Am 1. Juni 1980 wurde im Rahmen des damaligen Rheinlandtages der Industrie-Geschichtspfad Gelpetal eröffnet und bis 1982 komplettiert. Angestoßen hatte diese Entwicklung Willy Land 1975 in der Ronsdorfer Wochenschau, woraufhin sich am 10. Februar 1978 der Arbeitskreis “Historisches Gelpetal” gründete, dem Vertreter von Bürgervereinen, Bezirksvertretungen, Forst- und Landschaftsbehörden, Museen und Archive der Städte Remscheid und Wuppertal angehörten. Zum Lehrpfad gehören 4 große, identische Übersichtstafeln, ein Ortsschild und 38 Erklärungstafeln. Er ist als dezentrales “Denkmal für Generationen bergischer Hammerschiede und Schleifer aufzufassen, die unter kaum vorstellbaren körperlichen Anstrengungen die Grundlagen für die heutige bergische Eisen- und Stahlindustrie legte, deren Bedeutung unumstritten ist”, stellte Egon Viebahn im Begleitbuch zum Lehrpfad fest.1
Der Wanderweg.
Für das dezentrale Denkmal gibt es keinen Eintrag auf der Karte.
Beispiel für ein Denkmal-Schild, auf dem die Denkmal-Plakette des Landes angebracht ist.
Am 5. Mai 1988 erließ die Landesregierung den Erlass zur “Denkmalplakette des Landes Nordrhein-Westfalen”, in dem die Verteilung ebenjener Denkmalplaketten geregelt wurde. Während die kleine Variante als Plakette aus emailliertem Stahlblech kostenfrei ist, gibt es auch noch die kostenpflichtige Variante als Schild, auf denen nähere Informationen zum Baudenkmal eingetragen sind. Insgesamt wurden in Wuppertal bisher [Stand Oktober 2016] 530 Denkmalplaketten in beiden Größen samt dazugehöriger Urkunde ausgegeben.1
Das passende Gebäude zum Denkmal-Schild, dessen Vergangenheit als Sitz der NSDAP nicht auf dem Denkmal-Schild erwähnt wird. Die Villa Frowein steht am Deweerthschen Garten.
Da es sich gewissermaßen um ein dezentrales Denkmal handelt, gibt es hier keinen Link zur Karte
Die Gedenktafel zeigt eine Zeichnung des Gebäudes.
Am Tor der privaten Herder Schule an der Luisenstraße im Westen der Elberfelder Innenstadt erinnert eine kleine Gedenktafel daran, dass das Gebäude am 11. März 1987 als 1.000 Baudenkmal in die Liste der Stadt eingetragen wurde. Das Anbringungsdatum der Tafel ist unbekannt. Die Aufnahme in die Denkmalliste wurde wie folgt begründet:
“Das Gebäude Luisenstraße 136 ist eine 1882 erbaute Villa, die der Architekt H. Bramesfeld für die Familie Julius Schmits errichtete. Das Gebäude wird heute als Schule genutzt. Es ist dreigeschossig und hat eine gegliederte Putzfassade, im Erdgeschoss mit Quadergliederung und mit historisierenden Stilformen in den oberen Geschossen. An der Frontseite des Hauses befindet sich ein polygonaler Turm ohne Haube, der bis zur Traufhöhe reicht. An der Westseite befindet sich ein Wintergartenanbau.
Von der historischen Innenausstattung sind beispielhaft die beiden Brunnen im Hause, die marmornen Wandverkleidungen, die Kamine, Stuckdecken und Ornamentbänder, bleiverglaste Fenster sowie die Holzvertäfelung im Treppenhaus besonders hervorzuheben.
Von den Außenanlagen sind die Begrenzungsmauer zur Straße (Bruchsteinpfeiler mit dazwischengesetzten Gittern), der bruchsteingemauerte Treppenaufgang mit zwei Absätzen sowie die Auffahrt zum Gebäude als unverzichtbare Bestandteile des direkten Umfeldes anzusehen. Das Gebäude mit Außenanlagen bildet einen unverzichtbaren Bestandteil der historischen Bebauung im Bereich der Sophienkirche und ist ein wichtiges Zeugnis für die Geschichte Elberfelds. Wegen der guten Qualität der Architektur und des Dekors ist das Gebäude ein wichtiges Beispiel für die Villenbauweise dieser Zeit.“1
Nähere Informationen zum Gebäude und der Geschichte seiner Bewohner finden sich Beitrag vom Antje Hansen, “Die Villa Schmits in der Elberfelder Luisenstraße”, in: Geschichte im Wuppertal, Jg.16 (PDF)
Im Jahr 2016 sind in der Denkmalliste der Stadt über 4.444 Objekte verzeichnet.
