Am 5. Juli 1931 enthüllte der Nordstädter Bürgerverein im Barmer Nordpark sein Denkmal, das er verdienstvollen Männern des Vereins erbaut hatte. Im Denkmalsockel wurde bereits am 19. Mai 1931 eine Urkunde deponiert, in der erklärt wurde:
“Die Leistungen dieser Männer für die Schaffung des Nordparks und die Belange des Vereins mögen uns und unseren Nachkommen für alle Zeiten in Erinnerung bleiben. Möge unsere liebe Vaterstadt und insbesondere unsere geliebte Nordstadt weiter wachsen und gedeihen. Das walte Gott!“1
Das Denkmal für die verdienstvollen Männer des Nordstädter Bürgervereins.
Entworfen wurde das Denkmal — ein einfacher gemauerter Block (1,75m x 2m) aus rheinischer Grauwacke — von Prof.Peter Klotzbach, ausgeführt von der Firma Sommer & Frohn. Die Front zierte eine Tafel aus Muschelkalk mit einer Inschrift aus Bronzebuchstaben:
“Den verdienstvollen
Männern
des nordstädtischen
Bürgervereins
Karl Feldgen, Alber Heuser,
Alex Tienes, Dr.Fr.Voswinkel”
Die guten Wünsche der Gründungsurkunde hielten bekanntlich aufgrund des von den Nationalsozialisten entfesselten Zweiten Weltkriegs nicht und das Denkmal wurde im Krieg beschädigt und die Bronzebuchstaben der Inschrift fehlten. Der Verein machte sich an die Wiedererrichtung des Denkmals und entschloss sich diesmal die Inschrift als helle Buchstaben in grauem Stein meißeln zu lassen. Am 31. Juli 1954 konnte der Gedenkstein rechtzeitig zum 25jährigen Stadtjubiläum erneut eingeweiht. Man ergänzte in der Inschrift die Namen
Inzwischen gibt es aber eine neue, dritte Inschrifttafel (errichtet vor 1991), in der die Namen
“Erich Bauckhage
Karl Hardt”
ergänzt wurden, obwohl der Vorstand 1954 beschlossen hatte, dies nicht zu tun. Die Tafel wurde gestiftet von der Firma Paul-Heinz Schmitz, Grabmalkunst, Hugostraße 13, Wuppertal 2, was auch auf der Tafel verewigt wurde. 3Nach 1999 [Ergänzung vom 14. März 2012, siehe Fußnote 3] folgte noch der Name:
“Werner Zanner”
Der Nordstädter Bürgerverein wurde 1893 mit dem Ziel gegründet, den heutigen Nordpark als Erholungsgebiet zu erhalten und vor der Bebauung zu sichern und macht sich seitdem um die Barmer Nordstadt verdient.
Das Kriegerdenkmal der Barmer Sport- und Spielvereinigung.
Als die Barmer Sport- und Spielvereinigung am 16.August 1931 ihr 25jähriges Bestehen auf dem Sportplatz an der Schützenstraße feierte, enthüllte man gleichzeitig das Gefallenen-Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Es besteht aus einem großen Steinblock und einer schlichten Bronzetafel, die 44 Namen der Toten verzeichnet.
Die Gedenktafel.
Die Tafel zeigt oben Eichenlaub und einen Stahlhelm, dazu die Jahreszahlen des Krieges und die Inschrift:
“Für das Vaterland starben
[44 Namen]
Ehre ihrem Andenken”
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste man umziehen und nahm das Denkmal 1951 mit zum neuen Sportplatz am Gelben Sprung, wo es heute in einer ungepflegten Ecke des Ascheplatzes steht. Am Fuß des Steinblocks findet sich eine Steintafel, deren Aufstellungsdatum unbekannt ist und deren verblichene Inschrift lautet:
“Den Gefallenen
des 2.Weltkriegs
gewidmet
1939 — 1945
Sport- u.
Spielvereinigung e.V.
