Stadtrundgang: Die Elberfelder Erinnerungszeichen für den Nationalsozialismus und ihre Geschichte

Screen­shot der Android-Version.

Am heu­ti­gen Mon­tag erfolgt ein kur­zer Hin­weis auf ein ande­res Pro­jekt von mir, die His­to­riaApp by HHU. Sie ermög­licht für Android und IPho­ne-Smart­pho­nes His­to­ri­sches Stadt­rund­gän­ge. Nach­dem das Pro­jekt an der Hein­rich-Hei­ne-Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf letz­tes Jahr gestar­tet ist, gibt es nun auch eine Tour für Wup­per­tal: “Die Elber­fel­der Erin­ne­rungs­zei­chen für den Natio­nal­so­zia­lis­mus und ihre Geschich­te”. Wei­te­re Infos hier:

Themenpfad “Spuren der Barmer Bergbahn”

Von 2009 bis 2015 wur­den ent­lang der Tras­se der ehe­ma­li­gen Bar­mer Berg­bahn (1894–1959) vom Ver­ein Bar­mer Berg­bahn, dem Heid­ter Bür­ger­ver­ein und der Kol­ping­fa­mi­lie Bar­men rote Erin­ne­rungs­ta­feln für die Bar­mer Berg­bahn auf­ge­stellt, die mit Bil­dern und Tex­ten an das beson­de­re und noch lan­ge ver­miss­te Ver­kehrs­mit­tel erin­nern.1  Am 4. Juli 2009, dem 50. Tag der Still­le­gung wur­den die ers­ten fünf Tafeln auf­ge­stellt, am 18. April 2015 wur­de der fer­ti­ge The­men­pfad mit sei­nen 27 Gedenk­ta­feln vom Kraft­werk am Clef bis zum Toel­le­turm offi­zi­ell zum ers­ten Mal began­gen.2 Die Tafeln wur­den von Klaus-Gün­ther Con­rads und Jür­gen Eidam gestal­tet.3


Ein Bei­spiel für eine sol­che The­men­ta­fel am Fischertal.

Sie­he auch: Denk­mal zur Erin­ne­rung an die Berg­bahn­tras­se und Berg­bahn-Denk­mal.


Jürgen-Kuczynski-Gedenktafel


Die Gedenk­ta­fel ist lei­der unglück­lich ange­bracht, sodass den Text nur gro­ße Men­schen lesen können.

Im Novem­ber 2017 wur­de in der Jae­ger­stra­ße im Zoo-Vier­tel eine Gedenk­ta­fel für Prof. Dr. Jür­gen Kuc­zyn­ski ein­ge­weiht, der im Haus Nr. 17 am 17. Sep­tem­ber 1904 gebo­ren wur­de. Er wur­de geehrt als Uni­ver­sal­ge­lehr­ter der deut­schen Gesell­schafts­wis­sen­schaf­ten und Wider­stands­kämp­fer gegen den Natio­nal­so­zia­lis­mus. Sei­ne Ehrung hat­te Ober­bür­ger­meis­ter Mucke vor­ge­schla­gen. Zur Ein­wei­hung reis­ten auch sein Kuc­zynskis Sohn und ande­re Ver­wand­te an. Der Vater Kuz­cynskis war in Wup­per­tal als Direk­tor des sta­tis­ti­schen Amtes der Stadt Elber­feld tätig, 1906 ver­zog die Fami­lie nach Schö­ne­feld. Die Gäs­te der Ein­wei­hung wur­de anschlie­ßend im His­to­ri­schen Zen­trum begrüßt.1
Die Inschrift lautet:


Prof. Dr. Kuczynski
In die­sem Haus leb­te von 1904 bis 1906 der Begrün­der der moder­nen Bevöl­ke­rungs­sta­tis­tik, Robert Rene Kuc­zyn­ski, mit sei­ner Ehe­frau Ber­tha. Er war seit Febru­ar 1904 Direk­tor des Sta­tis­ti­schen Amtes der damals noch selbst­stän­di­gen Stadt Elberfeld.
Sein Sohn, Jür­gen Kuc­zyn­ski, wur­de in die­sem Haus am 17. Sep­tem­ber 1904 geboren.
Als letz­ter Uni­ver­sal­ge­lehr­ter der deut­schen Gesell­schafts­wis­sen­schaf­ten erlang­te der Mar­xist deutsch-jüdi­scher Her­kunft, der „hoff­nungs­lo­se Opti­mist und lini­en­treue Dis­si­dent“, natio­na­le und inter­na­tio­na­le Bedeutung.
Unver­ges­sen bleibt sein Wider­stands­kampf gegen die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Diktatur.“


Kuc­zyn­ski war nach sei­nem Stu­di­um der Phi­lo­so­phie, Sta­tis­tik und Polit­öko­no­mie seit 1930 Mit­glied der KPD. 1936 ging er auf­grund natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Ver­fol­gung ins Exil nach Eng­land und wur­de als Sta­tis­ti­ker vom ame­ri­ka­ni­schen Geheim­dienst Office of Stra­te­gic Ser­vices rekru­tiert. Im Dienst der Ame­ri­ka­ner kehr­te er auch nach dem Zwei­ten Welt­krieg nach Deutsch­land zurück und ver­haf­te­te per­sön­lich den Chef der I.G. Far­ben. Anschlie­ßend wech­sel­te er in die sowje­ti­sche Zone und lei­te­te an der Ber­li­ner Uni­ver­si­tät das Insti­tut für Wirt­schafts­ge­schich­te. Nach sei­ner Eme­ri­tie­rung wur­de er als Kri­ti­ker der Ver­hält­nis­se in der DDR bekannt und pfleg­te gleich­zei­tig eine per­sön­lich Bezie­hung zu Erich Hon­ne­cker. Er ver­starb am 6. August 1997 in Ber­lin.2


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Martin-Gauger-Gedenktafel

Die Gedenk­ta­fel am Landgericht.

Im Sep­tem­ber 2017 wur­de unmit­tel­bar neben der Schwe­be­bahn-Hal­te­stel­le Land­ge­richt an der Brü­cke über die Wup­per eine Gedenk­ta­fel für den Juris­ten und Pazi­fis­ten Mar­tin Gau­ger ein­ge­weiht und gleich­zei­tig die Brü­cke zur Gerichts­in­sel nach ihm benannt. Unter den 50 Anwe­sen­den waren Bezirks­bür­ger­meis­ter Jür­gen Viteni­us, Sieg­fried Miel­ke, Vize­prä­si­dent des Land­ge­richts und  zwei Nich­ten Gau­gers. Initi­iert wur­de die Gedenk­ta­fel vom “Ver­ein zur Erfor­schung der sozia­len Bewegung”.

Mar­tin Gau­ger ver­wei­ger­te in sei­nem Dienst bei der Staats­an­walt­schaft in Wup­per­tal 1934 den Treue­eid auf Dik­ta­tor Adolf Hit­ler, nach­dem sein Vater, der Pfar­rer Joseph Gau­ger, ver­haf­tet wor­den war. Gau­ger wur­de aus dem Staats­dienst ent­las­sen und sei­ne Dis­ser­ta­ti­on 1936 beschlag­nahmt. Gau­ger war einer der weni­gen Juris­ten, die Wider­stand gegen den Natio­nal­so­zia­lis­mus leis­te­ten. 1939 ver­wei­ger­te er den Wehr­dienst trotz der für die­sen Fall vor­ge­se­he­nen Todes­stra­fe. Der dro­hen­den Ent­haup­tung ver­such­te er durch Sui­zid zu ent­ge­hen, was aber nicht gelang. Ein Flucht­ver­such nach Eng­land schei­ter­te im Mai 1940 in den Nie­der­lan­den, wo er ver­wun­det und ver­haf­tet wur­de. Im Juni 1941 wur­de er ins KZ Buchen­wald gebracht und am 14. Juli 1941 in der Tötungs­an­stalt Pir­na-Son­nen­stein ermor­det.1


Die Gedenk­ta­fel.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gedenkstätte NS-Zwangsarbeiterkinder

Die Gedenk­stät­te am Ende des Friedhofs.

Am 6. Okto­ber 2017 wur­de auf dem evan­ge­li­schen Fried­hof in Wich­ling­hau­sen an der Fried­hof­stra­ße ein Mahn­mal für die ver­stor­be­nen Kin­der von Zwangs­ar­bei­te­rin­nen ein­ge­weiht. Es besteht aus 26 Ste­len mit den Namen von Kindern.


