1954 wurden die Hardt-Anlagen aus Anlass des 25jährigen Jubiläums der Stadtgründung Wuppertals neu gestaltet. Auf Anregung des Garten- und Forstamts schuf die Bildhauerin Friede Classen die Bronzeskulptur die Sinnende, die bei G. Schmäke in Düsseldorf gegossen wurde. Sie fand ihren Platz in dem neugestalteten Rosengarten.1
Im Februar 2006 wurde die 1,20 Meter hohe und zwei Zentner schwere Skulptur gestohlen, im selben Monat wurden auch andere Bronzeskulpturen im Nordpark entwendet.2 Die drei Täter wurden 2007 wegen schweren gewerbsmäßigen Bandendiebstahls verurteilt, die zwei älteren Täter (47 und 43) erhielten Haftstrafen, der jüngere (32) eine Geldstrafe und eine Haftstrafe auf Bewährung. 1200 Euro brachte der Verkauf der verschiedenen entwendeten Bronzeskulpturen ein.3 Mit der Versicherungssumme in Höhe von 25.000 schrieb die Stadt Wuppertal einen Wettbewerb für ein neues Kunstwerk aus, den Vanessa Niederstrasser mit der Skulptur “Castanea Rodo” gewann.4
Der Bleicherbrunnen im August 2011 auf dem Wupperfelder Markt.
Der 21.Mai 1884 war der Tag vor Christi Himmelfahrt und der Tag, an dem Friedrich von Eynern als Vertreter der Wupperfelder Bürgerschaft den neuen Bleicherbrunnen feierlich in die Obhut der Stadt Barmen übergab. Oberbürgermeister Friedrich Wilhelm Wenger, Bürgermeister Johannes Gustav Brodzina, mehrere Stadtverordnete und eine große Menschenmenge nahmen an der Feier teil. Die nötigen Mittel (6000 Mark) hatten die Wupperfelder aus den Überschüssen der Vermietung des “Wupperfelder Bürgerhaus’ ” an der Wupperfelder Straße Nr.2 gewonnen. Die Entscheidung zur Errichtung des Brunnens durch die Verwaltung des Bürgerhauses wurde am 22.Juni 1883 getroffen, eine Idee, die erst durch die am 5.Mai 1883 erfolgte zentrale Versorgung Barmens mit Ruhrwasser durch das Wasserwerk Volmarstein ermöglicht wurde. Der Brunnen symbolisierte somit nicht nur für die Tradition der Bleicher, sondern auch die moderne städtische Wasserversorgung.
Der Bleicher auf der Spitze des Brunnens von Friedrich Küsthardt d.Ä.
Die Figur des Bleichers erinnert daran, dass das von Herzog Johann von Berg erteilte Privileg der Garnnahrung die Grundlage für die Entwicklung der blühenden Textilindustrie des Wuppertals war. Mit der Schaufel, “Güte“1genannt, schleuderten die Bleicher das Wupperwasser auf die zum Bleichen ausgelegten Tuche auf den Wupperwiesen. Den Rest der Arbeit übernahmen dann die Sonnenstrahlen.
Den dreistufigen Bleicherbrunnen, bei dem von der Brunnensäule aus feinen Düsen das Wasser in die Schalen läuft, entwarf Stadtbaumeister Carl Winchenbach. Zusätzlich fließt aus den Mäulern der Delphine am unteren Teil Wasser in das unterste barocke Becken. Der Bleicher und die weiteren Steinmetzarbeiten wurden vom Hildesheimer Bildhauer Friedrich Küsthardt d.Ä. geschaffen.
Wasserspuckende Delfine.
1884 befand sich der Standort des Brunnens auf der anderen Seite der Berliner Straße, die damals noch nicht so breit ausgebaut war wie heute. 1954 versetzte man den Brunnen im Zuge der Straßenbauarbeiten an seinen heutigen Standort auf dem Wupperfelder Markt. Die Kosten dafür übernahm die Firma Barthels-Feldhoff anlässlich ihres 125jährigen Bestehens. Thil. Barthels hatte sich schon 1884 für den Bau des Brunnens eingesetzt.
