Am 22.Juni 1993 wurde über einer Tür zu einem Klassenraum im Altbau des Erzbischöflichen Gymnasiums St.Anna eine Gedenktafel zur Erinnerung an Maria Husemann vom Kölner Domkapitular Prof.Dr. Norbert Trippen eingeweiht. Es sei besonders erfreulich, betonte Trippen, dass diese Gedenktafel an einer Schule jungen Menschen ein Beispiel für Unrechtsbewusstsein gebe.1
Die Gedenktafel für Maria Husemann.
Die Gedenktafel verzeichnet in goldener Schrift unter dem Flammenkreuz der Caritas folgende Inschrift:
“Hier wurde am 22.Dezember 1943
die Caritassekretärin MARIAHUSEMANN
1892 — 1975
von der Gestapo verhaftet.
Als glaubensstarke Katholikin hatte sie
vielen Opfern der national-sozialistischen
Diktatur geholfen.
Ihr Leidensweg führte durch das Gestapo-
Gefängnis Wuppertal
sowie durch die KZ Ravensbrück und Graslitz”
Die 1892 geborene Maria Husemann kam 1926 zur örtlichen Geschäftsstelle der Caritas und arbeitete dort als Sekretärin. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten behielt sie zusammen mit dem Geschäftsführer Hans Carls (1886–1952) ihr christliches Weltbild bei. So sorgten sie dafür, dass ausreisewillige jüdische und “halbjüdische” Bürger Ausreisepapiere und andere Hilfsangebote der Auswandererfürsorge erhielten.2 Im Büro der Caritas an der Königstraße 27 (heute Friedrich-Ebert-Str.) wurde außerdem “alles an Schrifttum gegen das Naziregime vervielfältigt und weitergegeben. Wenn es auch nicht im Auftrag von ihm [Hans Carls] geschah, so doch mit seinem Einverständnis,” erklärte Maria Husemann 1964 in ihrem Bericht: “Mein Widerstandskampf gegen die Verbrechen der Hitler-Diktatur” (herausgegeben vom Wuppertaler Stadtdechant und Katholikenrat 1983)3 Unter anderem wurden hier die Predigten des Münsteraner Bischofs Clemens von Galen gegen die Euthanasie vervielfältigt und verteilt.4
Im März 1940 verließen die letzten Schüler am Ende des Schuljahres das Gymnasium, das nach mehrfachem Abbau von Klassen auf politischen Druck geschlossen wurde. In den Räumen fand das Büro der Caritas eine neue Heimat, nachdem am Ende der 30er Jahre das bisherige Büro verkauft worden war, um es dem Zugriff der Nationalsozialisten zu entziehen. 5
Am 16. September 1941 wurde das Büro wegen der Verbreitung der verbotenen Schriften zum ersten Mal denunziert. Ein Besucher hatte sich dort kritisch über die Nationalsozialisten geäußert und um Abschriften der Predigten von Galens gebeten. Die Frau eines Oberstleutnant wurde Zeuge und ihr Mann zeigte den Besucher gegenüber der Kommandantur Wuppertal an. Für den Besucher und Vater von vier Kindern folgten 18 Monate Lageraufenthalt, im Büro der Caritas wurden lediglich die Predigten und die Schreibmaschine beschlagnahmt. Maria Husemann wurde nach anfänglicher Verhaftung auf freien Fuß gesetzt.6
Am 7. November wurde dafür Hans Carls verhaftet und Maria Husemann kümmerte sich trotz der Gefahren für ihre eigene Personen darum, den schwerkranken Mann, der im März 1942 ins KZ Dachau kam, mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kontakten zur Außenwelt zu versorgen. Später weitete sie ihre Unterstützung auf weitere Inhaftierte aus und knüpfte deutschlandweit Kontakte. Außerdem fuhr sie einmal im Monat nach München, um die aus dem KZ herausgeschmuggelten Berichte Hans Carls in Empfang zu nehmen, zu verwahren und auch an höchste kirchliche und weltliche Kreise weiterzuleiten.7
Nach dem Luftangriff auf Elberfeld in der Nacht zum 25.Juni 1943 verlor sie ihre Wohnung und auch die Schule wurde teilweise beschädigt. Sie übergab die Schriftstücke an eine Bekannte, die bald darauf das gefährliche Material wieder zurückgeben wollte. Mit Hilfe des Marienheims auf der Hardt wurde eine Übergabe organisiert. Der Chauffeur nahm die in einer Zigarrenkiste verwahrten Dokumente in Empfang und brachte sie zur Hardt, wo ein Arbeiter die Kiste in Erwartung von Rauchwaren aus dem Fahrzeug stahl. Er warf die für ihn wertlosen Papiere auf der Hardt weg, Passanten brachten sie zu einem Betrieb an der Straßburger Straße, wo ein katholischer Arbeiter sie drei Wochen verwahrte, bevor er sie an den Betriebsleiter weitergab, der sie dem Kreisleiter überstellte. Am 22. Dezember 1943 wurde Maria Husemann von der Gestapo im Büro in der St.Anna-Schule verhaftet.8
