Vor der Kapelle am ehemaligen Krankenhaus St. Anna an der Vogelsangstr. weist ein 1,60 Meter hohes Kreuz auf das Gotteshaus der russisch-orthodoxen Gemeinde hin. Gemeindemitglied Oganes Sarkisjan holte es im September 2012 persönlich mit dem Auto aus Armenien, eine einfache Wegstrecke von über 4500 km. Nun ist es das Wahrzeichen der 150 Personen starken Gemeinde.1
Einen Halbmarathon und einen Zehn-Kilometer-Lauf bietet die Laufveranstaltung “Zuckerspiel” im Burgholz jedes Jahr im Frühjahr an — und ist genau das nicht, ein Zuckerspiel. Am 6. April 2013 verstarb Volker Schultheiß, ein erfahrener Läufer auf der Distanz, im Krankenhaus am Arrenberg, nachdem er während des Halbmarathons zusammengebrochen war.1 Dem 56jährigen Mann aus Kerpen setzten die Veranstalter am Unglücksort im April 2014 einen Gedenkstein.2
Auf dem Parkplatz der Firma Carl Wilhelm Cleff “Vor der Beule” steht seit 2003 ein UH-Knoten aus der Brücke 306, der beim Schwebebahn-Umbau ausgebaut und dort aufgebaut war. Genauere Auskünfte zum Objekt wollte die Firma nicht erteilen.
Den Gedenkstein ziert ein Rosenstrauch, wie alle Gräber des Friedhofs.
Am 25. September 2015 weihte die niederländisch-reformierte Gemeinde auf ihrem malerischen Friedhof am Katernberg einen Gedenkstein für den niederländischen Zwangsarbeiter Johan Bastiaan Benner, genannt Bas, ein. Er wurde 1907 in Rotterdam geboren, machte eine Schreiner-Lehre, heiratete 1935 seine Frau Fien und bekam mit ihr 1942 ein langersehntes Kind namens Hans. Am 10. und 11. November 1944, in den letztem Kriegsmonaten, zwangen die Deutschen in Rotterdam 50.000 Männer zur Arbeit nach Deutschland. Mehrere niederländische Zwangsarbeiter fanden Hilfe und auch Unterschlupf im Haus von Pastor Bückmann, der der niederländisch-reformierten Gemeinde in dieser Zeit vorstand. Bas Benner hatte schon in den Niederlanden mit einer Lungenkrankheit zu kämpfen und verlor den Kampf unter den Bedingungen der Zwangsarbeit am 22. Februar 1945. Am 1. März 1945 wurde er auf dem Friedhof an der Katernberger Straße beigesetzt. Vermutlich 1955 wurden seine Gebeine auf den Ehrenfriedhof für die niederländischen Kriegsopfer in Düsseldorf-Oberbilk überführt.
Nachdem eine Enkelin Bas Benners die Spuren ihres Großvaters suchte, wurde der Kontakt zur Gemeinde in Wuppertal wieder hergestellt. Die niederländisch-reformierte Gemeinde erklärt zu dem Gedenkstein:
“Wir möchten der Erinnerung an das Leben und Leiden von Bas Benner mit dem Gedenkstein eine bleibende Gestalt geben. Seine Verschleppung und das daraus entstandene Elend stehen stellvertretend für das Leid von 20.000 bis 25.000 Zwangsarbeitern, die in den Kriegsjahren in Wuppertal versklavt und ausgebeutet wurden. Mindestens 1.107 von ihnen starben dabei. Mit dem Gedenkstein erinnern wir an das Leid, das vermeintlich minderwertigen Menschen angetan wurde. Und gleichzeitig erinnern wir an die kleinen, unscheinbaren Taten des Mitleids und der Güte.“1
Eine ausführlichere Beschreibung von Bas Benners Leben und der Geschichte des Gedenksteins findet sich in einem Infoblatt der Gemeinde.
Der Gedenkstein
Die Inschrift lautet:
Im Gedenken an
Johan Bastian BennerIm 2.Weltkrieg als einer von
vielen tausenden Zwangsarbeitern
nach Wuppertal verschleppt
geb. 14. Sept. 1907 in Rotterdam, NL
gest 22.Febr.1945 in Elberfeld
hier am 1. März 1945 beerdigt“Kommt, wir wollen
wieder zum herrn!