Die Gedenk­stät­te besteht aus Ste­len, Namen und einer Gedenktafel.

Wie über­all in Deutsch­land wur­den auch in Wup­per­tal in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus Zwangs­ar­bei­te­rin­nen und Zwangs­ar­bei­ter unter zum Teil furcht­ba­ren Lebens­be­din­gun­gen aus­ge­beu­tet. Mut­ter­schutz wur­de vor allem für die Zwangs­ar­bei­te­rin­nen aus Ost­eu­ro­pa nicht gewährt. In Wich­ling­hau­sen wur­den auf dem Fried­hof 26 Säug­lin­ge und Klein­kin­der bestat­tet und ihr Schick­sal nun in Erin­ne­rung gerufen.


Zwei Opfer haben nicht mal einen Namen. Sie star­ben am Tag des Ein­mar­sches des Ame­ri­ka­ner in Wuppertal.

Der Ver­ein “Spu­ren­su­che NS Geschich­te in Wup­per­tal e.V.” hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, an die­se Men­schen zu erin­nern und Kon­tak­te zu den noch leben­den ehe­ma­li­gen Zwangs­ar­bei­te­rin­nen und Zwangs­ar­bei­tern her­zu­stel­len. So war zur Ein­wei­hung des Mahn­mals durch Ober­bür­ger­meis­ter Mucke auch Lujs­ja Shaty­lo ein­ge­la­den, deren Bru­der mit 14 Mona­ten an den men­schen­un­wür­di­gen Lebens­be­din­gun­gen ver­stor­ben war. Durch einen ver­spä­te­ten Flug ver­pass­te sie die Ein­wei­hung, die durch Musik und Reden, sowie dem Ver­le­se­nen der Namen der ver­stor­be­nen Kin­der beglei­tet wur­de. Außer­dem wur­de im Okto­ber eine Aus­stel­lung in der Uni­bi­blio­thek gezeigt. 1
Der ent­schei­den­de Hin­weis auf die Grä­ber, die spä­ter vom Evan­ge­li­schen Fried­hofs­ver­band loka­li­siert wur­den, stamm­te von Cesa­re Bor­gia, der 2013 durch Wolf­gang Stocks Werk über “Wup­per­ta­ler Grä­ber: His­to­ri­scher Spa­zier­gang über alle Wup­per­ta­ler Fried­hö­fe” dar­auf auf­merk­sam wur­de. Dar­in wird die Bestat­tung von Kin­dern von Zwangs­ar­bei­te­rin­nen, die bei Metall­wa­ren­fa­brik Kolb GmbH in der Rathen­aus­tr. aus­ge­beu­tet wur­den, beschrie­ben.2


Die Gedenk­ta­fel.

Die Gedenk­ta­fel erklärt:

Hier ruhen 27 Kin­der aus­län­di­scher, über­wie­gend sowje­ti­scher Zwangs­ar­bei­te­rin­nen. Die­se Kin­der wur­den zwi­schen 1944 und 1945 hier beerdigt.
Auch Wup­per­ta­ler Fir­men beschäf­tig­ten wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs aus­län­di­sche Arbeits­kräf­te, zu einem gro­ßen Teil zwangs­wei­se depor­tiert. Sie wur­den in Lagern nahe den Unter­neh­men inter­niert. So arbei­te­ten z. B. im Novem­ber 1944 bei der Fir­ma Kolb & Co. in der Rathen­aus­trra­ße / W.-Wichlinghausen 272 Zwangs- und Fremd­ar­bei­ter, davon 196 Frau­en. Von den in Wup­per­tal gebo­re­nen Zwangs­ar­bei­ter­kin­dern star­ben etwa 175, vie­le davon in einer Säug­lings­ba­ra­cke in der Ger­ma­nen­str. Infor­ma­tio­nen über deren Schick­sa­le sind kaum doku­men­tiert, sicher ist aber: Den Müt­tern wur­de nach der Ent­bin­dung nur eine kur­ze Erho­lungs­zeit zuge­stan­den. Eine natür­li­che oder aus­rei­chen­de Ernäh­rung der Säug­ling war nicht mög­lich oder wur­de ihnen ver­wehrt. Dazu kamen man­geln­de Hygie­ne, schlech­te Unter­brin­gung und gene­rel­le Ver­nach­läs­si­gung. Eine extrem hohe Zahl starb schon im Säug­lings oder Klein­kind­al­ter. Als Todes­ur­sa­che wur­de oft­mals Ernäh­rungs­stö­rung, Darm­er­kran­kun­gen oder Lun­gen­krank­hei­ten genannt.
Im Lager oblag die Kin­der­be­treu­ung der deut­schen Mar­tha L. aus Bar­men: ihre Gehil­fin­nen waren die Rus­sin Kla­wa und Lida. Über­lie­fert ist der erschüt­tern­de Bericht der ukrai­ni­schen Mut­ter Tat­ja­na Bilyk (geb. Tito­wa), die 2004 wäh­rend eines Besuchs in Wup­per­tal die Gleich­gül­tig­keit der Betreue­rin­nen gegen­über den Kin­dern beschreibt. Sie schil­dert die men­schen­ver­ach­ten­den Umstän­de, unter denen ihr 14 Mona­te alter Sohn Vik­tor durch Ver­wahr­lo­sung ster­ben muss­te, ohne dass sie ihm hel­fen konnte.”


