Das Kriegerdenkmal der niederländisch-reformierten Gemeinde auf dem Friedhof an der Katernberger Straße.
Am 8. Dezember 1953 beschloss das Presbyterium der niederländisch-reformierten Gemeinde das bestehende Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, das bislang nicht dokumentiert ist, durch ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege zu ersetzen. Vermutlich wurde der neue Gedenkstein vom Wuppertaler Steinmetz Aretz hergestellt.1 1961 wurde der Basiskörper nach unten verlängert und die alten drei Gedenktafeln wurden durch sechs neue, einheitliche ersetzt. Auf dem Denkmal sind neben den Namen der Gefallenen das Todesdatum, zwei Stahlhelme, vier Schwerter und die Inschrift zu sehen:
“1914 1918
Für’s Vaterland
1939 — 1945”
Die untere rechte Tafel trägt zusätzlich noch vier Namen von Opfern des Luftangriffs auf Elberfeld vom 25. Juni 1943
Ansicht des Werks an der Lüttringhauser Straße in Ronsdorf. Entnommen aus: Sechzig Jahre Bocklenberg & Motte. Festschrift 1964.
Die Firma Bocklenberg & Motte, die Fahrzeugschlösser und ‑beschläge herstellte, wurde 1904 in Ronsdorf gegründet und war unter dem Namen BoMoRo (Ro für Ronsdorf) in der Stadt auf den Südhöhen bekannt, bis sie 1994 von der Firma Robert Bosch übernommen wurde. Seit 2002 gehört das Unternehmen zu Brose und zog 2008 von der Schönen Aussicht an der Lüttringhauser Straße ins Gewerbegebiet an der Otto-Hahn-Straße, wo es als “Brose Schließsysteme GmbH & Co. KG, Wuppertal” firmiert. Anstelle des alten Werksgeländes errichtete der Discounter Lidl 2008 einen Supermarkt mit gewohnt großzügigen Parkplatz. An der Stützmauer brachte er eine große Gedenktafel an, die den Toten der Weltkriege gedenkt und die Martin Matthey, Sohn des ehemaligen Geschäftsführers von BoMoRo, bei einem Besuch im zum Abriss vorgesehenen Gebäude entdeckte, wo sie im Treppenhaus zur Kantine angebracht war. Laut eines ehemaligen Mitarbeiters wurde sie beim Neubau des Werksgeländes 1961 dort platziert. Nachdem Matthey die Tafel durch einen befreundeten Bauunternehmern sicherstellen ließ, übernahm die LIDL die Aufstellung an der Stützwand.1
Die schlichte Steintafel mit den Jahreszahlen der Weltkriege und einer Feuerschale vor der unverputzten Stützwand.
Das ehemalige Pfarrhaus in Schöller. Die Gedenktafel hat ihren Platz zwischen den beiden linken Fenstern im Erdgeschoss.
Am 12. März 1961 feierten die Bilker Heimatfreunde einen Gottesdienst in der alten reformierten Kirche von Schöller und enthüllten anschließend eine Gedenktafel am alten Pfarrhaus, Schöllerweg Nummer 8. Sie war Johann Friedrich Benzenberg gewidmet, der die Bilker Sternwarte gegründet und mittels Experimenten die Rotation der Erde um die eigene Achse nachgewiesen hatte. Dementsprechend vermerkte die Gedenktafel aus schwedischem Granit an seinem Geburtshaus:
“In diesem Hause
wurde am 5.5.1777
Prof. Joh. Friedr.
Benzenberg
geboren. Er gründete
1843 die Bilker Stern-
warte und erwarb sich
dort für die Astrono-
mische Wissenschaft
weltweiten Ruhm.
Er starb am 8.6.1846
in Düsseldorf-Bilk
Bilker Heimatfreunde 1951 e.V.
Anno 1961”
Die Gedenktafel.
Am 5. Mai 1777 wurde J.F. Benzenberg im Haus des reformierten Pfarrers von Schöller geboren. So war es nicht überraschend, dass er zunächst in Marburg Theologie studierte. Aber schließlich gewannen seine naturwissenschaftliche Neugier die Überhand und er wechselte nach Göttingen, um bei Georg Christoph Lichtenberg Mathematik und Physik zu studieren. Bereits als Student wies er mit Heinrich Wilhelm Brandes den kosmischen Ursprung von Sternschnuppen nach. 1802 und 1803 wies er mittels eines Falltests mit Bleikugeln zunächst vom Hamburger Michel, dann in einem Kohleschacht bei Wetter an der Ruhr nach, dass die Erde sich um ihrer eigene Achse dreht, da die Kugeln nach dem freien Fall nicht exakt im Lot der Erde aufkamen. Beim Experiment im Kohleschlacht betrug die Abweichung nach einem Fall von 80 Metern 5 Strich westlich des Lots. 1805 wurde Benzenberg Professor für Naturkunde und Astronomie am Düsseldorfer Lyzeum in der Citadellstraße und gab Unterricht für Landmesser. Im Dezember 1807 heiratete er Charlotte Platzhoff, die Tochter des Elberfelder Kaufmanns Friedrich Platzhoff, dessen Sohn sich um den Elberfelder Verschönerungsverein verdient machte und dem 1910 am Ende der Sadowastraße ein Denkmal gesetzt wurde. Die Ehe verlief glücklich, währte aber nur kurz, da Charlotte jung starb. Benzenberg, der während der Besetzung des Bergischen Landes durch die Franzosen seinen Lehrauftrag verlor, musste aufgrund eines Lungenleidens in die Schweiz ziehen. Nach einem kurzen Ausflug in die Politik widmete er sich ab 1823 wieder der Wissenschaft und verfasste mit Carl Friedrich Gauß mehrere naturwissenschaftliche Arbeiten. 1843 richtete er auf seinem Grundstück in Bilk bei Düsseldorf eine Sternwarte ein und nannte sie in Erinnerung an seine Frau Charlottenruhe. Als er am 8. Juni 1846 starb, vermachte er sie mitsamt dem technischen Gerät und dem Kapital zur Besoldung eines jungen Astronomen der Stadt Düsseldorf. Bis 1937 wurde sie genutzt und im Zweiten Weltkrieg zerstört.1
Nachdem der Bökelbrunnen aus dem Jahr 1920 im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, stiftete 1961 der Verlag W. Giradet, Herausgeber des General Anzeigers und der heutige Westdeutschen Zeitung, einen neuen Brunnen, der am 9.Juni 1961 an der Bahnhofsstraße eingeweiht wurde. Der damals über 80jährige Bildhauer Erich Cleff fertigte die Knabenfigur des Vorgängers erneut. Im Gegensatz zum Vorbild besteht beim neuen Brunnen die Brunnenschale nicht aus Muschelkalk, sondern aus Granit aus dem Fichtelgebirge.
Die Bahnhofstraße am 7.Juli 1964 mit Blick in Richtung Westen zur Stadthalle. Der Bökelbrunnen steht auf einem kleinen Platz, eine Treppe führt zur Südstraße, die Straßenbahngleise der Meterspur liegen dort, wo heute die Busspur ist, und zum Überqueren der breiten Straße genügt ein Zebrastreifen. Sammlung Untere Denkmalbehörde, Nr. 1825.
An der Wandung wurde eine fehlerhafte Inschrift angebracht:
“Bökelbrunnen
Aufgestellt im Jahre 1919 [richtig 1920, Anm.]
1960 [richtig 1961] wieder errichtet
als Erinnerung an das alte Elberfeld
Bildhauer Prof. Erich Cleff
gestiftet vom Verlag W. Giradet
General-Anzeiger der Stadt Wuppertal“1
Der “neue” Bökelbrunnen. Sammlung Historisches Zentrum, 010/3/147
Anfang des Jahres 1994 wurde der Brunnen von seinen Standort an der Bahnhofstraße entfernt, da die Sparkasse auf dem Gelände ihren Erweiterungsbau plante. 2 Ende 1996 fand er eine neue Heimat am Fuß der Treppe von der Straße Am Johannisberg zur Bahnhofstraße, gegenüber dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium.3
Der Bökelbrunnen am heutigen Standort unweit der Stadthalle.
Zweieinhalb Zentner wiegt die bronzene Gedenktafel, die die Stadt Wuppertal am 13.November 1961 im Eingangsbereich des Barmer Rathauses enthüllte. Sie soll an die 16.000 Wuppertaler Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnern und wurde von Prof. Kurt Schwippert gestaltet und mit den Bildhauern Eugen Busmann und Gerhard Mauel ausgeführt. Die schlichte Inschrift lautet:1
“Den 16000
Toten
der Stadt
Wuppertal
im 2.Welt
krieg zum
mahnenden
Gedächtnis
1939–1945”
Schon der Erste Weltkrieg hatte beim Beyeröhder Turnverein seinen blutigen Tribut gefordert und man hatte damals schon der Kameraden gedacht. Am 1.Oktober 1961 war es wieder so weit: Es galt den Gefallenen eine steinerner Erinnerung zu verschaffen: Ein neues Kriegerdenkmal war einzuweihen. Zu diesem Anlass sprachen auf dem Sportplatz in der Fleute der Stadtkämmerer, vorherige Oberbürgermeister und Langerfelder Bürger Heinrich Schmeissig, der Bürgermeister Dobbert und Pastor Wüster.
Das Kriegerdenkmal des Beyeröhder Turnvereins 1893 e.V.
Geschaffen hatte das Denkmal der Wuppertaler Bildhauer Harald Schmahl aus rotem Sandstein. Das Denkmal misst etwa 2,50m in der Höhe und 1,20m in der Breite. Unter dem Emblem der deutschen Turnerschaft steht die Inschrift:
“Hier schweige ein Jeder
von seinem Leid”
Darunter folgen die Namen der 40 gefallenen Kameraden und einer getöteten Kameradin in Form eines Kreuzes. Es folgen die Jahreszahlen und der Name des Vereins. Auf den beiden Seitenflächen ist Eichenlaub zu sehen, auf der Rückseite ein christliches Kreuz.1
Rückseite mit KreuzSeitenfläche mit Eichenlaub.
Im Sommer 1961 ließ die Stadt am Treppenaufgang von der Luisenstraße zur Ottenbrucher Straße einen Gedenkstein für Peter de Weerth errichten. Jener Peter de Werth, an den hier erinnert werden soll, wurde am 29.Dezember 1767 in Elberfeld geboren. Die angesehene Familie de Weerth läßt sich seit der Mitte des 16.Jahrhundert in Elberfeld nachweisen, im Werth in Barmen wurde sie 1466 erstmals urkundlich erwähnt. Peter de Weerth war wie einst sein Vater Werner von 1798–1805 und von 1807–1831 Mitglied des Elberfelder Stadtrats und erlebte die französische Revolution, die Franzosenzeit 1806 in Berg, deren Abzug 1813 und die Restaurierung 1815, Berg kam zu Preußen und schließlich kam es im März ’48 zu einer Revolution.
Peter de Weerth, verheiratet mit Elisabeth Gertrud Wülfing, ließ 1802 vom kurfürstlichen Hofgärtner Peter Joseph Lenné aus Bonn den Deweerthschen Garten anlegen, der bis 1926 in vollem Umfang in den Besitz der Stadt Elberfeld überging.1
Gedenkstein für Peter de Weerth.
Der Gedenkstein wurde von Hugo Wesselmann aus Barmen angefertigt und er trägt folgende Inschrift.
“Zur
Erinnerung an
Peter de Weerth
1767 — 1855
der diesen
Garten
im Jahre 1802
anlegen liess”
Auf dem Ehrenfriedhof Barmen findet sich auf einer Freifläche im oberen Teil eine Bronzeplastik. Sie zeigt einen auf dem Boden liegenden Mann, der sich noch mit einem Arm abstützen kann. Der andere Arm hält die Seite. Die Augen hat er geschlossen, das Gesicht ist dem Himmel zugewandt. Es ist eine leidende Figur. Dass diese Interpretation des Soldaten von Walter Wolff das NS-Regime überlebt hat, liegt daran, dass es einst ein privates Denkmal der Deutschen Bank war und erst gegen 1960 in den öffentlichen Raum am Ehrenfriedhof Barmen überführt wurde. Denn zweifellos hätten die Nazis diesen leidenden, nackten, nicht-heldischen Soldaten zerstört, wie sie es mit anderen Denkmälern gemacht haben.
Im Jahr 1923 war die Plastik für das Ehrenmal in der Vorhalle des Gebäudes der Deutschen Bank AG in der Elberfelder Königstraße (heute: Friedrich-Ebert-Straße) geschaffen worden. 31 gefallenen Mitarbeitern wurde an dieser Stelle gedacht.
Am 6. April 1955 gedachte man in der damaligen Rheinisch-Westfälischen Bank mit einer Feierstunde den 19 Gefallenen und 6 Vermissten des Zweiten Weltkriegs und brachte ihnen zu Ehren eine Zusatztafel aus Bronze am Ehrenmal an.
Totengedenken im Gebäude der Deutschen Bank am 6.April 1955. Entnommen aus: General-Anzeiger vom 07.April 1955. (Bild ergänzt am 29.10.2012)
1960/61 wurde das alte Bankgebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die Plastik kam auf Anregung des Direktors des Von-der-Heydt-Museums, Dr. Aust, zum Ehrenfriedhof Barmen.1