Das Cronenberger Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1864, 1866 und 1870/71

Am 18.April 1896 — dem Jah­res­tag der Schlacht an den Düp­pe­ler Schan­zen — leg­ten die Cro­nen­ber­ger Bür­ger den Grund­stein für ihr Krie­ger­denk­mal, das die Gefal­le­nen des Deutsch-Däni­schen Krie­ges, des Deut­schen Krie­ges und des Deutsch-Fran­zö­si­schen Krie­ges ehren soll­te. 12.400 Mark kos­te­te das Denk­mal, 30 Mark erhielt jeder der 108 Vete­ra­nen, bzw. die Krie­ger­wit­wen als Ehren­ge­schenk. Zusam­men mit den Kos­ten der Fei­er muss­te man 16.650 Mark auf­brin­gen. Stol­ze 15.700 Mark ging als Spen­de ein, den Rest über­nahm die Stadt Cronenberg.

Das Krie­ger­denk­mal gegen­über der luthe­ri­schen Kir­che. Aus dem Archiv des Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins e.V.

Am 10.Mai 1896 wur­de das Denk­mal dann mit einer gro­ßen Fei­er ein­ge­weiht. Kano­nen­don­ner und gro­ßer Zap­fen­streich kün­dig­ten schon am Abend vor­her das Ereig­nis an, Reveil­le und erneu­ter Kano­nen­don­ner eröff­ne­ten dann den Fei­er­tag. In allen drei Cro­nen­ber­ger Kir­chen (katho­lisch, luthe­risch, refor­miert) wur­den Fest­got­tes­diens­te abge­hal­ten, am Nach­mit­tag setz­te sich der Fest­zug mit den patrio­ti­schen Ver­ei­nen, Schul­klas­sen, den Vete­ra­nen und Ehren­jung­frau­en zum Denk­mal in Bewe­gung. Der Prä­ses des Krie­ger­ver­eins, Apo­the­ker Schnei­der hielt die Wei­he­re­de und der Bür­ger­meis­ter Kem­man über­nahm das Denk­mal in den Schutz der Stadt. Dem folg­te ein Fest­essen und am Abend eine Illu­mi­na­ti­on des Denkmals.

Das Denk­mal wur­de ent­wor­fen von Prof.Keil aus Wies­ba­den, der die Figur bereits 1875 für ein Bre­mer Denk­mal ver­wand­te. (Bild des Bre­mer Krie­ger­denk­mals in Wiki­pe­dia) Gegos­sen wur­de die Figur bei AG.Gladenbeck & Sohn in Fried­richs­ha­gen, der Sockel stamm­te von Woelf­fel & Herold aus Bay­reuth. Die Stu­fen und Zaun­pfei­ler stif­te­te Hein­rich Höh­mann aus Hah­ner­berg, die Ket­ten ein unbe­kann­ter Stif­ter aus Hagen.

Das Krie­ger­denk­mal Hauptstr./Holzschneiderstr. Aus dem Archiv des Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­eins e.V.

Das Denk­mal hat im gan­zen eine Höhe von 6,70m, wovon der Sockel 3,60m ein­nimmt. Der stür­men­de Krie­ger aus Bron­ze trägt in der rech­ten das Sei­ten­ge­wehr, in der lin­ken Hand die zer­schos­se­ne Fah­ne. Er tritt den fran­zö­si­schen Adler mit Füßen. Die Figur wiegt 14 Zent­ner. Der Sockel, gefer­tigt aus schwe­di­schem Gra­nit, zeigt an der Vor­der­sei­te unter der Inschrift den Eichen­kranz und an den Sei­ten Reli­efs von Kai­ser Wil­helm I und Fried­rich III. Auf der Rück­sei­te befin­det sich eine Bron­ze­ta­fel, die die Namen der Gefal­le­nen und Todes­ort und ‑datum verzeichnet.

Die Inschrift, lautet:

Ihren
Gefal­le­nen
Söh­nen
die
dank­ba­re
Vater­stadt
Cro­nen­berg”

32 Jah­re spä­ter hat­ten die Cro­nen­ber­ger ein zwei­tes Krie­ger­denk­mal ein­zu­wei­hen, dass in ungleich grö­ße­ren Dimen­sio­nen geschaf­fen wer­den muss­te. Im Zwei­ten Welt­krieg (1941/42) wur­de die Figur ein­ge­schmol­zen und das Denk­mal ent­fernt.1

Ich bedan­ke mich an die­ser Stel­le beim Cro­nen­ber­ger Hei­mat- und Bür­ger­ver­ein e.V. für die Geneh­mi­gung oben­ste­hen­de Bil­der zu veröffentlichen.

Post­kar­te mit einer seit­li­chen Ansicht des Krie­ger­denk­mals. Ergänzt am 17. April 2021.
Das glei­che Motiv kolo­riert. Ergänzt am 17.April 2021.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gedenkstein zur 25jährigen Wiederkehr des Frankfurter Friedens am Friedenshain

Der Gedenk­stein

Die­ser Stein, der in einer ganz klei­nen Grün­an­la­ge zwi­schen Jäger­hof­stra­ße und Freu­den­ber­ger Stra­ße steht, stand einst, ab 1896, am Ein­gang eines klei­nen Wäld­chens, das August von-der-Heydt am 27.April 1896 der Stadt geschenkt hat­te. Der gegen­über begin­nen­de von-der-Heydt- Park wur­de bereits 1888 gestif­tet. Teil des Geschenks war ein Obe­lisk im Wert von 7400 Mark, der am 10.Mai 1896 auf­ge­stellt wur­de. Anlass war der 25.Jahrestag des “Frank­fur­ter Frie­dens”. Die­ser Frie­den been­de­te offi­zi­ell den Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg von 1870/71 mit Gebiets­ab­tre­tun­gen und hohen Repa­ra­ti­ons­zah­lun­gen für Frank­reich. Das Wäld­chen wur­de ab 1955/56 par­zel­liert und mit Wohn­häu­sern für bri­ti­sche Offi­zie­re bebaut.1


Die Inschrift lautet:

Frie­dens­hain
— — —
Der Stadt Elberfeld
zur Erin­ne­rung an
die 25jährige Wiederkehr
des Frank­fur­ter Friedens
10.Mai 1896
gestif­tet von
Aug.Freiherr von der Heydt


Der Gedenk­stein am Frie­dens­hain auf einer Post­kar­te, gelau­fen am 25.5.1910. (Bild ergänzt am 28.10.2013.)

Ergän­zung vom 13.Juni 2012:

Im März 2003 ent­deck­te der Anwoh­ner Ger­hard Pra­de den Stein ver­steckt hin­ter Ilex-Büschen und Nadel­bäu­men. Die Inschrift war kaum noch les­bar und ver­wit­tert. Wann genau der Stein von wem restau­riert wur­de, wird noch recher­chiert.2

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte