes Kreuz oben rechts eingefügt. Darunter stehen die Jahreszahlen 1914 und 1918. Links neben dem Eisernen Kreuz folgt die Inschrift:


„Ihren Gefallenen
Meistern und
Gesellen“
Rechts neben dem Soldaten steht:
„Die
Barmer
Fleischerinnung

20.IX.1927″


Auf der Rückseite des Denkmals sind unter dem Schriftzug „Es starben den Heldentod“ die Namen von sechs Meistern und 39 Gesellen im Stein verewigt.

Anlässlich der Einweihungsfeier gab es Unstimmigkeiten zwischen der Barmer Fleischerinnung und dem Zentralverband der Fleischer und Berufsgenossen, da man von diesem zwar die Namen der Gefallenen erfragt hatte, ihn aber nicht zur Einweihung einlud, da es eine „interne Feier“ der Innung sei. Der Verband beschwerte sich darüber, dass man gemeinsam mit den Gefallenen im Dreck gelegen habe und nun nicht „fein“ genug sei, eingeladen zu werden. Außerdem vermutete man, dass die Innung eine „nationale“ Feier abhalten wolle und deswegen der Verband, die den Gedanken „Nie wieder Krieg!“ vertrete, nicht erwünscht sei.1


Position des Denkmals auf der Karte


Ehrentafel für die Gefallenen des Barmer Rathauses

Die Ehrentafel für die Gefallenen des Barmer Rathauses hängt im Eingangsbereich und wurde am 27.Februar 1927 durch Oberbürgermeister Dr. Hartmann eingeweiht. Sie trägt neben der Inschrift die Namen der 59 Soldaten (darunter 6 Langenfelder), die von den 519 ins Feld gezogenen nicht zurückkehrten. Die Ehrentafel aus Travertin wurde vom Architekten Julius Dicke entworfen und vom Barmer Bildhauer Friedrich Schluckebier ausgeführt. Sie zeigt an den Pfeiler an der Seiten senkrecht stehende Schwerter und wurde von der Ortsgruppe des Verbandes der Kommunalbeamten und Angestellten Preußens gestiftet.1



Die Inschrift lautet:

„Zum
ehrenden
Gedächtnis
der im Weltkriege 1914-1918
für das Vaterland Gefallenen
Beamten und Angestellten
der Stadt Barmen.“
Unter den Namen folgt dann noch eine Beschwörung:

„Sie starben für uns!“

Kriegerdenkmal auf dem lutherischen Friedhof in Ronsdorf

Das früheste Denkmal zu Ehren der Gefallenen wurde in Ronsdorf auf dem lutherischen Friedhof errichtet. Das aus einem Findling mit Ehrentafel und einem kleinen Gräberfeld bestehende Denkmal wurde am 12. Dezember 1926 eingeweiht. Pfarrer Schoen zeichnete für die Gedenkrede verantwortlich, der lutherische Kirchenchor und der Mühler Posaunenchor sorgten für die musikalische Begleitung. Der Beigeordnete O.J. Benninghoven legte als Vertreter von Stadt und Bürgerschaft einen Kranz nieder.


Das Denkmal mit schneebedeckten Gräbern

Die Gedenktafel

Die Tafel auf dem Findling aus Grauwacke, der aus einem Beyenburger Steinbruch stammt, verzeichnet folgende Inschrift:

Unseren
Gefallenen Brüdern
in Dankbarkeit
1914-1918
Die
lutherische
Kirchengemeinde
2.Sam 1 v.27

In der Bibel heißt es bei 2.Sam 1 v.27:

„Wie sind die Helden gefallen und die Streitbaren umgekommen!“


 

Gräberfeld und Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem lutherischen Friedhof

Einige der Grabsteine, sind, so wie dieser, schon sehr verwittert, so dass die Schrift kaum noch lesbar ist.

Dieser Grabstein hingegen wurde offensichtlich erneuert. Er zeigt die typischen Merkmale der Inschriften auf: Rang, Name, Einheit, Geburtsdatum und -ort, Todesdatum und -ort.

Viele der insgesamt 36 Gefallenen sind erst nach dem Krieg  gestorben, andere sind schon sehr früh gestorben, im September 1914. Fast alle Soldaten sind in Deutschland gestorben, vermutlich in Lazaretten, wie Köln, Crefeld oder Ratingen.1

Ergänzung vom 14. März 2012:

Bereits 1935 erfuhr das Gräberfeld eine Sanierung. Einige Gräber hatten sich gesenkt, Inschriften waren bereits verblichen und die Bepflanzung nicht mehr ansprechend. Der Kirchenvorstand und die Ortsgruppe des Volksbunds deutsche Kriegsgräberfürsorge entscheiden sich für eine Neuanlage. Die Wege wurden neu gestaltet und mit Splitt versehen, die Grabsteine erhielten eine Bandeiseneinfassung und neue Efeupflanzen wurden angebracht. Durch Umbettungen konnte man zwei weitere Kriegergräber anlegen. Die Inschriften wurden erneuert und man plante eine Gedenkfeier zur Neueinweihung der Ehrengräber.2

Position des Denkmals auf der Karte


 

Kriegerdenkmal auf dem Elberfelder Ehrenfriedhof

Der Elberfelder Ehrenfriedhof  wurde schon im November 1914 eingerichtet und war für 150 Grabstellen vorgesehen. Bereits im Dezember 1914 fand der erste Gefallene hier seine letzte Ruhestätte. In den folgenden Jahren musste der Friedhof jedes Jahr erweitert werden.


Das eigene Grab als Trost auf einer Propaganda-Postkarte des Vereins Kriegshilfe Elberfeld. Germania und der Reichsadler bekränzen das Grab des heldenhaft Gefallen mit einem Lorbeer-Kranz. Die Realität sah bekanntlich in den meisten Fällen anders aus. (Bild ergänzt am 28.12.2013)

Der Friedhof liegt am Hang des Kiesbergs, unweit des Königshöher Wegs, hinter einem Obelisken, der 1913 zur Erinnerung an die Befreiungskriege gegen Napoleon 1813 aufgestellt wurde. Von dem Obelisken konnten man früher wahrscheinlich wunderbar über die Stadt gucken. Heute verhindern viele Bäume allerdings einen ungetrübten Blick ins Tal. Einige historische Aufnahmen zeigen die Entwicklung des Friedhofs, dessen Grabstellen anfangs noch mit Holzschildern gekennzeichnet waren.


Der Ehrenfriedhof auf einer undatierten Postkarte. Der Soldat im Bild trägt noch die Pickelhaube, die 1915 aus dem Kriegseinsatz an der Front entfernt und 1916 im gesamten Heer durch den Stahlhelm ersetzt wurde. Postkartensammlung Historisches Zentrum (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)

Der Ehrenfriedhof mit den ersten Grabstellen. Postkartensammlung Historisches Zentrum (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)

Der Ehrenfriedhof vermutlich gegen Ende des Krieges oder sogar danach. Sammlung Historisches Zentrum, 010/19/12 (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)

Ein Schutzhaus am oberen Ende des Ehrenfriedhofs. Es existiert heute nicht mehr. Da die Mauer, die den Ehrenfriedhof umfriedet, fertig zu sein scheint, entstand das Bild vermutlich nach 1919. Sammlung Historisches Zentrum 010/19/13 (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)

Wenn man am unteren Eingang des Friedhofs steht, bietet sich einem folgendes Bild: Linkus und rechts führen zwei Wege um eine große Lichtung hoch zum Kriegerdenkmal am oberen Ende des Friedhofs. Die Wege sind gesäumt von Grabstellen.

Auf dem  Ehrenfriedhof liegen heute 546 gefallene Soldaten, davon sind 416  geborene Elberfelder und 13 Ausländer. Die Friedhofsbestimmungen sahen vor, dass folgende Gefallene dort bestattet werden konnten: im Felde gefallene Elberfelder, in Elberfelder Lazaretten Verstorbene, Kriegsinvaliden und Gefallene der Feindstaaten. Alle Franzosen und Engländer, die dort einmal bestattet waren, wurden nach dem Krieg wieder in ihre Heimat überführt.