Im Sommer 1970 fusionierte der Verein mit TuS Viktoria, Schwarz-Weiß Wuppertal und VfB Wuppertal zum Allgemeinen Sportverein, dem heutigen ASV Wuppertal.1
Am 6. Dezember 1931 weihten die Linder Bürger ihr eigenes Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ein. Es wurde in Eigenleistung finanziert und errichtet und steht gegenüber der Einmündung der Straße Kleinspokert. Neben der Bereitstellung von Bauplatz und Arbeitskraft durch die Bürger sorgten der evangelische Schulverein des Bezirks Linde, der Krieger- und Landwehrverein, der Turnverein Frisch Auf Jägerhaus und die Fabrikanten Lumbeck und Wolters für die finanziellen Mittel.
Das Denkmal besteht aus einem Pfeiler aus Bruchstein, der von einem Eisernen Kreuz gekrönt wird und zwei angrenzenden Bruchsteinmauern, die die kleine Anlage begrenzen. Entworfen wurde das Denkmal vom Ronsdorfer Stadtbauinspektor Abel entworfen.
In die angrenzende Bruchsteinmauer wurde die Gedenktafel aus Bronze eingelassen, die 26 Namen aus dem Schulbezirk Ronsdorf-Linde verzeichnet. Am Kopf der Tafel sind die Jahreszahlen, ein Stahlhelm auf Eichenlaub und die Inschrift
“Es starben den Heldentod”
angebracht. Am Fuß der Bronzetafel steht “Schulbezirk Ronsdorf Linde.
Diese Anlage ist interessant, da sie zwei Trends beispielhaft aufzeigt:
1. Auch nach über dreizehn Jahren, nachdem die letzten Patronen verschossen wurden, die letzten Kriegslazarette geschlossen wurden und die letzte Ehefrau jene verhängnisvolle Nachricht bekam (wenn man von den Vermißten absieht), ist der Verlust der Mitmenschen immer noch so groß, dass man den Mitbürgern ein Denkmal errichtet und dafür einige Anstrengungen, auch in der Weltwirtschaftskrise, unternimmt. Das Gedenken an die Toten des “Grande Guerre” wie ihn die Franzosen bis heute nennen, oder des “Great War”, wie ihn die Engländer bezeichnen, übersteht alle existenziellen Krisen der Weimarer Republik. Das Totengedenken scheint nicht abzunehmen — bis im September 1939 der nächste Krieg ausbricht und mit seinen Untaten alles Grauen des Ersten Weltkriegs verdrängen wird.
2. Das Totengedenken ist nicht in zeitlicher Hinsicht interessant, sondern auch lokal. Die vielen Sportvereine, die Feuerwehren, das Militär, von dem hier noch nicht die Rede war, und die lokalen Gemeinde wie Nächstebreck, Sonnborn und in diesem Fall Linde zeigen, dass es zwar auch zentrale Gedenkstätten gab, doch der Bedarf noch größer. Die Lücke, die in der Bürgerschaft gerissen wurden, waren anscheinend so groß und so auffällig, dass den Gefallen auch im kleinen, nicht-anonymen Rahmen gedacht werden sollte.Am 9.Juli 1962 wurde am Pfeiler des Denkmals eine zweite Bronzetafel angebracht, die ohne Namensnennung den Opfern des Zweiten Weltkriegs gedenkt.1
Die Inschrift lautet:
“Zum Gedenken
der Opfer des
2.Weltkrieges
1939–1945
Das Nächstebrecker Kriegerdenkmal in der Junkersbeck im Mai 2010.
Ein beeindruckendes Denkmal, bei dem man heute nicht so recht weiß, was man davon halten soll, steht in der Junkersbeck in Nächstebreck. Es ist ein Kriegerdenkmal der Nächstebrecker und Beckacker Vereine, dass 1931 von Ernst Müller-Blensdorf geschaffen wurde und am 31.Mai 1931 eingeweiht wurde. Die Vereine hatten bereits zum zweiten Mal Spenden gesammelt, nachdem der erste Versuch der Stiftung eines Denkmals der Inflation zum Opfer fiel. Am Tag der Einweihung hielt man in der Hottensteiner Kirche einen Gedenkgottesdienst ab, an dem sich der Langerfelder Posaunenchor, der Kirchenchor und der Männergesangverein Bracken beteiligten.
