Es war der 19. Dezember 1979, als Fritz Poth alias “der Zuckerfritz” seine Schubkarre für immer zwischen Neumarkt und Kerstenplatz abstellte und sich draufsetzte. Ulle Hees schuf nach der Mina Knallenfalls auch diese Bronzefigur des 1831 in Elberfeld geborenen Originals. Mit seiner Schubkarre erledigte Poth Botengänge und transportierte Pakete. Seine Vorliebe für Süßigkeiten brachte ihm seinen Spitznamen ein. Am 9. Mai 1906 starb Fritz Poth an einer Lungenentzündung im Städtischen Krankenhaus.1
Im August 2010 wurde der Zuckerfritz zur Reparatur in die Düsseldorfer Kunstgießerei Kaiser gebracht, da die Holme der Schubkarre von Metalldieben abgetreten worden waren.2
Ein kleine Gedenktafel klärt den Besucher auf.Eine kleine Leckerei.
Am 21. November 1979 weihte Oberbürgermeister Gottfried Gurland die Bronzeskulptur “Der Frierende” des Wuppertaler Bildhauers Ernst Gerd Jentges vor der Gemarker Kirche ein. Am 1. Dezember 1979 wurde dann vor der Kirche St. Antonius die Bronzeskulptur “Der Wartende” enthüllt. Mit beiden Skulpturen hatte Jentgens den Wettbewerb “Kunst an Stadtplätzen” gewonnen, für den 100.000 DM zur Verfügung standen.1
Der Wartende.Kleine Plakette an der Mauer vor der Gemarker Kirche.
Am 3. Oktober 1979 wurde mitten auf dem Robert-Daum-Platz in Elberfeld eine Skulptur von Oberbürgermeister Gottfried Gurland, Baudezernent Norbert Jensen und dem Vorsitzenden der Kunstkommission, Uwe Herder, eingeweiht. Sie zeigt die ästhetische Umsetzung des Gewindes einer Schraube auf dem Fundament einer Mutter und wurde von Auszubildenden der Ronsdorfer Firma Hilgeland (heute WAFIOS Umformtechnik GmbH) entworfen, hergestellt und der Stadt zum 50jährigen Geburtstag geschenkt. Verwendet wurden Aluminium, verchromter Stahl und 62 Kegelkugeln. Ein Duplikat sowie ein Plastik namens “Gammakristallin” stehen auf dem Firmengelände in Ronsdorf.
Im August 1980 wurde die Plastik durch Vandalismus beschädigt und von den Auszubildenden an Ort und Stelle repariert.1 2007 wurde sie während der Bauarbeiten zum Anschlussbauwerk des Wuppersammlers eingelagert.2 2013 wurde die Skulptur für 6545 Euro wieder auf Vordermann gebracht, auch durch eine vierstellige Spende von Enno Springmann, dem ehemaligen Direktor der Firma Hilgeland. Bei der Firma Arnold Müller wurden die Stäbe gerichtet, die Kugeln mit Polyester repariert, eine fehlende Kugel neu gegossen, alle Kugeln neu lackiert und der Betonsockel im ursprünglichen Hellgrau gestrichen. Am 26. August 2013 wurde die Plastik von Oberbürgermeister Peter Jung und Enno Springmann wieder eingeweiht.3
Seit dem 7. Juni 1979 steht mitten in der Elberfelder Innenstadt eine stolze Frauenfigur, in Lebensgröße und aus Bronze. Geschaffen wurde sie von der Wuppertaler Bildhauerin Ulle Hees. Es handelt sich um Mina Knallenfalls, die Heldin aus der gleichnamigen Mundartdichtung von Otto Hausmann (erschienen 1870). Das dralle und kesse “Weit” steht ohne Sockel mitten im Leben und wird von den Wuppertalern getäschelt, mit Blumen versehen oder trägt auch schon mal einen Luftballon am Handgelenk. Mittlerweile ist sich die Forschung sicher, dass die Großmutter des Dichters, Maria Wilhelmina Hausmann, geb. Maas, der Figur als Vorbild diente. Sie lebte vor über 150 Jahren “an der Fuhr”, dem späteren Islandufer, einem Armutsviertel, das inzwischen komplett überbaut und verschwunden ist. 1 Der bronzenen Mina hingegen diente Heike Jesberger, eine Freundin Hees’, als Vorbild für die Plastik.2
Vor der Figur klärt eine Bronzetafel den Verweilenden auf:
“Mina Knallenfalls
Figur aus der um 1870 erschienen
Mundartdichtung von Otto Hausmann
Eck si an de Foahr ertrocken
Mi Vader wor fuselkrank
Mi Moder, die streckten Socken
On spolden onger de Hank
Plastik * Ulle Hees-Schettler * 1979
Die erste Gedenktafel ist die obere.
