Vom 31. Mai bis zum 1. Juni 1958 feierte die Freiwillige Feuerwehr Hahnerberg ihr 75jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass zog ein Festzug vom Bereitschaftshaus an der Hahnerberger Straße 99–100 (heute Lidl-Filiale) zur Festhalle von Coca-Cola am Jung-Stilling-Weg. Die Feuwerwehrkapelle spielte einen große Zapfenstreich, eine Schauübung wurde aufgeführt und es gab eine Parade durch Neuenhof und Korzert. An einem dieser Tage gedachte man auch der Gefallenen der Wehr und enthüllte in der Wagenhalle eine Gedenktafel, die die 18 Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs nennt.
Die Ehrentafel.
Die Inschrift lautet:
“Ehren-Tafel
der freiw. Feuerwehr W.-Hahnerberg
Gott zur Ehr
dem Nächsten zur Wehr
Unseren gefallenen und verm. Kameraden”
Im Jahr 1958 hatte die Wehr 52 Mitglieder, darunter 36 Aktive. 1
Ende 2006 zog die Gedenktafel mit der Freiwilligen Feuerwehr in die neue Wache am Schulzentrum Süd.
Die Stalingrad Madonna im Barmer Kolpinghaus. Bildveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Kolpinghaus Wuppertal-Barmen e.V. Fotograf: Philipp Stursberg, Wuppertal
Am 4. Mai 1958 weihte die Barmer Kolpingfamilie im Kolpinghaus in Unterdörnen ein Ehrenmal zum Gedenken an die “gefallenen und vermissten Brüder” ein. Dechant Zündorf übergab im Inneren des Hauses eine Nachbildung der sogenannten Stalingrad-Madonna, die der evangelische Pfarrer Kurt Reuber im Kessel von Stalingrad an Weihnachten 1943 gezeichnet hatte. Sie weist das Motiv der Schutzmantel-Madonna auf. Die Künstlerin Christel Nieland aus dem Sauerland hatte das Werk in Ton gezeichnet und gebrannt. Präses Schulte mahnte in der Ansprache, dass man die Worte Licht, Leben, Liebe zu seinem Glaubensbekenntnis machen solle. Zum Schluß der Feier sangen die Teilnehmer das Lied “Maria breit’ den Mantel aus.“1
Frontalansicht. Bildveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Kolpinghaus Wuppertal-Barmen e.V.. Fotograf: Philipp Stursberg, Wuppertal
Das auf der Rückseite einer russischen Landkarte gezeichnete Bild der Stalingrad Madonna gelangte in den Händen eines verwundeten Offiziers aus dem Kessel von Stalingrad und wurde in der Nachkriegszeit in Deutschland mehrfach reproduziert. Der Zeichner Kurt Reuber starb 1944 in russischer Kriegsgefangenschaft.2
Das Kriegerdenkmal im Zaun des Sportplatzes in der Nachbarschaft von Umspannwerk und Autobahn.
Am Totensonntag des Jahres 1958, es war der 24. November, enthüllte Heinrich Michel, Vorsitzender des TSV Union Wuppertal am Sportplatz am Opphof das Kriegerdenkmal des Vereins. Der Uellendahler Musikverein und die Chorgemeinschaft Liepke begleiteten die Feierstunde für die 100 im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sportkameraden.
“Die Ruinen von 1945 wegzuräumen und neu aufzubauen sei, so sagte Heinrich Michel, das Recht der Lebenden gewesen. Die hölzernen Zeichen auf den Gräbern durch bleibende Male aus Stein zu ersetzen — das sei die Pflicht der Lebenden!”, berichtete die Wuppertaler Rundschau.1
Das verlassene Kriegerdenkmal
Der einfache obeliskartige Stein trägt, heute noch mehr schlecht als Recht, das Eiserne Kreuz und eine Gedenktafel mit der Inschrift:
Ihr
seid nicht
vergessen
1939 1945
Die kaum noch lesbare Gedenktafel.
