Am 11. Januar 1973 wurde vor dem Neubau der Bau-Berufsgenossenschaft an der Viktoriastr. 21 einezweiteilige Plastik des Krefelder Künstlers Professor Hans-Joachim Albrecht eingeweiht. Die beiden sechs Meter hohen Aluminium- Gußsäulen dienten dem Neubau, an dem bis 1966 das imposante Gebäude der Vereinigten Versicherungsgesellschaft stand, als “optischen Kontrapunkt” und wurden vom General-Anzeiger als “eine der ausgereiftesten Freiplastiken” bezeichnet. Sie sind auf quadratischem Grundriß aufgebaut und bestehen aus unregelmäßig großen Teilstücken mit sanften geschwungenen Einkerbungen.1
Seit 1973 gedenkt eine schlichte Bronzetafel an der Nordwand der City-Kirche am Kirchplatz an das Armenpflege-Denkmal aus dem Jahr 1903, welches bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg an das Armenpflegesystem in Elberfeld erinnerte.1
Gedenktafel zur Erinnerung an das Armenpflegedenkmal.
Die Inschrift der Bronzetafel lautet:
“Zur Erinnerung an die Männer,
die sich um die Neuordnung
der Elberfelder Armenpflege
verdient gemacht haben
Daniel von der Heydt 1802–1874
Gustav Schlieper 1805–1880
David Peters 1806–1874
Das Armenpflege-Denkmal des
Bildhauers Neumann-Torborg
aus dem Jahre 1903 wurde im
Zweiten Weltkrieg zerstört.”
Anmerkung: Dieser Eintrag wurde am 23.April 2012 in drei Artikel geteilt, sodass nun das Original von 1903, die Erinnerungstafel von 1973 und das neue Armenpflege-Denkmal von 2011 je einen eigenen Eintrag besitzen. Dieser Eintrag wurde dabei komplett neu bearbeitet.
“Hülfreich und gut” nannte Neumann-Torborg seinen Entwurf, mit dem er 1903 im Wettbewerb antrat.
1903 stiftete die Stadt Elberfeld den Begründern des 50 Jahre zuvor eingerichteten Elberfelder Systems, einer damals modernen Sozialfürsorge in der boomenden Industriestadt Elberfeld, das sogenannte Armenpflege-Denkmal. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört. Seit 1973 erinnert eine Bronzetafel an der Citykirche (Kirchstraße) an das zerstörte Denkmal, von dem nur Fotos und ein Bronze-Modell, das der Stadt Elberfeld 1903 gestiftet wurde, übrig geblieben waren.
Das Armenpflegedenkmal am 20.06.2011 auf dem Kirchplatz. Im Unterschied zum Original ist das Denkmal heute um 180 Grad gedreht.
Wenige Monate, nachdem der Elberfelder Ritter am Rathaus seinen Wiedereinzug gefeiert hatte, war der Mäzen und Organisator der Spendenaktion, Hans-Joachim Camphausen, schon weit in den Planungen einer neuen Rückkehr. Das Armenpflege-Denkmal sollte wieder aufgestellt werden. Von den benötigten 175.000€ waren bereits 90% gesammelt, um die zwei Tonnen schwere Figurengruppe wieder auf seinem alten Sockel anzubringen.1 Vor allem 24 Einzelspenden2 und eine Spende der NRW-Stiftung Natur, Heimat und Kultur in Höhe von 10.000€ halfen das Projekt zu realisieren.3
Der Generalanzeiger sprach am 26.9.1903 von einer Allegorie der Wohltätigkeit. (RMK S.138)
Das Denkmal steht heute auf dem acht Tonnen schweren Originalsockel des Denkmals von 1903. Dieser war nach dem Zweiten Weltkrieg im Bereich um die City-Kirche vergraben worden, 1953 kurz wiederentdeckt und erneut vergraben worden. Erst 2003 kam er bei Ausgrabungen auf dem Kirchplatz in einem verschütteten Keller wieder zum Vorschein und wurde zum Pflegezentrum der Diakonie an der Blankstraße verbracht und dort aufgestellt. (Ein Bild davon findet sich auf Wikipedia.) 2011 wurde er restauriert, behielt aber einiger Narben[3], die von seiner Geschichte zeugen. 4
Am 18. Juni 2011 konnte die neue Figurengruppe, die nach historischen Fotografien von der Kunstgießerei Kayser in Düsseldorf angefertigt worden war, nach einer kurzen Andacht in der City-Kirche im Beisein von Oberbürgermeister Jung5 auf dem Kirchplatz eingeweiht werden.6 Zwei Ur-Enkelinnen der geehrten Männer enthüllten das Denkmal von seinem weißem Tuch. 7 Im Vorfeld betonte Camphausen den Symbolwert des Denkmals: “Das Denkmal ist ein Beispiel für positive Stadtgeschichte. Es steht für das Elberfelder System aus Miteinander, Hilfe und Verantwortung.“8
Drei Bronzeplatten schmücken den Sockel mit den Reliefs der Männer, die das Elberfelder System eingeführt hatten.
Gustav SchlieperDaniel von der Heydt.David Peters.Das Original: Die Inschrift am Granitsockel von 1903
Die historische Inschrift lautet:
“Den Begründern der Neuordnung
des Armenwesens
in dankbarer Erinnerung
errichtet von der Stadt
Elberfeld
1853–1903”
Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Deweerthschen Garten.
Am 15.November 1958 wurde im Deewerthschen Garten das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Wuppertal eingeweiht. Es war der Abend vor dem Volkstrauertag. Bereits seit 1949 plante man an der Stelle des Denkmals eine Erinnerungsstätte “für die Opfer des Nazi-Regimes”. Das Mahnmal am westlichen Ende des Luisenviertels besteht aus einer Skulptur des Bielefelder Bildhauers Herbert Volwahsen und dem ehemaligen Denkmalsockel des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Die Skulptur von vier Metern Höhe besteht aus Würzburger Muschelkalk und stellte eine leidende, gebeugte Person dar.
Skulptur von Herbert Vohwahsen. Dahinter die Aufschrift: “Der Mensch sei Mensch.”
Oberbürgermeister Hermann Herberts erinnerte bei der Einweihung an die Wuppertaler Verfolgten, wie dem Sozialdemokrat Fritz Senger, Bernhard Letterhaus und auch an die 3000 Mitglieder zählende jüdische Gemeinde. Ihnen allen wurde der Stein gewidmet, der zugleich mahnen sollte, dass Menschen nicht ungestraft den Mißbrauch der Macht dulden dürften.Im Mai 1950 wurde der Sockel bereits mit zwei Inschriften versehen:
“Der
Mensch
sei
Mensch”
“Den Opfern des
Nationalsozialismus
die
Stadt Wuppertal”
1957 wünschte die SPD-Fraktion im Rat dann eine Erweiterung des Mahnmals und der Rat stellte 12.500 DM zur Verfügung. Man entschied sich für Volwahsens Skulptur und der Rat bewilligte die Mehrkosten von 26.000 DM.
Am 5. Juli 1973 beschloss der Rat dem Mahnmal eine Inschrift zum KZ Kemna hinzuzufügen. Sie lautet:
Gesamtansicht des Mahnmals vor dem Deweerth’schen Garten. An dieser Seite befindet sich Inschrift zum KZ Kemna.
Das Mahnmal steht am Deweerth’schen Garten in unmittelbarer Nähe der Villa Frowein, in der von 1938 — 1945 der Sitz der Kreisleitung der NSDAP war.
Mahnmal und Villa Frowein.
Ergänzung vom 25.07.2011: Inzwischen wurde das Denkmal um eine Gedenktafel erweitert. (Siehe Einträge zur Planung und zur provisorischen Enthüllung am 15.April 2011) An der noch freien Seite zum Deweerthschen Garten hin wurde die Tafel mit 3100 Namen der Opfer des Nationalsozialismus angebracht und von Oberbürgermeister Jung am 20. Juli 2011 eingeweiht. In der Feierstunde erinnerte man mit Kranzniederlegungen an den Widerstand gegen das Nazi-Regime. Eingeladen wurde zu der Gedenkveranstaltung von der Stadt Wuppertal, der jüdischen Kultusgemeinde und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.2Der Rat der Stadt hatte die Anbringung am 18.07.2011 einstimmig gebilligt.3
Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus mit der neuen Tafel, 25.07.2011.
Die Aufstellung der Tafel wurde initiiert vom Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V. und finanziert von Zuwendungen der Stiftung Erinnerung, Landau, der Stiftung Kalkwerke Oetelshofen, des Bundesprogrammes „Vielfalt tut gut“ und der Stadtsparkasse Wuppertal. 4 Das Besondere und Einzigartige an der Tafel, die 2,20 Meter in der Höhe und 1,20 Meter in der Breite misst, ist die uneingeschränkte und unsortierte Aufzählung der Opfer des Nationalsozialismus, das einzige Ordnungskriterium war das Alphabet.
Jeder Name steht für ein Schicksal.Detailansicht
Im Spätsommer des Jahres 1919, wenige Monate nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, des bis dato blutigsten und grausamsten Krieges des europäischen Geschichte, weihten die Turner vom Beyeröhder TV 1893 die ersten Gedenktafel für Gefallene des Ersten Weltkriegs in Wuppertal ein. 22 Turnkameraden hatte der Krieg das Leben gekostet, sodass man im Frühjahr des Jahres aus Reihen der Turner angeregt hatte, ihnen zu gedenken. Die Tafel aus weißem Marmor wurde wahrscheinlich von einem Langerfelder Steinmetzbetrieb gefertigt und mit Spenden der Turner bezahlt.
Die schlichte Tafel zeigt einen Kranz aus Eichenlaub, der ein Eisernes Kreuz umschließt. Danben findet sich zweimal das vierfache F, das Emblem der Deutschen Turnerschaft. Darunter folgen die Inschriften, die 22 Namen einschließen:
Die Gedenktafel für die Gefallenen des Beyeröhder TV.
“Es starben den Heldentod fürs Vaterland
im Weltkriege 1914 — 1918
[22 Namen]
Gewidmet von den Mitgliedern
des Turnvereins Beyeroehde”
Lange Jahre hatte die Tafel ihren Platz im Vereinslokal “Landhof”. Nach einem Pächterwechsel wurde sie 1973 an der Nordseite der Turnhalle der Fritz-Harkort-Schule angebracht, wo auch in unmittelbarer Nähe das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieg seit 1961 seinen Platz hat.1