Gedenktafel des Reichskolonialkriegerbunds. Entnommen aus: General-Anzeiger vom 1. April 1937
1934 jährte sich die Gründung der deutschen Kolonien Togo, Kamerun und “Deutsch-Südwestafrika” zum 50. Mal. Die Kameradschaft Wuppertal des Deutschen Kolonialkriegerbunds e.V. nahm dieses Datum zum Anlass an die Taten der “Schutztruppe” und der Koloniallisten zu erinnern und dazu aufzurufen, die Kolonien, die im Versailler Friedensvertrag 1919 abgeben werden mussten, nicht verloren zu geben. Am 4. April 1937 weihte man dann in der Ruhmeshalle eine Bronzetafel ein, deren Mittel die Mitglieder der Deutschen Kolonial-Gesellschaft aufgebracht hatten, die 1936 mit dem Reichskolonialbund zwangsvereinigt worden war. Die Tafel des Wuppertaler Bildhauers Harald Schmahl zeigte ein Reliefbildnis eines Kämpfers der kolonialen “Schutztruppe” und darunter folgende Inschrift:
“Im Jahre des Wieder-
aufstiegs des deutschen Volkes
gedachten die im Reichskolonial-
bund geeinten Träger des kolon-
ialen Gedanken in Wuppertal
mit Wehmut und mit Zukunfts-
hoffnungen der stolzen Tage in
denen Bismarcks Tatkraft
vor 50 Jahren
das deutsche Kolonialreich
ins Leben treten liess.
Was wir verloren haben
darf nicht verloren sein.
Reichskolonialbund Wuppertal
1934
1943 wurde die Gedenktafel beim Luftangriff auf Barmen zerstört.1
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf eine Postkarte von 1898. Das obere Bild zeigt den Brausenwerther Platz, wo sich heute die Kreuzung Döppersberg erstreckt.Auf dieser Postkarte, gelaufen 1899, sieht man schön die Anlage um das Denkmal. (Bild ergänzt am 07.11.2012)Postkarte mit einer Nahaufnahme der Reiterfigur. Ergänzt am 17. April 2021.Ansicht vom noch nicht existierenden Schwebebahnhof Döppersberg auf Denkmal, Theater und Badeanstalt. Bild ergänzt am 17. April 2021.
Am 9.März 1888 starb Kaiser Wilhelm I. und damit begann das Dreikaiserjahr. Wenige Tage später entschloss man sich in Elberfeld dem Kaiser ein Denkmal zu setzen und sammelte in der Bevölkerung 100.000 Mark. Prof. Gustav Eberlein aus Berlin wurde mit der Ausführung des Denkmals beauftragt. Am 18.Oktober 1893, dem Tag der Völkerschlacht bei Leipzig, wurde das Denkmal in Anwesenheit vieler Bürger eingeweiht.
Fotografie des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Sammlung Historisches Zentrum, 010/3/92 (Bild ergänzt am 13.01.2012)Fotografie der Germania, Sammlung Historisches Zentrum, 010/3/107 (Bild ergänzt am 13.01.2012)Fotografie des Löwen, (Bild ergänzt am 13.01.2012) Sammlung Historisches Zentrum, 010/3/108
Das Denkmal zeigt eine Reiterstatue des Kaisers als Feldherr auf einem Granitpostament. An diesem lehnt sitzend die Germania und hält Symbole des Krieges und des Friedens in den Händen: Schwert und Eiche, Lorbeer und Palme. Auf der Rückseite des Denkmals schritt ein bronzener Löwe die Stufen hinab, unter den Pranken Trophäen des Sieges. An den beiden Seitenflächen zeigten Bronzereliefs den Auszug und die Heimkehr der Elberfelder Krieger.
Fotografie des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Bild entnommen aus: Deutschlands Städtebau, Elberfeld, bearbeitet und herausgegeben von Stadtbaurat Koch, “DARI”, Berlin 1922, Abb.79. (Bild ergänzt am 07.09.2012)
Im März 1937 wurde der Brausenwerther Platz verkehrlich neu gestaltet und das Denkmal unter Protesten der Bevölkerung abgebrochen. Im Dezember 1937 wurde das Reiterdenkmal dann im Deweerth’schen Garten auf einem neuen viereinhalb Meter hohen Sockel neu aufgestellt, aber ohne die Figuren der Germania und des Löwen und ohne die Reliefs. Bis 1942 existierte das Denkmal dort, infolge des Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört oder eingeschmolzen. Der 1937 neu geschaffene Sockel ist heute Teil des Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus.1
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an seinem letzten Standort im Deweerthschen Garten, im Hintergrund die Neue reformierte Kirche an der Sophienstraße. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6.8 (Bild ergänzt am 13.01.2012)