1966/67 mußte der Brunnen aufgrund der Beschädigungen durch die Umwelteinflüsse zum ersten Mal restauriert wurde, signifikanterweise zehn Jahre nach dem Ausbau der Berliner Straße. Der Bildhauer Joachim Wolf-Müller führte die Restaurierung durch. 1977 — zur 450-Jahrfeier der Garnnahrung — übergab der IHK-Präsident Dr.Salzer Oberbürgermeister Gottfried Gurland einen Beutel mit 861 blanken Markstücken zur Erinnerung an die goldenen Gulden, mit denen das Privileg von den Bleichern gekauft worden war. Ergänzt wurde das Geschenk um einen Scheck in Höhe von 8.610 DM zur erneuten Überholung des Brunnens.2
Aus den Delfinköpfen floss im Sommer 2011 kein Wasser mehr.
Anfang Januar 1992 begann dann im Anschluss an die Neugestaltung des Platzes die bislang letzte Restaurierung des Brunnens, die Kosten betrugen stolze 100.000 DM.3 Dafür wurde der Brunnen von der Firma Bouillon-Bau aus Dortmund in 39 Einzelteile zerlegt und in Dortmund fachgerecht saniert. Mit Hilfe des “Steinergänzungsverfahrens”, bei dem mithilfe eines Pulvers, das mit Wasser verrührt wird, die Bausubstanz wieder hergestellt wird, wurden auch Bausünden der vorherigen Restaurierungen beseitigt. Man hatte damals vornehmlich mit Beton die Schadstellen behandelt.4 Am 5.Mai 1992 war der Bleicherbrunnen wieder komplett und saniert auf dem Wupperfelder Markt zu finden5 und am 11.Juli 1992 wurde der Brunnen dann mit einem Fest von Oberbürgermeisterin Ursula Kraus wieder eingeweiht.6
Am 5. Juli 1931 enthüllte der Nordstädter Bürgerverein im Barmer Nordpark sein Denkmal, das er verdienstvollen Männern des Vereins erbaut hatte. Im Denkmalsockel wurde bereits am 19. Mai 1931 eine Urkunde deponiert, in der erklärt wurde:
“Die Leistungen dieser Männer für die Schaffung des Nordparks und die Belange des Vereins mögen uns und unseren Nachkommen für alle Zeiten in Erinnerung bleiben. Möge unsere liebe Vaterstadt und insbesondere unsere geliebte Nordstadt weiter wachsen und gedeihen. Das walte Gott!“1
Das Denkmal für die verdienstvollen Männer des Nordstädter Bürgervereins.
Entworfen wurde das Denkmal — ein einfacher gemauerter Block (1,75m x 2m) aus rheinischer Grauwacke — von Prof.Peter Klotzbach, ausgeführt von der Firma Sommer & Frohn. Die Front zierte eine Tafel aus Muschelkalk mit einer Inschrift aus Bronzebuchstaben:
“Den verdienstvollen
Männern
des nordstädtischen
Bürgervereins
Karl Feldgen, Alber Heuser,
Alex Tienes, Dr.Fr.Voswinkel”
Die guten Wünsche der Gründungsurkunde hielten bekanntlich aufgrund des von den Nationalsozialisten entfesselten Zweiten Weltkriegs nicht und das Denkmal wurde im Krieg beschädigt und die Bronzebuchstaben der Inschrift fehlten. Der Verein machte sich an die Wiedererrichtung des Denkmals und entschloss sich diesmal die Inschrift als helle Buchstaben in grauem Stein meißeln zu lassen. Am 31. Juli 1954 konnte der Gedenkstein rechtzeitig zum 25jährigen Stadtjubiläum erneut eingeweiht. Man ergänzte in der Inschrift die Namen
Inzwischen gibt es aber eine neue, dritte Inschrifttafel (errichtet vor 1991), in der die Namen
“Erich Bauckhage
Karl Hardt”
ergänzt wurden, obwohl der Vorstand 1954 beschlossen hatte, dies nicht zu tun. Die Tafel wurde gestiftet von der Firma Paul-Heinz Schmitz, Grabmalkunst, Hugostraße 13, Wuppertal 2, was auch auf der Tafel verewigt wurde. 3Nach 1999 [Ergänzung vom 14. März 2012, siehe Fußnote 3] folgte noch der Name:
“Werner Zanner”
Der Nordstädter Bürgerverein wurde 1893 mit dem Ziel gegründet, den heutigen Nordpark als Erholungsgebiet zu erhalten und vor der Bebauung zu sichern und macht sich seitdem um die Barmer Nordstadt verdient.
