Bärengruppe

Glück­li­cher­wei­se sind es kei­ne Problembären…

Am 14. Dezem­ber 1970 wur­de auf dem Rast­platz Ster­nen­berg an der A46 in Fahrt­rich­tung Düs­sel­dorf eine Beton­plas­tik ein­ge­weiht, die zwei spie­len­de Bären dar­stellt. Die Auf­stel­lung hat­te sich durch den Tod des ursprüng­li­chen Künst­lers Curt Beck­mann aus Düs­sel­dorf, der das Modell geschaf­fen hat­te, ver­zö­gert. Her­mann Isen­mann voll­ende­te dann die Arbeit, die seit dem auf dem Rast­platz der Auto­bahn steht, die man damals noch Wup­per­schnell­weg nann­te. Auf­trag­ge­ber der 20.000 DM teu­ren Skulp­tur war der Land­schafts­ver­band Rhein­land.1


Gim­mie Five

Posi­ti­on des Kunst­werks auf der Karte


Fuchsbrunnen der Wäscherei Voss

1970 ent­warf und fer­tig­te der Wup­per­ta­ler Bild­hau­er Hell­muth Grüt­te­fien für die Groß­wä­sche­rei Voss den Fuchs­brun­nen, der vor dem Fir­men­ge­bäu­de an der Rhein­str. 54/56 auf­ge­stellt wur­de. Der Brun­nen besteht aus einer fla­chen Beton­scha­le auf schma­lem Fuß, des­sen Rand mit blau­grau­en Kera­mik-Riem­chen besetzt ist. Die Scha­le ist mit Rhein­kie­seln gefüllt. In der Mit­te erhebt sich eine Brun­nen­säu­le, die ein rund­um Fuchs­re­li­ef zeigt, dass als Stein­zeug­brand mit Zink-Kobalt-Gla­sur aus­ge­führt wur­de. Aus zwei kup­fer­nen Was­ser­spei­ern fließt das Was­ser in die Scha­le.1


Der Fuchs­brun­nen Anfang 2012 an der Gas­stra­ße in Ronsdorf.

In der Nacht auf den 11. Okto­ber 2007 wur­de das Wäsche­rei­ge­bäu­de Opfer von Brand­stif­tung und brann­te zu gro­ßen Tei­len aus.2 Im Som­mer 2008 bezog die Wäsche­rei ein neu­es Domi­zil an der Gas­stra­ße in Rons­dorf, wohin der Brun­nen umge­setzt wur­de.3


Posi­ti­on des Brun­nens an der Rheinstr.


Posi­ti­on des Brun­nens an der Gasstr.


Wasserspiele auf dem Berliner Platz

1968 beschloss die Stadt Wup­per­tal in Bar­men und Ober­bar­men zwei “Was­ser­spie­le” zu errich­ten. Die Anla­ge an der Kreu­zung Alter Markt, zwi­schen Fischer­tal und der Schwe­be­bahn­sta­ti­on wur­de aller­dings nie ver­wirk­licht. Am Ber­li­ner Platz wur­den die  “Was­ser­spie­le” aber gebaut. Sie bestan­den aus einem qua­dra­ti­schem, fünf Meter brei­ten Was­ser­be­cken mit unter­schied­li­chen Boden­hö­hen und sechs in zwei Rei­hen ange­ord­ne­ten Fon­tä­nen. Wahr­schein­lich Anfang 1970 wur­de die Anla­ge fer­tig­ge­stellt.1


Der Ber­li­ner Platz auf einer unda­tier­ten Foto­gra­fie. Auf­grund der O‑Bus-Lei­tun­gen und des Andert­halb­de­ckers im Hin­ter­grund dürf­te die Auf­nah­me spä­tes­tens 1971 ent­stan­den sein. (Dank an Micha­el Schad (@wupperbild) für den Hin­weis) Stadt­ar­chiv Wup­per­tal, 13.3.4

1991 wur­de der Platz, der damals den Bus­bahn­hof und eine Stra­ßen­bahn­hal­te­stel­le mit Unter­füh­rung beher­berg­te, bei der Umge­stal­tung der B7 zu einer bus­frei­en Zone. Die Bus­hal­te­stel­len wur­den vor den Bahn­hof ver­legt, die Schwe­be­bahn­sta­ti­on umge­baut (neue Auf­gän­ge) und die Stra­ßen­bahn­hal­te­stel­le zurück­ge­baut. Im Zuge des Umbaus  ver­schwan­den höchst­wahr­schein­lich auch die Was­ser­spie­le.2

Kriegerdenkmal der Gemeinde Schöller


Ganz im Wes­ten Wup­per­tals liegt ‑sehr gut ver­steckt- die Gemein­de Schöl­ler. Genau genom­men gehört die­se alte Gemein­de um den alten Wehr­turm erst seit 1975 zur Stadt Wup­per­tal. Im Kirch­gar­ten der roma­ni­schen Saal­kir­che der refor­mier­ten Gemein­de fin­den sich ver­schie­de­ne Grab­stei­ne. Die Kir­che selbst stammt aus dem Mit­tel­al­ter und ist damit eines der ältes­ten Bau­ten der Stadt Wup­per­tal. Laut Wiki­pe­dia wur­de das Hof­gut erst­mals 1182 erwähnt.



Die wei­ße Tafel an der hin­te­ren Wand des Kirch­gar­tens ist die Gedenk­ta­fel für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­krie­ges. Von nahem sieht sie so aus:



Wir sehen oben das Eiser­ne Kreuz und dar­un­ter die Inschrift:

“Den im Welt­krie­ge für König [sic!]
und Vater­land Gefallenen
[9 Namen]
“Die dank­ba­re Gemein­de Schöller”

Der Gedenk­stein schließt mit einer Inschrift aus dem Johan­nes Evan­ge­li­um (15,13):

 “Nie­mand hat grö­ße­re Lie­be denn die, daß er
sein Leben läßt für sei­ne Freunde”.

Die Tafel ver­zeich­net 9 Namen inklu­si­ve Todes­da­tum und Todes­ort. Der ers­te Schöl­ler Bür­ger fiel bereits 27 Tage nach Kriegs­aus­bruch, vier wei­te­re noch 1914. Die ande­ren vier fie­len im April und Juni 1917, August 1918 und der letz­te am 10.Oktober 1918, knapp einen Monat bevor die Waf­fen schwiegen.

Die­ser Gedenk­stein spricht nicht für sich selbst, jeder wird ihn anders inter­pre­tie­ren. Ein Mann, eine Frau, ein Kind im Jahr 1922 wird es anders gese­hen haben, als wir im Jah­re 2010. Für uns mute­te es heut­zu­ta­ge komisch an, ja fast maka­ber, für den Tod eines Mit­bür­gers, der im Krieg fiel, “dank­bar” zu sein. Doch damals emp­fand man so, dass man dank­bar war, dass die­se Men­schen als Sol­da­ten den Ver­tei­di­gungs­kampf für “König und Vater­land” führ­ten und dies so hel­den­haft taten, bis sie fie­len. Die Gefal­le­nen wer­den — gera­de nach Ein­set­zen des Stel­lungs­krie­ges in den mör­de­ri­schen Schüt­zen­grä­ben an der West­front — unter unmensch­li­chen Bedin­gun­gen gelebt haben. Sie wer­den Schreck­li­ches gese­hen haben, das man nicht in Wor­te fas­sen kann, son­dern nur erah­nen, wenn man bei­spiels­wei­se die Ver­ar­bei­tung des Erleb­ten bei Otto Dix sieht. Auf mich macht gera­de das Zitat aus dem Evan­ge­li­um des Johan­nes eines hilf­lo­sen Ein­druck, denn es passt so gar nicht in die Wirk­lich­keit des Abschlach­tens des maschi­ni­sier­ten Krie­ges von 1914–18. Es scheint der Ver­such zu sein, den Kampf und das Ster­ben erträg­li­cher zu machen, für die, die ihn über­lebt haben und die­je­ni­gen, denen der Bru­der, Vater, Sohn, Freund, Kame­rad genom­men wurde.

Am 22. Juli 1922 wur­de das Denk­mal, das vom Bar­mer Prof. Hans Fischer ent­wor­fen und einem Düs­sel­dor­fer Stein­metz aus­ge­führt wor­den war, ein­ge­weiht. Die Kos­ten von 1000 RM und 2 Mark pro Buch­sta­ben wur­den durch Spen­den erbracht. Ein zuerst aus­ge­such­ter Ent­wurf vom Archi­tek­ten Frit­sche aus Elber­feld wur­de wegen zu hoher Kos­ten ver­wor­fen. Zunächst fand das Denk­mal sei­nen Platz zwi­schen zwei Fens­tern im Inne­ren der Kir­che, also in dau­er­haf­ter Gegen­wart der Gemein­de. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg soll­te eine zwei­te Gedenk­ta­fel ange­fer­tigt wer­den, für die aller­dings kein Platz in der Kir­che war. Man ent­schloss sich 1948 anläss­lich der Reno­vie­rung der Kir­che bei­de Tafeln außen anzu­brin­gen und ver­leg­te die Tafel schon mal neben den dama­li­gen seit­li­chen Ein­gang. Doch die zwei­te Gedenk­ta­fel wur­de zunächst nicht ange­fer­tigt. 1962 schuf man dann auf dem alten Kom­mu­nal­fried­hof ein eigen­stän­di­ges Denk­mal für die Gefal­le­nen des Zwei­ten Welt­kriegs. 1970 wur­de die Tafel bei einer aber­ma­li­gen Reno­vie­rung der Kir­che an sei­nen heu­ti­gen Platz ver­setzt.1


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte