Hans-Knappertsbusch-Gedenktafel

Zum hundertsten Geburtstag von Hans Knappertsbusch wurde am 12. März 1988 an seinem Geburtshaus an der Funck-Straße 55 (früher Rheinische Straße) von Bürgermeister Kurt Drees und Oberstadtdirektor Bodo Richter eine Gedenktafel eingeweiht. Mitglieder der Familie und alte Freunde von Hans Knappertsbusch waren ebenfalls angereist. Die von der Glocken- und Kunstgießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher/Westfalen im Auftrag der Stadt Wuppertal hergestellte Bronzetafel verkündet seitdem:



„Geburtshaus von Hans Knappertsbusch
Geb. 12.3.1888 in Elberfeld, Gest. 25.10.1965, in München
Berühmter Dirigent, der als Wagnerinterpret
Weltruf erlangte“


Hans Knappertsbusch wuchs im elterlichen Haus in der Katernberger Straße 134 auf, er war das zweite Kind des Elberfelder Fabrikanten Gustav Knappertsbusch, der Am Schaffstall eine Schnapsbrennerei besaß. Nach innerfamiliären Widerständen konnte der Sohn nach seinem Abitur am Realgymnasium Aue 1909 Schüler des Kölner Konservatoriums und Student der Musikgeschichte an der Universität Bonn werden. Bereits 1909 und 1912 assistierte er Siegfried Wagner und Hans Richter in Bayreuth und begann sich mit Richard Wagners Musik auseinanderzusetzen. Ab September 1913 war Knapperstbusch unbesoldeter Dirigent am Elberfelder Stadttheater, während der Vertretung des erkrankten hauptamtlichen Dirigenten am 11. Januar 1914 gelang ihm der Durchbruch bei einer Parsifal-Aufführung und er erhielt eine feste Anstellung. 1918 wurde er 1. Kapellmeister in Leipzig, von 1920-1922 war er Generalmusikdirektor in Dessau und ab 1922 arbeitete er in München. 1936 wurde er, dem eine kernige und direkte Sprache nachgesagt wurde, von den Nationalsozialisten in den Ruhestand versetzt, woraufhin er nach Wien zur Staatsoper ging. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er bis zum seinem Tod 1965 am Festspielhaus in Bayreuth und brachte 1951 mit Parsifal die erste Aufführung dort wieder auf die Bühne.1

Bronzeplastik 4/1962 „Siegespose“

Links guckt die Skulptur aus dem Gebüsch.

Im Herbst 1987 stimmte der Wuppertaler Kulturausschuss einem Beschluss des Bauausschusses zu, der vorsah, dass der Bildhauer Prof. Guido Jendritzko ohne Wettbewerb für 40.000 DM eine Bronzeplastik anfertigen sollte, die vor der Sporthalle am Gymnasium Kothen aufgestellt werden sollte. Jendritzko wählte die 1962 entstandene Plastik „4/1962“. Sie zeigt eine stehende weibliche Figur, die ihre Arme in die Höhe reckt, weswegen Meyer-Kahrweg von einer „Siegespose“ spricht. Die Bronzeplastik wurde 1988 aufgestellt und misst zwei Meter in der Höhe, ist aber heute nahezu vollkommen zugewachsen.

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Blick auf die Skulptur

Update vom 10. April 2021
2017 wurde die Vegetation rund um die Skulptur zurückgeschnitten.

Seitdem ist auch der untere Teil der Skulptur wieder sichtbar.

Döppersberger Brunnen (1968)

Der Döppersberger Brunnen von 1968, im Volksmund auch Hetzelt-Dusche genannt.


Am 13. April 1968, dem Ostersamstag dieses Jahres, weihte der Wuppertaler Baudezernent Prof. Friedrich Hetzelt den Döppersberger Brunnen an der Ecke Hofaue und Alte Freiheit ein, den er federführend geplant hatte. 150.000 DM kostete der am 17. Juli 1967 vom Rat der Stadt beschlossene Brunnen. Er bestand aus einem dreistufigen Wasserbecken. Das große Becken verfügte über acht Fontänen, zudem besaß der Brunnen 20 Unterwassergeiser. Im Dunkeln wurden die Wasserspiele angestrahlt. Die Aussenverkleidung bestand aus Tessiner-Granit, die Innenverkleidung aus geschliffenen Ganiten. Der helle Mosaikboden der Becken war aus spaltrauhen Quarziten aus den Dolomiten.


Der Brunnen von oben.


Als der Brunnen in den 1980er Jahren zu einem beliebten Treffpunkt von Wohnungslosen und der Drogenszene wurde, verschmutzte er zusehens und man entschied sich ihn zu entfernen, was im Sommer 1988 ausgeführt wurde. Er wurde durch den neuen Döppersberger Brunnen ersetzt, welcher freilich beim Bau der City-Arcaden entfernt und ersetzt wurde – durch einen Brunnen der heute defekt und außer Funktion ist.1


Rainer Wermke / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

Die Adler des alten Elberfelder Rathauses

In den Jahren 1827 bis 1842 wurde das alte Elberfelder Rathaus nach Plänen des Architekten Johann Peter Cremer in mehreren Etappen errichtet. In dem Gebäude am Turmhof ist heute das von-der-Heydt-Museum zuhause. Für die Ecken der Atikka wurden von Wilhelm Joseph Imhoff nach einem Modell Christian Friedrich Tiecks vier Adler in Bronze gegossen. Die ersten beiden wurden vermutlich 1831 aufgestellt, ein „Revisionsprotokoll über die Erbauung des Rathhauses (sic!) in Elberfeld“ belegt, dass sie auf jeden Fall am 27.März 1832 aufgestellt waren. Imhoff hatte dafür am 31.Mai 1831 220 Taler bekommen. Die Adler besaßen die Maße 4  1/2 Fuß in der Höhe und 5 bis 5 1/2 Fuß in der Breite, was 1,40m Höhe und 1,57-1,72m Breite entspricht. In welchem Jahr die anderen beiden Adler aufgestellt wurden, ist unklar.


Fotografie des alten Elberfelder Rathauses, leider unbekannten Datums. Sammlung Historisches Zentrum, 010/6/92


In den Jahren 1940/41 wurden die Adler vom Bildhauer Fritz Lücken in Kunststein nachgebildet, da das Metall eingeschmolzen werden sollte. Der Bombenangriff im Juni 1943 zerstörte die Adler teilweise, drei von ihnen konnten nach dem Krieg von der Firma Pollmann & Stüpp, deren Inhaber Lücken war, restauriert werden. Während der Umbauphase des von-der-Heydt-Museums 1986-1990 erhielten die Adler in der Düsseldorfer Kunstgießerei von Raimund Kittl eine Bronzeeinfassung, seit dem 1. September 1988 befinden sich die drei Überlebenden wieder an ihrem Platz.1


Ein Adler


Noch ein Adler. (oder derselbe…?


Für das neue Rathaus fertigte Wilhelm Josef Imhoff 1831-33 auch die Elberfelder Löwen.

Mahnmal zur Erinnerung an die Deportation jüdischer Mitbürger vom Bahnhof Steinbeck

Am 6. November 1988 errichteten Bundesbahn und die Stadt Wuppertal auf dem (verbliebenen) Bahnsteig des Bahnhofs Steinbeck ein Mahnmal, das daran erinnern soll, dass von diesem Bahnhof im Zweiten Weltkrieg über tausend Wuppertaler Juden deportiert wurden. Wenige Tage später jährte sich Reichsprogromnacht zum 50. Mal.



Der Obelisk ist zwei Meter hoch, misst an der Basis 50x50cm und wurde von Hans Jürgen Junge, Grafiker der Bundesbahn Regionalabteilung Düsseldorf, entworfen. Geschaffen wurde er von Auszubildenden des Gleisbauhofs Opladen, die Tafeln wurden in der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher im Auftrag der Stadt gegossen. Die vier Tafeln, die von Junge nach einer Textvorgabe der Stadt Wuppertal entworfen wurden, tragen folgende Inschriften:

„Den Opfern zum Gedenken“
„Den Lebenden zur Mahnung“



„Vom Bahnhof
Wuppertal-Steinbeck
wurden in den Jahren
1941 und 1942
über 1000
jüdische Mitbürger
deportiert
und damit
in den sicheren
Tod geschickt“


Die vierte Tafel listet die Ziele der Transport auf, allerdings weiß man heute, dass nach Riga wohl keine Wuppertaler Juden deportiert wurden. Die Namen künden von einem grausigem Verbrechen, dass in Wuppertal seinen Anfang nahm.


„Izbica
Litzmannstadt
Minsk
Riga
Theresienstadt“


In den Gedenkreden vom Präsidenten der Bundesbahndirektion Köln, Dr. Hanns Beck und der Wuppertaler Oberbürgermeisterin Ursula Schulz wurde der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass nie wieder ähnliches geschehen werde, dass nie wieder Minderheiten dem Terror und der Diskriminierung ausgesetzt sein werden. Landesrabbiner Abraham Hochwald erinnerte an die Unerbittlichkeit der Judenverfolgung und beschloss die Einweihungsfeier mit einem deutschen und jüdischem Gebet für alle Opfer der Gewalt. Vom Trio Pajkele der Wuppertaler Musikhochschule wurde die Feier musikalisch gestaltet. Unter anderem spielten sie das Lied „Ss brent, Brider, ’ss brent“, dass Mordchai Gebirtig im Krakauer Ghetto schrieb, wo er am 4.Juli 1942 von deutschen Soldaten erschossen wurde.1

Kriegerdenkmal des Artillerie-Regiments 76

Dort wo heute heute der Deutschlandsitz des Automobilzulieferers Delphi und das Technologiezentrum W-Tec ist, wurden ab dem 10.Mai 1938 Befehle gebrüllt und der Boden erzitterte unter Stiefeltritten. Es war die Heimat des Artillerie-Regiments 76, das aus der schlesischen Stadt Sagan in die neuen Kasernen auf dem Freudenberg verlegt wurde. Mit sich führte man einen Gedenkstein, der vorher in der dortigen Kaserne Groß-Göschen-Kaserne aufgestellt war. Auf dem folgenden Bild ist es der linke:


Die Gedenksteine des Artillerie-Regiments 76 (links), der Gedenkstein für Generaloberst Hoepner und der Gedenkstein des Fernemeldebataillons 810 vor dem ehemaligen Stabsgebäude der Kasernen.


Der Gedenkstein trägt die Inschrift:

„Zur Erinnerung
an die siegreichen
Artillerie Regimenter
von Podbielski
1.Niederschlesisches Nr. 5
2.Niederschlesisches Nr. 41“



Zunächst stand der Gedenkstein am Eingangsbereich  der Kaserne an der Zufahrt von der Straße Hermannshöhe. Mit dem Ausbau der Freudenberger Straße zur L418 wurde das Denkmal 1983 vor das Stabsgebäude des Fernmeldebatallions 810 verlegt und dort mit dem Gedenkstein für die Opfer des Zweiten Weltkriegs vereinigt.

1988 ließ der ehemalige Angehörige des Regiments, Karl-Heinz Grams, am Sockel des Gedenksteins ein Messingschild mit einer Erläuterung zur Geschichte und dem Bezug des Regiments zur alten Garnision in Sagan anbringen.


Die 1988 angebrachte Messingtafel.


Die Tafel erklärt:

„Der Gedenkstein wurde in den Zwanziger Jahren der Grossgörschen-Kaserne von der Saganer Bürgerschaft  und der Reitenden Artillerie – Abteilung Sagan in Erinnerung an den tapferen Einsatz der beiden Regimenter im Ersten Weltkrieg eingeweiht. Viele Saganer und Schlesier haben in diesen Regimentern Dienst getan. Die Wahrung der Tradition und die Pflege des Steins übernahm die 16.Reitende Batterie, deren Chef ab Oktober 1935 die 1. Batterie des Artillerie-Regiments 76 (Mot) aufstellte. Sie überführte im Frühjahr 1938 den Gedenkstein von Sagan – Schlesien nach Wuppertal-Elberfeld, als das Regiment in die neu errichteten Sagan- und Saarburg-Kasernen auf dem Freudenberg verlegt wurde. Wuppertal wurde dadurch in seiner Geschichte zum ersten Mal Garnisionstadt eines ganzen Regiments im Verband der neu aufgestellten Rheinisch-Westfälischen 6.Panzer-Division (urspünglich 1.leichte Div.)“

1993 wurde die Sagan-Kaserne aufgelöst.1