Plan des Ehrenfriedhofs, angefertigt im April 1921. Entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, „DARI“, Berlin 1925, S.43. (Plan ergänzt am 07.09.2012)

Blick auf den Ehrenfriedhof vom „linken“ Weg.

Am Rande des Ehrenfriedhofs gibt es eine kleine Besonderheit. Auf einer Mauer, abgetrennt vom Ehrenfriedhof, stehen vier Grabsteine mit Namen aus dem slawischen Sprachraum. Was es wohl mit diesen Männern auf sich hatte?

Das Denkmal und die Grabsteine erinnert an die Opfer des Kapp-Putsches.

Man kann den Unterschied zwischen den Grabsteinen gut erkennen. Dennoch die Grabsteine auf dem Ehrenfriedhof noch einmal von nahem:

Links im Bild der provisorische Grabstein des Grabes von Paul Heeks auf einer Postkarte. (Bild ergänzt am 30. Mai 2015, Thanks to forscher from findagrave.com)

Die Grabsteine sind Eisernen Kreuzen nachempfunden und sehr schlicht gestaltet, im Vergleich zu denen auf dem Ehrenfriedhof Barmen. Genannt werden Name, Dienstgrad und Lebensdaten.

Das Kriegerdenkmal wurde 1926 eingeweiht, nachdem man 1921 den Beschluss zur Errichtung in der Elberfelder Stadtverordnetenversammlung gefasst hatte. Nach zwei Wettbewerben mit 255 und 22 Einsendungen entschied man sich 1922 für den Entwurf des in Elberfeld geborenen Architekten H. Rudolph Jaobs und des Hamburger Bildhauers Wilhelm Rex. Die Kosten betrugen 6 1/2 Mio. RM, die zum Großteil von der Elberfelder Bürgerschaft gespendet wurden.


Die Siegerentwurf „Heilige Stätte“ von Wilhelm Rex in der ursprünglichen Version. Bild entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, „DARI“, Berlin 1922, S.45. (Bild ergänzt am 07.09.2012)

Der Wettbewerbsentwurf von Paul Wynand, Berlin. Das Denkmal zeigt ein Relief aus Soldaten und einer zentralen, möglicherweiser weiblichen Figur. Die Bedeutung wird durch die Inschrift darüber deutlich: Invitis – Victi – Victuri „Den Unbesiegten, von den Besiegten, den künftigen Siegern“. Einer andere Übersetzung lautet: „Den Unbesiegten die Besiegten, die wieder siegen werden“ Bild entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, „DARI“, Berlin 1922, S. 44. (Bild ergänzt am 07.09.2012)

Der Wettbewerbsentwurf von Prof. Wilhelm Wandschneider aus Berlin. Unten ist die Gesamtanlage zu sehen, oben die zentrale Figur einzeln. Bild entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, „DARI“, Berlin 1922, S. 44. (Bild ergänzt am 07.09.2012)

Wettbewerbsentwurf vom Architekten Prof. Ludwig Ruff und vom Bildhauer Konrad Roth aus Nürnberg. Ein trutziges Mahnmal, das an einen Wachturm erinnert. Bild entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, „DARI“, Berlin 1922, S. 44. (Bild ergänzt am 07.09.2012)

Am Ende sah der finale, vom Stadtrat abgesegnete Entwurf so aus:


Bild entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, „DARI“, Berlin 1925, S. 43. (Bild ergänzt am 07.09.2012)

Das Denkmal in fertigem Zustand auf einer undatierten Postkarte. (Bild ergänzt am 28.12.2013)

Und so sieht das Mahnmal heute aus.