Am 23. August 1944 wurde sie, nach dem sie im März verurteilt worden war, ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück gebracht. Im September 1944 kam sie in das Arbeitslager Graslitz des KZs Flossenbrück, wo sie Rüstungsprodukte herstellen musste. Im Frühjahr 1945 wurde das Lager geräumt und es begann einer der vielen grausamen Todesmärsche. Auch hier behielt Maria Husemann ihre christliche Nächstenliebe und setzte sich für zwei erschöpfte “jüdische Kameradinnen” ein und wurde mit ihnen am 30.04.1945 entlassen. Sie brachte die beiden erschöpften und kranken Frauen in ein Notkrankenhaus und begab sich dann auf den Weg nach Hause. Am 5.Juni 1945 kam sie in Wuppertal an und wurde bis zum 2.August wegen völliger Erschöpfung behandelt.9
Sie arbeitete bis 1951 wieder mit Hans Carls im Büro der Caritas und erhielt die silberne Ehrennadel der Caritas verliehen. Ab 1950 war sie Vorsitzende des von ihr mitgegründeten “Bund der Verfolgten des Nazi-Regimes”, 1959 war sie neben Johannes Rau Mitbegründerin der “Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit” und später deren Geschäftsführerin. 1970 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz I.Klasse durch Johannes Rau. Am 12.Dezember 1975 verstarb Maria Husemann und wurde auf dem katholischen Friedhof Uellendahl bestattet.10
Am 9. November 1814 wurde auf dem Elberfelder Neumarkt eine Eiche gepflanzt, die daran erinnern sollte, dass genau ein Jahr zuvor die Stadt von der napoleonischen Herrschaft befreit worden war. Dem vorausgegangen war ein Aufruf “zahlreicher ächt deutsch gesinnter Männer” im Niederrheinischen Anzeiger (Nr. 37 vom 2.November 1814), einer Beilage der Provinzial-Zeitung Elberfeld. In dem Aufruf wurden die stolzen Gefühle der wiedergewonnen deutschen Freiheit beschworen. Die aufrufenden Männer konnten “unmöglich umhin, den Wunsch, der in ihrer Seele ruht, laut auszusprechen, daß man doch auch hier zum ewigen Andenken der rettenden Schlacht bei Leipzig ein Denkmal stiften möchte[…]”. Dieses Denkmal sollte um die zu pflanzende Eiche entstehen, weswegen das Denkmal auch den Namen “Freiheitseiche” trägt. Auf vier Quadersteinen sollten die drei verbündeten Mächte geehrt und der Grund der Errichtung erklärt werden. Der Oberbürgermeister Brüning stimmte in der nächsten Ausgabe am Folgetag der Errichtung zu und regte an, dem Denkmal eine “Fontaine” hinzuzufügen, da für klares, helles Wasser auf dem Marktplatz ein dringendes Bedürfnis bestand. Schließlich überlegte man einen Tag später sogar, heilendes Mineralwasser zuzuführen und so “siechen Körpern” Genesung zu verschaffen. Doch zunächst wurde die Eiche gepflanzt.
Das Drei-Kaiser-Denkmal auf dem Neumarkt, vor dem 21.6.1894, an dem der Düsseldorfer Hof (das Haus an der rechten Seite hinter dem der Schornstein zu sehen ist) abgerissen wurde. Sammlung Historisches Zentrum, 010/7/2
Am 3.Januar 1815 gründeten dann 46 Männer mit “ächt deutscher Gesinnung” die Eichengesellschaft und begannen mit der Planung des Denkmals. Am 29.August 1817 konnte der Grundstein gelegt werden, am 26.September erklärte der König seine Zustimmung zu dem Denkmal und am 9.November 1817 fand die Einweihung statt.
Postkarte mit der Ansicht des Neumarkts vor 1894. Links vom Mittelpunkt des Bildes die Friedenseiche und ihre Einhegung. (Bild ergänzt am 9. Juli 2018)Postkarte mit der Ansicht des Neumarkts aus einer anderen Perspektive vor 1894. Im Zentrum die Friedenseiche. (Bild ergänzt am 9. Juli 2018)
Im Jahr 1894 wurde der Neumarkt umgestaltet und das Denkmal musste an einen neuen Standort versetzt werden. Man entschied sich für die Alte Hardt. Am 9.November 1894 rief der “Hülfs-Verein für gediente Wehrmänner” zur Teilnahme an einer neuen Pflanzung einer Eiche am selben Tag um 10:30 Uhr auf.
Das Drei-Kaiser-Denkmal um 1910 auf der Hardt. Stadtarchiv Wuppertal, 2.11.2
Der genaue Standort ist ein wenig schwer zu bestimmen, da die Hardt ja auch mehrfach umgebaut und verändert wurde. Auf jeden Fall erkennt man im Hintergrund der Postkarte die Kirchtürme von Sankt Marien. Ruth Meyer-Kahrweg lokalisiert das Denkmal oberhalb des Suidbert-Denkmals, welches wiederum auf dem heutigen Spielplatzbereich der Alten Hardt stand.
Die Inschriften der Säulen lauten:
“Franz
dem I.
Kaiser
von
Oesterreich”
“Alexander
dem I.
Kaiser
aller
Reussen.”
“Friedrich
Wilhelm
dem III.
König
von Preussen.”
“Zum Andenken
des IX.Novembers MCCCXIII
des Einzugstages
der ersten
verbündeten
Truppen
Errichtet
von der
Eichen
Gesellschaft
Nachdem das Denkmal an seinem neuen Standort aufgestellt wurde, ergänzte man, ohne dass sich heute ein Datum ermitteln ließe, eine Tafel, wie auf dem folgenden Foto zu erkennen ist. Die Tafel existiert nicht mehr.
Das Drei-Kaiser-Denkmal auf der Hardt Sammlung Historisches Zentrum, 010/9/15
Die Inschrift lautete:
Errichtet
auf dem Neumarkt
A.D.1817
————
Übergeführt
nach der Hardt
im November
1894”
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Eiche beschädigt und musste entfernt werden, der Rest blieb zunächst erhalten, bis man das Denkmal (in den 50er Jahren 1) wegen der Erweiterung des Spielplatzes demontierte und auf dem Lagerplatz auf der Hardt deponierte.2
Das Drei-Kaiser-Denkmal 2011.
Am 13.Januar 1990 erinnerte Ulla Dahmen-Oberbossel in der Westdeutsche Zeitung an das Denkmal und beklagte, dass es auf der Hardt vergammele. Ein bereits zweieinhalb Jahre zuvor durch die WZ angeregte Aufstellung im Hof des Historischen Zentrums wurde aus Platzgründen vom Gartenamt abgelehnt.3 Erst fünf Jahre später konnte die WZ einen neuen Sachstand vermelden: am 4.März 1995 pflanzte Ministerpräsident Johannes Rau einen neuen Baum, der ebenso wie das Fundament des Denkmals vom Bezirksverband Garten- u. Landschaftsbau Bergisch Land gestiftet worden war. Als Standort bot das Garten- und Forstamt die ehemalige Kutschenauffahrt des Bergischen Hauses an. Ministerpräsident Rau bezeichnete die Pflanzung als “gute Tradition” und Bäume als “Sinnbild des Lebens”. Das Pflanzen von Bäumen habe er in Israel gelernt, gleichwohl war er froh, dass er angesichts der Größe des Baumes die Pflanzung nur symbolisch vornehmen musste. Die Oberbürgermeisterin Ursula Kraus freute sich über einen neuen Anziehungspunkt auf der Hardt, allerdings fehlten noch 50.000 DM zur Sanierung der Säulen.4 Warum die WZ in ihren Artikeln 1995 den Baum hartnäckig als Friedenseiche bezeichnet, ist unklar, die Motivation war 1814 eindeutig ein Symbol der Freiheit zu schaffen.
Weitere vier Jahre später konnte die WZ endlich die Rettung des Denkmals berichten. Die Firma Vorwerk & Co. schenkte der Stadt zum 70jährigen Stadtjubiläum am 1.August 1999 die Restaurierung der Säulen in Höhe von 50.000 DM.5 Zunächst musste jedoch ein Rückschlag verkraftet werden, Unbekannte hatten im Frühjahr 2000 die von Johannes Rau gepflanzte Eiche zerstört. Der Bezirksverein Garten- u. Landschaftsbau Bergisch Land stiftete erneut eine Eiche für das Denkmal. Am 9.November 2000 — entsprechend der historischen Tradition — wurde das restaurierte Denkmal vom Oberbürgermeister Hans Kremendahl in Anwesenheit des Stifters Dr.Jörg Mittelsten Scheid (der persönlich haftende Gesellschafter der Firma Vorwerk & Co.) seiner Bestimmung übergeben.6 Am 15.November 2001 musste die WZ erneut verkünden, dass die Eiche ersetzt werden musste, da man sie gefällt hatte.7
Zur Neuerrichtung wurde auch eine neue Tafel angefertigt, die am Rand des kleinen Platzes über das Denkmal und seine Geschichte aufklärt:
Die neue Tafel unweit des Denkmals.
Die Inschrift lautet:
“Drei-Kaiser-Denkmal
Die Freiheitseiche
Denkmal der EichengesellschaftAm 9.November 1814 Jahrestag der Befreiung Elberfelds von der napoleonischen Herrschaft auf dem Neumarkt in Elberfeld gepflanzt. Am 9.November 1817 mit einem steinernen Denkmal umgeben.
1894 zur Hardt überführt
1943, im 2.Weltkrieg, stark zerstört
Am 4.März 1995 vom Bezirksverband Garten- und Landschaftsbau Bergisch Land unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau, als neuer Baum gepflanzt.
Rekonstruktion des Denkmals unter Verwendung der historischen Steinfragmente mit einer grosszügigen Spende der Familie Mittelsten Scheid anlässlich des 70.Jahrestages der Gründung der Stadt Wuppertal im Jahr 1999 und Wiedereröffnung des Denkmals am 9.November 2000.”
[Es folgen die Inschriften der vier Säulen.]
Im Dezember 2011 wurde bekannt, dass russische Politiker der Stadt angeboten haben, die Instandsetzung des gesamten Denkmals zu finanzieren.8 Urheber des Vorschlags war das Wuppertaler Deutsch-Russische Kulturzentrum “Applaus”.9 Laut Radio Wuppertal zweifelt die Stadt aber am Willen, die Sanierung entsprechend dem deutschen Denkmalschutz-Richtlinien durchzuführen.10 Ende Dezember erklärte die Verwaltung zum Vorhaben des russischen Parlamentsabgeordneten Genadj Klimow, dass keine denkmalschutzrechtlichen Bedenken vorlägen. Allerdings mahnte man eine gründlich überlegte politische Entscheidung an, schließlich besitzt eine Instandsetzung dieses Denkmals, das drei autoritäre Herrscher ehrt, erheblichen Symbolcharakter — ebenso wie die Ablehnung dieses Vorschlags.11Ergänzung vom 29.November 2012:
Am 21. Mai 2012 stellte die Kommission der Kultur des Erinnerns fest:
“Dr. Illner erläutert die historische Ausgangssituation des Drei-Kaiser-Denkmals. Wie andere Denkmäler sei auch das Drei-Kaiser-Denkmal auf der Hardt als Hinweis auf die Macht des russischen Zaren zu verstehen. Aus seiner Sicht ist es fraglich, das Denkmal in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Aufgrund einer Restaurierung des Denkmals vor acht Jahren mit Unterstützung von Dr. Mittelsten Scheid befindet es sich in einem gepflegten Zustand. Eine Hinweistafel zur Bedeutung des Denkmals ist vorhanden.
Die Kommission ist sich einig, dem Anliegen der Initiatoren nicht zu entsprechen.” 12
Im Juni 2012 fand auf Einladung des Sozialdemokratischen Kulturforums im Deutsch-Russischen Kulturzentrums “Applaus” eine Podiumsdiskussion zur Frage der Restaurierung des Denkmals statt. Teilnehmer waren der Leiter des Historischen Zentrums, Dr. Illner, der Wuppertaler Historiker Michael Okory, Ludmilla Gutina, die Geschäftsführerin von “Applaus”, Jewgenij Schmagin, Generalkonsul der Russischen Föderation in Bonn und der SPD-Landtagsabgeordnete Reinhard Grätz. Während Schmagin und Gutina die russische Initiative als Beitrag zur deutsch-russischen Völkerverständigung und eine Erinnerung an deutsch-russische Gemeinsamkeit (der Kampf gegen Napoleon) verstanden wissen wollten, lehnten die Historiker Okroy und Illner die Einmischung Russlands in eine Denkmal der Elberfelder Bürgerschaft ab. Außerdem verdeutliche der jetzige Zustand die wechselvolle Geschichte des Denkmals und der Stadt und ebenso die Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen.13
Im Juli 2012 betonte Ludmilla Gutina noch einmal den Willen, das Denkmal mit Hilfe von Spenden, unter anderem aus Russland, zu restaurieren, da es einzigartig in Europa sei. Im Vordergrund stehe das Gedenken an die Befreiung Elberfelds von den Franzosen und nicht das Gedenken an die Monarchen. Die Motivation der russischen Initiative, die das Kulturzentrum vertrat, sei die Erinnerung an die Russische Geschichte.14
Im November 2012 starteten dann 15 Wuppertaler Bürger einen neuen Aufruf zur Restaurierung des Denkmals, unter ihnen die Historiker Klaus Goebel, Ruth Meyer-Kahrweg und der ehemalige Kulturdezernent Heinz Theodor Jüchter. Idealerweise sollte die Restaurierung des Bürgerdenkmals von den Wuppertaler Bürgern auch finanziert werden.15
Am 28. November 2012 beschloss überraschender Weise der Kulturausschuss der Stadt auf einen am selben Tag eingereichten Antrag der CDU und der SPD, dass die Verwaltung das Denkmal restaurieren sollte und die Finanzierung dafür vertraglich mit der Russischen Föderation geklärt werden sollte. Begründet wurde der Antrag damit, dass die Hardt-Anlage als Gartendenkmal ins Europäische Gartennetzwerk aufgenommen wurde und dabei auch das Denkmal als eines der ältesten in Deutschland eine Rolle gespielt habe. Diese Sachverhalte seien der Kommission für die Kultur des Erinnerns bei ihrer gegenteiligen Entscheidung nicht bekannt gewesen.16
Im Oktober 2013 berichtete die Westdeutsche Zeitung, dass Gazprom Germania 70.000 € für die Restaurierung des Denkmals zur Verfügung stelle. Den Kontakt hergestellt habe der Duma-Abgeordnete Vladimir Schemyakin. Obwohl damit augenscheinlich die 71.000 € teure Sanierung des Denkmals bis zum 200. jährigen Jubiläum des Denkmals am 9. November 2014 erfolgen könnte, sah Ludmilla Gutina eine Finanzierungslücke, da man die “diletantische” Teilrestaurierung aus dem Jahr 2000 korrigieren müsse, um eine originalgetreue Wiederherstellung zu erreichen.17
Ergänzung vom 15. November 2014
Die für den 9. November 2014 geplante Einweihung wurde aufgrund eines Beschlusses des Ältestenrates des Stadtrates verschoben. Grund hierfür war die Ankündigung des russischen Botschafters aus Berlin anreisen zu wollen, was vor dem Hintergrund des weiter schwelenden, undurchsichtigen Ukraine-Konflikts für problematisch gehalten wurde. “Es sah so aus, als ob das eine großrussische Veranstaltung werden könnte”, sagt Kulturdezernent Matthias Nocke der Süddeutschen Zeitung.18 “Ich wünsche mir, dass Russland zu einer inneren Souveränität zurückfindet, die es ihm gestattet, die äußere Souveränität und territoriale Integrität seiner Nachbarn zu achten”, äußerte Nocke gegenüber der WZ. Andernfalls gibt es demnach keine Einweihungsfeier mit dem russischen Botschafter.19 Dieser beschwerte sich daraufhin bei der nordrhein-westfälischen Landesregierung, die diesen Brief nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung beantwortete. Die Enthüllung erfolgte nun am 9.11 informell, die Arbeiten sind abgeschlossen. Eine Einweihung wird es erst 2015 geben — wenn überhaupt.20
Ergänzung vom 16. Februar 2015
So sieht das renovierte Denkmal aus.
Winter auf der HardtBlick von der anderen Seite.Inschrift für Alexander I.
Ergänzung vom 3. Januar 2017: Am 18. November 2017 wurde eine Informationsstele gegenüber dem Denkmal eingeweiht. Sie erklärt die Geschichte des Denkmals und seiner Restaurierung. Finanziert wurde sie von der Sparkasse. Damit wurde der Streit um das Denkmal in Anwesenheit des russischen Generalkonsuls und in Abwesenheit des Vereins Applaus e.V. abgeschlossen. “Erinnern ist gar nicht so einfach”, erklärt Stefan Seitz von der Wuppertaler Rundschau.21
Renoviertes, besprühtes Denkmal mit Ergänzungstafel aus dem Jahr 2000 (li.) und 2017 (re.)Die Stele, mit QR-Code für mehrsprachige Übersetzung.
Am 20. März 1990 weihte Oberbürgermeisterin Ursula Kraus zusammen mit Kulturdezernent Heinz Theodor Jüchter und Vertetern aus Politik und Einzelhandel eine Gedenktafel für die Dichterin Else Lasker-Schüler ein. Sie hängt am Haus Herzogstr. 29, auf diesem Grundstück befand sich das Bankhaus Aaron Schüler, dass dem Vater der Dichterin gehörte, die in diesem Haus 1869 geboren wurde. Die Bronzetafel (75x88cm) wurde aus überschüssigen Mitteln des Fonds für das Denkmal “Meinwärts” finanziert, das 1989 unweit des Hauses errichtet worden war. Bereits seit 1967 erinnert eine Gedenktafel am Haus Sadowastr. 7 an die Jugend der Dichterin im Wuppertal.1
Die zweigeteilte Inschrift lautet auf der linken Spalte:
“Vormals stand hier das Geburtshaus
der bedeutenden expressionistischen
Lyrikerin
Else Lasker-Schüler
Geboren am 11.Februar 1869,
verbrachte Kindheit und
Jugend in der Sadowastr. 7.
Als Jüdin bekam sie frühzeitig die
Verfolgung durch den National-
sozialismus zu spüren.
Sie emigrierte 1933 in die Schweiz
und starb am 22.Januar 1945 in
Jerusalem.”
Auf der rechen Spalte steht:
“ ‘Ich will in das Grenzenlose
zu mir zurück,
Schon blüht die Herbstzeitlose,
meiner Seele
Vielleicht ist’s schon zu spät zurück
O, ich sterbe unter euch!
Da ihr mich erstickt mit euch
Fäden möchte ich um mich ziehn -
wirrwarr endend
beirrend,
Euch verwirrend
um zu entfliehen
Meinwärts!’
Dieses Gedicht Else Lasker-Schülers
nahm der Bildhauer Stephan Huber
zum Thema seines Denkmals,
das wenige Schritte westlich
von hier zu finden ist.”
Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 23.April 2012 in drei Artikel geteilt, sodass nun das Original von 1903, die Erinnerungstafel von 1973 und das neue Armenpflege-Denkmal von 2011 je einen eigenen Eintrag besitzen. Dieser Eintrag wurde dabei komplett neu bearbeitet.
“Hülfreich und gut” nannte Neumann-Torborg seinen Entwurf, mit dem er 1903 im Wettbewerb antrat.
1903 stiftete die Stadt Elberfeld den Begründern des 50 Jahre zuvor eingerichteten Elberfelder Systems, einer damals modernen Sozialfürsorge in der boomenden Industriestadt Elberfeld, das sogenannte Armenpflege-Denkmal. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört. Seit 1973 erinnert eine Bronzetafel an der Citykirche (Kirchstraße) an das zerstörte Denkmal, von dem nur Fotos und ein Bronze-Modell, das der Stadt Elberfeld 1903 gestiftet wurde, übrig geblieben waren.
Das Armenpflegedenkmal am 20.06.2011 auf dem Kirchplatz. Im Unterschied zum Original ist das Denkmal heute um 180 Grad gedreht.