Das Kriegerdenkmal der niederländisch-reformierten Gemeinde auf dem Friedhof an der Katernberger Straße.
Am 8. Dezember 1953 beschloss das Presbyterium der niederländisch-reformierten Gemeinde das bestehende Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, das bislang nicht dokumentiert ist, durch ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege zu ersetzen. Vermutlich wurde der neue Gedenkstein vom Wuppertaler Steinmetz Aretz hergestellt.1 1961 wurde der Basiskörper nach unten verlängert und die alten drei Gedenktafeln wurden durch sechs neue, einheitliche ersetzt. Auf dem Denkmal sind neben den Namen der Gefallenen das Todesdatum, zwei Stahlhelme, vier Schwerter und die Inschrift zu sehen:
“1914 1918
Für’s Vaterland
1939 — 1945”
Die untere rechte Tafel trägt zusätzlich noch vier Namen von Opfern des Luftangriffs auf Elberfeld vom 25. Juni 1943
21 Gedenktafeln erinnern an Mauern und Gebäuden Langerfelds an die Geschichte des östlichsten, bereits im Westfälischen liegenden Stadtteils von Wuppertal, der 1922 von der Stadt Barmen eingemeindet wurde. Im Herbst 1981 hatte der Bürgerverein Langerfeld zu einer Spendenaktion aufgerufen, um historische Gebäude und Plätze mit diesen Tafeln zu versehen. Ende 1983 konnte der Heimatgruß stolz verkünden, dass die ersten vier Tafeln angebracht worden waren. Sie wurden von Günther Voigt (Text) und Kurt Kürten (Gestaltung) angefertigt. Der Heimatverein rief aus dem Anlass der Anbringung der ersten Tafel die Langerfelder zur Mitarbeit auf, bat um Hinweise auf geschichtsträchtige Orte und natürlich auch um Spenden.1
Da dies ein dezentrales Denkmal ist, findet sich hier kein Verweis zur Karte. Auf der Homepage des Bürgervereins sind die Tafeln und ihre Standorte einsehbar.
Vom 31. Mai bis zum 1. Juni 1958 feierte die Freiwillige Feuerwehr Hahnerberg ihr 75jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass zog ein Festzug vom Bereitschaftshaus an der Hahnerberger Straße 99–100 (heute Lidl-Filiale) zur Festhalle von Coca-Cola am Jung-Stilling-Weg. Die Feuwerwehrkapelle spielte einen große Zapfenstreich, eine Schauübung wurde aufgeführt und es gab eine Parade durch Neuenhof und Korzert. An einem dieser Tage gedachte man auch der Gefallenen der Wehr und enthüllte in der Wagenhalle eine Gedenktafel, die die 18 Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs nennt.
Die Ehrentafel.
Die Inschrift lautet:
“Ehren-Tafel
der freiw. Feuerwehr W.-Hahnerberg
Gott zur Ehr
dem Nächsten zur Wehr
Unseren gefallenen und verm. Kameraden”
Im Jahr 1958 hatte die Wehr 52 Mitglieder, darunter 36 Aktive. 1
Ende 2006 zog die Gedenktafel mit der Freiwilligen Feuerwehr in die neue Wache am Schulzentrum Süd.
Die wohl unscheinbarste Gedenktafel Wuppertals.