Doch das Vergessen ereilte das Denkmal schon 1966, als der Verein zum neuen Sportplatz an der Hardenberger Straße umzog, da die Bauarbeiten der A46 das Gelände des Sportplatzes beanspruchten. Das Denkmal blieb zurück und ist heute Teil der Heimat des FK Jugoslavija Wuppertal.
Am östlichen Ende des Engelsgarten, nahe am Opernhaus stand das Geburtshaus von Friedrich Engels, in dem er am 28. November 1820 das Licht der Welt erblickte. Im zweiten Weltkrieg war es zerstört worden und so weihte Oberbürgermeister Herberts am 5. August 1958 — 63 Jahre nach dem Tod Engels — den Gedenkstein ein, um dessen Errichtung eine längere Diskussion im Hauptausschuss der Stadt gegeben hatte. In Zeiten des Kalten Krieges war die Errichtung eines Gedenksteins für den Mitverfasses des Kommunistischen Manifestes nicht unumstritten. Lediglich acht Stimmen befürworteten die Errichtung bei sieben Enthaltungen. Das Gelände des Engelsgartens wurde der Stadt zu günstigen Bedingungen von der Familie Engels-Schuchard verkauft.
Friedrich-Engels-Gedenkstein im Engelsgarten
Die Inschrift
Der von Kurt Schwippert geschaffene Gedenkstein aus Muschelkalk trägt folgende die Inschrift:
“Hier stand das Geburtshaus
des grossen Sohnes unserer
Stadt Friedrich Engeld Er ist
der Mitbegründer des Wissen-
schaftlichen Sozialismus.“1
Im Jahr 1933 zerstörten die Nationalsozialisten das 1893 von Selma von der Heydt gestifte Heinrich-Heine-Denkmal. 1957 beschloss die Stadt Wuppertal ein neues Denkmal anfertigen zu lassen, als Standort wählte man den Von-der-Heydt-Park, da der ursprüngliche Standort inzwischen überbaut worden war. Es wurde vom Wuppertaler Bildhauer Harald Schmahl geschaffen, der dazu drei Muschelquader aus den Trümmern des Barmer Rathauses nutzte.
Das Heinrich-Heine-Denkmal im von-der-Heydt-Park.Die Vorderseite.Die Rückseite
Die Inschrift der Vorderseite zitiert wie der Vorgänger vier Verse aus der Harzreise: (Text)
“Auf die Berge
will ich steigen
wo die dunklen
Tannen ragen
Bäche rauschen
Vögel singen
und die stolzen
Wolken jagen
Heinrich
Heine”
Der Name des Dichter ist von Eichenblättern umgeben. Als das 2,5m hohe Denkmal im Dezember 1958 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, bemerkte man, dass statt Bächen “Buchen” im Zitat rauschten. Es ist unklar, ob dieser Fehler vom 1893er Denkmal übernommen wurde oder von der Beschreibung durch Wilhelm Schäfer (siehe dort).
Die Inschrift der Rückseite lautet:
“Zur Erinnerung
an das um die
Jahrhundert-
wende von der
Baronin Selma
von der Heydt
gestiftete
Heine Denkmal
zerstört 1933
erneuert 1958”
Bereits fünf Jahre später musste das Denkmal aufgrund des spröden und porösen Materials saniert werden.1
Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Deweerthschen Garten.
Am 15.November 1958 wurde im Deewerthschen Garten das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Wuppertal eingeweiht. Es war der Abend vor dem Volkstrauertag. Bereits seit 1949 plante man an der Stelle des Denkmals eine Erinnerungsstätte “für die Opfer des Nazi-Regimes”. Das Mahnmal am westlichen Ende des Luisenviertels besteht aus einer Skulptur des Bielefelder Bildhauers Herbert Volwahsen und dem ehemaligen Denkmalsockel des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Die Skulptur von vier Metern Höhe besteht aus Würzburger Muschelkalk und stellte eine leidende, gebeugte Person dar.
Skulptur von Herbert Vohwahsen. Dahinter die Aufschrift: “Der Mensch sei Mensch.”
Oberbürgermeister Hermann Herberts erinnerte bei der Einweihung an die Wuppertaler Verfolgten, wie dem Sozialdemokrat Fritz Senger, Bernhard Letterhaus und auch an die 3000 Mitglieder zählende jüdische Gemeinde. Ihnen allen wurde der Stein gewidmet, der zugleich mahnen sollte, dass Menschen nicht ungestraft den Mißbrauch der Macht dulden dürften.Im Mai 1950 wurde der Sockel bereits mit zwei Inschriften versehen:
“Der
Mensch
sei
Mensch”
“Den Opfern des
Nationalsozialismus
die
Stadt Wuppertal”
1957 wünschte die SPD-Fraktion im Rat dann eine Erweiterung des Mahnmals und der Rat stellte 12.500 DM zur Verfügung. Man entschied sich für Volwahsens Skulptur und der Rat bewilligte die Mehrkosten von 26.000 DM.
Am 5. Juli 1973 beschloss der Rat dem Mahnmal eine Inschrift zum KZ Kemna hinzuzufügen. Sie lautet:
Gesamtansicht des Mahnmals vor dem Deweerth’schen Garten. An dieser Seite befindet sich Inschrift zum KZ Kemna.
Das Mahnmal steht am Deweerth’schen Garten in unmittelbarer Nähe der Villa Frowein, in der von 1938 — 1945 der Sitz der Kreisleitung der NSDAP war.
Mahnmal und Villa Frowein.
Ergänzung vom 25.07.2011: Inzwischen wurde das Denkmal um eine Gedenktafel erweitert. (Siehe Einträge zur Planung und zur provisorischen Enthüllung am 15.April 2011) An der noch freien Seite zum Deweerthschen Garten hin wurde die Tafel mit 3100 Namen der Opfer des Nationalsozialismus angebracht und von Oberbürgermeister Jung am 20. Juli 2011 eingeweiht. In der Feierstunde erinnerte man mit Kranzniederlegungen an den Widerstand gegen das Nazi-Regime. Eingeladen wurde zu der Gedenkveranstaltung von der Stadt Wuppertal, der jüdischen Kultusgemeinde und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.2Der Rat der Stadt hatte die Anbringung am 18.07.2011 einstimmig gebilligt.3
Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus mit der neuen Tafel, 25.07.2011.
Die Aufstellung der Tafel wurde initiiert vom Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V. und finanziert von Zuwendungen der Stiftung Erinnerung, Landau, der Stiftung Kalkwerke Oetelshofen, des Bundesprogrammes „Vielfalt tut gut“ und der Stadtsparkasse Wuppertal. 4 Das Besondere und Einzigartige an der Tafel, die 2,20 Meter in der Höhe und 1,20 Meter in der Breite misst, ist die uneingeschränkte und unsortierte Aufzählung der Opfer des Nationalsozialismus, das einzige Ordnungskriterium war das Alphabet.
Jeder Name steht für ein Schicksal.Detailansicht
Es ist unklar, wann das Beyenburger Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege 1866 und 1870/71 “an der Klippe” errichtet wurde. Die Straße “Am Kriegermal” ist nach dem Denkmal für den 1. und 2. Weltkrieg benannt, das ältere Denkmal steht heute an der “Beyenburger Freiheit”, zwischen der Halte-stelle “Beyenburg Mitte” und der Klosterkirche. Die Form des Denkmals, dass der Barmer Steinbildhauer F.H.Stang schuf, ist klassisch einem Obelisken nach- empfunden. Das Denkmal ist einst von einem Gitter eingefasst worden, heute ist es zur Straße hin offen. Die Inschrift war in Gold gefasst und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in roter Farbe nach- gezogen. Die Vorderseite ist mit drei Reliefs geschmückt:
Am Sockel des Obelisken finden sich eine Krone, die an die alte Reichskrone erinnert, ein Schwert und ein Stab mit dem Reichsadler auf einem “Blätterbett. Ein Palmwedel ziert den oberen Teil des Obelisken, während darunter der Reichsadler abgebildet ist, der auch das eiserne Kreuz mit sich trägt.
Die Inschrift auf der Vorderseite lautet:
“Den im Kampfe fürs
Vaterland gefallenen
Söhnen Beyenburgs.
Die dankbaren
Mitbürger”
Ein Gefallener des Kriegs von 1866 ist auf der linken Tafel verzeichnet, dazu kommen sechs aus dem Krieg von 1870/71. Ruth Meyer-Kahrweg vermutet, dass der letzet Name, Albert Luthe, an den Folgen des Krieges erst nach 1886 starb oder dass erst zu diesem Zeitpunkt für tot erklärt wurde, da die Beyenburger Gefallenen auch im in diesem Jahr eingeweihten Lüttringhauser Kriegerdenkmal verzeichnet sind — bis auf eben jenen Albert Luthe. (Beyenburg gehörte damals zu Lüttringhausen.)1
Historische Aufnahme des Ehrenmals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)
Das Kriegerdenkmal in Cronenberg (Am Ehrenmal) wurde am 14. Oktober 1928 eingeweiht. Vorangegangen waren der Beschluss zur Errichtung eines solchen Denkmals der Cronenberger Stadtverordnetenversammlung am 10. Februar 1925, eine Sammelaktion unter den Cronenberger Bürgern, die die finanziellen Mittel erbrachte, eine Auseinandersetzung um die Frage, ob das Denkmal mitten in der Stadt errichtet werden sollte oder lieber im Wald, welcher Bildhauer es ausführen sollte und die Grundsteinlegung am 17. Juli 1927 anlässlich der Feier 100 Jahre Stadtrechte.
Historische Aufnahme des Ehrenmals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)
Man entschloss sich schließlich Eduard Timaeus aus Kassel mit dem Bau des Denkmal zu beauftragen, dass innerhalb eines neuen Parks zwischen den Straßen Hütterstr, Am Ehrenmal und Auf dem Eigen entstehen sollte. Timäus hatte bereits 1925 die Gedenktafel der Cronenberger Realschule gestaltet. Die Anlage selbst planten Prof. Peter Klotzbach aus Barmen und der Cronenberger Stadtbaurat Siedentopf.
Der Bildhauer wählte die ungewöhnliche Form einer Pyramide für das Ehrenmal. Vorgelagert ist eine schlichte, kniende, trauernde Frauenfigur, auf der linken, vorderen und rechten Seite sind die Namen der Gefallen (über 400) angebracht. Auf der Spitze der Pyramide prangen die Worte “1914–18”, “Cronenberg”, “seinen”, “Helden”. Am Fundament links neben der Frauenfigur: “Ihr starbt”, rechts: “Ihr lebt!”. Unterhalb der Frauenfigur brachte man am 26.Juli 1956 eine ergänzende Tafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs an, die der Bildhauer Harald Schmahl schuf. In den 1980er Jahren wurde das Denkmal von Steinmetzmeister Barnd Wald restauriert.1
Das Band, welches die Namen enthält, ist an den Seiten zweimal durch Symboltafeln unterbrochen, die Symbole von Kriege und Frieden zeigen.
Zu sehen sind Reichsadler, Schwert mit Blättern, Artilleriegeschoss, Cronenberger Wappen (Bergischer Löwe mit Sense)
Zu sehen sind Friedenstaube, Stahlhelm, Eisernes Kreuz, Siegerkranz
Die Inschrift des Denkmals ist nicht leicht zu erkennen. An der Spitze der Pyramide steht an drei Seiten: “Cronenberg — seinen — Helden — 1914- 1918” Unter dem Band der Namen steht eingemeißelt in den Stein links und rechts der Figur “Ihr starbt — Ihr lebt”
Am 26. Juli 1958 wurde zum Gedenken der Opfer des Zweiten Weltkrieges eine Bronzetafel angebracht, die vom Bildhauer Harald Schmahl gestaltet wurde. Pläne für ein eigenständiges Denkmal wurden verworfen. Über dem Eichenblatt steht die schlichte Inschrift: “Den Toten des Weltkriegs 1939–1945”
Ergänzung vom 06. Juni 2012
In der Nacht auf Dienstag, den 5. Juni 2012 haben Bronzediebe die Tafeln mit den Namen der Gefallenen und die Symboltafeln entwendet. Mit großer Brutalität wurden die einzementierten verankerten Tafeln herausgebrochen, die Wiederherstellungskosten liegen bei 30.000 Euro. Nur eine der 22 Tafeln wurden an Ort und Stelle gelassen.2
Eine der nun gestohlenen Gedenktafeln.
Ergänzung vom 18.06.2012:
Der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein und der SPD-Stadtverordnete Oliver Wagner haben 1200 € Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, davon stammen 1000 € vom CHBV.3
Die Befürchtungen, dass die Namen nicht mehr rekonstruiert werden können, haben sich zum Glück aufgelöst. Die Namen sind im Stadtarchiv in der Akte S VII 65, “Gedenktafel der im Weltkrieg 1914–1918 gefallenen…, Einweihung des Ehrenmals, 14.10.1928” enthalten.4
Wie die Cronenberger Woche berichtet, beantwortete die Stadt eine Anfrage der Bezirksvertretung Cronenberg zur Wiederherstellung der Tafel negativ, es ist keine Geld dafür vorhanden. 30.000 Euro veranschlagt das Ressort Grünflächen für die Herstellung und diebstahlsichere Anbringung. Dagegen sagte das Ressort zu, im Winter die Bäume und Sträucher im Bereich zurückzuschneiden, um das Areal bessere einsehbar zu gestalten.5
Zum Volkstrauertag am 18.11.2012 stellte man als provisorischen Ersatz für die gestohlenen Namenstafeln diese Tafel auf
Ergänzung vom 21.11.2012 :
Am Volkstrauertag 2012 sorgte der Diebstahl der Namenstafeln für eine Veränderung im üblichen Ritual. Neben Schülern und Pfarrer Monhof ergriff auch der stellvertretende Vorsitzende des Cronenbeger Heimat- und Bürgervereins, Stephan Ries, das Wort und erklärte den 150 Teilnehmern, dass die Weigerung der Stadt, die Tafeln zu ersetzen, eine “weitere Schande” sei. 94 Jahre nach Kriegsende und 84 Jahre nach der Errichtung des Denkmals betonte er, dass dieses kein “anonymes, nacktes Bauwerk aus Stein” sei, und die Namenstafeln der Trauer und Erinnerung ein Gesicht geben würde. Sie seien tragende Säulen des Erinnerns. Mittlerweile beziffert die Stadt die Kosten der Wiederherstellung und diebstahlsicheren Anbringung auf 65.000 €.6
Das Provisorium
Ergänzung vom 02.01.2013:
Am Neujahrstag 2013 wurde diese provisorische Ehrentafel zerstört aufgefunden. Ob die Ursache Vandalismus oder Windböen waren, war unklar. Rolf Tesche, Vorsitzender des CHBV, erklärte, das Provisorium möglichst schnell reparieren zu lassen, da es nicht nur die Toten ehren, sondern auch mahnen, dass die Stadt die gestohlenen Tafeln ersetzt.7