Denn er hat uns zerrissen,
er wird uns auch heilen.”
hosea 6,1″
Seit dem 14. November 2015 erinnern am Stationsgarten in Vohwinkel, unmittelbar an der Endhaltestelle der Einschienigen Hängebahn System Eugen Langen, vier Exponate an die Geschichte der Schwebebahn. Ein Drehgestell mit Schiene, zwei Knoten des Gerüstfachwerks aus der oberen und unteren Horizontalen und ein Fuß einer Pendelstütze der Landstrecke bilden zusammen mit erklärenden Tafeln zum Bau, Betrieb und der Erneuerung der Schwebebahn ein Technikdenkmal.
Pendelstütze
Die Idee dazu stammt von Michael Spitzer, dem Vorsitzenden der “Aktion V”, die Mittel und Ausstellungsstücke stellten Sponsoren und der Förderverein Historische Schwebebahn bereit. Die Einweihung des Parks fand am selben Tag statt, an dem der erste neue Schwebebahnwagen Wuppertal erreichte und vorgestellt wurde.1
Fachwerk aus der unteren HorizontalenFachwerk aus der oberen Horizontalen.
Nur noch Textfragmente sind vom Schild zu lesen, in der Spiegelung noch weniger.
Im Sommer 2010 führte Till Söling die Enkeltöchter des früheren Wuppertaler Kinderarztes Dr. Alfred Heimann durch die alte Heimatstadt ihres Großvaters. Die Route führte zur neuen Synagoge, der Begegnungsstätte Alte Syangoge, zu einem jüdischen Friedhof und zum Haus, in dem Dr. Heimann seine Praxis hatte. Zur Überraschung aller, waren dort auf dem Stein die Überreste des alten Praxisschildes zu sehen. Till Söling, der selbst Patient hier gewesen war und das Haus kennt, erklärte sich die plötzliche Entdeckung mit dem Auszug eines Hausbewohners und der damit einhergehenden Demontage eines Schildes, das den Überrest des alten verdeckt hatte.1
Dr. Heimann und seine Familie konnten vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zunächst 1938 nach Holland und 1940 in die Vereinigten Staaten fliehen.
Im Anschluss an diese Entdeckung bemühte sich Till Söling um den Schutz des Schildes mit einer Glasplatte und einer kleinen metallenen Gedenktafel.
Im Dezember 2000 stellte man im Rathaus Barmen die Skulptur “Das zerbrochene Herz” auf, mit der die 2012 verstorbene Wuppertaler Bildhauerin Ulle Hees an die Dichterin Else Lasker-Schüler erinnerte. Das zerbrochene Herz symbolisiert die drei Begriffe Trauer, Exil und Poesie, die das Wesen und Leben Else Lasker-Schülers beschreiben. Sie mahnt vor der von Nationalsozialisten verordneten Wortlosigkeit durch erzwungene Emigration und Bücherverbrennung, erinnert an das literarische Schaffen Lasker-Schülers, ihre Wegbegleiter und ihre Kindheit in Elberfeld. Die 1,65 m hohe Stele wurde der Stadt Wuppertal vom Ronsdorfer Unternehmer Enno Springmann gestiftet. Nachdem sie zunächst im Eingang des Barmer Rathauses eine Heimat gefunden hatte, sollte sie zur Spielzeit 2001/2002 ins Schauspielhaus umziehen.1
Auf den Herzteilen finden sich Wort und Motive aus Lasker-Schülers Werken.
Im Juni 2014 zog die Skulptur dann vom Opernhaus in das Rathaus Elberfeld. Enno Springmann hatte darum gebeten, da er der Meinung war, dass im Opernhaus zu wenig Betrachter “Das zerbrochen Herz” sehen konnten. Nun steht sie auf dem ersten Treppenabsatz gegenüber dem Haupteingang.2
Die Inschrift
Das zerbrochene Herz
Bronze-Stele von Ulle Hees
zur Erinnerung an die Dichterin Else Lasker Schüler
Geb. 1869 in Wuppertal, Gest. 1945 in Jerusalem
Geschenk der Enno- und Christa Springmann-Stiftung
an die Stadt Wuppertal, Dezember 2000
Am 17. September 2015 weihten die GALERIA Kaufhof (Eigenschreibweise) und die Begegnungsstätte Alte Synagoge an der Nordfassade des 1912 errichteten Kaufhauses eine gläserne Gedenktafel ein, die an Leonhard Tietz erinnert. Leonhard Tietz wurde 1849 in Birnbaum (heute Międzychód in Polen, damals Preußen) geboren und machte sich 1879 in Stralsund mit einem Textilgeschäft selbstständig. 1889 eröffnete er sein erstes Geschäft in Westdeutschland, in der Herzogstraße in Elberfeld. Rasch vergrößerte er sein Geschäft, expandierte in andere rheinische Städte und errichtete, wie in Elberfeld 1912, die ersten Kaufhäuser modernen Typs. Er starb im November 1914 und hinterließ ein Unternehmen mit 5000 Angestellten und 25 Niederlassungen.
Die Gedenktafel erinnert aber nicht nur an den Kaufhauspionier Tietz, sondern auch an die Ausgrenzung des jüdischen Unternehmens Tietz aus der deutschen Wirtschaft im Nationalsozialismus, aus dem die Westdeutsche Kaufhof AG und schließlich die GALERIA Kaufhof hervor ging. Mit der 1912 erfolgten Ausstellung und der nun angebrachten Gedenktafel übernimmt das Unternehmen offiziell und öffentlich Verantwortung für die Beraubung von Juden im Nationalsozialismus.1
Die Gedenktafel (links) und ihre Kopie im Schaufenster.
Wie in jüngster Zeit üblich, verbindet die Gedenktafel die Aspekte Erinnerung und Lernen durch einen ausführlichen Text und ein Bild vom Innenleben des Warenhauses. Begleitet wird die Einweihung durch eine Schaufensterausstellung.
Das alte Gebäude ist auf dem Foto der Gedenktafel…
Am 20. November 20011 brachte der Bürgerverein Hochbarmen am letzten vom Stadion Barmen noch existierenden Gebäude an der Müngstener Straße eine Gedenktafel an, die an diese Sportstätte erinnert. Heute befindet sich dort (noch) die Bereitschaftspolizei.
…von der anderen Seite zu sehen.
Die Inschrift lautet schlicht:
“Die Aufnahme zeigt das 1909 eröffnete
Barmer Stadion
Das Gebäude in der Bildmitt ist bis heute erhalten und
steht an der Müngstener Straße (Standort dieser Gedenktafel)
Gestiftet vom Bürgerverein Hochbarmen e.V.
(2001)
Wuppertal ist polyzentrisch, liegt zum Großteil in einem langgestreckten, engen Tal und ist auch sonst keine normale Stadt. Daran erinnert seit dem 12. August 2009 eine Gedenk-/Erklärtafel, die anläßlich der sommerlichen Wandergespräche mit Oberbürgermeister Peter Jung aufgestellt wurde. Sie kennzeichnet den geographischen Mittelpunkt der Stadt; mitten im Barmer Wald am Ende der Buschstraße.1
Der wohl grünste Mittelpunkt einer deutschen Großstadt.
Neben einem Kartenausschnitt wird noch das Berechnungsverfahren erläutert:
“Sie befinden sich am Mittelpunkt Wuppertals, der über aufwändige Berechnungsmethoden durch die Stadt Wuppertal (Ressort Vermessung, Katasteramt und Geodaten) ermittelt und nun auch in der Natur markiert wurde. Dieser physikalische Mittelpunkt Wuppertals wird bestimmt als Schwerpunkt der Stadtfläche. In die Berechnung geht die Fläche des Stadtgebietes mit allen Koordinaten der Stadtgrenze ein. Die Stadtfläche wird rechnerisch in viele kleine Dreiecke geteilt, deren Schwerpunkte aus dem Schnittpunkt der Seitenhalbierenden berechnet werden. Aus diesen Schwerpunkten wird ein gewichtetes Mittel gebildet und damit der Flächenschwerpunkt bestimmt. Würde man die Fläche Wuppertals als ebene Platte ausschneiden, könnte die Fläche im Schwerpunkt ausbalanciert werden.”