Wenige Monate, nachdem der Elberfelder Ritter am Rathaus seinen Wiedereinzug gefeiert hatte, war der Mäzen und Organisator der Spendenaktion, Hans-Joachim Camphausen, schon weit in den Planungen einer neuen Rückkehr. Das Armenpflege-Denkmal sollte wieder aufgestellt werden. Von den benötigten 175.000€ waren bereits 90% gesammelt, um die zwei Tonnen schwere Figurengruppe wieder auf seinem alten Sockel anzubringen.1 Vor allem 24 Einzelspenden2 und eine Spende der NRW-Stiftung Natur, Heimat und Kultur in Höhe von 10.000€ halfen das Projekt zu realisieren.3
Der Generalanzeiger sprach am 26.9.1903 von einer Allegorie der Wohltätigkeit. (RMK S.138)
Das Denkmal steht heute auf dem acht Tonnen schweren Originalsockel des Denkmals von 1903. Dieser war nach dem Zweiten Weltkrieg im Bereich um die City-Kirche vergraben worden, 1953 kurz wiederentdeckt und erneut vergraben worden. Erst 2003 kam er bei Ausgrabungen auf dem Kirchplatz in einem verschütteten Keller wieder zum Vorschein und wurde zum Pflegezentrum der Diakonie an der Blankstraße verbracht und dort aufgestellt. (Ein Bild davon findet sich auf Wikipedia.) 2011 wurde er restauriert, behielt aber einiger Narben[3], die von seiner Geschichte zeugen. 4
Am 18. Juni 2011 konnte die neue Figurengruppe, die nach historischen Fotografien von der Kunstgießerei Kayser in Düsseldorf angefertigt worden war, nach einer kurzen Andacht in der City-Kirche im Beisein von Oberbürgermeister Jung5 auf dem Kirchplatz eingeweiht werden.6 Zwei Ur-Enkelinnen der geehrten Männer enthüllten das Denkmal von seinem weißem Tuch. 7 Im Vorfeld betonte Camphausen den Symbolwert des Denkmals: “Das Denkmal ist ein Beispiel für positive Stadtgeschichte. Es steht für das Elberfelder System aus Miteinander, Hilfe und Verantwortung.“8
Drei Bronzeplatten schmücken den Sockel mit den Reliefs der Männer, die das Elberfelder System eingeführt hatten.
Gustav SchlieperDaniel von der Heydt.David Peters.Das Original: Die Inschrift am Granitsockel von 1903
Die historische Inschrift lautet:
“Den Begründern der Neuordnung
des Armenwesens
in dankbarer Erinnerung
errichtet von der Stadt
Elberfeld
1853–1903”
Gedenktafel für Wilhelm Kranefeld, Schuhmacher aus Elberfeld, 45 Jahre.
Am 8. Mai 1999 weihte man an der Einmündung der Herzogstraße in den Wall mitten in der Elberfelder City Gedenktafeln ein, die an die Ereignisse des 9.Mai 1849 erinnern sollen. Die IG Metall stiftete die Tafeln aus Anlass des 150.Jahrestages dieser Ereignisse. Damals hatte die preußische Regierung und der preußische König Friedrich Wilhelm IV. die Verfassung und die Krone der ersten deutschen Nationalversammlung, die in Frankfurt tagte, abgelehnt. Bereits am 29.April hatten sich über 1000 Menschen in der Stadt versammelt. Preußen verhängte den Belagerungszustand und rief die Landwehr ein. Nicht alle Männer folgtem dem Aufruf, denn die Einberufung diente der Unterdrückung der demokratischen Elemente, die in der Märzrevolution 1848 für die Demokratie gekämpft hatten. 153 Landwehrmänner verweigerten den Gehorsam und so rückten am 9.Mai 1849 Düsseldorfer Ulanen vom Steinbecker Bahnhof mit zwei Geschützen in die rebellierende Stadt ein. Nach einem ersten Aufeinandertreffen am Neumarkt zog sich das Militär zurück, in der Stadt wurden Barrikaden errichtet, die größte an der Einmündung Herzogstraße auf den Wall, gegenüber dem alten Elberfelder Rathaus (hier ist heute das von-der-Heydt-Museum). Am Abend des 9.Mai 1849 ging das Militär gegen die “Aufständischen” vor, Schüsse fallen. Der preußische Kompaniechef starb, ebenso drei Verfassungstreue: Matthias Buchmüller, ein 38jähriger Tagelöhner, Johann Buschmann, 28 Jahre alter Färber und Wihelm Kranefeld, 45, der von Beruf Schumacher war. Das Militär zog sich zum Laurentiusplatz zurück und verließ am nächsten Tag die Stadt.
Kladderadatsch, 20. Mai 1849.
Friedrich Engels eilte aus Köln nach Elberfeld, um sich den Aufständischen anzuschließen, der Versuch die Bahnlinie zu unterbrechen wurden von der königstreuen Barmer Bürgerwehr vereitelt. Aus dem Gefängnis am Turmhof wurden Gefangene befreit, der Bruder des preußischen Minister August von der Heydt, Daniel, wurde festgesetzt. Eine Delegation wurde nach Berlin gesandt, dort jedoch offiziell nicht empfangen. Am 16.Mai signalisierte ein Telegramm das Einlenken des Königs und der Widerstand bröckelte. Die 500 Aufrührer zogen für 6000 Taler ab und verließen am 17.Mai die Stadt, um wenig später in Remlingrade festgenommen zu werden. Am 19.Mai bestetzte das Militär die Stadt, der Oberbürgermeister von Carnap wurde abgesetzt. Der König lobte die Barmer Treue und vor dem Elberfelder Landgericht wurde 122 Aufständischen der Prozeß gemacht. Die Stadt Elberfeld setzte der Witwe des preußischen Kompagniechefs eine Jahresrente aus, die Namen der gestorbenen Arbeiter blieben lange unbekannt.