Ergänzung vom 08.12.2013:
Im Dezember 2013 wurde zwischen dem CHBV und der Stadt Wuppertal aufgrund des hartnäckigen Nachhakens seitens des Bürgervereins vertraglich vereinbart, dass die Stadt bei der Wiederherstellung der Gedenktafeln die Hälfte der Kosten übernimmt, die andere Hälfte in Höhe von 18.000 € wird vom CHBV (3.000 €), von der Sparkasse (3.000 €), der Einzelhandelsgemeinschaft W.I.C (1.000 €), dem Versicherungsbüro Gross & Co (3.000 €) und sowie Privatspendern getragen, weswegen erneut ein Spendenaufruf getätigt wurde. Im Dezember 2013 begann die kostenfreie Sanierung des Denkmals durch den Malerbetrieb Tesche und die Gerüstbaufirma Klaus Hobelsberger.8
Ergänzung 16.10.2015
Am 12. Oktober 2015 teilte die Stadt mit, dass eine Stele mit einer Infotafel am nordwestlichen Zugang zum Denkmal aufgestellt wurde. Der Text vom Historischen Zentrum erklärt die Geschichte des Denkmals bis in die jüngste Zeit, hergestellt wurde sie vom Ressort Grünflächen und Forsten, die Aufstellung übernahmen durch Kräfte des zweiten Arbeitsmarktes der GESA.9
Bild ergänzt am 10. April 2021
Seit April 2014 ist das Denkmal auch wieder vollständig, nachdem die gestohlenen Namenstafeln durch Repliken ersetzt wurden. Diese bestehen aber nicht aus Bronze, sondern aus Kunstguß und wurden von der Firma EGO3D aus Mülheim hergestellt. Damit konnten die Kosten von 65.000 € auf 35.000 € reduziert werden.10
Am 20. November 1927, dem Totensonntag dieses Jahres, weihte die Barmer Fleischerinnung ihr Denkmal zu Ehren der gefallenen Mitglieder ein. Da der alte Barmer Schlachthof, auf dem das Denkmal zunächst stand, später aufgegeben wurde — heute ist dort die Zentrale der Wuppertaler Stadtwerke zwischen Schützenstraße und Brombergstraße -, versetzte man 1958 das Denkmal zum Elberfelder Viehhof, wo es heute in unmittelbarer Nähe des Denkmals der Elberfelder Fleischerinnung steht.
November 2009
Das Denkmal, das von Prof. Montenbruck von der Kunstgewerbeschule entworfen und vom Bildhauer Fritz Lücken ausgeführt wurde, scheint auch heute am Volkstrauertag noch gepflegt zu werden. Es zeigt als Relief einen aufrechtstehenden Soldaten, der den Kopf auf sein Schwert gestützt hat. Dazu ist ein Eisernes Kreuz oben rechts eingefügt. Darunter stehen die Jahreszahlen 1914 und 1918. Links neben dem Eisernen Kreuz folgt die Inschrift:
“Ihren Gefallenen
Meistern und
Gesellen”
Rechts neben dem Soldaten steht:
“Die
Barmer
Fleischerinnung
20.IX.1927”
Auf der Rückseite des Denkmals sind unter dem Schriftzug “Es starben den Heldentod” die Namen von sechs Meistern und 39 Gesellen im Stein verewigt.
Anlässlich der Einweihungsfeier gab es Unstimmigkeiten zwischen der Barmer Fleischerinnung und dem Zentralverband der Fleischer und Berufsgenossen, da man von diesem zwar die Namen der Gefallenen erfragt hatte, ihn aber nicht zur Einweihung einlud, da es eine “interne Feier” der Innung sei. Der Verband beschwerte sich darüber, dass man gemeinsam mit den Gefallenen im Dreck gelegen habe und nun nicht “fein” genug sei, eingeladen zu werden. Außerdem vermutete man, dass die Innung eine “nationale” Feier abhalten wolle und deswegen der Verband, die den Gedanken “Nie wieder Krieg!” vertrete, nicht erwünscht sei.1