Johannes-Langermann-Denkmal

Am Höhenweg in den Barmer Anlagen weihte der Provinzialverband Rheinland des Deutschen Lehrerverbands am 9.April 1926 das von Prof. Peter Klotzbach gestaltete Denkmal für den verstorbenen Kollegen Johannes Langermann ein. Jener Langermann, geboren am 24.Oktober 1848 in Broock, vollendete 1878 das Lehrer-Seminar und arbeitete von 1880 bis 1906 in Barmen. Der engagierte Lehrer wurde zum Schulreformer und träumte von einer Schule, in der die Schüler frei die eigene Persönlichkeit entwickeln könnten, ohne dass Staat oder Kirche in die Erziehung eingriffen. Er sah es als Aufgabe des Lehrers an, die Talente eines Kindes zu fördern und zu entwickeln. Seine Ideen brachten ihm zahlreiche Anhänger auch im fernen Ausland ein, so sandte ihm der japanische Kultusminister, der in Deutschland studiert hatte, um 1900 ein wertvolles Schwert. Sein Erziehungsprinzip formulierte Langermann in knappen Thesen:


„Nicht Stoffanhäufung – sondern Kraftentwicklung
nicht Wissen – sondern Können
nicht Zwang  – sondern freies, freudiges Wollen
nicht Konkurrenz – sondern Ergänzung
nicht Isolierung – sondern organische Eingliederung
nicht Lernen zu Prüfungszwecken – sondern Erleben zum Zweck des Lebens.“1


Langermann bekam nach 1906 die Möglichkeit seine Ideen in Darmstadt (Stein-Fichte-Schule) und Oberstdorf (Stillach-Schule) zu verwirklichen. Er starb am 28.Juli 1923 und wurde in Lüdenscheid beigesetzt, wo ihm der Westfälische Lehrerverein zu seinem 100.Geburtstag 1948 auf Bergfriedhof ein Grabmal errichtete.


Das Langermann-Denkmal. Heute fehlt eine halbkreisförmige Mauer, die den Denkmalplatz nach hinten abschloss.

Das Denkmal besteht aus einem Steinwürfel auf einem kleinen, runden Platz. Über der Inschrifttafel befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg ein Bronzebildnis Langermanns von Wilhelm Koopmann. Am 1.April 1951 konnte das Denkmal erneut eingeweiht werden, nachdem die Kriegsschäden beseitigt worden waren. Im Herbst 1985 erneuerte der Barmer Verschönerungsverein die verwitterte Inschrifttafel und änderte diese dabei leicht ab.


Die Inschrift seit 1985.

Die alte Inschrift lautete:

„Joh.Langermann
Volksgesundung
durch Erziehung
Liebe zur Jugend
Liebe zu allen
Kindern unseres Volkes
Stein – Pestalozzi – Fichte“
Heute lautet die Inschrift:
„Johannes
Langermann
1848-1923
Volksgesundung
durch Erziehung
Liebe zur Jugend
Liebe zu allen
Kindern des Volkes
Stein – Pestalozzi – Fichte“2


Todesengel an der Ottenbrucher Straße

Wo die Ottenbrucher von der Briller Straße abzweigt, befindet sich eine hohe Stützmauer, die die oberhalb gelegene Marienstraße von der darunterliegenden Ottenbrucher Straße trennt und sie stützt. In dieser Stützmauer befand sich bis zum Juli 1985 eine leere Nische. Seit jenem Monat ist sie wieder bewohnt. Mit einer Kette gesichert schaut den Passanten ein auf einer Steele angebrachter Totenkopf von oben herab an. Die Presse taufte die Figur Todesengel, da der Urheber unerkannt blieb. Man entschied sich, die Figur an Ort und Stelle zu belassen. Erst später stellte sich heraus, dass Frank Breidenbruch  mit Freunden die 120 x 26 cm große Figur aus belgischem Granit mit Dübeln und Haken befestigt hatte.


Todesengel an der Ottenbrucher Straße.

Vergleicht man ältere Bilder mit dem heutigen, z.B. Ruth Meyer-Kahrwegs von 1985 (S. 512), fällt auf, dass eine schwere Kette mit ihre Vorhängeschloss inzwischen fehlt, an der linken Seite sieht man noch die Befestigung und die Rostflecken.1


Position des Kunstwerks auf der Karte


Gedenkstein für in Wuppertal verstorbene „Ostarbeiter“ auf dem Friedhof Norrenberg

Während des Zweiten Weltkriegs wurden bis zu 30.000 Russen, Polen, Italiener, Jugoslawen, Franzosen Tschechen, Belgier und Holländer als Kriegsgefangene und deportierte Zivilisten in Wuppertaler Firmen als Zwangsarbeiter eingesetzt. Für in Wuppertal Verstorbene wurden 1123 Grabstellen hergerichtet. Auf dem Friedhof Schorfer Straße in Cronenberg und auf dem Friedhof Norrenberg in Heckinghausen wurden auch Denkmäler errichtet.


Ehrengrabanlage auf dem luth. Friedhof Norrenberg

184 Russen und Polen wurden auf dem Friedhof Norrenberg beerdigt und die Grabstellen mit Liegesteinen versehen.





 Der Gedenkstein aus Muschelkalk, wurde kurz nach dem Ende des Krieges aufgestellt und mit kyrillischen Buchstaben beschriftet. 1985 wurde von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes  – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) eine Tafel am Fuß des Gedenksteins hinzugefügt, die die russische Inschrift ins deutsche übersetzt.1

Gedenkstein für in Wuppertal verstorbene Ostarbeiter auf der Ehrengrabanlage des Friedhofs Norrenberg.


Die deutsche Übersetzung der Inschrift lautet:

„Hier liegen 184
sowjetische Bürger
die in faschistischen
Gefängnis 1941-45
umgekommen sind.“

Neben den beiden genannten Ehrengrabanlagen befinden sich weitere auf dem kath.Friedhof Uellendahl, dem ev.Friedhof Krummacherstraße, dem kath.Friedhof Zu den Dolinen und auf dem jüdischen Friedhof Hugostraße.