Gedenktafel für Johann Buschmann, Färber aus Neviges, 28 Jahre.
Die IG Metall stiftete die von Ulle Hees kostenlos angefertigten Gedenktafeln, die in das Pflaster eingelassen sind, da sie sich als Industriearbeitergewerkschaft in der Tradition des Kampfes der Arbeiter für Mitbestimmung sehe, sagte damals der Wuppertaler IG-Metall-Vorsitzende Axel Dirx. Zusammen mit Oberbürgermeister Kremendahl weihte er die Tafeln ein. Paralell zur Einweihung fand eine Ausstellung im Haus der Jugend mit dem Titel “Michels Erwachen — Emanzipation durch Aufstand” statt. Obwohl damals drei Arbeiter starben, habe ich nur zwei Tafeln gefunden.1
Gedenktafel zur Erinnerung an die Elberfelder Barrikade
Die Inschrift der Haupttafel lautet:
“Erinnerung an die demokratsche Revolution
1848/49
Hier starben am 9.Mai 1849
die demokratischen Barrikadenkämpfer
gegen das preußische Militär.
Doch fall ich unbesiegt, und meine Waffen
sind nicht gebrochen — nur mein Herz brach
H. Heine, Enfant Perdu, 1851
Mahnmal mit Blick auf das alte Gebäude des Landgerichts.
Seit Mai 1995 erinnert am Landgericht in Wuppertal ein Mahnmal, das die Wuppertaler Bildhauerin Ulla Hees geschaffen hat, an die Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse. Bereits zum 50.Jahrestag der Gewerkschaftsprozesse gab es Überlegungen ein Mahnmal zu errichten. Die Wuppertaler Künstlerin Ulle Hees hatte 1984 einen Entwurf im Rahmen einer Reihe namens “Fingerzeige der Geschichte” vorgelegt, jedoch fehlte es trotz Unterstützung durch den DGB und des Landtagspräsidenten zunächst an finanziellen Mitteln, sodass sich Hees 1990 an die WZ wandte. Damals waren, so geht aus dem Artikel hervor, bereits 2/3 auf 30.000 DM veranschlagten Kosten als Spenden gesammelt worden, wie Heino Ahr, der Vorsitzende des DGB Bergisch Land, feststellte.1
Das Mahnmal von oben
1992 war das 36.000 DM Mahnmal dann fertig gestellt, doch Terminschwierigkeiten, Diskussionen über den Inhalt der Gedenktafel und der Inschrift, sowie technische Probleme verzögerten die Aufstellung des Denkmals.2 Am 6.Mai 1995 wurde das Denkmal schließlich durch Ministerpräsident Johannes Rau, Oberbürgermeisterin Ursula Kraus, DGB-Kreisvorsitzenden Heino Ahr, NRW-Justizminister Dr. Rolf Krumsieck und Rudi Höffgen, der seinerzeit selbst zu den Opfern gehörte, eingeweiht. Der Ministerpräsident dankte dem DGB dafür, dass er die “Männer und Frauen des Arbeiterwiderstandes” aus der Vergangenheit geholt habe.3
Bis 2002 stand das Denkmal neben dem Justizhochhaus, als dieses abgerissen wurde, lagerte man das Mahnmal ein. Am 29.November 2005 wurde das Mahnmal auf dem neugestalteten Platz vor dem neuen Justizgebäude wieder eingeweiht, am gleichen Tag wurde auch eine Internetseite online gestellt, die sich mit den Gewerkschaftsprozessen beschäftigt, weswegen an dieser Stelle nicht detaillierter auf den Hintergrund eingegangen wird.4
“Als der Gestapo ab dem 17. Januar 1935 die Festnahme mehrerer KPD-Funktionäre gelang, konnte sie im Laufe ihrer Ermittlungen die meisten illegalen Partei- und Gewerkschaftsgruppen, die seit Frühjahr 1934 aufgebaut worden waren, zerschlagen. Die folgenden Massenverhaftungen, bei denen nach einem Bericht des Sicherheitsdiensts der SS (SD) wahrscheinlich an die 1900 Frauen und Männer aus Wuppertal, Velbert, Solingen und Remscheid bis Ende 1936 in die Gewalt der Gestapo gerieten, führten zu den in der Öffentlichkeit viel beachteten Wuppertaler Gewerkschaftsprozessen.Der Verhaftungserfolg der Gestapo basierte unter anderem auf deren brutalen Verhörmethoden. Im Zuge dieser Vernehmungen kamen mehrere Männer ums Leben. Ob sie Selbstmord begingen oder an den Folgen der Folterungen starben, lässt sich heute nicht mehr klären.