Das Denkmal, dessen Grundstück im Hardtwäldchen von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde, besteht aus einem Bruchsteinpfeiler, an dessen Seiten 123 Namen verzeichnet sind. Davor steht ein Soldat Ehrenwache. Er ist aus Porphyrblöcken geschaffen und seine Uniform weist ihn eindeutig als Soldaten des Ersten Weltkrieges aus.1
Das Denkmal und die niedergelegten Kränze im Januar 2010.
Was wollte der Künstler damit ausdrücken? Was erhofften sich die Vereine von diesem Denkmal? Der Gesichtsausdruck des Soldaten ist schwer zu deuten. Der Soldat steht eindeutig Wache, das Gewehr griffbereit. Soll er losstürmen und die Ehre der Kameraden wiederherstellen? Oder ist er das Symbol des tapferen Soldaten, der stoisch seine Pflicht für das Vaterland erfüllt, wie es die 123 Gefallenen taten? Ist er bedrückt oder will er Rache? Bewacht er das Denkmal oder wartet er auf den nächsten Befehl? Raus aus dem Graben, raus aus den Gräbern, bereit zur Attacke?
Seitenansicht
Ernst Müller-Blensdorf schuf für die Stadt Neviges ebenfalls ein ähnlich gestaltetes Kriegerdenkmal, das ein halbes Jahr vor dem Nächstebrecker Denkmal eingeweiht wurde. Diese Kriegerfigur war unbekleidet, aber in Ausdruck und Haltung der Wuppertaler Version sehr ähnlich. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde am Nevigeser Denkmal kritisiert, dass die Gestalt nicht “heldisch” genug sei und der Gesichtsausdruck nicht Arisch genug, sondern eher blöd und weibisch erschien. Obwohl eine Kunstkommision das Denkmal als künstlerisch beachtlich einstufte, ließ es der Kreisleiter der NSDAP am 23. November 1937 entfernen.2
Nach dem Zweiten Weltkrieg ergänzte man an der Bruchsteinmauer, die den Denkmalsplatz am Hang abgrenzt, zwei Gedenksteine.
Linker Gedenkstein
Der eine Gedenkstein trägt das Eiserne Kreuz und den Schriftzug “Weltkrieg”. Darunter die Jahreszahlen. Der andere Gedenkstein trägt die Inschrift:
“Den Gefallenen
und Opfern
der Weltkriege
zum ehrenvollen
Gedenken”
Rechter Gedenkstein
Am Volkstrauertag 1988 bemängelte der evanglische Pfarrer Matthias Heimer, dass der Anlage ein Kreuz fehle. Der CDU-Stadtverordnete, spätere CDU-Vorsitzende und Bürgermeister Hermann-Josef Richter bat daraufhin die Geschäftsleute Nächstebrecks um Spenden. Die Stadt Wuppertal pflanzte vor Ostern Büsche, stellte Bänke auf und streute den Platz mit Sand ab, sodass vor dem Osterfest 1989 ein Holzkreuz gegenüber dem Denkmal aufgestellt werden konnte. Das Holz hatte die Firma Schmidt gespendet, die feuerverzinkte Verankerung stiftete die Firma Brüntrop. Pfarrer Heimer und Pfarrer Heinz Hoppe von St.Mairä segneten konfessionsübergreifend das Holzkreuz.3
Das Holzkreuz von 1989.
Ende Mai oder Anfang Juni 2007 wurde das Denkmal mutwillig beschädigt und mit Lackfarbe beschmiert, der Schaden belief sich auf mehrere tausend Euro. Die Polizei ging nicht von einer politisch motivierten Tat aus.4
Die Spuren der Beschädigung waren 2010 noch gut zu erkennen.
Ergänzung vom 13.Juni 2012:
Im Juni 2012 war der Kopf des Soldaten wieder restauriert.