Gustav-Adolf-Uthmann-Denkmal

Das Uth­mann-Denk­mal 1930. Ent­nom­men aus: Freie Pres­se vom 21. Juni 1930.

Die Gedenk­ta­fel.

Am Sonn­tag, den 22. Juni 1930, wur­de als Höhe­punkt der G.A.Uthmann- Gedenk­fei­er an die­sem Wochen­en­de das Denk­mal für den 1920 ver­stor­be­nen Arbei­ter­lie­der­ma­cher aus Bar­men ein­ge­weiht. Es war der zehn­te Todes­tag Uth­manns. Ursprüng­lich hat­te der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund geplant, das Denk­mal in den Bar­mer-Anla­gen zu errich­ten, wo Uth­mann täg­lich spa­zie­ren gegan­gen war. Doch der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein lehn­te das Gesuch ab, mit der Begrün­dung, dass seit Jah­ren Denk­mal­an­trä­ge abge­lehnt wür­den, da es zu vie­le sei­en. Aller­dings gewähr­te man dem bür­ger­li­chen Deut­schen Sän­ger­bund die Errich­tung des “Sän­ger-Gedenk­steins für die im Krieg gefal­le­nen Sän­ger”, der eine Woche spä­ter ein­ge­weiht wer­den konn­te. Die Stadt Wup­per­tal stell­te dem Deut­schen Arbei­ter-Sän­ger­bund zwar einen Platz im Nord­park zur Ver­fü­gung, ver­wei­ger­te aber jeg­li­che finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Dem Deut­schen Sän­ger­bund hin­ge­gen hat­te man zwei Jah­re zuvor die Unter­stüt­zung zuge­sagt. Letzt­end­lich schaff­te es der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund aus eige­ner Kraft das Denk­mal zu finan­zie­ren und beauf­trag­te den Elber­fel­der Bild­hau­er Wil­helm Koop­mann mit der Gestal­tung des Denk­mals und der Gedenk­ta­fel. Die Aus­füh­rung oblag der Bar­mer Bauhütte.

In einem Ron­dell mit 18 Metern Durch­mes­sern erhebt sich ein 6,30 Meter Pfei­ler aus Ruhr­koh­len­sand­stein. An ihm befand sich eine Gedenk­ta­fel (230cm x 70cm) aus Bron­ze, die neben einem Reli­ef des Dich­ters auch eine Lei­er zeig­te. Dazu ver­kün­de­te die Inschrift:


Dem Sän­ger der Freiheit
G.Adolf Uthmann
Gebo­ren 29. Juni 1867
Gestor­ben 22. Juni 1920
Zum Gedenken
Deut­scher Arbei­ter Sängerbund”


Aus ganz Deutsch­land reis­ten zur Ein­wei­hung Arbei­ter­chö­re an, gedach­ten an Grab und Denk­mal an Gus­tav Adolf Uth­mann und san­gen in den Stadt­hal­len Bar­mens und Elber­felds und auch auf den öffent­li­chen Plät­zen der Stadt.


Das Denk­mal 2011.

Gus­tav Adolf Uth­mann wur­de am 29. Juni 1867 in Bar­men gebo­ren. Sein Vater starb früh und so konn­te er sei­nem Wunsch, Leh­rer zu wer­den, nicht fol­gen, son­dern muss­te eine Fär­ber­leh­re begin­nen, um sei­ne erblin­de­te Mut­ter und die jün­ge­ren Geschwis­ter zu unter­stüt­zen. Es waren Freun­de von ihm, die sein Talent als Musi­ker an der Posau­ne erkann­ten und För­de­rer ermög­lich­ten den Unter­richt an Gei­ge und Kla­vier. Der städ­ti­sche Kapell­meis­ter Georg Rau­chen­ecker führ­te ihn schließ­lich in die Kunst der Kom­po­si­ti­on ein. Uth­mann fühl­te sich Zeit sei­nes Lebens der Arbei­ter­be­we­gung ver­bun­den, mit der er wäh­rend sei­ner Leh­re in Kon­takt gekom­men war. Ab 1891 lei­te­te den Arbei­ter­ge­sang­ver­ein “Frei­er Sän­ger­kreis” und diri­gier­te acht wei­te­re Chö­re aus dem Wup­per­tal — und zwar neben der Aus­übung sei­nes Berufs als Fär­ber. Spä­ter muss­te er auf­grund einer Augen­er­kran­kung umler­nen und ging zur  All­ge­mei­nen Orts­kran­ken­kas­se, wo er spä­ter  Haupt­kas­sie­rer und anschlie­ßend stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer wur­de. Wäh­rend­des­sen stell­te er das Kom­po­nie­ren nie ein und schuf 400 Lie­der, deren Tex­te von der Arbei­ter­be­we­gung, Frei­heit und Frie­den han­del­ten. Zu den bekann­tes­ten Wer­ken gehö­ren “Wel­ten­frie­de”, “Die Frei­heit mein Lied”, Empor zum Licht” und “Tord Fole­son”, aus dem die bekann­te Zei­le stammt: “Das Ban­ner kann ste­hen, wenn der Mann auch fällt.” Am 22. Juni 1920 starb Gus­tav Adolf Uth­mann an den Fol­gen einer Blutvergiftung.



Bereits 1933 wur­de die Gedenk­ta­fel von den Natio­nal­so­zia­lis­ten zer­stört. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg ersetz­te zunächst eine Tafel aus Kunst­stein ab dem 29. Juni 1947 (dem 80. Geburts­tag Uth­manns) die Bron­ze­ta­fel, am 27.Oktober 1957 konn­te der Deut­sche Arbei­ter-Sän­ger­bund eine neue Bron­ze­ta­fel von Harald Schmahl ein­wei­hen und ver­an­stal­te­te zu die­sem Anlass ein Gedenk­kon­zert im Nord­park und in der Elber­fel­der Stadt­hal­le.1


Die Gedenk­ta­fel von 2007.

Die Inschrift der neu­en Gedenk­ta­fel lautete:

“Dem Sän­ger der
Freiheit
Gus­tav Adolf
Uthmann
1867 1920
Zum Gedenken
Deut­scher Allg.
Sängerbund
Im Som­mer 1999 war das Denk­mal völ­lig zuge­wach­sen und unzu­gäng­lich. Das Res­sort Umwelt, Grün­flä­chen und Fors­ten leg­te es wie­der frei und mach­te es zugäng­lich.2
Im Febru­ar 2006 wur­de die Gedenk­ta­fel Opfer eines Raub­zu­ges, dem auch ande­re Denk­mä­ler in Wup­per­tal zum Opfer vie­len.3 Am 14.10.2007 ersetz­te die Stadt Wup­per­tal die Tafel durch eine neue, die Kos­ten betru­gen 14.291 €. 4

Kriegerdenkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Kameraden des Panzer-Artillerie-Regiments 76

Am 5. Okto­ber 1957 ent­hüll­te Gene­ral­leut­nant a.D. Forst, ehe­ma­li­ger Kom­man­deur des Pan­zer-Artil­le­rie-Regi­ments 76, auf dem Gelän­de der Sagan-Kaser­ne am Freu­den­berg den Gedenk­stein für die gefal­le­nen Kame­ra­den die­ses Regie­ments. Es fand dort zunächst sei­nen Platz am Ein­gang der Kaser­ne neben dem aus Sagan mit­ge­brach­ten Krie­ger­denk­mal für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs des schle­si­schen Artil­le­rie Regi­ments 76, den jenes beim Bezug der Kaser­nen am 10.Mai 1938 mit­ge­bracht hat­te. Das neue Denk­mal besteht aus einem fla­chen Stein, auf dem eine Bron­ze­ta­fel des Müns­te­ra­ner Bild­hau­ers Albert Maz­zot­ti ange­bracht wurde:


Krie­ger­denk­mal des Pan­zer-Artil­le­rie-Regi­ments 76

Die Inschrift unter dem von den Jah­res­zah­len des Krie­ges flan­kier­ten Eiser­nen Kreuz lautet:

“Unse­ren im Zwei­ten Weltkrieg
gefal­le­nen + ver­miss­ten Kameraden
Panzer-Artillerie-Regiement-76
Wuppertal
1957”

Als die Freu­den­ber­ger Stra­ße zur L418 aus­ge­baut wur­de, ver­legt man bei­de Gedenk­stei­ne 1983 vor das Stabs­ge­bäu­de des Fern­mel­de­ba­tal­li­ons 810 inner­halb der Kaser­ne. Seit dem Ende der Wup­per­ta­ler Kaser­nen kamen noch zwei Denk­mä­ler — eines für Gene­ral­oberst Hoep­ner aus der gleich­na­mi­gen Kaser­ne und ein Gedenk­stein der Fern­mel­der — hin­zu. Heu­te gehö­ren die Kaser­nen­ge­bäu­de der 1993 auf­ge­lös­ten Sagan-Kaser­ne zum Tech­no­lo­gie­zen­trum W‑Tec.1



Figurenschmuck am Barmer Rathaus

Die Atti­ka des Bar­mer Rat­hau­ses im Herbst 2012.

Am 23.April 1921 wur­de das neue Bar­mer Rat­haus ein­ge­weiht. Der Grund­stein für den vom Darm­städ­ter Pro­fes­sor Karl Roth ent­wor­fe­nen Bau wur­de bereits am 23.Mai 1908 durch Kai­ser Wil­helm II. gelegt, doch finan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten und der Ers­te Welt­krieg sorg­ten dafür, dass der Bau erst fer­tig gestellt wur­de, als Deutsch­land bereits eine Repu­blik war. Karl Roth, der zuvor bereits das Dresd­ner Rat­haus geplant hat­te, beauf­trag­te den Dresd­ner Bild­hau­er Richard Guhr mit der Aus­schmü­cken des Rat­hau­ses durch Bau­plas­ti­ken. Für die Atti­ka schuf Guhr dar­auf­hin die Model­le für die “acht Bei­geord­ne­ten”, die vor Ort vom Bar­mer Bild­hau­er Hein­rich Ost­lin­ning geschaf­fen wur­den. Sie stel­len — von links nach rechts — die fol­gen­den Zwei­ge der städ­ti­schen Ver­wal­tung dar:


Wohl­fahrts­pfle­ge und All­ge­mei­ne Verwaltung

Tief­bau und Rechtspflege
Gesund­heits­pfle­ge und Hochbau

Finanz­we­sen und Schulwesen.