Die Bronzeplastik “Knabe mit Taube” fertigte Professor Kurt Lehmann aus Hannover im Jahr 1953 im Auftrag des Barmer Verschönerungsvereins. Am 28.September 1954 wurde sie der Bevölkerung als Geschenk zum 25jährigen Stadtjubiläum übergeben und ist seitdem am Klinkerteich in den Barmer Anlagen zu finden. Die 7000 DM teure Figur nach einem Entwurf aus dem Jahr 1936 ist 110 cm hoch. Die Stadt Kassel kaufte im selben Jahr einen zweiten Abguss, 1die Figur steht heute im Botanischen Garten der Stadt.2 Eine weitere Skulptur steht in der Neumarkter Straße in Osnabrück,3 laut Wikipedia stammt sie aus dem Jahr 1958.4
Detailansicht
Update vom 02.10.2022:
2019 wurden bei dem Kunstwerk seitens des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal ernsthafte Beschädigungen festgestellt, sodass sie entfernt wurde. Die Figur zerbrach und verschwand aus der Öffentlichkeit. 5 Der Barmer Verschönerungsverein entschloss sich, die Figur durch eine im 3D-Druckverfahren erstellte Kopie zu ersetzen, damit der Materialwert der Bronze keine Metalldiebe anlockt — und wenn doch, dann nicht zum Schaden des Vereins.
Die Kopie der Plastik im Oktober 2022.
Mit Hilfe einer Spende von Herrn K. Höhne wurde die Bronzeplastik repariert und mit Hilfe einer Spende der Familie Weddigen von Knapp der Nachdruck finanziert.6 Gefertigt wurde die Nachbildung von der Firma EXCIT3D GmbH, gestaltet von der Wuppertaler Künstlerin Yvette Endrijautzki und mit Klarlack versehen durch die Lackiererei Pöppelreiter aus Solingen. 7
Das Emil Rittershaus Denkmal in den Barmer Anlagen.
Als Dichter und Kaufmann, Bürger und Künstler, Schwärmer und Idealist, Freimaurer und Christ wurde der am 3.April 1834 in Barmen geborene Emil Rittershaus beschrieben. Als er am 8.März 1897 in der Beckmannshofstraße starb, wurde diese kurz nach seinem Tod mit seinem Namen bedacht. Das vielleicht bekannteste Werk des Dichters und Redners Rittershaus ist das Westfalenlied (s.Wikipedia). Nach seinem Tod führte man in ganz Deutschland eine Sammlung zur Schaffung eines Denkmals durch, die 26.162,12 Mk erlöste, sogar aus Moskau und Zürich trafen Spenden in Barmen ein. Den noch fehlenden Betrag zur Deckung der Ausgaben in Höhe von 30.132,949 Mk steuerte die Loge “Lessing” bei, deren Ehrenmeister und Meister vom Stuhl Rittershaus gewesen war.
Die Signatur des Bildhauers Friedrich Schaper
Am 20.Juni 1900 wurde das Denkmal, geschaffen von Rittershaus’ Schwiegersohn Prof. Friedrich Schaper, unter Begleitung einer großen Menschenmenge eingeweiht. Das Standbild zeigt den Dichter “lebenswahr und überraschend ähnlich”, wie der Bericht der Stadt Barmen festhielt. Den Kragenmnatel umgehängt, den Hut in der Hand, die Rechte auf den Stab gestützt, bewohnt er seitdem die Barmer Anlagen, auf dem Sockel aus schwedischem Granit stehend.
Das Emil-Rittershaus-Denkmal vor dem Ersten Weltkrieg. Bild entnommen aus der Festschrift: Verschönerungsverein zu Barmen zum 50jährigen Jubiläum am 8.Dezember 1914, S.13. (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)
Während der Zeit des Nationalsozialismus mussten die Zeichen der Freimaurerei am Denkmal verschwinden, während des Weltkriegs sollte das Standbild eingeschmolzen werden. Doch mithilfe eines Mitglieds der Familie Rittershaus wurde das Denkmal auf einem städtischen Bauhof versteckt und konnte am 50.Todestag des Dichters 1947 wieder seinen Platz neben dem inzwischen zerstörten Planetarium einnehmen. 1954 wurde der im Krieg beschädigte Stock durch ein Gasrohr ersetzt.
1960 wurde das Denkmal an seinen heutigen Standort oberhalb der Unteren Lichtenplatzer Straße versetzt. Dabei wurde der beschädigte Sockel gedreht, sodass die einstige vorderseitige Inschrift
“Emil Rittershaus
1834–1897”
nun auf der Rückseite steht.
Die ehemalige Inschrift auf der Rückseite wurde nun noch um den Namenszug des Dichters ergänzt, sodass sie heute lautet:
“Emil Rittershaus
Dem Dichter
und Menschenfreunde
errichtet im Jahre
1900”
1984, zum 150. Geburtstag Rittershaus’ wurde eine Gedenkfeier abgehalten, die von der Gesellschaft Concordia, der Johannisloge “Hermann zum Lande Berge” und dem Bergischen Geschichtsverein veranstaltet wurde. Anschließend wurde am Denktafel eine weitere Gedenktafel enthüllt, deren Inschrift lautet:
“Ihrem Meister vom Stuhl
1877–79 u.1883–89
Freimaurerlogen
Hermann zum Lande der Berge
Lessing
im Wuppertale
als Stifterinnen”
Darunter ist das Symbol der Freimaurer zu sehen, Winkelmaß und Zirkel. Gefertigt wurde die Tafel im Auftrag der Logen von Walter Bardolatzy.1
Zum 25jährigen Jubiläum der Stadt Wuppertal entschloss man sich deshalb der Stadt erneut einen “Wanderer” zu schenken, diesmal aus Bronze. Angefertigt wurde sie von Harald Schmahl und am 31.Juli 1954 enthüllt. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Rechtsanwalt Hünerbein, Bürgermeister Kemper, Stadtdirektor Goeke und SGV-Gauwegewart Arnholt waren zur Feier gekommen und sprachen. Seitdem steht der 1,84m große Wanderer tagaus, tagein oberhalb des Kreisverkehres am Sandhof und bewegt sich trotz seines Namens nicht.1
Ganz, ganz tief in Wuppertals Südosten, zwischen Beyenburg und Remscheid-Lennep, liegt an der Landstraße an einem Häufchen Häuser ein kleines Kriegerdenkmal. Im Sommer 1923 vom Kriegerverein Spieckern errichtet, gedachte es der 16 Gefallenen der Schulbezirke Wallbrecken und Frielinghausen. Das Denkmal aus grauem Bruchsandstein wurde aus Vereinsmitteln finanziert und war einen Meter hoch und anderthalb Meter breit. 1929 kamen die Ortschaften um das heutige Quartier Herbringhausen zusammen mit Beyenburg zur neuen Stadt Wuppertal.
1954 wurde die Grünentaler Straße verbreitert und dafür musste das Denkmal zurückverlegt werden. Aus diesem Anlass wurde es verändert, die alte Gedenktafel aus Bronze, die die Namen der 16 Gefallenen trug, wurde entfernt und durch eine neue ersetzt. Außerdem bekam das Denkmal zwei Seitenteile und wurde angehoben, sodass es heute anderthalb Meter hoch und zweieinhalb Meter breit ist. An den Seitenteilen wurden Bronzetafeln mit den Jahreszahlen “1914/18” und “1939/45” angebracht.1Die neue Inschrift gedenkt seitdem den 80 Gefallenen der umliegenden Bezirke.
“Den Toten
der beiden Weltkriege.
Die Bezirke Wallbrecken
und Frielinghausen”