Das Denkmal hat einen Durchmesser von 12 Metern und ist aus fränkischem Muschelkalk gefertigt. An den Säulen, die die beiden Figuren-Darstellungen verbinden, sind Namenstafeln angebracht. Sie verzeichnen chronologisch jeden einzelnen der 4704 gefallenen Söhnen der Stadt Elberfeld.1


Die Inschrift, gesäumt von den Wappen der Stadt, lautet:

„Im Weltkrieg 1914/1918 gaben ihr Leben für das Vaterland die Söhne der Stadt Elberfeld“

Update 3. Januar 2018:
Anfang November 2017 wurden sechs Gedenktafeln von Metalldieben gestohlen und die restlichen daraufhin eingelagert.2


Position des Denkmals auf der Karte


Kriegerdenkmal auf dem ev. Friedhof am Norrenberg

Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs der lutherischen Gemeinde Wupperfeld stammt aus dem Jahre 1926, wurde am 21.November des Jahres eingeweiht und steht im Eingangsbereich des Friedhofs am Norrenberg. Es besteht aus einem Felsblock aus dem Odenwald, der eine ovale, aus Metall gefertigte Tafel trägt.


Der Kranz, der im Januar noch neben dem Denkmal hing, stammt vom Bezirksverein Heckinghausen.

Die Inschrift lautet:

„Deine
Toten
werden leben
Jesaia 26 v.19
Unseren
im Weltkrieg
Gefallenen
zum Gedächtnis“


Pastor Berkenkamp hielt die Gedenkrede am Tag der Einweihung, der Posaunenchor und der Männerchor sorgten für die musikalische Begleitung. Pläne, den Stein durch ein größeres Denkmal zu ersetzen, wurde nicht verwirklicht.1


Position des Denkmals auf der Karte


Gedächtniskapelle der Reformierten Gemeinde Gemarke

Auch die Kirchen, genauer die einzelnen Gemeinden im Tal, beteiligten sich daran, den Gefallenen des Ersten Weltkriegs zu gedenken. Die evangelisch-reformierte Gemeinde Gemarke entschied sich dazu, ihren Gefallenen in der Friedhofskapelle des Friedhofs Hugostraße eine Seitenkapelle einzurichten, um dort einen Ort der Trauer zu haben. Das Fenster der Kapelle verweist auch auf das Jahr der Einweihung:



Am 13.Juni 1926 wurde die von Prof. Klotzbach aus Barmen entworfene Kapelle eingeweiht. Die Gedächtnishalle ist schlicht gestaltet. Schmale Pfeiler unterteilen den Raum, in den Zwischenräumen wurde Marmortafeln angebracht, die 700 Namen verzeichnen.1


 

Namenstafeln finden sich auch an der linken und rechten Wand. Gegenüber des Eingangs findet sich eine Tafel:



Die Inschrift lautet:

„Weltkrieg 1914-1918
Ihren gefallenen Mitgliedern zum
Ehrengedächtnis in Dankbarkeit
die Reformierte Gemeinde Gemarke
*
Jes. 55,8-9
Meine Gedanken sind nicht Eure
Gedanken, und Eure Wege sind
nicht meine Wege, spricht der
Herr; Sondern soviel der Himmel
höher ist denn die Erde, so sind
auch meine Wege höher denn
Eure Wege und meine Gedanken
denn Eure Gedanken“

 


Position des Denkmals auf der Karte


Kriegerdenkmal im Barmer Nordpark (sog. Schwarz-Weiß-Denkmal)


Das sogannente „Schwarz-Weiß-Denkmal“ liegt auf einem kleinen Hügel im Barmer Nordpark. Es ist ein Gemeinschaftsdenkmal mehrerer Sportvereine, unter ihnen die Sportfreunde Schwarz-Weiß, die sich im Jahr 1923 zusammenschlossen und den Architekten Fischer und Prof. Klotzbach mit der Errichtung des Denkmals beauftragten. Das Ehrenmal besteht aus einem zweistufigen Unterbau, auf dem das würfelförmige, ca. anderthalb Meter hohe Denkmal aus Muschelkalk folgt. In der ursprünglichen Form stand das Denkmal auf einem etwa einen Meter breiten plattierten Rondel und war von einer niedrigen Bruchsteinmauer umgeben. Die ursprüngliche Inschrift auf einer der Tafeln ist verloren gegangen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann eine zweite Inschrift angebracht:


„Unseren Gefallenen
zum
Gedächtnis
Turn-Spiel-Verein 1872 e.V.
Sportfreunde
Schwarz-Weiß e.V.
Quartett-Verein 1898
Wuppertal“


Auf den anderen Tafeln sind noch verwitterte Buchstaben zu erkennen, vermutlich waren hier die Namen der Gefallenen verzeichnet. Der Turn-Spiel-Verein 1872 e.V. verlor besipielsweise während des Ersten Weltkriegs 74 Kameraden.



Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Denkmal auch dem Gedenken der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges, 1955 wurde in unmittelbarer Nähe das Heimkehrer-Mahnmal errichtet.1


Position des Denkmals auf der Karte


 

Kriegerdenkmal auf dem Ehrenfriedhof Barmen

Undatierte, nicht gelaufene Postkarte, die die Aufbahrung von vier Gefallenen in der Ruhmeshalle und zwei Bilder vom Ehrenfriedhof zeigt. An den vier Särgen lehnen je zwei Kränze, im Hintergrund sind junge Bäume zu sehen. Vier Kandelaber stehen hinter den Särgen. Die Statuen der Kaiser Friedrich III., Wilhelm I. und Wilhelm II. (v.l.n.r) blicken auf die Szenerie. Links des Bildes ist das Eiserne Kreuz am Band zu sehen, indem die Krone, ein „W“ und die Zahl 1914 (von oben nach unten) zu erkennen sind. An der rechten Seite, verbunden über die „Girlande“ ist das Barmer Wappen zu sehen. Die beiden unteren Bilder zeigen den geschmückten Ehrenfriedhof im Jahr 1914 mit ebenfalls vier Gräbern.

Der Ehrenfriedhof Barmen wurde bereits 1914 angelegt und im selben Jahr wurden schon die ersten Gefallene bestattet. Der Friedhof war der erste im Regierungsbezirk Düsseldorf und wurde anderen Städten zur Nachahmung empfohlen. Er liegt in den Barmer Anlagen an der Lönsstraße, das Grundstück war ein Geschenk der Barmer Verschönerungsvereines. Wie die obige Postkarte zeigt, wurden die ersten Opfer des Krieges noch in der
Ruhmeshalle aufgebahrt. Ob man später weiterhin die Gefallenen, der vermutlich in Barmer Lazaretten ihren Verletzungen erlagen, vor der Statue des Kriegsherren päsentierte und ehrte, ist unklar, kann aber bezweifelt werden.


Das Kriegerdenkmal auf eine undatierten Postkarte. Die Inschrift war noch deutlich kleiner als heute. (Bild ergänzt am 28.12.2013)

Der Ehrenfriedhof auf einer Fotofgrafie unbekannten Datums, am 14.2.1930 als Postkarte gelaufen. Es zeigt den Eingang zum Ehrenfriedhof, auf dem Postament fehlt der Löwe, die Inschrift ist aber zu erkennen. Möglicherweise stammt das Bild aus der Zeit der Herrichtung des „richtigen“ Löwens im Jahr 1922.

Der Blick vom unteren Eingang des Ehrenfriedhofs auf den unteren Teil und das Kriegerdenkmal.

Der Ehrenfriedhof ist in drei Teile geteilt: Im unteren Teil sind die Gräber in Reih‘ und Glied und dort steht das Kriegerdenkmal. Daran schließt sich im rechten Winkel ein terrassenartiger Teil an, wo die Gräber ebenfalls in Reihen vor den Mauern liegen. Im oberen Teil sind die Gräber in Kreisen und sehr weitläufig angeordnet, während die späteren Grabstellen der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs wieder eng in Reihen gesetzt wurden.