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­den die Figu­ren auf der Atti­ka beschä­digt und ent­fernt, bis sie ab 1953 vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Joa­chim Wolf-Mül­ler und der Werk­statt Hugo Wes­sel­mann restau­riert wur­den, eini­ge Figu­ren wur­den auch in der Fir­ma Dor­gatehn in Duis­burg-Ham­born auf­ge­ar­bei­tet. Im Dezem­ber 1957 konn­ten sie ihren Platz in luf­ti­ger Höhe wie­der einnehmen.
An den Sei­ten der Frei­trep­pe fin­den sich — eben­falls von Guhr ent­wor­fen und von Ost­lin­ning aus­ge­führt — die alle­go­ri­schen Dar­stel­lun­gen der Rhein­pro­vinz und der Bar­me­nia, die das Selbst­ver­ständ­nis der Stadt selbst und ihrer Zuge­hö­rig­keit zur preu­ßi­schen Rehin­pro­vinz aus­drü­cken sollen.


Die alle­go­ri­sche Figur der Rhein­pro­vinz “Rhen­ania” mit Kind, Schild und Adler.

Rhen­ania von der ande­ren Seite.

Bar­me­nia mit Helm.

… Kind und Löwe.

Über dem Sei­ten­ein­gang an der Weg­ner­stra­ße wur­de ein wie­der­um von Richard Guhr ent­wor­fe­nes und dies­mal vom Bar­mer Bild­hau­er Georg Kau­per in Muschel­kalk aus­ge­führ­tes Reli­ef angebracht.


Das Reli­ef an der Weg­ner­stra­ße. Es zeigt unter ande­rem einen Löwen­kopf, Put­ten, einen ver­wun­de­ten Sol­da­ten, ein jun­ges Mäd­chen, zwei Non­nen, und meh­re­re Gelehr­te oder auch Rats­her­ren. Außer­dem ist eine Flam­me auf einem Sockel aus­zu­ma­chen, an deren Scha­le ein Eiser­nes Kreuz zu sehen ist.

An der West­sei­te des Rat­hau­ses, am heu­te geschlos­se­nen Ein­gang am Heu­bruch, fin­det sich eine Bron­ze­fi­gur des aus Elber­feld stam­men­den und in Ber­lin arbei­ten­den Bild­hau­er Paul Wyn­and. Die Figur, die frü­her ver­gol­det war, sym­bo­li­siert die für Bar­men so wich­ti­ge Textilindustrie.


Die Figur der Tex­til­in­dus­trie mit ihrer Spin­del von Paul Wynand.

Paul Wyn­and ent­warf auch die Model­le der Put­ten aus Stein für den Innen­hof des Rat­hau­ses, die vom Düs­sel­dor­fer Bild­hau­er Theo­dor Haa­ke aus­ge­führt wur­den und nicht mehr exis­tie­ren. Paul Wyn­and schuf außer­dem die Bron­ze­so­ckel der bei­den Fah­nen­mas­ten auf dem Rat­haus­platz.1


Der figu­ren­rei­che Sockel.

Detail­an­sicht

Ende Mai 1999 muss­ten die 80 Jah­re alten Mas­ten wegen Rost­schä­den ent­fernt und durch rost­freie Nach­fol­ger ersetzt. Bei der Gele­gen­heit wur­den die Bron­ze­so­ckel mit ihren Figu­ren gerei­nigt und poliert. Die für 80.000 DM sanier­ten Mas­ten mit ihren Sockeln wur­den Ende Juni 2000 wie­der auf­ge­stellt.2


nsicht des Rat­hau­ses auf einer Post­kar­te, die 1932 ver­schickt wur­de. Die ursprüng­li­che Dach­form ist gut zu erken­nen. (Bild ergänzt am 7.November 2012)

Posi­ti­on der Kunst­wer­ke auf der Karte


Otto-Schüller-Denkmal

Otto-Schül­ler-Denk­mal im Jahr 1910. Foto­gra­fie im Besitz des Bar­mer Verschönerungsvereins.

Am 28.April 1902 weih­te der Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein in den unte­ren Bar­mer Anla­gen in Anwe­sen­heit des Bar­mer Ober­bür­ger­meis­ters Dr.Lentze das Denk­mal für Otto Schül­ler ein. Die­ser wur­de am 5.Oktober 1829 in Bar­men gebo­ren und spä­ter “Chef eines bedeu­ten­den Com­mis­si­ons- und Export­ge­schäf­tes”, das sei­nen Namen trug. 1867 wur­de er zum Stadt­ver­ord­ne­ten gewählt, 1869 wur­de er Bei­geord­ne­ter. Die­ses Amte übte bis in das Jahr sei­nes Todes aus und wur­de auf eige­nen Wunsch am 28.März 1899 ent­las­sen. Zu die­sem Anlass wur­de er zum Ehren­bür­ger ernannt. Vom preu­ßi­schen König erhielt er den Roten Adler Orden IV.Klasse und den Kro­nen­or­den III.Klasse. Seit der Grün­dung des BVV 1864 gehör­te er die­sem an und stand ihm vie­le Jah­re als Vor­sit­zen­der vor. Am 30.November 1899 ver­starb Otto Schüller.


Aus­schnitt des obi­gen Bildes.

Sein lang­jäh­ri­ger Freund und Mit­ar­bei­ter im Vor­stand, Hugo Hoesch, war nur weni­ge Mona­te zuvor gestor­ben und hat­te in sei­nem Tes­ta­ment Mit­tel für die Errich­tung eines Denk­mals bereit­ge­stellt. Die Kos­ten von 4000 Gold­mark für die Büs­te aus wei­ßem Marmor.vom Bild­hau­er Wil­helm Gies­ecke und für das Pos­ta­ment aus wei­ßem Sey­e­nit vom Bild­hau­er Adolf Bröck­ler wur­den davon zu drei Vier­teln gedeckt.


Die Inschrift auf dem Pos­ta­ment lautete:
“Otto Schül­ler
Ehrenbürger
der
Stadt Barmen
Vorsitzender
des
Verschönerungs-
vereins
1880–1899”
Ober­bür­ger­meis­ter Dr.Lentze erklär­te in sei­ner Anspra­che zur Ein­wei­hung des Denk­mals, wel­ches öst­lich des Weges lag, der die bei­den Tei­che trennt:
“Möge das Bild­nis von Otto Schül­ler einem Jeden der zahl­lo­sen Besu­cher unse­rer Anla­gen zum Bewußt­sein brin­gen, daß hier Alles aus Bür­ger­sinn und unei­gen­nüt­zi­ger Arbeit im Diens­te der Gesammtheit[sic!] geschaf­fen ist, möge sein Anblick einen Jeden zu ähn­li­chem Thun begeis­tern und vor allen Din­gen die kom­men­den Geschlech­ter anfeu­ern, es ihm gleich zu thun in der selbst­lo­sen Arbeit und Sor­ge für das Gemeinwohl!”

1946 wur­de das Denk­mal, das den Welt­krieg über­stan­den hat­te, zer­stört. Im August 1953 fand man bei Rei­ni­gungs­ar­bei­ten im Schlamm des was­ser­lo­sen Tei­ches den Kopf und brach­te ihn am Denk­mal wie­der an. Im April 1957 kam es erneut zu einer Atta­cke auf das Denk­mal, bei der am Hin­ter­kopf der Büs­te Mar­mor abplatz­te. Im Mai 1968 konn­te eine Nach­bil­dung auf dem Pos­ta­ment befes­tigt wer­den. Sie wur­de von Otto Pie­per geschaf­fen. Im Som­mer 1983 wur­de das Denk­mal so zer­stört, dass eine erneu­te Instand­set­zung nicht in Fra­ge kam.1


Res­te der Umfrie­dung des Denkmals?
2014 ergänz­te der BVV einen Find­ling mit einer Tafel, die über die Geschich­te des Denk­mals infor­miert. (ergänzt 02.10.2022)

Heinrich-Eisenlohr-Denkmal

Das Hein­rich-Eisenlohr-Denk­mal mit dem ihn umge­be­nen Zaun um 1900. Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 19.6.

Am 8.Januar 1899 starb der Bar­mer Kauf­mann und Ehren­bür­ger Hein­rich Eisenlohr. Der am 15.April 1816 gebo­re­ne Eisenlohr war stol­ze 45 Jah­re Stadt­ver­ord­ne­ter in Bar­men, 33 Jah­re Mit­glied der städ­ti­schen Armen­ver­wal­tung, dar­un­ter zwi­schen 1871 und 1880 deren Vor­sit­zen­der. Er trieb die Grün­dung der Anstalt für ver­las­sen Kin­der, die am 1.Dezember 1873 voll­zo­gen wur­de, maß­geb­lich vor­an. Dar­über hin­aus war er Direk­ti­ons­mit­glied des Bar­mer Kran­ken­hau­ses, Kura­to­ri­ums­mit­glied  der Höhe­ren Töch­ter­schu­le Unt­er­bar­mens, Mit­glied der städ­ti­schen Schuld­de­pu­ta­ti­on, Mit­glied der Sani­täts­kom­mis­si­on, Vor­sit­zen­der des Auf­sichts­rat der Bar­mer Bau­ge­sell­schaft und 28 Jah­re Vor­stands­mit­glied im Bar­mer Ver­schö­ne­rungs­ver­ein. Auf Beschluss der Stadt­ver­ord­ne­ten-Ver­samm­lung wur­de er 1888 Pro­vin­zi­al-Land­tags-Abge­ord­ne­ter als Ange­hö­ri­ger der natio­nal­li­be­ra­len Partei.
Für sei­ne Diens­te um die Ver­wun­de­ten und Kran­ken wäh­rend des Deutsch-Fran­zö­si­schen Krie­ges (1870/71) erhielt er vom Kai­ser den Kro­nen­or­den IV.Klasse mit rotem Kreuz am Erin­ne­rungs­band. Im Sep­tem­ber 1893 erhielt er den Roten Adler­or­den IV.Klasse.

Ange­sichts der Ver­diens­te die­ses Man­nes um das Gemein­we­sen der Stadt Bar­men ist es kein Wun­der, dass ihm ein Denk­mal errich­tet wur­de. Dies geschah am 22.Mai 1900 in den Unt­er­bar­mer Anla­gen (auch Kai­ser-Fried­rich-Höhe genannt), ober­halb des Unt­er­bar­mer Fried­hofs. Zur Ein­wei­hung waren zahl­rei­che Stadt­ver­ord­ne­te, Bei­geord­ne­te, Mit­glie­der der Fami­lie Eisenlohr und der Ober­bür­ger­meis­ter Dr.Lentzen gekom­men. Im Auf­trag der Freun­de und Ver­eh­rer des Ver­stor­be­nen, die das Denk­mal gestif­tet hat­ten, über­gab Stadt­ver­ord­ne­ter Dr.Wittenstein das Denk­mal in die Obhut in die Hän­de der Stadt Barmen.
Das Hein­rich-Eisenlohr-Denk­mal im August 1940. Samm­lung Unte­re Denk­mal­schutz­be­hör­de, N 2744.

Das Denk­mal bestand aus einem zwei Meter hohen Sockel der Fir­ma G.Krebs aus Bal­duin­stein an der Lahn, wor­auf sich eine Bron­ze­büs­te befand, die heu­te ver­lo­ren ist. Geschaf­fen wur­de sie vom Bar­mer Bild­hau­er Wil­helm Gies­ecke, gegos­sen wur­de die über­le­bens­gro­ße Büs­te in der Rupprecht­schen Gie­ße­rei in Mün­chen. Das Denk­mal war von einem Eisen­zaun umge­ben, der vom Archi­tek­ten Gel­ci­haus gezeich­net und von der Fir­ma Fried­rich Hue in der Allee­stra­ße gefer­tigt wur­de. Die Inschrift auf dem Sockel verkündet:
Die Inschrift. 

Hein­rich

Eisenlohr
Ehrenbürger
der
Stadt Barmen
1816–1899”
Die Über­res­te des Denk­mals am 1.September 1959. Samm­lung Unte­re Denk­mal­schutz­be­hör­de, 8280.

1957 war des Denk­mal, das den Zwei­ten Welt­krieg über­stan­den hat­te, in erbärm­li­chen Zustand, die Büs­te fehl­te. Man dach­te dar­an, das Denk­mal mit den Res­ten des nahen Otto-Jäger-Denk­mals zusam­men in einer Gedenk­stät­te auf­zu­stel­len, das wur­de jedoch nicht ver­wirk­licht. Im März 1962 wur­de es Instand gesetzt und auch die Büs­te wie­der ange­bracht. Vor 1982 ver­schwand sie erneut und so steht vom Denk­mal heu­te nur noch der Sockel.1
Das Denk­mal heu­te. Das Fun­da­ment des Zauns ist noch gut zu erkennen.

Ehrentafel des Gymnasiums Bayreuther Straße

Das Staat­lich natur­wis­sen­schaft­li­che Gym­na­si­um an der Bay­reu­ther Stras­se, frü­her das Staat­li­che Real­gym­na­si­um Elber­feld, fei­er­te 1957 sein 50jähriges Bestehen. Aus die­sem Anlass ent­schloss man sich mit einer Ehren­ta­fel für die gefal­le­nen Leh­rer und Schü­ler des Zwei­ten Welt­kriegs deren Andenken in Erin­ne­rung zu hal­ten. Das Denk­mal schuf der Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Hell­muth Grüt­te­fien, der ehe­ma­li­ger Schü­ler und Abitu­ri­ent des Jahr­gangs 1925, Regie­rungs­di­rek­tor Dr.Otto Ter­ste­gen, hielt in der Fei­er­stun­de am 29.September 1957 die Anspra­che und anschlie­ßend ent­hüll­te der Vor­sit­zen­de der Ver­ei­ni­gung ehe­ma­li­ger Schü­ler, der Rechts­an­walt Paul Leh­mann, die Ehrentafel.


Die Ehren­ta­fel im Alt­bau des Gym­na­si­ums Bay­reu­ther Strasse.

Die Ehren­ta­fel schuf der Bild­hau­er Grüt­te­fien aus Kera­mik­plat­ten, auf denen in erha­be­nen Buch­sta­ben die Namen der vier gefal­le­nen Leh­rer und der 170 Schü­ler dicht gedrängt ver­zeich­net sind. Die Kera­mik­plat­ten wur­den auf Spe­zi­al­putz aus Trie­rer Kalk gebet­tet, die unter­schied­li­chen Far­ben wur­den durch Reduk­ti­ons­brand im mit Erlen­holz befeu­er­ten Ofen erzeugt. 1966 wur­de die Ehren­ta­fel nach Um- und Anbau­ar­bei­ten am Schul­ge­bäu­de an sei­nen heu­ti­gen Platz am Ver­bin­dungs­flur zwi­schen Alt und Neu­bau ver­setzt, dabei wur­de die Anord­nung der Namen ver­än­dert. Der heu­ti­gen ellip­sen­ar­ti­gen Form war eine offe­ne­re, eher recht­ecki­ge vor­aus gegan­gen.1


Die Inschrift.

Damals wie heu­te lau­te­te die Inschrift am Kopf der Tafel:

“Den Toten zum Gedenken
den Leben­den zur Mahnung
2.Weltkrieg 1939–1945”

Direkt neben der Ehren­ta­fel fin­det sich die Ehren­ta­fel des Staat­li­chen Real­gy­man­si­ums Elber­feld für die Gefal­le­nen des Ers­ten Weltkriegs.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Ehrenmal für die Opfer der Luftangriffe auf dem kath.Friedhof Liebigstraße

Am Abend des 29. Mai 1943 star­te­ten in Eng­land die Moto­ren von 719 Flug­zeu­gen, um 1700 Spreng- und ca. 280 000 Brand­bom­ben auf eine west­deut­sche Groß­stadt abzu­wer­fen. Ihr Ziel: Wup­per­tal-Bar­men. Von der nie­der­län­di­schen Küs­te kom­mend, steu­er­ten die Maschi­nen unter dem Dröh­nen der Pro­pel­ler in Rich­tung Köln. Um 0:14 Uhr, inzwi­schen war es der 30.Mai 1943, hol­ten die Sire­nen des Flie­ger­alarms in Wup­per­tal die Men­schen ein­mal mehr aus dem Schlaf und trieb sie in die Kel­ler und Bun­ker. Die Bom­ber kamen etwas vom Kurs ab, eigent­lich war das Ziel über Voh­win­kel und Elber­feld nach Bar­men zu flie­gen, damit zu früh aus­ge­lös­te Bom­ben hier größt­mög­li­chen Scha­den anrich­te­ten. Doch gegen 0:49 fie­len die ers­ten Bom­ben auf Rons­dorf und Bar­men, da die Bom­ber von Süden kamen. In der Bar­mer Innen­stadt wur­den durch Bom­ben und den fol­gen­den Feu­er­sturm 3900 bis 4000 Häu­sern total zer­stört. 3380 Opfer wur­den gebor­gen nach­dem die Feu­er gelöscht wor­den waren. Die Fach­werk­häu­ser im Rons­dor­fer Zen­trum wur­den fast voll­stän­dig zer­stört.1


Kriegs­grä­ber­feld auf dem katho­li­schen Fried­hof Liebigstraße.

Anfang 1957 errich­te­te man am Rand des Ehren­grä­ber­felds für die Opfer der Luft­an­grif­fe auf Wup­per­tal ein Ehren­mal. Der Bild­hau­er Eugen Sen­ge-Plat­ten hat­te es für die ev.luth. Fried­hof Am Bredt­chen ent­wor­fen, doch dort lehn­te man die Arbeit ab, obwohl man die kunst­fe­ri­ge Gestal­tung erkann­te, da der Gedan­ke der Ver­kün­di­gung zu wenig deut­lich wur­de. Man emp­fahl der Ver­wal­tung das Ehren­mal auf einem ande­ren Fried­hof auf­zu­stel­len, wodurch es am katho­li­schen Fried­hof Lie­big­stra­ße errich­tet wurde.


Das Ehren­grä­ber­feld, im Hin­ter­grund das Ehrenmal.

Auf zwei Schie­fer­ta­feln mit dem Maßen 320 x 300cm sind reli­ef­ar­tig Sze­nen aus der Offen­ba­rung des Johan­nes dar­ge­stellt. Ruth Mey­er-Kahr­weg erklärt, dass auf der vor­de­ren, quer­lie­gen­den Schie­fer­ta­fel das sie­ben­köp­fi­ge Tier aus dem Meer und das zwei­hör­ni­ge aus der Erde zu sehen sind, die im 13.Kapitel der Offen­ba­rung vor­kom­men. Sie gel­ten als Werk­zeu­ge Satans. Über ihnen erscheint auf der zwei­ten, hin­te­ren Tafel, der Engel als Bote Got­tes, der das letz­te Gericht und damit auch das Ende der schreck­li­chen Tie­re ankün­digt. Unter dem Engel ist die neue hei­li­ge Stadt Jeru­sa­lem zu erkennen.


Das Ehren­mal ist von der Natur teil­wei­se ver­deckt, sodass das zwei­hör­ni­ge Tier nicht zuse­hen ist.

Die unte­re Tafel mit dem sie­ben­köp­fi­gen Tier.

Detail der unte­ren Tafel.

Der Bild­hau­er selbst schrieb zu sei­nem Werk:

So mag ein schwe­re ver­gan­gen Epo­che sich abhe­ben und der Geburt einer neu­en Zeit wei­chen.” 2


Die neue Zeit.

Auf den Ehren­grä­ber­feld des Fried­hofs der Gemein­de St.Antonius lie­gen ca. 1100 Opfer der Luftangriffe.


Auf­recht ste­hen die Grab­stei­ne in Kreuz­form für die 1100 Opfer, die hier bestat­tet wur­den. Von der 68jährigen Grei­sin bis zum 3jährigen Klein­kind lie­gen hier Opfer von Bom­ben und Feuersturm.

Wei­te­re Ehren­ma­le sind auf dem kath.Friedhof Uel­len­dahl und auf dem luthe­ri­schen Fried­hof Am Bredt­chen zu finden.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Ehrenmal für die Opfer der Luftangriffe auf dem luth.Friedhof Am Bredtchen

Neben den bei­den gro­ßen Angrif­fen auf Bar­men (29./30. Mai 1943) und Elber­feld (24./25. Juni 1943), die jeweils auch Rons­dorf und Cro­nen­berg tra­fen, wur­de Wup­per­tal von Bom­ben­an­grif­fen am 21. Mai 1944 (Cro­nen­berg), 31. Dezem­ber 1944 und 1.Januar 1945 (Voh­win­kel) und meh­re­ren Angrif­fe im März 1945 auf Lan­gen­feld getrof­fen. Mehr als 6500 Men­schen star­ben durch die Bom­ber und Feu­er­stür­me, 38% der bebau­ten Stadt­flä­che wur­den zer­stört.1


Ehren­grä­ber­feld auf dem Fried­hof Am Bredt­chen. Im Hin­ter­grund (im Schat­ten) das Ehrenmal.

Im Som­mer 1957 errich­te­te man auf der Ehren­grä­ber­an­la­ge des luthe­ri­schen Fried­hofs Am Bredt­chen ein Ehren­mal im Auf­trag des Ver­bands der Evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­den Elber­feld. Prof. Hans van Beek, Bru­der des NS-Bild­hau­ers Arno Breker, der im glei­chen Jahr die Pal­las Athe­ne fer­tig­te, schuf die Skulp­tur aus Muschel­kalk, die eine gen Him­mel bli­cken­de Mut­ter dar­stellt, deren Kind in den Fal­ten des Gewan­des Schutz sucht.


Skulp­tur von Hans van Breek.

Auf dem Sockel steht fol­gen­de Inschrift:

Ich will euch
trös­ten wie
einen seine
Mut­ter tröstet
spricht der Herr

Jesa­ja 66,13″

Auf dem Ehren­fried­hof des Fried­hofs Am Bredt­chen wur­den etwa 700 Men­schen bestat­tet.2


Das Schutz suchen­de Kind.
Die Mut­ter blickt gen Himmel.
Die Grab­stei­ne zei­gen ein qua­dra­ti­sches Kreuz, Geburts- und Todes­jahr soweit das Opfer iden­ti­fi­ziert wer­den konnte.

Wei­te­re Ehren­mä­ler fin­den sich auf den katho­li­schen Fried­hö­fen Uel­len­dahl und Lie­big­stra­ße.


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Pallas Athene am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium

Es war der 2.Mai 1957, als die über­le­bens­gro­ße Bron­ze­sta­tue “Pal­las Athe­ne” von Arno Breker vor dem Wil­helm-Dör­pfeld-Gym­na­si­um zum ers­ten Mal auf­ge­stellt wur­de. Zwei Tage spä­ter nahm die Schu­le bei einer Fei­er­stun­de für ihren Namens­ge­ber Wil­helm Dör­pfeld die Sta­tue in ihre Obhut.Wilhelm Dör­pfeld war selbst Schü­ler des Bar­mer Gyman­si­ums gewe­sen, das 1931 mit dem Elber­fel­der Gym­na­si­um zusam­men­ge­legt wur­de und 1938 sei­nen Namen erhielt.

Arno Brekers Sta­tue für den Neu­bau des Gym­na­si­ums am Johan­nis­berg ging aus einem beschränk­tem Wett­be­werb her­vor, der Metall­bild­hau­er Wer­ner Gabel fer­tig­te die grie­chi­schen Buch­sta­ben am Sockel der Kriegs‑, Weis­heits, Strategie‑, Hand­werks und Hand­ar­beits­göt­tin.1


Pal­las Athene

Am 20.März 20032,  der Nacht in der die US-Ame­ri­ka­ner den Krieg gegen den Irak Sad­dam Hus­seins eröff­ne­ten, wur­de die Sta­tue von Unbe­kann­ten vom Sockel gestürzt und dabei beschä­digt. “Weg mit Brekers Kriegs­göt­tin” sprüh­ten die Täter auf den Sockel.3

Eine sehr leb­haf­te  Dis­kus­si­on um die Wie­der­auf­rich­tung der Sta­tue ent­stand. Sie war vor allem durch die tie­fe Ver­bin­dung des in Elber­feld gebo­re­nen Bild­hau­ers Arno Breker zur NS-Dik­ta­tur geprägt. Die Schu­le ent­schied sich nach inten­si­ver Aus­ein­an­derst­zung dazu, die Sta­tue, deren Repa­ra­tur­kos­ten (restau­riert von Mar­tin Möbus) in Höhe von 3000 €4 von einem anony­men Spen­der bezahlt wur­den, wie­der auf­zu­stel­len und mit Hil­fe einer neu­en Tafel die Hal­tung der Schu­le zu erklä­ren. Am 8.April 2005 wur­de die Sta­tu­te nach Schul­schluss ohne Zere­mo­nie aufgestellt.


Seit 2005 ergänzt die­se Tafel die Sta­tue von Arno Breker.

Auf der Tafel ist fol­gen­de Inschrift angebracht:

“Pal­las Athene
Von Arno Breker

Kunst­werk und Zeitdokument
1956 in einer öffent­li­chen Ausschreibung
der Stadt Wup­per­tal gewähl­ter Entwurf
1957 Auf­stel­lung der Plas­tik vor dem
Haupt­ein­gang des Schulneubaus
2003 Sockel­sturz als “Breker Statue”
und “Kriegs­göt­tin”
Bera­tung der Schul­ge­mein­de und der
Stadt Wuppertal
2005 Wie­der­auf­stel­lung durch die
Stadt Wup­per­tal nach posi­ti­vem Votum
der Schule

Leit­ge­dan­ken der Schulgemeinde
Wir distan­zie­ren uns von Brekers Rolle
als füh­ren­dem Bild­hau­er im NS-Staat.
Wir leh­nen Bil­der­stür­me­rei als Mit­tel geistiger
und poli­ti­scher Aus­ein­an­der­set­zung ab.
Wir sehen in Athe­ne eine Repräsentantin
der Weis­heit, der Wis­sen­schaf­ten und
der Küns­te, Vor­bild auch für das Lernen
in der Schule.
Wir ver­ste­hen die Dar­stel­lung der Athene
als Sym­bol für das zeitübergreifende
geis­ti­ge Erbe der Anti­ke, nicht für die
zeit­ge­bun­de­ne Wehr­haf­tig­keit der
der Stadt­göt­tin Athens.
Wir schät­zen “die Athe­ne” als Wahrzeichen
unse­rer Schule.
Wir erken­nen in dem Kunst­werk auch ein
Zeit­do­ku­ment, das Schu­le und Öffentlich-
keit zum Nach­den­ken über das Verhältnis
von Kunst, Moral und Poli­tik auffordert.”

Pal­las Athe­ne ist heu­te Teil des Skulp­tu­ren­parks Johannisberg.