Auch die Justiz trug wesentlich zum Machterhalt des NS-Regimes bei, indem sie Oppositionelle verfolgte und verurteilte. Die Staatsanwaltschaften beim Oberlandesgericht (OLG) Hamm und Volksgerichtshof (VGH) in Berlin klagten mehrere hundert Personen wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ an. Mehr als 600 von ihnen wurden für schuldig befunden und zwischen 1935 und 1937 vom OLG Hamm und dem VGH in mehreren Teilverfahren zu Gefängnis- und Zuchthausstrafen verurteilt.” 5
Das Denkmal besteht aus einem niedrigen Sockel aus Pflastersteinen, der an eine Pyramide erinnert. Darauf findet sich die Bronzeskulptur, die darstellt, wie viele Menschen unter einem Urteil leiden und versuchen Widerstand dagegen zu leisten.
Vor dem Mahnmal sind zwei Bronzeplatten mit Inschriften in den Boden eingelassen:
“In den Jahren 1935–1937 sind über 700 Wuppertaler
Arbeiter und Arbeiterinnen in einem der grössten
Massenprozesse der NS-Zeit zu drastisch hohen
Zuchthaus- und Gefängnisstrafen verurteilt worden.
Die einzelnen Prozesse wurden von Strafsenaten
des Oberlandesgerichtes Hamm und von dem I.Senat des
Volksgerichtshofes Berlin am Landgericht Wuppertal
und in Hamm durchgeführt.
Im Gedenken an die Frauen und Männer, die widerstanden
und als aktive Kämpferinnen und Kämpfer der
Arbeiterbewegung unter dem Unrecht gelitten haben.
Deutscher Gewerkschaftsbund
Kreis Bergisch Land”
“”… denn wo Unrecht herrscht, da gibt es
immer auch Sehnsucht von
Menschen, dieses Unrecht zu
beseitigen. Diese zutiefst menschliche
Eigenschaft ist unauslöschbar…”
Zur Erinnerung an den geleistete Widerstand und an die
Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse
Am 12. April 1999 ereignete sich das schwerste Schwebebahnunglück in der 111jährigen Geschichte des Betriebs. Zehn Jahre danach wurde eine zweite Gedenktafel am Ort des Unglücks enthüllt, nachdem bereits 2000 die WSW eine Gedenktafel in der Station Robert-Daum-Platz enthüllt hatten. Oberbürgermeister Jung enthüllte vor einem Gottesdienst in der Laurentiuskirche die gläserne Gedenktafel auf dem Gelände des Pflegezentrums der Diakonie Aprath an der Ernststraße. Das Pflegezentrum steht auf dem ehemaligen Gelände der Firma Elba, dessen Mitarbeiter 1999 die ersten am Unglücksort waren.1
Wagen 6 der Schwebebahn exakt über dem Unglücksort. Im Vordergrund die Gedenktafel, dahinter das Fernwärmerohr, auf das Wagen 4 damals stürzteDie Gedenktafel.
Die Inschrift lautet:
“Schwebebahnunfall am 12.April 1999
Bereits seit dem 1.März 1901 fährt die Wuppertaler Schwebebahn zwischen Kluse und Zoo/Stadion. Zuvor hatte Kaiser Wilhelm II. eine Probefahrt unternommen. Seit 1903 ist die gesamte Strecke zwischen Oberbarmen und Vohwinkel in Betrieb.Hier an dieser Stelle, unweit der Station Robert-Daum-Platz, ereignete sich am 12.April 1999 das folgenschwerste Unglück dieses einmaligen Verkehrsmittels. Nach Beendigung von Bauarbeiten im Rahmen des Aubausprojekts der gesamten Strecke war ein Metallstück an der Fahrschiene von der Baufirma nicht entfernt worden. Der erste Zug frühmorgens, aus Vohwinkel kommend, fuhr dagegegen und stürzte in die Wupper. Fünf Fahrgäste verloren ihr Leben. 47 Personen wurden verletzt.
Am 20. Oktober 2014 zog die Tafel, nun in Metall ausgeführt, über den Fluss zu einem neuangelegten Wupperweg am BMW-Autohaus, da dieser mehr frequentiert ist und die Tafel so besser zur Geltung kommt.2
Am 12.April 1999 — heute vor 12 Jahren — ereignete sich schwerste Unglück in 111 Jahren Schwebebahnbetrieb. Zwei Bilder des Unglücksortes finden sich hier, ein Artikel vom Tagesspiegel vom betreffenden Tag hier und die Erinnerungen eines Augenzeugen an den Tag hier.
Ein Jahr später weihten OB Dr. Hans Kremendahl und der Vorstandsvorsitzende der Wuppertaler Stadtwerke AG, Dr. Rolf Krumsiek eine Gedenktafel ein, die in der Station Robert-Daum-Platz angebracht wurde.
Eine Schwebebahn erreicht die Station Robert-Daum-Platz. Im Vordergrund die Gedenktafel, im Hintergrund die Fernwärmeleitung, der Ort des Unglücks.Gedenktafel (2000) für die Opfer des Schwebebahnunglücks.
Die Inschrift lautet:
“Zum Gedenken an die Opfer des Schwebebahnunglücks
vom 12. April 1999
Unweit dieser Stelle ereignete sich des folgenschwerste
Unglück in der Geschichte der Wuppertaler Schwebebahn.
Nach Beendigung von Gerüstarbeiten stürzte am frühen Morgen
ein Zug in die Wupper.
Fünf Fahrgäste verloren ihr Leben. 47 Personen wurden verletzt.