Im Jahr 2008 finanzierten die Elberfelder Bezirksvertretung und der Bergische Geschichtsverein ein zweite Gedenktafel, die im September 2008 eingelassen wurde. 3 Sie erzählt:
“Die Weberin ‘Mina’
über ihre Arbeit in der Fabrik
Orleansdöker leahrt eck maken,
Die per Damp gefitschkataut
On ok wat geblömde Saken
Woaden meck it alt aanvertraut”
Als die Bildhauerin Ulle Hees im Juli 2012 verstarb, wurde aus Anteilnahme vor ihrem bekanntesten, aber bei weitem nicht einzigen Kunstwerk von den Wuppertalern Blumen abgelegt.
1979 appellierte der Vorsitzende der städtischen Kunstkommission, Uwe Herder, an die Stiftungsbereitschaft der Wuppertaler Bürger und der Aufruf erschien in der Westdeutschen Zeitung. Daraufhin entschloss sich der Steinmetz Hans-Dieter Junk der Stadt sein Meisterstück zu schenken, eine 1,65m große und 600 Kilogramm schwere Skulptur aus einem Eifler Basaltblock. Am Montag, dem 23. April 1979, enthüllte Bürgermeister Kurt Drees in Vertretung des Oberbürgermeisters die steinerne Tulpe im Kreisverkehr am Husar in der oberen Elberfelder Südstadt. Bereits kurze Zeit später wurde sie auf der Hardt in der Nähe des Otto-Schell-Wegs aufgestellt, da sie im Kreisverkehr eher unscheinbar blieb und durch die Skulptur “Stele mit Baum” ersetzt wurde.1
Nahezu alle Barmer Gymnasien und auch das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Elberfeld, welches 1931 mit dem Barmer Gymnasium für Knaben an der Bleicherstraße fusionierte, führen ihre Geschichte bis auf das Jahr 1579 zurück, dem Gründungsjahr der Reformierten Amtsschule in Barmen. Bereits 1879 erinnerte man in Barmen mit einer Gedenktafel im Schulgebäude an der Concordienstraße an das 300jährige Jubiläum, diese Tafel ging zusammen mit dem Schulgebäude verloren. Am 22.September 1979 wurde mit einem Festakt in der Elberfelder Stadthalle an die Gründung der Reformierten Amtsschule erinnert, am folgenden Tag, dem 23.September 1979 wurde an der Gemarker Kirche eine von der Stadt Wuppertal gestiftete Gedenktafel erhüllt, die an das 400 Jahre zurückliegende Ereignis erinnert.1
Die Gedenktafel zur Erinnerung an die Reformierte Amtsschule.
Die Inschrift lautet:
“1579–1979
An dieser Stelle wurde am 31.August 1579
als erste Schule des Ortes
die Reformierte
Amtsschule
von den Bürgern Barmens gegründet.”
Das eine ist eines der bekanntesten Motive Beyenburgs, das andere liegt zwar nicht versteckt, aber doch eher unbeachtet hoch über der Wupper, ein drittes ist schon lange zerstört. Zusammen gehören sie zu den ältesten Denkmälern Wuppertals: Die Beyenburger Kruzifixe. Errichtet wurde sie nach 1760, in diesem Jahr kamen drei Patres mit den Namen Beier, Kamp und Zimmermann nach Beyenburg, um dort eine Mission abzuhalten und zu predigen. Dies taten sie mit solchem Erfolg, dass die Bürger Beyenburgs die Erinnerung daran bewahren wollten und drei Kruzifixe aufstellten.
Kruzifix an der Steinhauser Str. 48
Eines von ihnen wurde rechts oberhalb des Friedhofs an der Steinhauser Straße aufgestellt und 1979 aufgrund der Bebauung 100 Meter nach oben versetzt, so dass es heute vor dem Haus Nr. 48 zu finden ist. Mit einem Eisengitter ist der etwa neun Quadratmeter große Andachtswinkel umschlossen, auf einem steinernen Sockel, der wie ein Altar geformt ist und stilisiert die Nachbildung einer Kirche zeigt, erhebt sich das Kruzifix, die erste Station der alljährlichen Himmelfahrtsprozession.
Das Kruzifix an der Beyenburger Freiheit 18.
Das andere erhaltene Kruzifix steht im Herzen Beyenburgs, an der Beyenburger Freiheit Nr.18. Eine Legende besagt, dass ein Pater, der hier predigte, versprach, dass keine Feuersbrunst den Ort zerstören würde, solange dieses Kreuz verehrt werde.
Das dritte Kreuz stand an der Wupperbrücke am Beginn der Kurvenstraße und wurde 1829 durch starken Eisgang zerstört. Die beiden erhaltenen Denkmälern finden sich auf der chronologischen Liste der erhaltenen Denkmäler im heutigen Stadtgebiets Wuppertal auf Platz 5.1
Am 3.November 1871 weihte der Vaterländische Frauenverein auf den Friedhöfen an der Hochstr. in Elberfeld drei Denkmäler ein und zwar je eins auf dem katholischen, reformierten und dem lutherischen Friedhof. Sie sind den in Elberfelder Lazaretten gestorbene Soldaten (“Krieger”) gewidmet. Die Gestorbenen sind auch auf diesen Friedhöfen bestattet.
Im Vordergrund das ungepflegte Denkmal, im Hintergrund die imposante Friedhofskirche.
Der drei Jahre zuvor gegründete Vaterländische Frauenverein unterhielt selbst ein Lazarett, dass sich anfangs in einer Turnhalle auf der Hardt befand. Für die Errichtung der drei weitgehend identischen Denkmäler gab der Verein 815 Taler aus.
Erneut das Denkmal auf dem reformierten Friedhof.Inschrift des Steinmetz’.
Auf dem obigen Bild sieht man noch zwei Eisenstangen aus dem Denkmal ragen. Sie verweisen auf die Zerstörung der in Zink gegossenen preußischen Adler, die bis 1979 über jedem Denkmal thronten.
Angefertigt wurden die Denkmäler vom Elberfelder Steinmetz Alexander Dungs.
Das Denkmal auf dem lutherischen Friedhof.
Die Denkmäler sind aus Sandstein und verjüngen sich nach oben, gekrönt wurden sie, wie schon erwähnt, von preußischen Adlern. An den vier Seiten wurden Marmortafeln eingelassen, die jeweils vorn und hinten mit einer Inschrift versehen sind und an den Seiten die Namen der Gestorben verzeichnen. Durch die Verwitterung und das Zuwachsen kann man die komplette Inschrift nur erkennen, wenn man sie aus allen Denkmälern zusammensetzt.
Die Inschrift auf dem Denkmal auf dem katholischen Friedhof.
Die Inschriften der Denkmäler auf den evangelischen Friedhöfen zeigen am Kopf der Tafel das Eiserne Kreuz mit einem “W” in der Mitte, nur bei dem Denkmal auf dem katholischen Friedhof ist ein christliches Kreuz zu sehen.Die Inschrift (ehemals in vergoldeter Schrift ausgefertigt) lautet:
“Ruhestätte
für
unsere tapferen
Krieger
aus dem Feldzuge von 1870/71
gestorben in den Lazarethen
von Elberfeld”
Die Rückseite des Denkmals auf dem lutherischen Friedhof.
Die Inschrift der Rückseite lautet:
“Ihrem
Andenken gewidmet
von dem
vaterländischen
Frauenverein
zu
Elberfeld”
Die noch halbswegs lesbare Seitentafel des Denkmals auf dem lutherischen Friedhof.
Die Tafel verzeichnet 6 Namen, Heimatort, Regiment und das Sterbedatum.
Das Denkmal auf dem katholischen Friedhof, mit vorgelagerter Steintafel.
Eine Besonderheit neben dem nicht vorhandenen Eisernen Kreuz über der Inschrift der Marmortafel hat das katholische Denkmal noch. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine einfach Steintafel dem Denkmal hinzugefügt:1
Auch hier ist die Schrift nur noch schlecht erkennbar. Sie ist auch denkbar einfach:
“Weltkrieg
1914–1918”
Darunter folgen in alphabetischer Reihenfolge neun Namen.