Ergän­zung vom 10. April 2021: 

Im Rah­men der Sanie­rung der Schul­ge­bäu­des des WDG kam die Pal­las Athe­ne wie­der auf die Tages­ord­nung. 2018 bean­trag­te die Schu­le eine denk­mal­schutz­recht­li­che Geneh­mi­gung, um die Sta­tue im Zuge der Schul­sa­nie­rung zu ent­fer­nen. Die städ­ti­sche Kom­mis­si­on für eine Kul­tur des Erin­nerns beriet 2019 über den Antrag und emp­fahl, das Kunst­werk an Ort und Stel­le zu belas­sen und sich vor Ort mit ihr aus­ein­an­der­zu­set­zen. Ulri­ke Schra­der, Lei­te­rin der Begeg­nungs­stät­te Alte Syn­ago­ge, sah in der Figur kei­nen „faschis­ti­schen“ Stil und ver­wies  auf eine Schwes­ter­fi­gur Brekers, eine Frie­dens­göt­tin, auf dem Var­res­be­cker Fried­hof. Sie warb dafür, Men­schen in ihrer Wider­sprüch­lich­keit wahr­zu­neh­men. Auch Car­men Kle­ment, Beauf­trag­te für Kunst im öffent­li­chen Raum, erklär­te, die Figur ver­mitt­le ver­mitt­le kein heroi­sches, son­dern ein huma­nes Men­schen­bild. 5

Bei einer Podi­ums­dis­kus­si­on im Dezem­ber 2019 schlug NRW-Kul­tur­mi­nis­te­rin Isa­bel Pfeif­fer-Poens­gen vor, im Rah­men eines künst­le­ri­schen Wett­be­wer­bes die Breker-Sta­tue durch ein ihr zur Sei­te gestell­tes zeit­ge­nös­si­sches Kunst­werk „kom­men­tie­ren“ zu las­sen. Die Idee wur­de posi­tiv auf­ge­nom­men, zumal die Minis­te­rin auch Mit­tel zur Finan­zie­rung ver­sprach. Offen blieb die Fra­ge, ob die Pal­las Athe­ne am bis­he­ri­gen Stand­ort am Ein­gang des Schul­ge­län­des am Johan­nis­berg blei­ben oder zur Rück­sei­te des WDG-Gebäu­des in Rich­tung Süd­stra­ße umzie­hen sol­le. Kul­tur­de­zer­nent Nocke ver­sprach eine ent­spre­chen­de Prü­fung des Vor­schlags.6

Der Wup­per­ta­ler Kul­tur­aus­schuss stimm­te der Idee einer künst­le­ri­schen Kom­men­tie­rung am 5. Febru­ar 2020 zu. (VO/0045/20) Die Denk­mal­be­hör­de sprach sich indes gegen eine Ver­le­gung des Stand­or­tes aus.7


Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Wei­ter­füh­ren­de Links
Stamm­baum des Wil­helm-Dör­pfeld-Gym­na­si­ums Wup­per­tal auf wdg.de
Restau­rie­rung der Pal­las Athene
Wal­ter Grass­kamp im Gespräch mit dem Deutsch­land­ra­dio (28.06.2004)
Ste­fan Kol­de­hoff: Hit­lers Super­männ­chen, Süddeutsche.de (18.07.2006)
Antrag der PDS zur Nicht­wie­der­auf­stel­lung der Sta­tue im Rat der Stadt (21.02.2005)(PDF)
Vor­la­ge Kul­tur­aus­schuss zur Wie­der­auf­stel­lung der Sta­tue (09.06.2004)(PDF)
Anla­ge mit Schul­vo­tum der Schul­kon­fe­renz und aus­führ­li­cher Begrün­dung für die Sit­zung des Kulurauschusses(PDF)

Gedenktafel für Eugen Langen im Schwebebahnhof Döppersberg

Wer sich bei der Über­schrift bereits gefragt hat: “Hä? Wo?”, der geht ver­mut­lich immer den glei­chen Abgang hin­ab (oder hin­auf), näm­lich jenen, der direkt auf die Alte Frei­heit mün­det. Doch wer vom Bahn­steig Rich­tung Ober­bar­men in das Schwe­be­bahn­bahn­hofs­ge­bäu­de hin­ein geht, der ent­deckt am Absatz der Trep­pe die Gedenk­ta­fel für Eugen Lan­gen, bestehend aus einer Inschrift und einem Reli­ef­bild­nis aus Bron­ze, ange­fer­tigt vom Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Harald Schmahl.


Gedenk­ta­fel für Eugen Lan­gen, den Erfin­der der Schwebebahn.

Die Inschrift lautet:

Eugen Lan­gen
Geh.Kommerzienrat
dem Inge­nieur und
Erbau­er der
Schwebebahn
zur Erinnerung/
erbaut 1898 bis 1903”


Ein­ge­weiht wur­de das Denk­mal am 19.Juli 1957. Die Inschrift ist aller­dings miss­ver­ständ­lich. Eugen Lan­gen, gebo­ren am 9.Oktober 1833, war zwar Erfin­der des Sys­tem Schwe­be­bahn, auch der Name stammt von ihm, doch erbaut hat er die Wup­per­ta­ler Schwe­be­bahn nicht. Er starb bereits am 2.Oktober 1895 an einer Fisch­ver­gif­tung in Köln.1 Bis heu­te trägt die Schwe­be­bahn nicht nur den Namen, den er ihr gab, son­dern offi­zi­ell auch seinen:

Ein­schie­ni­ge Hän­ge­bahn Sys­tem Eugen Langen”