Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus

Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Deweerthschen Garten.

Am 15.November 1958 wurde im Deewerthschen Garten das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Wuppertal eingeweiht. Es war der Abend vor dem Volkstrauertag. Bereits seit 1949 plante man an der Stelle des Denkmals eine Erinnerungsstätte „für die Opfer des Nazi-Regimes“. Das Mahnmal am westlichen Ende des Luisenviertels besteht aus einer Skulptur des Bielefelder Bildhauers Herbert Volwahsen und dem ehemaligen Denkmalsockel des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Die Skulptur von vier Metern Höhe besteht aus Würzburger Muschelkalk und stellte eine leidende, gebeugte Person dar.


Skulptur von Herbert Vohwahsen. Dahinter die Aufschrift: „Der Mensch sei Mensch.“

Oberbürgermeister Hermann Herberts erinnerte bei der Einweihung an die Wuppertaler Verfolgten, wie dem Sozialdemokrat Fritz Senger, Bernhard Letterhaus und auch an die 3000 Mitglieder zählende jüdische Gemeinde. Ihnen allen wurde der Stein gewidmet, der zugleich mahnen sollte, dass Menschen nicht ungestraft den Mißbrauch der Macht dulden dürften.Im Mai 1950 wurde der Sockel bereits mit zwei Inschriften versehen:



„Der
Mensch
sei
Mensch“

„Den Opfern des
Nationalsozialismus
die
Stadt Wuppertal“


1957 wünschte die SPD-Fraktion im Rat dann eine Erweiterung des Mahnmals und der Rat stellte 12.500 DM zur Verfügung. Man entschied sich für Volwahsens Skulptur und der Rat bewilligte die Mehrkosten von 26.000 DM.

Am 5. Juli 1973 beschloss der Rat dem Mahnmal eine Inschrift zum KZ Kemna hinzuzufügen. Sie lautet:
„K-Z Kemna
5.Juli 1933-
19.Jan. 1934“1


Gesamtansicht des Mahnmals vor dem Deweerth’schen Garten. An dieser Seite befindet sich Inschrift zum KZ Kemna.

Das Mahnmal steht am Deweerth’schen Garten in unmittelbarer Nähe der Villa Frowein, in der von 1938 – 1945 der Sitz der Kreisleitung der NSDAP war.


Mahnmal und Villa Frowein.

Ergänzung vom 25.07.2011:
Inzwischen wurde das Denkmal um eine Gedenktafel erweitert. (Siehe Einträge zur Planung und zur provisorischen Enthüllung am 15.April 2011) An der noch freien Seite zum Deweerthschen Garten hin wurde die Tafel mit 3100 Namen der Opfer des Nationalsozialismus angebracht und von Oberbürgermeister Jung am 20. Juli 2011 eingeweiht. In der Feierstunde erinnerte man mit Kranzniederlegungen an den Widerstand gegen das Nazi-Regime. Eingeladen wurde zu der Gedenkveranstaltung von der Stadt Wuppertal, der jüdischen Kultusgemeinde und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.2Der Rat der Stadt hatte die Anbringung am 18.07.2011 einstimmig gebilligt.3


Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus mit der neuen Tafel, 25.07.2011.

Die Aufstellung der Tafel wurde initiiert vom Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V. und finanziert von Zuwendungen der Stiftung Erinnerung, Landau, der Stiftung Kalkwerke Oetelshofen, des Bundesprogrammes „Vielfalt tut gut“ und der Stadtsparkasse Wuppertal. 4 Das Besondere und Einzigartige an der Tafel, die 2,20 Meter in der Höhe und 1,20 Meter in der Breite misst,  ist die uneingeschränkte und unsortierte Aufzählung der Opfer des Nationalsozialismus, das einzige Ordnungskriterium war das Alphabet.


Jeder Name steht für ein Schicksal.

Detailansicht

Position des Denkmals auf der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S. 379.
  2. WZ: Nazi-Herrschaft: Erinnerung an Opfer und Widerstand (21.07.2011) 
  3. Protokoll der Stadtratssitzung vom 18.07.2011, (TOP 11.3)  
  4. Bürgerantrag an die Bezirksvertretung Wuppertal-Elberfeld, 27.12.2010 

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