Das kleine Schild, das man wohl eher augenzwinkernd eine Gedenktafel nennen kann, befindet sich unterhalb einer Lampe in der Barmer Innenstadt, wo die Adolf-Roeder-Gasse den Werth und die Gemarker Kirche verbindet. Es verkündet schlicht:
Heute verfügt das Stadtgebiet von Wuppertal über ca. 31.300 Straßenleuchten an ca. 29.320 Standorten.1
Die Stalingrad Madonna im Barmer Kolpinghaus. Bildveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Kolpinghaus Wuppertal-Barmen e.V. Fotograf: Philipp Stursberg, Wuppertal
Am 4. Mai 1958 weihte die Barmer Kolpingfamilie im Kolpinghaus in Unterdörnen ein Ehrenmal zum Gedenken an die “gefallenen und vermissten Brüder” ein. Dechant Zündorf übergab im Inneren des Hauses eine Nachbildung der sogenannten Stalingrad-Madonna, die der evangelische Pfarrer Kurt Reuber im Kessel von Stalingrad an Weihnachten 1943 gezeichnet hatte. Sie weist das Motiv der Schutzmantel-Madonna auf. Die Künstlerin Christel Nieland aus dem Sauerland hatte das Werk in Ton gezeichnet und gebrannt. Präses Schulte mahnte in der Ansprache, dass man die Worte Licht, Leben, Liebe zu seinem Glaubensbekenntnis machen solle. Zum Schluß der Feier sangen die Teilnehmer das Lied “Maria breit’ den Mantel aus.“1
Frontalansicht. Bildveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Kolpinghaus Wuppertal-Barmen e.V.. Fotograf: Philipp Stursberg, Wuppertal
Das auf der Rückseite einer russischen Landkarte gezeichnete Bild der Stalingrad Madonna gelangte in den Händen eines verwundeten Offiziers aus dem Kessel von Stalingrad und wurde in der Nachkriegszeit in Deutschland mehrfach reproduziert. Der Zeichner Kurt Reuber starb 1944 in russischer Kriegsgefangenschaft.2
Ansicht des Werks an der Lüttringhauser Straße in Ronsdorf. Entnommen aus: Sechzig Jahre Bocklenberg & Motte. Festschrift 1964.
Die Firma Bocklenberg & Motte, die Fahrzeugschlösser und ‑beschläge herstellte, wurde 1904 in Ronsdorf gegründet und war unter dem Namen BoMoRo (Ro für Ronsdorf) in der Stadt auf den Südhöhen bekannt, bis sie 1994 von der Firma Robert Bosch übernommen wurde. Seit 2002 gehört das Unternehmen zu Brose und zog 2008 von der Schönen Aussicht an der Lüttringhauser Straße ins Gewerbegebiet an der Otto-Hahn-Straße, wo es als “Brose Schließsysteme GmbH & Co. KG, Wuppertal” firmiert. Anstelle des alten Werksgeländes errichtete der Discounter Lidl 2008 einen Supermarkt mit gewohnt großzügigen Parkplatz. An der Stützmauer brachte er eine große Gedenktafel an, die den Toten der Weltkriege gedenkt und die Martin Matthey, Sohn des ehemaligen Geschäftsführers von BoMoRo, bei einem Besuch im zum Abriss vorgesehenen Gebäude entdeckte, wo sie im Treppenhaus zur Kantine angebracht war. Laut eines ehemaligen Mitarbeiters wurde sie beim Neubau des Werksgeländes 1961 dort platziert. Nachdem Matthey die Tafel durch einen befreundeten Bauunternehmern sicherstellen ließ, übernahm die LIDL die Aufstellung an der Stützwand.1
Die schlichte Steintafel mit den Jahreszahlen der Weltkriege und einer Feuerschale vor der unverputzten Stützwand.
Das Kriegerdenkmal im Zaun des Sportplatzes in der Nachbarschaft von Umspannwerk und Autobahn.
Am Totensonntag des Jahres 1958, es war der 24. November, enthüllte Heinrich Michel, Vorsitzender des TSV Union Wuppertal am Sportplatz am Opphof das Kriegerdenkmal des Vereins. Der Uellendahler Musikverein und die Chorgemeinschaft Liepke begleiteten die Feierstunde für die 100 im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sportkameraden.
“Die Ruinen von 1945 wegzuräumen und neu aufzubauen sei, so sagte Heinrich Michel, das Recht der Lebenden gewesen. Die hölzernen Zeichen auf den Gräbern durch bleibende Male aus Stein zu ersetzen — das sei die Pflicht der Lebenden!”, berichtete die Wuppertaler Rundschau.1
Das verlassene Kriegerdenkmal
Der einfache obeliskartige Stein trägt, heute noch mehr schlecht als Recht, das Eiserne Kreuz und eine Gedenktafel mit der Inschrift:
Ihr
seid nicht
vergessen
1939 1945
Die kaum noch lesbare Gedenktafel.
Doch das Vergessen ereilte das Denkmal schon 1966, als der Verein zum neuen Sportplatz an der Hardenberger Straße umzog, da die Bauarbeiten der A46 das Gelände des Sportplatzes beanspruchten. Das Denkmal blieb zurück und ist heute Teil der Heimat des FK Jugoslavija Wuppertal.