Das folgende Bild zeigt das Kriegerdenkmal genauer. Die niedergelegten Kränze stammen vom Volkstrauertag im November. Auf dem Sockel thront ein Barmer Löwe, darunter ist eine uns heute bizarr vorkommende Inschrift angebracht.


Das Fundament des Löwen wurde auf einem Lastwagenmit 10 vorgespannten Pferden zum Ehrenfriedhof geschafft. Umd as Kriegerdenkmal herum stehen 10 Säulen, die noch vor einigen Jahren ein offenes Dach, einem Wandelgang ähnlich, trugen.

Der Löwe und die Inschrift.

„Hier schweige ein jeder von seinem Leid

und noch so grosser Not. Sind wir nicht
alle zum Opfer bereit und zu dem Tod.
Eines steht gross in den Himmel gebrannt

Alles darf untergehen
Deutschland unser Kinder und Vaterland,

Deutschland muss bestehen“


Am 30.September 1916 wurde das Denkmal anlässlich der ersten Erweiterung des Ehrenfriedhofs  vorgestellt, allerdings war es damals noch nicht fertiggestellt. Der Löwe, geschaffen vom in Elberfeld geborenen und in Berlin arbeitenden Bildhauer Paul Wynand, stand damals zwar bereits auf dem Sockel, allerdings war es noch nicht das gewünschte Denkmal, denn dies sollte in vergoldeter Bronze ausgeführt werden. Dafür stand das Material durch den Krieg nicht zur Verfügung. Am 6.Juli 1922 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Vollendung des Denkmals. Am 20.Oktober des Jahres wurde das Denkmal des Löwen „als trutziges Wahrzeichen der Stadt“ und „Symbol der todesmutigen Treue und Tapferkeit“ der Öffentlichkeit vorgestellt und zu Spenden aufgerufen, denn die Kosten waren noch nicht gedeckt. Die Inschrift stammt vom Barmer Schriftsteller Will Vesper (1882-1962).


Diese Postkarte unbekannten Datums zeigt die Dachkonstruktion, die von den Säulen getragen wird. Die Karte befindet sich im Besitz des Verfassers. (Bild ergänzt am 18.September 2012)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden unter der Inschrift von Vesper vier Zeilen aus Bronze, geschaffen vom Wuppertaler Bildhauer Fritz Bernuth, ergänzt:

„Den Toten
der Weltkriege
1914-1818
1939-1945“



Die Grabinschriften sind im Vergleich zu anderen Grabstellen gefallener Soldaten recht ausführlich. Der Name ist natürlich verzeichnet, der Rang und die Waffengattung, die Einheit, der Geburtsort und das -datum, der Ort der Verwundung und der Ort des Todes und das Todesdatum. Die Gestaltung der Bronzetafeln wurde den Barmer Unternehmern Otto Wirth und Emil Meurer 1921 zu einem Stückpreis von 120 RM übertragen.1



Am Kriegerdenkmal wendet man sich dann nach rechts zum Erweiterungsteil, der durch die Zahl der Gefallenen nötig wurde. Über mehrere Treppen – auf denTerrassen“ liegen weitere Gefallene, geht man auf ein schlichtes Kreuz zu:



Anschließend, im dritten Teil, geht es in den Wald. Auch hier liegen noch Gefallene, im unteren Teil Soldaten des Ersten, im oberen des Zweiten Weltkrieges.


 

So sieht es aus, wenn an einem Junimorgen die Sonnenstrahlen sich einen Weg durch den Morgennebel bahnen. Man sieht gut, dass die Grabsteine hier zwischen den Bäumen und Büschen liegen. Der Anblick ist fast schon romantisch. Dennoch haben sie auch hier meistens eine bestimmte Anordnung, nämlich in Kreisen:



 

Hier im oberen Teil hat man auch das Denkmal des „Sterbenden Kriegers“ aufgestellt. Die Soldaten des Zweiten Weltkriegs liegen am oberen Rand des Ehrenfriedhofs „in Reih und Glied“ in militärischer Ordnung. Ihre Grabsteine sind schmucklos und verzeichnen Rang, Name und die Lebensjahre.



Auch dieses Bild stammt vom Volkstrauertag und an einigen Gräbern wurden kleine Gestecke hingelegt. Auch bei einigen wenigen Gefallenen des Ersten Weltkriegs fand sich noch ein letzter Gruß:



Position des Denkmals auf der Karte


Ehrenmal der Deutschen Bank (Sterbender Krieger)

Auf dem Ehrenfriedhof Barmen findet sich auf einer Freifläche im oberen Teil eine Bronzeplastik. Sie zeigt einen auf dem Boden liegenden Mann, der sich noch mit einem Arm abstützen kann. Der andere Arm hält die Seite. Die Augen hat er geschlossen, das Gesicht ist dem Himmel zugewandt. Es ist eine leidende Figur. Dass diese Interpretation des Soldaten von Walter Wolff das NS-Regime überlebt hat, liegt daran, dass es einst ein privates Denkmal der Deutschen Bank war und erst gegen 1960 in den öffentlichen Raum am Ehrenfriedhof Barmen überführt wurde. Denn zweifellos hätten die Nazis diesen leidenden, nackten, nicht-heldischen Soldaten zerstört, wie sie es mit anderen Denkmälern gemacht haben.



Im Jahr 1923 war die Plastik für das Ehrenmal in der Vorhalle des Gebäudes der Deutschen Bank AG in der Elberfelder Königstraße (heute: Friedrich-Ebert-Straße) geschaffen worden. 31 gefallenen Mitarbeitern wurde an dieser Stelle gedacht.

Am 6. April 1955 gedachte man in der damaligen Rheinisch-Westfälischen Bank mit einer Feierstunde den 19 Gefallenen und 6 Vermissten des Zweiten Weltkriegs und brachte ihnen zu Ehren eine Zusatztafel aus Bronze am Ehrenmal an.


Totengedenken im Gebäude der Deutschen Bank am 6.April 1955. Entnommen aus: General-Anzeiger vom 07.April 1955. (Bild ergänzt am 29.10.2012)

1960/61 wurde das alte Bankgebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die Plastik kam auf Anregung  des Direktors des Von-der-Heydt-Museums, Dr. Aust, zum Ehrenfriedhof Barmen.1


Position des Denkmals auf der Karte


 

Kriegerdenkmal des Städt. Realgymnasiums Elberfeld

Am 18. Januar 1923 wurde in der Aue, auf dem Schulhof des Städt. Realgymnasiums Elberfeld (heute dient das Gebäude der Städt. Kath. Sankt-Laurentius-Schule), ein Kriegerdenkmal enthüllt. Es war der Jahrestag der Gründung des Deutschen Kaiserreichs in Versailles (18.Jan.1871), der wiederum ein Zitat der Erhebung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen am 18. Januar 1701 gewesen war. Es war zugleich die Zeit der Ruhrbesetzung und somit war die Einweihung dieses Denkmals, das heute auf dem Osthof des Schulzentrum Süd steht, hoch politisch. Das Carl-Fuhlrott-Gymnasium steht heute in der Tradition des Realgymnasiums. 1975 wurde das Denkmal vom Schulhof an der Aue zum Schulzentrum umgesetzt.


Das Denkmal, geschaffen vom Elberfelder Bildhauer Erich Cleff, ist ein rechteckiger, aufrecht stehender Block aus Muschelkalk, der an drei Seiten 176 Namen verzeichnet und an der Vorderseite eine Relief zeigt, auf dem ein knieender, geschlagener Krieger zu sehen ist, der sein Schwert in den Boden gestoßen hat und sich mit der linken Hand ans Herz fasst. Es folgt die Inschrift:


„Unseren Toten
1914-1918.
Städt.Realgymnasium
Elberfeld“

Dazwischen ist noch ein Eisernes Kreuz angebracht.1



Position des Denkmals auf der Karte