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Alpinium-Gedenktafel

Das Alpi­ni­um im Winterschlaf.

1914 stif­te­ten Mit­glie­der des Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­eins, dem Trä­ger der Bar­mer Anla­gen, ihrem Ver­ein ein Alpi­ni­um. Der Alpen­gar­ten wur­de von Gar­ten­ar­chi­tekt Artur Stü­ting im Fischer­tal ange­legt und dien­te unter ande­rem als Schul­gar­ten. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Alpi­ni­um nicht mehr gepflegt und über­wu­cher­te. Zum 150. Jubi­lä­um des BVV wur­de das Alpi­ni­um wie­der­ent­deckt und von der Bar­mer Sek­ti­on des Deut­schen Alpen­ver­eins und der Rons­dor­fer Jugend­feu­er­wehr rekul­ti­viert. Am 14. Juni 2014 wur­de der Gar­ten erneut ein­ge­weiht und eine Gedenk­ta­fel auf­ge­stellt.1 Ange­regt wur­de die Restau­rie­rung und Gedenk­ta­fel von Klaus-Gün­ther Con­rads.2 Ein­drucks­vol­le Vor­her-Nach­her-Bil­der gibt es auf wuppertals-gruene-anlagen.de


Die Gedenk­ta­fel.

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


 

Eingangsportal der Staatlichen Ingenieursschule für Bauwesen

Die Skulp­tur heu­te im Gebäu­de HC.

Als 1966 die dama­li­ge “Staat­li­che Inge­nieurs­schu­le für Bau­we­sen” am Has­pel um ein Gebäu­de zur Fried­rich-Engels-Allee hin erwei­tert wur­de, plan­te man direkt zur Stra­ße ein Por­tal als Ein­gang zum Neu­bau. Die städ­ti­sche Kunst­kom­mis­si­on führ­te einen beschränk­ten Wett­be­werb durch, den Gui­do Jen­dritz­ko für sich ent­schied. Er ent­wi­ckel­te das Por­tal aus Alu­mi­ni­um­guss und ließ es in Ber­lin gie­ßen. Wie lan­ge das Por­tal genutzt wur­de, ist unklar. Nach­dem die “Staat­li­che Inge­nieurs­schu­le” Teil der Ber­gi­schen Gesamt­hoch­schu­le (heu­te: Ber­gi­sche Uni­ver­si­tät Wup­per­tal) gewor­den war, befand sich direkt dahin­ter lan­ge Zeit die Fach­bi­blio­thek, die durch einen Sei­ten­ein­gang betre­ten wur­de.1

Nach­dem der alte Erwei­te­rungs­bau 2014–2016 einem Neu­bau gewi­chen war, wur­de Ende 2016 das Por­tal im 2. Ober­ge­schoss des neu­en Gebäu­des mit dem klang­vol­len Namen “HC” ange­bracht, wo Archi­tek­ten und Bau­in­ge­nieu­re der Ber­gi­schen Uni­ver­si­tät nun zu Hau­se sind.2


Die alte Funk­ti­on ist nur noch zu erah­nen — durch das Schlüsselloch.

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Stück für Stück

Far­ben­fro­he Juni­or Uni mit far­ben­fro­her Skulptur.

Am 11. Janu­ar 2018 wur­de an der Juni­or-Uni am Loh eine Skulp­tur des Wup­per­ta­ler Bild­hau­ers mit eng­li­schen Wur­zeln, Tony Cragg, ent­hüllt. Anlass war das 10jährige Bestehen der Juni­or-Uni. Die leuch­ten­dro­te Skulp­tur ist ein Geschenk des Künst­lers und besteht aus zwei Säu­len, die aus ver­form­ten und über­ein­an­der getürm­ten Wür­feln bestehen. Die Ober­flä­che ist mit Zah­len über­sät. 480 Kilo­gramm ist die Skulp­tur schwer, 2,90 Meter hoch und bekam den Namen “Stück für Stück”.1


Detail­an­sicht.

Zu die­ser Skulp­tur hat mich eine Glas­ar­beit inspi­riert, die ich in Vene­dig ange­fer­tigt habe. Die­ses Uni­kat setzt sich Stück für Stück zusam­men, so wie jeder Mensch auch sei­ne Bil­dung ein Leben lang zusam­men­setzt. So hört man nie auf, die Welt um sich her­um zu begrei­fen”, erklär­te Cragg.2


Nah­auf­nah­me.

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Bärengruppe

Glück­li­cher­wei­se sind es kei­ne Problembären…

Am 14. Dezem­ber 1970 wur­de auf dem Rast­platz Ster­nen­berg an der A46 in Fahrt­rich­tung Düs­sel­dorf eine Beton­plas­tik ein­ge­weiht, die zwei spie­len­de Bären dar­stellt. Die Auf­stel­lung hat­te sich durch den Tod des ursprüng­li­chen Künst­lers Curt Beck­mann aus Düs­sel­dorf, der das Modell geschaf­fen hat­te, ver­zö­gert. Her­mann Isen­mann voll­ende­te dann die Arbeit, die seit dem auf dem Rast­platz der Auto­bahn steht, die man damals noch Wup­per­schnell­weg nann­te. Auf­trag­ge­ber der 20.000 DM teu­ren Skulp­tur war der Land­schafts­ver­band Rhein­land.1


Gim­mie Five

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Familie-Paßquali-Gedenktafel

Im April 2017 wur­de am Zaun der Chris­ti­an-Mor­gen­stern-Schu­le in Unt­er­bar­men eine Gedenk­ta­fel für die Sin­ti-Fami­lie Paß­qua­li ein­ge­weiht. Die 10köpfige Schau­stel­ler-Fami­lie wur­de von den Natio­nal­so­zia­lis­ten 1940 in einem Haus an der Ober­ber­gi­schen Stra­ße zwangs­an­ge­sie­delt. Im Febru­ar 1940 und im März 1943 wur­den Fami­li­en­mit­glie­der in die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Sach­sen­hau­sen und Ausch­witz depor­tiert und bis auf weni­ge Aus­nah­men, ermor­det. Das Wohn­haus wur­de im Zwei­ten Welt­krieg zer­stört. Nur vier Fami­li­en­mit­glie­der, die am Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges von der Roten Armee und der US-ame­ri­ka­ni­schen Armee aus den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern befreit wur­den, über­leb­ten den Genozid.


Die Gedenk­ta­fel zeigt Fotos der Ver­folg­ten des Natio­nal­so­zia­lis­mus und erklärt aus­führ­lich Leben und Ver­fol­gung der Familie.

Der Ver­ein zur Erfor­schung der sozia­len Bewe­gung und die 12. Klas­se der Mor­gen­stern-Schu­le haben die Geschich­te, Leben und Ver­fol­gung der Fami­lie recher­chiert und die Gedenk­ta­fel gestif­tet. Zur Ein­wei­hung der Tafel mit einer Gedenk­fei­er in der alten Turn­hal­le kam auch Adria­no Paß­qua­li1, des­sen Vater das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger über­leb­te, sich aber nie davon erhol­te. 220.000 bis 500.000 Sin­ti und Roma wur­den durch die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ver­fol­gung ermor­det.2

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen fin­den sich auf: http://www.gedenkbuch-wuppertal.de/de/sinti-und-roma-wuppertal


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte